Als Schüler selber unterrichten

S

seba86

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30. Dez. 2006
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Hallo,
ich habe 1998 - 2001 knapp 3 Jahre privaten Klavierunterricht genommen (besitze aber nur ein Keyboard mit Anschlagdynamik). Theoretisches Wissen über Noten, Quintenzirkel, Tonleiter ectl. besitze ich noch bzw. habe ich mir wieder angeeignet. Spielerisch bin ich selbst wohl insgesamt fortgeschrittener Anfänger, stehe also so zwischen Mendelssohns "Lied ohne Worte" und "House of The Rising Sun". Nun dachte ich das ich mit meiner Fähigkeit nebenbei Geld verdienen könnte, also Nachhilfe für Anfänger geben würde sozusagen als Vorbereitung für eine richtige Klavier-/Keyboard-Schule? Preislich bin ich natürlich um einiges günstiger, also so ca. 40€ im Monat bzw. 10€ à 45min inkl. Materialkosten. Als Service und Werbemaßnahme gehört auch eine Webseite, wo ich einige Übungsstücke eceterta anbiete.
Ist das bei meinen Können überhaupt empfehlenswert? Was sollte ich beachten? wer hat als Student Erfahrung damit gesammelt?

Vielen Dank im voraus,

bunga
 
Ich muss dir ehrlich sagen, dass ich das für etwas vermessen halte. Aber anderenteils: Wenn du deinen Kunden das nicht verschweigst und sie bereit sind, den Preis zu zahlen ...
 
@ Wu Wei
Das sehe ich ganz anders: erstens bringt einen das Unterrichten selbst viel weiter, zweitens kann man alles unterrichten, was man selbst schon kann. Seba nimmt diese Einschränkungen ja vor, wenn gleich er wirklich noch früh dran ist mit Unterrichten.
Aber grundsätzlich ist das Klavierspiel ein Kunsthandwerk, das durchaus auch in der Breite weitergereicht werden kann und soll.

Ich lerne beim Unterrrichten jedenfalls immer noch viel über meine eigenen Fehler dazu....

Dass Du als Konzertpianist da strengere Maßstäbe anlegst, verstehe ich natürlich :P :P
 
Ich finde es in Ordnung, wenn du anderen Unterricht erteilen möchtest.

Allerdings finde ich den Preis, den du vorschlägst, zu hoch. Für eine dreiviertel STunde wären meiner Meinung nach 6€ angemessen, für einen Monat 25€.

Viele Grüße Franziska
 
Also ich finde das eine schlechte Idee. Ich glaube, besonders um einen absoluten Anfänger zu unterrichten, gehört mehr dazu als Noten, Quintenzirkel etc. zu kennen. Eine Ahnung von gewissen klavierpädagogischen Dingen sollte der Unterrichtende dem Schüler schon entgegenbringen. Ich wage zu bezweifeln, dass du in drei Jahren schon die nötige Erfahrung sammeln konntest und Kompetenz erworben hast, um einem Anfänger einen Unerricht auf Musikschul/-akademie-Niveau zu ermöglichen, zu was ein erfahrener Spieler meiner Meinung nach durchaus im Stande wäre.
 
da muss ich basilisk zustimmen!
ich glaube auch nicht dass man mit 3 jahren klavierspielen unterricht geben kann und sollte, da man einfach noch nocht die nötige erfahrung hat um sowas zu machen! meine klavierlehrerin zum beispiel spielt klavier seit sie 6 jahre alt ist und hat bis zu 6 stunden am tag geübt! 10 jahre und unzähligen wettbewerben später hat sie dann mit unterrichten angefangen!

allerdings wenn dein zukünftiger schüler nichts dagegen haben sollte, dass du so wenig erfahrung hast kannst du es ja mal probieren! 40€ finde ich aber auch etwas viel! ich denke so 25-30€ wären dafür angemessem!
 
Mmh, stimmt. Naja, wiegesagt soll es eine Vorbereitung für die Musikschule dienen also wie eine Vorschule für welche sich mal im Keyboard reinschnuppern wollen und mehr als nur aus Büchern lernen wollen ohne gleich zu viel zu zahlen --> "goldene Mitte für Unentschlossene" also. Ich will meinen Schülern die richtige Technik und elementare Vorwissen bis zu HT geben, wenigsten praktisch... Also Ziel ist es aus Ihnen keine Pianisten zu machen, sondern Hobbypianisten Probieren geht über Studieren ^^ Und ich denke bei meinem Niveau komme ich mit 5€-6€ /45min und 20€-25€/Monat doch gut weg. Zumal mir das Spielen im Moment ziemlich leicht fällt :) Zur Sicherheit wälze ich mir noch einige Bücher durch, samts Chungs Werk. Danke für die weitgehende positive Resonanz. Sollte ich dann tatsächlich einen Schüler bekommen (frühestens in 1-2 Monaten, eher später; mal will kein Scharlatan sein :roll: ), schreibe ich dann die praktische Erfahrung in diesem Forum auf.

@ Basilisk:
Was meinst du mit klavierpädagogischen Dingen? Was Pädagogik angeht, so habe ich da - ohne selbstherrlich sein zu wollen - von mehreren Bekannten nur Lob bekommen, das ich ein ganz guten Lehrer abgebe...
 
...Also ich finde das in Ordnung wenn du unterrichten willst!
Ich spiele seit ungefähr vier Jahren und habe auch vor ein wenig "Nachhilfe" zu geben! Habe bereits so Stücke wie Schubert Impromptus und Mozart Sonaten+Konzert gespielt...
Meine Nachbarn haben mich auch vor längerer Zeit mal gefragt ob ich ihrer Tochter etwas beibringen könnte!
Ich denke das is wie beim Nachhilfe geben... und wenn man Dinge jemand erklären muss versteht man manche Dinge auch noch besser als man meint sie schön zu können...
Ich würde sagen wenn der Schüler über das Nivaue vom "Lehrer" bescheid weiß und auch damit einverstanden ist, kann man es schon mal machen...man muss sie ja nicht als Konzertpianisten ausbilden!

Viele Grüße pianogirl :wink:
 
Ich finde es auch in Ordnung, wenn du Untericht gibst. Habe vor ca. 2 Jahre einer Bekanten von mir Gitarenuntericht gegeben obwohl ich auch erst seit ca. 1,5 Jahren gespielt hatte. Hat aber super funktioniert, da ich selbst auch noch Untericht hatte, war ich ihr immer ein Stück voraus und konnte ihr so laufend etwas neues beibringen. Habe damals €5,- verlangt, da es für mich selbst ja auch wieder eine Art Wiederholung war. Habe damals auch viel dazu gelernt, aber meine "Schülerin" auch. Glaube dass sie bei einem richtigen Lehrer auch nicht viel mehr gelernt hätte.

Konnte aber dann aus Zeitgründen nicht mehr weiter machen sie zu unterichten.
 
Finde ich prinzipiell schön, daß Du gerne Unterricht geben würdest. Über den Preis lässt sich natürlich streiten, denn es ist vielleicht ein wenig gewagt, nach 3 Jahren Privatunterricht Klavierunterricht geben zu wollen. Wenn Du aber über ein gewisses Niveau verfügst und Schüler findest - wieso nicht.

Ich spiele seit meiner Kindheit Klavier und wurde nach meinen (vom Musiklehrer erzwungenen ;-)) Schulkonzertauftritten auch des öfteren von Schülern und Müttern gefragt, ob ich nicht Unterricht geben möchte. Ich habe trotz eines sicherlich guten Niveaus abgelehnt, da ich den Schülern nichts Falsches beibringen wollte.

Was ich damit dagen will: ich "unterrichte" derzeit (kostenlos) einige Freunde, womit ich überhaupt kein Problem habe, da sie selbst wissen, was sie tun und auch schon früher ein wenig gespielt haben.
Aber einen völligen Anfänger möchte ich einfach nicht unterrichten: da gibt man vielleicht ein ungeeignetes Stück, erklärt es nicht ausreichend und der Schüler spielt völlig verkrampft mit schlechter Handhaltung und verliert völlig die Freude am Spielen.

Ich überlasse völlige Anfänger lieber Profis, die sich mit Feinheiten beschäftigen, die mir gar nicht mehr auffallen.

Trotz allem: unterrichte - es macht Spaß - nur schätze vielleicht noch mal für Dich persönlich Deine eigenen Fähigkeiten richtig ein!

Alles Gute, Mathias :-)
 
Mmh. Deswegen werde ich mal lieber längere Zeit warten... So ca. ein 1/2 Jahr. Wenn ich bis dahin nicht aufgehört habe zu spielen und gleichzeitig zu bilden ist das ein gutes Zeichen. Evtl. nehme ich wieder am professionellen(!) Musikunterricht teil...
 

Zitat von seba86:
@ Basilisk:
Was meinst du mit klavierpädagogischen Dingen? Was Pädagogik angeht, so habe ich da - ohne selbstherrlich sein zu wollen - von mehreren Bekannten nur Lob bekommen, das ich ein ganz guten Lehrer abgebe...

Damit meine ich Dinge wie: Primär dem Schüler zeigen, wie er eine bestimmte Stelle eines Stückes oder Dinge wie Tonleitern etc. üben soll. Fingersätze. Richtige Bewegungsabläufe beibringen. Spontan Begleiten können. Einigermassen ab Blatt spielen können um dem Schüler eine Stelle vorspielen zu können(wobei bei einem Anfänger wird dir das sicher keine Probleme bereiten). Generell Tips & Tricks.
Wenn du diesbezüglich schon viel weisst, dann kannst du ja unterrichten. Warum nicht. Ist halt schwer abzuschätzen wie deine Fähigkeiten sind.
 
Ich habe mich für den Königsweg entschieden: Ich nehme wieder wöchentlich Klavierunterricht in einer privaten Musikschule auf :klavier: Dann sollte es irgendwann später durch parallele Nachhilfe auch möglich sein, die Klavierstunden mitzubezahlen.

Danke nochmal für alle Antworten!
 

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