Achtung Kinder im Publikum

Als Kind hatte ich Keyboardunterricht in einer Gruppe (für Klavier und Einzelunterricht war leider kein Geld da) und ich musste mehrfach mit der Gruppe irgendwo auftreten. Hab ich GEHASST als Kind. Ich hasse jetzt noch "Lemon tree", weil wir das zu dritt in einem Dorf vor älteren Leuten aufführen mussten.

Jetzt als Erwachsene spiele ich gern auf Erwachsenenvorspielen meiner Musikschule, in erster Linie, weil man da Inspiration bekommt, was man noch so spielen könnte und auch ein bisschen schauen kann, wo man mit seinen Fähigkeiten steht. Außerdem ist die Atmosphäre gut (alle sitzen an runden Tischen, jeder bringt etwas zu essen oder trinken mit, es wird in den Pausen mit den anderen Teilnehmern erzählt und jeder spielt wann er sich danach fühlt).
Der Leistungsdruck ist weg.
 
Tja, im Vergleich zu dem, was sie sich den ganzen Tag auf ihren Bildschirmen reinziehen, ist für die Kinder (aber auch die Erwachsenen) so ein Schülervorspiel echt voll langweilig.

Deshalb werden sie unruhig und warten bei den meisten Beiträgen einfach nur darauf, dass es endlich zu Ende ist.

Das Problem scheint auch das Verlangen nach permanenter Erreichbarkeit zu sein. Ich erlebe es z.B. dauernd im Fitness-Studio. Anstelle zwischen den Sätzen Pläne zu schmieden, über den Sinn des Lebens nachzudenken oder einfach nur kurz mit geschlossenen Augen innezuhalten, wird mit den Smartphones hantiert. Das machen Jugendliche genauso wie Erwachsene. Ich habe das Handy im Studio nie dabei und bei Radtouren verwende ich es ohne WhatsApp, weil ich meine Ruhe haben will.

Wenn schon Erwachsene es nicht ertragen können, das Handy mal zuhause zu lassen, dann ist es für Kinder vermutlich noch schwieriger. Man könnte ja etwas verpassen...
 
Das lief gerade über meinen Monitor und ich musste an diesen Faden denken.
Ein Schülervorspiel, in das sogar die Eltern integriert werden. Schönes Konzept, wie ich finde.
 
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