abenteuer klavierunterricht

lavendel

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25. Mai 2008
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ich hab ja schon ab und zu mal von dem klavierunterricht meines lehrers geschwärmt, unkonventionell in vielem, improvisation, in der auswahl der stücke anspruchsvoll (hab ich jedenfalls gehört :D) und mit seiner begeisterung für die musik, die mich richtig infiziert hat.

was mir dort allerdings zunehmend fehlt - hab ich hier im forum auch öfter gelesen, vielleicht darum - dass stücke auch analysiert werden müssen. sowas machen wir nicht. ich bekomme auch keine fingersätze, und werde auch nicht penibel beim takt, pausen, zählen... korrigiert. wahrscheinlich der traum vieler anfänger :D, aber ich glaub, ich brauche manchmal eine härtere hand. hab jedenfalls meiner feundin davon erzählt, die daraufhin ihre alte klavierlehrerin angefragt hat, ob sie mich nehmen würde. die alte dame ist 83 und gibt "eigentlich" keinen unterricht mehr, hat sich aber warum auch immer dazu bereit erklärt, mich zumindest einmal anzuschauen. gestern haben wir eine halbe stunde telefoniert, und ich habe ein gutes gefühl. am donnerstag hab ich meine erste probestunde. bin ja mal seeeehr gespannt....

ich bin auch mal gespannt, ob man mit zwei lehrern mit unterschiedlichen ansätzen arbeiten kann. aber vielleicht ist sie auch einfach nur ergänzung - sie will ja nicht ernsthaft geld mit mir verdienen (ich bezahle aber!), sondern sieht das eher als "spannendes projekt" (zitat).

boah, jetzt bin ich richtig aufgeregt und übe ein vorspielstück (den von euch zerrupften CPE bach) und page d´album von debussy. ob ich letzteres allerdings bis donnerstag hinbekomme... das andere stück konnte ich zumindest schon mal spielen. ich glaube, ein klavierlehrerwechsel (neusuche) ist viel schwerer, als sich einfach unbeleckt ins abenteuer zu stürzen wie ich das im sommer letzten jahres gemacht habe... jetzt meine ich ja schon was können zu müssen, hmmmm :rolleyes:...

lavendel
 
Das wird spannend!Halt uns auf dem Laufenden. Ich denke auch schon über einen zusätzlichen Zweitlehrer nach, sehe aber keine Chance, das zeitlich unterzubringen.

Das scheint übrigens gar nicht soooo unüblich zu sein. Meine KL hatte neben Ihren Profs eine ebenfalls über 80-jährige "Zuchtmeisterin". Die war ihr so wichtig, dass sie jedesmal rund 300 km Fahrstrecke (einfach) auf sich nahm. Und da das ganze bestimmt 20-30 Jahre zurückliegt, bekommt die Entfernung noch eine ganz andere Dimension.

Wenn ich Rentner bin, halte ich mir eine ganze Horde von KLs :D:D
 
Das wird spannend!Halt uns auf dem Laufenden. Ich denke auch schon über einen zusätzlichen Zweitlehrer nach, sehe aber keine Chance, das zeitlich unterzubringen.

Das scheint übrigens gar nicht soooo unüblich zu sein. Meine KL hatte neben Ihren Profs eine ebenfalls über 80-jährige "Zuchtmeisterin". Die war ihr so wichtig, dass sie jedesmal rund 300 km Fahrstrecke (einfach) auf sich nahm. Und da das ganze bestimmt 20-30 Jahre zurückliegt, bekommt die Entfernung noch eine ganz andere Dimension.

Wenn ich Rentner bin, halte ich mir eine ganze Horde von KLs :D:D

.... Ich glaube nicht, dass das wirklich weiterhilft. Wobei ich nicht gegen einen Wechsel bin, wenn man meint, nicht mehr weiterzukommen. Nach rund einem Jahr Unterricht muss man sich m.E. nicht nach einem zweiten KL umschauen, sondern -nach wie vor- ÜBEN, ÜBEN......!!! Würdest Du Deiner Tochter nach einem Jahr Unterricht einen zweiten Lehrer "beiordnen"????
 
Hallo lavendel,

schau mal, ob es etwas bringt. Ich bin aus meiner Ehrfahrung mit etlichen Privatlehrern und Hochschulleuten sanft skeptisch. Jeder hat seine Steckenpferde und keiner wirklich alle Aspekte im Blick. Nach einger Zeit kann ein Wechsel ok. sein. Aber die anfangs so ersehnte Genauigkeit kann sehr schnell schematisch und nervig werden.

Zudem ist für mich unterrichten immer ein Eiertanz. Ich muss die Bedürfnisse meiner Schüler oft erraten. Soll ich jetzt noch ein Detail korrigieren, oder es erst einmal gut sein lassen? Wieviel Kritik ist ok, wann wirkt es demotivierend? Die Sichtweisen sind oft sehr unterschiedlich. Auf der einen Seite wird penible Arbeit gewünscht und es kann nicht erbarmungslos genug sein, andere Schüler verschwinden auf nimmer Wiedersehen, weil sie "die ständige Mäkelei" nicht aushalten.

Also, viel Glück bei der Suche.

Viel Grüße
Axel
 
2 KL parallel kann ich mir gar nicht vorstellen. Wie soll das funktionieren?:confused:

Wie will man die verschiedenen Dinge unter einen Hut bringen? Ich möchte ja wetten, dass beide mitunter gegensätzliches sagen werden.
Und dann lässt man sich doch auf keinen richtig ein, oder?
 
Von zwei Klavierlehrern parallel halte ich auch nichts. Wenn beide ihren Job ernst nehmen, hat man das doppelte Lernpensum. Und selbst wenn man die doppelte Zeit aufwenden kann und dabei sogar konzentriert arbeitet, fehlt einem vermutlich das Aufnahmevermögen. Klavier lernt man 24 Stunden pro Tag, selbst wenn man davon nur 30 Minuten spielt. Der Rest der Zeit ist nötig, um alles geistig und körperlich zu verarbeiten. Man kann die Nudeln so schnell, wie man will ins kochende Wasser werfen, sie brauchen trotzdem 10 Minuten bis sie fertig sind.

Aber ein Klavierlehrer und ein Coach, das sollte sehr gut funktionieren. Die Aufgabe des Coaches wäre halt darauf zu achten, daß man sinnvoll und regelmäßig übt. Außerdem sollte er einen motivieren, konstruktive Kritik üben und in Dingen weiterhelfen, für die im Unterricht keine Zeit ist.
 
Diese Diskussion um die Suche nach dem richtigen KL steckt ehrlich an.
Als ich vorhin zum ersten Mal seit 6 Wochen (Urlaub meinerseits :p) wieder in den Unterricht gegangen bin, da waren sie wieder da, all die Zweifel, die ich dachte erfolgreich ausgeräumt zu haben. Meine KL ist nämlich auch eine von der an sich dezenteren Sorte, so dass ich mich schon manches Mal fragte, ob es wohl einen Unterschied machen würde, wenn ich nicht mehr hinginge. Wie gesagt, ohne diese ganzen Beiträge hier im Forum, wäre ich wahrscheinlich auf solche (dummen) Gedanken gar nicht wieder gekommen, aber nun sind sie da.
Deshalb meine Frage an alle ähnlich Zweifelnden: Könnt ihr mal KONKRET(!!!) sagen, was ihr bezüglich des "Korrekturverhaltens" erwartet. Bis zuletzt habe ich geglaubt, es wäre o.k., wenn ich nur ein Veto höre, wenn ich wirklich falsch, also so ganz, ganz falsch spiele. Falsche Note, völlig falscher Rhythmus z.B.. An die Tatsache, dass ich von meiner KL keine ausgetüfftelte Interpretationskritik bekomme und auch, dass die Augen insgesamt gar nicht fest genug zugedrückt sein können, das dachte ich ist nach 1,5 Jahren noch normal. Weil halt alles andere noch zu viel verlangt wäre. ABER: Insgeheim wünsche ich mir dann doch etwas mehr Manöverkritik. Ein Beispiel: Heute spielte ich eine Sonatine (Sesam spielt oft und gerne Sonatinen:D) und die linke Hand war zu laut. Das war nicht zu überhören. Nachdem ich fertig war hieß es: gut, in Ordnung. Ja wie? dachte ich und fing meinerseits an von der linken Hand zu sprechen. Sie sei zu laut, zu mächtig, zu dominant, mäkelte ich herum. Das wurde zwar bestätigt, blieb aber ohne Verbesserungsvorschlag. Also ich meine, dass ich leiser (und was heißt schon leiser?!) spielen soll, weiß ich selber, dazu brauche ich keinen KL. Aber ich erwarte halt schon, dass 1. nicht (immer) ich das Problem ansprechen muss und dass 2. wenn ich es anspreche, dann auch Verbesserungsvorschläge kommen inform einer "Übeanleitung", so dass ich halt technisch das Problem lösen kann.
In der ganzen Situation habe ich das Gefühl, nur weil ich als Erwachsener das Klavierspielen lernen will, und damit also scheinbar eh nur um des Klimpern willens spiele, reicht es an der Oberfläche zu bleiben. Als würde mehr gar nicht lohnen. Oder als wäre ich zu mehr auch gar nicht imstande, weil bereits zu alt. Eigentlich konnte ich damit auch leben, ich versuche halt für mich durch vieles Üben weiter zu kommen und das bringts auch, aber wozu dann einen KL aufsuchen?
Seht ihr, in diese Grübelei habt ihr mich gestürzt, mit euren derzeit zahlreichen Debatten hier um die Tugenden eines KL. Brauche ich jetzt auch einen zweiten KL? Oder doch gleich ganz wechseln? Oder ist das alles ein Hirngespinst? (Letzteres wäre mir das liebste:D)
LG, Sesam
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@ Sesam:
Aber was macht Ihr denn die ganze Stunde, wenn Ihr nicht technisch, klanglich und interpretatorisch an den Stücken arbeitet? (Wahrscheinlich wären meine Schüler froh, wenn ich mal JA und AMEN sagen würde! :D)
 
Diese Diskussion um die Suche nach dem richtigen KL steckt ehrlich an.
Als ich vorhin zum ersten Mal seit 6 Wochen (Urlaub meinerseits :p) wieder in den Unterricht gegangen bin, da waren sie wieder da, all die Zweifel, die ich dachte erfolgreich ausgeräumt zu haben. Meine KL ist nämlich auch eine von der an sich dezenteren Sorte, so dass ich mich schon manches Mal fragte, ob es wohl einen Unterschied machen würde, wenn ich nicht mehr hinginge. Wie gesagt, ohne diese ganzen Beiträge hier im Forum, wäre ich wahrscheinlich auf solche (dummen) Gedanken gar nicht wieder gekommen, aber nun sind sie da.
Deshalb meine Frage an alle ähnlich Zweifelnden: Könnt ihr mal KONKRET(!!!) sagen, was ihr bezüglich des "Korrekturverhaltens" erwartet. Bis zuletzt habe ich geglaubt, es wäre o.k., wenn ich nur ein Veto höre, wenn ich wirklich falsch, also so ganz, ganz falsch spiele. Falsche Note, völlig falscher Rhythmus z.B.. An die Tatsache, dass ich von meiner KL keine ausgetüfftelte Interpretationskritik bekomme und auch, dass die Augen insgesamt gar nicht fest genug zugedrückt sein können, das dachte ich ist nach 1,5 Jahren noch normal. Weil halt alles andere noch zu viel verlangt wäre. ABER: Insgeheim wünsche ich mir dann doch etwas mehr Manöverkritik. Ein Beispiel: Heute spielte ich eine Sonatine (Sesam spielt oft und gerne Sonatinen:D) und die linke Hand war zu laut. Das war nicht zu überhören. Nachdem ich fertig war hieß es: gut, in Ordnung. Ja wie? dachte ich und fing meinerseits an von der linken Hand zu sprechen. Sie sei zu laut, zu mächtig, zu dominant, mäkelte ich herum. Das wurde zwar bestätigt, blieb aber ohne Verbesserungsvorschlag. Also ich meine, dass ich leiser (und was heißt schon leiser?!) spielen soll, weiß ich selber, dazu brauche ich keinen KL. Aber ich erwarte halt schon, dass 1. nicht (immer) ich das Problem ansprechen muss und dass 2. wenn ich es anspreche, dann auch Verbesserungsvorschläge kommen inform einer "Übeanleitung", so dass ich halt technisch das Problem lösen kann.
In der ganzen Situation habe ich das Gefühl, nur weil ich als Erwachsener das Klavierspielen lernen will, und damit also scheinbar eh nur um des Klimpern willens spiele, reicht es an der Oberfläche zu bleiben. Als würde mehr gar nicht lohnen. Oder als wäre ich zu mehr auch gar nicht imstande, weil bereits zu alt. Eigentlich konnte ich damit auch leben, ich versuche halt für mich durch vieles Üben weiter zu kommen und das bringts auch, aber wozu dann einen KL aufsuchen?
Seht ihr, in diese Grübelei habt ihr mich gestürzt, mit euren derzeit zahlreichen Debatten hier um die Tugenden eines KL. Brauche ich jetzt auch einen zweiten KL? Oder doch gleich ganz wechseln? Oder ist das alles ein Hirngespinst? (Letzteres wäre mir das liebste:D)
LG, Sesam

Hallo Sesam,
ich denke, man muss sich schon äußern, wenn man unzufrieden ist. Der KL kann ja nicht alles riechen.
Ich zum Beispiel will unbedingt viele Hinweise und Korrekturen. Dafür ist Unterricht doch da. Üben kann ich zuhause.
Andere stürzen einen nicht in Grübeleien, sesam. Wenn Du jetzt darüber nachdenkst, wie Du Unterricht möchtest, dann ist das doch gut, kommt aber schon aus Dir heraus, weil es Dir im Laufe der Diskussion wieder bewusster geworden ist. Sprich mit ihr, vllt denkt sie ja auch, Du möchtest keine genauere Kritik, oder sie traut sich nicht, Erwachsene so intensiv zu kritisieren.

Ich halte zwei KL für Unsinn.

LG
Violapiano
 
Meine KL ist nämlich auch eine von der an sich dezenteren Sorte, so dass ich mich schon manches Mal fragte, ob es wohl einen Unterschied machen würde, wenn ich nicht mehr hinginge. Wie gesagt, ohne diese ganzen Beiträge hier im Forum, wäre ich wahrscheinlich auf solche (dummen) Gedanken gar nicht wieder gekommen, aber nun sind sie da.

...so ähnlich geht’s mir auch. ich lerne, übe (viel!) und kann meine übungsstücke in der gegebenen zeit meist auch halbwegs erklingen lassen. wenn ich das dann geschafft habe und in der stunde vorspiele heisst es "gut gemacht, du hast viel geschafft". wenn ich dann sage "aber ich bin nicht zufriedenen, das hört sich doch garnicht nach musik an" kommt "lass das stück jetzt mal liegen und reifen, das IST sehr gut".

ich weiss ja, dass lob wichtig ist, und ich denke auch, dass ich oft "zu" ehrgeizig und verbissen bin, aber ich würde mir halt korrektur wünschen à la "in der linken hand ist da aber pause" oder "hier pedal, da nicht", sowas eben. vielleicht wäre ich tatsächlich genervt, wenn ich dauernd korrigiert würde, aber das weiss ich halt nicht. habs ja noch nie erlebt :D.

außerdem ärgert mich, dass ich stücke so schnell vergesse, die ich mal auswendig gekonnt habe. sowas passiert auch nicht so schnell - stelle ich mir vor - wenn man sie intensiver lernt, und damit meine ich nicht üben, sondern sich in das stück vertiefen. und das kann ich alleine nicht :-(.

die vorstellung "lehrer und coach" von guendola finde ich gut, denn so ähnlich stelle ich mir das mit der alten dame vor. das ist ja das gute gerade an ihr, dass sie "eigentlich" nicht mehr unterrichtet und das ganze auch eher als ausprobieren, projekt und wahrscheinlich interimsgeschichte betrachtet (aufgrund ihres alters, und weil sie im sommer im garten werkeln will). ausserdem will ich ja von ihr genau das, was ich von meinem "hauptlehrer" nicht kriege. wobei ich nicht mal weiss, warum er das nicht mir mir macht, denn er selbst hat zum großen teil eben solch einen klassischen unterricht bekommen und ist damit ziemlich gut geworden (finde ich). die jetzige, eher waldorf-mäßige ausrichtung kam bei ihm viel später. und er meint, das passt besser zu mir :confused:.

naja, jetzt muss sie mich ja erstmal nehmen morgen...

lavendel

p.s. bei mir hat übrigens das nachdenkenüber die art des unterrichtes auch erst hier mit den diskussionen im forum angefangen, und die spinnerei über einen flügel, und das etuden-üben-wollen, und das stücke aufnehmen undundund.... weia.....:rolleyes:
 

wenn ich das dann geschafft habe und in der stunde vorspiele heisst es "gut gemacht, du hast viel geschafft". wenn ich dann sage "aber ich bin nicht zufriedenen, das hört sich doch garnicht nach musik an" kommt "lass das stück jetzt mal liegen und reifen, das IST sehr gut".
Der Klavierlehrer sollte schon ein Gespür dafür haben, wann ein Stück (vorerst) ausgereizt ist. Ich kenne es eher so, daß der Schüler die Segel streicht und "keine Lust mehr" hat. Aber offensichtlich kommen viele Lehrer nicht damit klar, Erwachsene zu unterrichten, und trauen sich nicht recht, den Schüler zu fordern - wahrscheinlich aus der Angst heraus, er könne die Lust verlieren. (Die ausbildung zum Instrumentallehrer könnte von der modernen Sportpädagogik noch eine Menge lernen.)
aber ich würde mir halt korrektur wünschen à la "in der linken hand ist da aber pause" oder "hier pedal, da nicht", sowas eben. vielleicht wäre ich tatsächlich genervt, wenn ich dauernd korrigiert würde, aber das weiss ich halt nicht. habs ja noch nie erlebt.
Du solltest das unbedingt und mit Nachdruck einfordern. Denn dafür bezahlst Du ja Deinen Lehrer - nicht für die Streicheleinheiten. (Mein Spruch, wenn ich mal wieder arg zu streng ins Gericht gegangen bin und die Situation auflösen möchte: "Streicheleinheiten kosten extra.")
außerdem ärgert mich, dass ich stücke so schnell vergesse, die ich mal auswendig gekonnt habe. sowas passiert auch nicht so schnell - stelle ich mir vor - wenn man sie intensiver lernt, und damit meine ich nicht üben, sondern sich in das stück vertiefen. und das kann ich alleine nicht :-(.
Beim inhaltlich-analytischen Vertiefen und bei der Vermittlung von Lerntechniken (auch zum Auswendiglernen) sollte der Lehrer schon Kompetenz beweisen. Aber das Auswendiglernen selbst ist eine höchst individuelle und diffizile Angelegenheit, die nur in begrenztem Maße zu beeinflussen ist.
die vorstellung "lehrer und coach" von guendola finde ich gut, denn so ähnlich stelle ich mir das mit der alten dame vor.
Nach dem, was Du schilderst, ist es sicherlich sinnvoll, eine "zweite Meinung" einzuholen. Aber sei Dir darüber im Klaren, daß es Arbeit kostet und daß es eventuell auch "Gewissensnöte" mit sich bringt. Im Idealfall sollte der Lehrer der Coach sein. Zumindest wäre es schön, wenn dies auch alles ohne Heimlichkeiten vonstatten gehen könnte.

PS: Wer hat denn hier im Forum Deinen CPE Bach "zerpflückt"? Schade fände ich es nur, wenn Ihr das Stück für abgeschlossen hieltet. Ich finde, in der Art, wie Du es gespielt hast, steckt sicherlich noch eine Menge musikalsiches Potential darin.
 
Meine KL ist nämlich auch eine von der an sich dezenteren Sorte, so dass ich mich schon manches Mal fragte, ob es wohl einen Unterschied machen würde, wenn ich nicht mehr hinginge. Wie gesagt, ohne diese ganzen Beiträge hier im Forum, wäre ich wahrscheinlich auf solche (dummen) Gedanken gar nicht wieder gekommen, aber nun sind sie da.

Sesam, du spricht hier einen spannenden Punkt an:
Durch das Lesen im Forum wird man "wacher", "aufmerksamer". "anspruchsvoller" und "kritischer", und hinterfragt jemanden, der seinen Beruf "so naja" macht, mehr.;)
Zu Recht, wie ich finde!:)
(Interessant ist, dass ich einen ähnlichen Effekt auch bei den Teilnehmern der beiden Medizinforen bemerke, bei denen ich mitlese.)
An Deiner Stelle würde ich mit der KL sprechen und ganz offen und konkret Deine Wünsche äußern.:cool:
 
@sesam & lavendel: Darf ich mich einreihen? (wenngleich ich noch weit zu gehen habe, bis ich euch das Wasser reichen kann). Ich halts jetzt erst mal mit der zitierten "Demut"... und denke mir, dass die KL erst mal einen soliden Grundstock aufbauen will, biss sie sich den Dingen zuwendet, die uns so beschäftigen?

Wie ich mich kenne, wird die Demut nicht lange anhalten und ich werde wohl bald mal mit meiner KL bei einem Viertele das Thema "Vertiefung" ansprechen. :D

Die armen KLs haben es mit den Verwachsenen wirklich nicht einfach ...

@ alle: Die Coach-Idee von Guendola ist natürlich super, aber wo gibts sowas? Die meisten hier nutzen doch das Forum als Coach, oder? Mit 2 KLs habe ich keinesfalls konkurrierende KLs gemeint, sondern: einen für Technik, klassisches Spiel, etc.pp und vielleicht noch so einen reinen Jazz-Impro-Freak dazu? Aber aus den auch von G. gennaten Zeitgründen ist das wohl illusorisch.
Bin aber zumindest mit meiner KL schon darin übereingekommen, dass ich bei entsprechendem Fortschritt in 2, 3 Jahren ein "Fremdsemester" bei besagtem Jazz-Impro-Freak einlegen werde. Einfach mal über den Tellerrand gucken ...
 
@ koelnklavier: Die Stunde sieht so aus:
1. Eine Übung aus Hanon: ich spiele, bekomme aber keine Hinweise, was ich besser machen könnte. Regelmäßiger Kommentar: "in Ordnung"
2. Arpeggien: 2x rauf und runter: ich spiele, keine Verbesserungsvorschläge. Regelmäßiger Kommentar: "in Ordnung"
3. Ein Stück, das ich zu Hause üben sollte. Meistens sind die Stücke (bzw. Sonatinen Sätze) so um die 2-3 Seiten, die ich auch in einer Woche lerne (da bin ich eigentlich ziemlich fix): Ich spiele. Regelmäßiger Kommentar "in Ordnung"
Ab und zu reden wir noch (rede ich noch) über meine Nervosität beim Vorspielen. Vielleicht ist das auch der Grund, warum sie sich so mit Kritik zurückhält.
4. Ein zweites Stück wird noch gespielt. Zur Zeit meistens Bach. Wenn ich Glück habe, kommt ein Hinweis zur Phrasierung. Ansonsten wie gehabt: "in Ordnung"

Ja und dann sind 45 Min auch schon um und wir verabschieden uns. Vorher haben wir die Stücke für das nächste Mal noch vom Blatt angespielt die ersten paar Takte), was mir aber nix bringt, weil ich das zu Hause in Ruhe viel besser kann.

Gestern, und das finde ich echt einen Hammer, habe ich endgültig mal darauf bestanden, dass ich einen Satz aus der Sonatine mal gerne anhören würde. Also, dass sie ihn mir vorspielt. Macht sie aber nicht. Sie sagt, ich soll mir die Stücke selbst erarbeiten. Ich habe mir diesen Satz ja schon erarbeitet, also ich konnte ihn schon spielen, nur fand ich, dass er bei mir langweilig klingt und wollte deshalb hören, wie man es spannender, musikalischer spielen könnte. Alles was sie darauf sagte, war, dass ich immer zu selbstkritisch bin und ja doch alles instinktiv richtig mache und es da gar nichts dran zu meckern gibt. Ja und dass sie mir deshalb nicht vorspielen braucht. Das finde ich ehrlich das letzte. Ich habe allmählich das Gefühl (man möge mir die Anmaßung verzeihen), dass sie vielleicht nicht so gut vorspielen kann. Was weiss ich, aber ernsthaft, ich habe meine KL in 1,5 Jahren nicht einmal spielen gehört. Und das obwohl ich sie spätestens gestern inständig drum gebeten habe. Ich muss einfach ab und an hören, wie ich spielen soll.
Also so jedenfalls läuft bei mir der Unterricht. Das ist doch alles sehr, sehr komisch. Das was ich spielen kann und vor allem WIE ich es spiele, habe ich mir im Grunde selbst beigebracht. Sie hilft bei der Stückeauswahl und gibt mir Hausaufgaben und sorgt damit für Struktur. Aber ein musikalische Hilfe ist sie mir nicht gerade.
LG, Sesam
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@ Sesam:
Tut mir leid, wenn ich es so unverblümt sage: Jage Deine Klavierlehrerin zum Teufel - und das so schnell wie möglich! Es ist Deine (pianistische) Lebenszeit, die da flöten geht. Was Besseres wirst du allemal finden.

Ich frage mich allerdings nur, wo solche LehrerInnen ausgebildet werden!
 
wolfgang war schneller - ich fühle mich durch seine gleichlautende Meinung sehr geehrt - Gruß nach Köln (zum "Scheinriesen":D)
 
Um ein paarmal "In Ordung" zu sagen und nichts am Klavier vorzuspielen (und seien es auch nur Phrasen) muss ich doch kein ausgebildeter Klavierlehrer sein. Da kann ich ja gleich den erstbesten nehmen der mir auf der Straße entgegenkommt. Der kann das genauso.

Bist du dir sicher, dass die Frau wirklich eine gelernte Klavierlehrerin ist, sesam? Bei diesem Vorgehen hätte ich da Zweifel, ob sie nicht nur eine ganz ganz einfache Hobbymusikerin ist, die einfach verdientes Geld wittert.

[ironiemodus an] Hast du Unterricht bei Hiob? [ironiemodus aus]
 
By the way: Waren schon lange keine Trolle mehr hier (dreimal kopf auf Holz).
Aber den irren Hiob vermisse ich manchmal schon ein wenig
 

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