abenteuer klavierunterricht

Hallo ihr drei, koelnklavier, fisherman und Dimo!
Ich hatte vor ein paar Monaten schon mal hier eine Frage "postiert", in der ich mich nach dem seltsamen Vorgehen meiner KL erkundigt habe, eben, ob das normal ist. Das sind die Art Fragen, deren Antwort man selbst schon und am besten kennt. Vielleicht also hätte ich damals schon einen Schlussstrich ziehen sollen. Ja, das hätte ich man tun solln. Aber ich hol` das jetzt nach. Besser spät als nie. Ist mir gerade im Augenblick fast ein bißchen peinlich, dass ich da 1,5 Jahre zwar oft gejammert, aber nie was unternommen habe :oops: Werde morgen anrufen und sie um ein Gespräch bitten. Entweder gleich am Telefon oder persönlich.
Der terminus technicus für mein Verhalten und Zögern ist übrigens "kognitive Dissonanz": man weiss genau, dass etwas nicht gut läuft, meint aber -aus welchen Gründen auch immer- nichts dagegen unternehmen zu können und redet sich das ganze dann schön. Und glaubt auch noch fest daran - das ist die Krux. Aber zum Glück gibt es dieses Forum: Dimo, du hast recht, dieses Board regt zum Nachdenken UND Handeln an.
München ist eine große kleine Stadt und da sollte doch ein Klavierlehrer zu finden sein. Werde am Wochenende mal einen Aushang in der Musikhochschule und im Richard-Strauss Konservatorium machen bzw. dort KL-Angebote vom Schwarzen Brett pflücken. Und ins Branchenbuch guck ich auch. Die städtische Musikschule hier hat einen sehr guten Ruf, aber leider, leider nehmen die nur Kinder und Jugendliche Wenn jemand von euch in München jemanden kennt, der gut und gerne "Verwachsene" (gefällt mir, fisherman) unterrichten mag, nur raus mit der Sprache :p Bin sehr fleissig, gelehrsam und, wenn es angebracht ist, voller Demut:D Und vor allem bin ich dankbar für jeden und alles, was meine klavieristische Entwicklung unterstützt.
Meine (ehemalige) KL hat mir erzählt, dass sie Musik an einem Konservatorium studiert hat, Hauptfach war wohl Kontrabaß. Ausser Klavier unterrichtet sie auch noch Gitarre. In jüngeren Jahren ist sie mit ner Band durch die Welt gentingelt, welches Instrument sie gespielt hat, weiss ich aber nicht. Ist mir auch egal, denn jetzt zieh ich andere Saiten auf :tuba:
Vielen lieben Dank euch nochmal fürs "Anschubbsen"!
LG, Sesam
 
München ist eine große kleine Stadt und da sollte doch ein Klavierlehrer zu finden sein. Wenn jemand von euch in München jemanden kennt, der gut und gerne "Verwachsene" (gefällt mir, fisherman) unterrichten mag, nur raus mit der Sprache :p Bin sehr fleissig, gelehrsam und, wenn es angebracht ist, voller Demut:D

Der Franz hier aus dem Forum ist ein hervorragender Klavierpädagoge in München!

http://www.klavierspiel.com/
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
hallo koelnklavier,

danke für deinen ausführlichen kommentar! und wenn du nicht "so weit weg" :D wohnen würdest, hätte ich mir auch dich ausgesucht für die zweite meinung....

Der Klavierlehrer sollte schon ein Gespür dafür haben, wann ein Stück (vorerst) ausgereizt ist. Ich kenne es eher so, daß der Schüler die Segel streicht und "keine Lust mehr" hat. Aber offensichtlich kommen viele Lehrer nicht damit klar, Erwachsene zu unterrichten, und trauen sich nicht recht, den Schüler zu fordern - wahrscheinlich aus der Angst heraus, er könne die Lust verlieren.

naja, das ist ja das, was mein lehrer sagt: für jetzt ist es gut, jetzt muss es reifen. ich hab auch festgestellt, dass ich es durchaus "schaffe", ein stück tot zu üben, so lange, bis es zwar fehlerfrei sitzt, sich dann aber schließlich völlig leblos anhört. vielleicht meinst du das mit ausgereizt? und trotzdem will ich mit dem kopf durch die wand, so nach dem motto, viel (üben) hilft viel. vielleicht ist das sogar kontraproduktiv?

Du solltest das unbedingt und mit Nachdruck einfordern. Denn dafür bezahlst Du ja Deinen Lehrer - nicht für die Streicheleinheiten. (Mein Spruch, wenn ich mal wieder arg zu streng ins Gericht gegangen bin und die Situation auflösen möchte: "Streicheleinheiten kosten extra.")

mein KL "kann" auch klassischen klavierunterricht mit drill, macht er auch bei anderen, aber er meint, zu mir passe das nicht, ich bräuchte etwas anderes. den drill würde ich in meinem alltag exerzieren, und da hat er irgendwie recht.

Beim inhaltlich-analytischen Vertiefen und bei der Vermittlung von Lerntechniken (auch zum Auswendiglernen) sollte der Lehrer schon Kompetenz beweisen. Aber das Auswendiglernen selbst ist eine höchst individuelle und diffizile Angelegenheit, die nur in begrenztem Maße zu beeinflussen ist.

ich glaube, hier gibt es zwei typen, oder? so hab ich das jedenfalls mal hier im forum gelesen: den typ für das vom blatt spielen, und den typ fürs auswendigspielen. ich bin tendenziell zweiteres (ganz einfach, weil ich die noten nicht so schnell identifizieren kann, wie sie die bewegungsabläufe in die finger eingeprägt haben. ich glaub, das kommt vom lernen der chinesischen schriftzeichen, da lernt man auch nach bewegung und nicht nach sehen), und mein KL ist der blattspieltyp. würd ich ja auch lieber können, aber dann werden meine stücke noch langsamer :(. und eigentlich will ich ja nicht lerntechniken, sondern das stück verstehen.

Nach dem, was Du schilderst, ist es sicherlich sinnvoll, eine "zweite Meinung" einzuholen. Aber sei Dir darüber im Klaren, daß es Arbeit kostet und daß es eventuell auch "Gewissensnöte" mit sich bringt. Im Idealfall sollte der Lehrer der Coach sein. Zumindest wäre es schön, wenn dies auch alles ohne Heimlichkeiten vonstatten gehen könnte.

ich weiss. arbeit ist auch nicht das problem; mit dem entschluss klavier anzufangen war ja auch die konsequenz verbunden, vieles andere eben nicht mehr zu machen und mich aufs klavier zu konzentrieren. das schreckt mich nicht. das mit der heimlichkeit schon eher, das gefällt mir nicht. die potenzielle neue KL weiss darum, der "alte" KL nicht. und ich glaube auch nicht, dass ihm das gefällt. er war schon manchmal angeknatscht (hatte ich das gefühl), wenn ich hier vom forum erzählt habe. männer halt: du sollst keinen anderen gott neben mir haben :D. ich weiss noch nicht, wie ich damit umgehe. erst mal sehen, was das heutige vorspiel erbringt, vielleicht will sie mich ja auch garnicht. dauerhafte heimlichkeit kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen, das will ich nicht.

PS: Wer hat denn hier im Forum Deinen CPE Bach "zerpflückt"? Schade fände ich es nur, wenn Ihr das Stück für abgeschlossen hieltet. Ich finde, in der Art, wie Du es gespielt hast, steckt sicherlich noch eine Menge musikalsiches Potential darin.

naja, nicht zerpflückt, aber es kam genau das raus was ich auch empfinde: kein tempo, kein faden. damit belanglos. und genau daran krankt mein "spielen", und genau das will ich ja lernen. seufz. den CPE spiele ich auch heute abend vor, mal sehen, was dann kommt. irgendwie bin ich richtig aufgeregt :oops:.

lavendel
 
Huhu!

Uff, jetzt muss ich erstmal durchschnaufen -- Habe vorhin mit meiner KL telefoniert und ihr meine Lage erklärt. Das Gespräch dauerte dann weiters keine 2 Minuten, denn sie war wohl recht einverstanden, mit meiner Entscheidung, nicht mehr zu ihr zu kommen. Direkt erleichtert schien sie mir. Naja, schön, dass wir uns so schnell einigen konnten. Jetzt mach ich erstmal 2 Wochen Pause, bevor ich in die Suche nach einem neuen KL starte.

@ thepianist73: Den Franz hier aus dem Forum, den kenne ich. Ganz zu Anfang, also vor 1,5 Jahren war ich 3x bei ihm. Und kann nur bestätigen, was du sagst!!! Und darüber hinaus ist er auch noch grundsympathisch. Dass ich nicht bei ihm geblieben bin, hat einen organisatorischen Grund. Ich war hin und zurück 2 Stunden unterwegs. Habe kein Auto und öffentlich ist in diesem Fall nicht gut gelegen. Wenn ich nicht Vollzeit arbeiten würde und nicht nebenbei studieren tät, dann würde ich diese Zeit sofort aufbringen, aber so muss ich mit meiner Zeit haushalten. Damit auch noch was fürs Klavier übrigbleibt und zwar nicht zu knapp. Ich bin süchtig :p

Aber jetzt genieße ich erstmal meinen beherzten Schritt, mich von meiner KL getrennt zu haben. Es fühlt sich soooo richtig an!! Ach, was bin ich froh :p

LG, Sesam
 
Huhu!

Uff, jetzt muss ich erstmal durchschnaufen -- Habe vorhin mit meiner KL telefoniert und ihr meine Lage erklärt. Das Gespräch dauerte dann weiters keine 2 Minuten, denn sie war wohl recht einverstanden, mit meiner Entscheidung, nicht mehr zu ihr zu kommen. Direkt erleichtert schien sie mir. Naja, schön, dass wir uns so schnell einigen konnten. Jetzt mach ich erstmal 2 Wochen Pause, bevor ich in die Suche nach einem neuen KL starte.

hallo sesam,

glückwunsch! dann wünsche ich dir viel glück bei der suche nach einem neuen KL.

weia, wenn alle unserer KL wüssten, dass wir übers forum ans nachdenken (und handeln) kommen...:D. meiner wusste schon, warum er das ganze ziemlich misstrauisch beäugt hat...

lavendel
 
weia, wenn alle unserer KL wüssten, dass wir übers forum ans nachdenken (und handeln) kommen...:D. meiner wusste schon, warum er das ganze ziemlich misstrauisch beäugt hat...

ja, ja der mündige (schwierige) Kunde! Aber in aller Regel sind das ja hier vernünftige Diskussionen, von denen vielleicht ein aufgeschlossener, interessierter Klavierlehrer auch etwas erfahren und lernen kann.

LG, Sesam
 
weia, wenn alle unserer KL wüssten, dass wir übers forum ans nachdenken (und handeln) kommen...:D. meiner wusste schon, warum er das ganze ziemlich misstrauisch beäugt hat...
Das ist die Crux unseres gesamten Bildungssystems (nicht nur im Instrumentalunterricht), daß der Unterricht hinter verschlossenen Türen stattfindet. Es gibt keine Qualitätskontrollen, keine Supervision, keinen Austausch. Es ist für den Lehrer häufig genauso unbefriedigend wie für die Schüler.

Andererseits sollte man nicht vergessen: Einer paßt nicht für alle. Es gibt sicherlich auch ehemalige SchülerInnen von mir, denen sich bei Erwähnung meines Namens die Nackenhaare sträuben. Auch damit muß man als Lehrer leben.
 
so, nun hatte ich meine probestunde bei der alten dame, und ich weiss nicht so recht, wie ich das fand :confused:. jedenfalls nicht so, dass ich mit hurra zu ihr überlaufen würde.

sie hat im prinzip das gemacht, was ich wollte: penibelst an einem stück gefeilt, eben an CPE. und da gabs ne menge zu feilen. und natürlich hat sie alle schwachstellen entdeckt, und ich hab das erste mal versucht, nach einem metronom zu spielen. und sicher ist das alles sinnvoll und gut, aber irgendwie... ich glaub, wenn dies mein erster klavierunterricht gewesen wäre, hätte ich nie diese begeisterung entwickelt. diese art des unterrichts ist für mich eher für den kopf "das ist wichtig" als fürs herz "das ist schön", mal ganz platt ausgedrückt. ich glaub, das thema ist noch nicht ausgestanden...

lavendel
 
Hallo Lavendel!
Das ist aber schade, die Geschichte mit der älteren Dame klang nämlich wirklich vielversprechend. Hattest du den Eindruck, der Unterricht von gestern sei repräsentativ gewesen für ihren insgesamten Unterrichtsstil? Ich war nicht dabei und kanns deshalb nicht beurteilen, aber vielleicht ist es zwischendurch mal gar nicht so verkehrt ein Stück "nüchtern" zu betrachten und ganz analytisch die Komposition zu zerstückeln. Dass es sich dann erstmal ausgeschwelgt hat im schönen Melodienrausch ist klar, aber dahin kann man ja wieder zurückfinden. Diesmal aber ohne etwas dem Zufall zu überlassen.
Wenn die Möglichkeit besteht, würde ich schon noch mal hingehen. Mindestens so lange, bis du den CPE ihrer Meinung nach vorerst abschliessen kannst. Dann schau, was du da mit ihr erarbeitet hast, vielleicht sind das wider Erwarten ganz überraschend gute Ergebnisse.
LG, Sesam
 
Laß die Stunde sacken, liebe Lavendel!
Jeder Mensch braucht eine 2. Chance: Nutzt beide die Chance. Für sie ist das eine lebenswichtige aber auch eine neue Herausforderung.
Du bist mit dem clavioTörn im Hinterkopf hingegangen - (Wie es mir heute gehen wird, wenn ich mich gleich zu zwei Schnupperstunden aufmache. Durch das clavio fühle ich mich gut gewappnet, trotzdem möchte ich alle Meinungen und meine (Vor)Urteile vor der Tür lassen und die Stunden einfach nur nutzen.)

Wenn sie eine leidenschafltiche (professionelle) Klavierspielerin ist, lernst du. Laß dir vorspielen! Dabei nimmst vieles wahr.
Wenn du nicht ganz und gar unruhig bist, gib dir ein 1/4 Jahr. In dieser Zeit kannst du ja trotzdem Ausschau halten nach jemanden anderen. Aber die Erfahrungen und den Austausch mit der alten Dame würde ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. Wenn sie mich natürlich nicht fordern würde oder könnte, wäre das ein Grund, mich von ihr zuverabschieden.
Aber solche Verabschiedungen hinterlassen ein ganz anderes Gefühl. Es ist hier angebracht, sich klar zu werden, was kann ich von ihr mitnehmen und was kann ich ihr geben. Wenn man solche Beziehungen eingeht, muß man sehen, daß der ältere Mensch aus dem aktiven Berufsleben raus ist, der Hintergrund geruhsamer ist im Vergleich zum jüngeren Lehrer, der im Beruf steht und beide Ohren und Augen für Neues und Veränderungen offen hat.

Aber ihre Lebenserfahren und die alte Schule , wie sie es noch gelernt hat, kann sehr aufschlußreich sein: Denn beim Klavier kommt es immer noch darauf an, wie und wo man die Tasten im richtigen Moment drückt.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
großes Lehrerwechseln...

Hallo lavendel, sesam, kulimanauke,

habt ihr euch auch aufgemacht zu neuen Ufern...
Ich drück euch die Daumen für eure Suche. Sesam, wie kam die Entscheidung so plötzlich?
Kulimanauke, schon eine Stunde gehabt?

Man muss eben auch einfach zusammen passen, ein gutes Team, und die Ziele müssen überein stimmen. Wenn ihr was ganz Anderes wollt als der Lehrer, dann passt es nicht. Man muss dann sehen, ob es an den eigenen unrealitischen Vorstellungen liegt, sich selber prüfen, und sehen, ob ein Wechsel zu einem anderen KL denn einen Unterschied machen würde.
Lavendel, Du möchtest ja was ändern, vllt liegt die Wahrheit zwischen den beiden KLs, deinem alten und der alten Dame. Penibel arbeiten mus man auch mögen, es kann auch sehr nerven, ist aber hin und wieder nötig. Kann denn die Dame auch anders rangehen? Würrde sie dir die Freiheiten lassen,die Du möchtest? Ich würde an deiner Stelle versuchen, ihre Hinweise mal umzusetzen, dann am Musikalischen arbeiten am CPE. Vllt bist Du ja mit dem Ergebnis dann sehr zufrieden? Die Neue ist natürlich Kontrastprogramm.
Du kannst den CPE Bach sehr wohl, es ist eine Frage der Vorstellung davon, das hat keolnklavier ja auch schon geschrieben. Wenn die alte Dame Dir hilft, dort eine Rangehensweise zu finden, dann wirst du es sehr gut spielen, glaub ich.

LG
violapiano
 

sie hat im prinzip das gemacht, was ich wollte: penibelst an einem stück gefeilt, eben an CPE. und da gabs ne menge zu feilen.
...
ich glaub, wenn dies mein erster klavierunterricht gewesen wäre, hätte ich nie diese begeisterung entwickelt.

Ich finde, diese beiden Sätze umreißen sehr gut das Spannungsfeld, in dem sich jeder Klavierunterricht abspielt. Die Bemühung um größtmögliche Genauigkeit einerseits und die pure Freude an der Musik an sich. Ich sagte Spannungsfeld - das bedeutet aber nicht, daß es sich um unvereinbare Gegensätze handelt. Beides gehört zusammen!

Lavendel, vielleicht ist die Genauigkeit jetzt genau der Aspekt deines Spiels, der am meisten Aufmerksamkeit benötigt und der dich am meisten voranbringt. Die Begeisterung für die Musik scheint ja vorhanden zu sein.

Wäre es denn möglich, daß du mit dieser Lehrerin vereinbarst, nur für ein Vierteljehr zum Unterricht zu kommen? In dieser Zeit könntest du eine Menge von dem einholen, was bisher im Unterricht versäumt wurde. Und dabei kannst du dann eben feststellen, ob diese KL tatsächlich eine reine Perfektionistin ist (würde ich auf Dauer auch nicht gut finden) oder ob sie auch musikalisch-ausdrucksmäßig was auf dem Kasten hat.

Jetzt - rein gefühlsmäßig - würde ich sagen, du bist bei dieser Frau genau an der richtigen Adresse.

Aber es ist natürlich eine ganz persönliche Entscheidung, und da solltest du dir von anderen eigentlich auch nicht reinreden lassen.

Bin mal gespannt, wie sich die Sache weiterentwickelt!

Liebe Grüße
Haydnspaß
 
,
habt ihr euch auch aufgemacht zu neuen Ufern...
Ja, ja, liebe Violapiano, aber von meinen Odyssees will ich jetzt gar nicht anfangen. Ich komme gerade von der einen (niemand da) und die nächste (zum wiederholten Male: eine gerade Hausnr. ausgerechnet auf der ungeraden Seite), um 12 Uhr. Ob das klappen wird? :mad:

Ach kölnklavier, warum bist du nur so weit weg???
 
Der große Jahreskehraus im Forum

Hier im Forum findet ja der große Jahreskehraus statt! :confused:

Haydnspaß hat es ja schon deutlich umrissen, daß sich Klavierunterricht im Spannungsfeld zwischen Entfaltung, Gewährenlassen und penibler Arbeit bewegt (Damit ich das auch noch mal gesagt habe! :D).

Deine Haupt-Klavierlehrerin hat ja offensichtlich sehr schnell erkannt, wie Du disponiert bist und wie sie mit Dir arbeiten muß, damit Du die Freude am Spielen behältst. Du selbst spürst aber, daß noch irgendetwas fehlt. Was das ist, hast Du (zumindest inhaltlich) bei der alten Dame erfahren (ob von der Herangehensweise sinnvoll, kann ich nicht beurteilen). Aber Du hast jetzt auch mitbekommen, daß das, was Du suchst, nicht so einfach zu bekommen ist - daß es in gewisser Weise auch Bauchgrimmen verursacht.

In diesem Spannungsfeld (s.o.) mußt Du jetzt Deine Position finden. Wenn du sagst, daß Deine Klavierlehrerin auch "anders" kann (und Ihr ja offensichtlich schon eine Wellenlänge habt), solltest Du ihr Deine Gedanken nochmals mit aller Dringlichkeit nahebringen. Daß ist sicherlich sinnvoller, als jetzt ein Lehrerhopping zu betreiben.

(Im übrigen ist es mit Klavierlehrern ähnlich wie mit LebensabschnittsgefährtInnen: Deinen Traumlehrer wirst Du nie finden. Wichtig ist die Zuverlässigkeit und das Vertrauen, gut aufgehoben zu sein. Und das Neue wird immer zuerst prickeln, bis Du irgendwann feststellst, daß auch hinter den sieben Bergen nur mit Wasser gekocht wird. Ich empfehle in dem Zusammenhang allen Klavierlehrersuchenden noch einmal die Lektüre von Michael Ende: Jim Knopf - die Episode von Herrn Turtur, dem Scheinriesen, der beim Näherkommen ein schüchternes kleines Männlein war.)
 
Haydnspaß hat es ja schon deutlich umrissen, daß sich Klavierunterricht im Spannungsfeld zwischen Entfaltung, Gewährenlassen und penibler Arbeit bewegt (Damit ich das auch noch mal gesagt habe! :D).

...und um da noch ein "Gewährenlassen" hineinzuschmuggeln :D

Gewährenlassen hört sich für mich aber ein bißchen an nach "nagut, es ist zwar falsch, aber ich sag mal lieber nichts". Sowas kommt zwar schon auch vor, aber doch nur temporär - man sagt es eben noch nicht an diesem Tag, sondern hebt es sich für später auf.

Falls sich das Gewährenlassen auf die künstlerische Freiheit (heute meist Interpretation genannt) bezieht: die sollte ja eher unterstützt werden, als daß man sie nur (widerwillig womöglich) toleriert. Das Herausarbeiten der musikalischen Ebene (der Dinge, die nicht im Notentext stehen), muß schon aktiv betrieben und gefördert werden.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
(Im übrigen ist es mit Klavierlehrern ähnlich wie mit LebensabschnittsgefährtInnen: Deinen Traumlehrer wirst Du nie finden. Wichtig ist die Zuverlässigkeit und das Vertrauen, gut aufgehoben zu sein. Und das Neue wird immer zuerst prickeln, bis Du irgendwann feststellst, daß auch hinter den sieben Bergen nur mit Wasser gekocht wird. Ich empfehle in dem Zusammenhang allen Klavierlehrersuchenden noch einmal die Lektüre von Michael Ende: Jim Knopf - die Episode von Herrn Turtur, dem Scheinriesen, der beim Näherkommen ein schüchternes kleines Männlein war.)


Danke lieber Wolfgang für die weisen Worte.

Sicher kann ein Lehrerwechsel nach einer gewissen Zeit sinnvoll sein. Ich würde es mir aber gut überlegen. In etlichen Jahren Privat- und Hochschulunterricht habe ich bestimmt 10 Klavier- und Orgellehrer verschlissen. Das hat sich ergeben. Gewechselt habe ich übrigens nur zweimal, weil ich nicht zufrieden war.

Im Resultat war keiner der perfekte Lehrer. Vorsicht ist bei Kurzschlußreaktionen am Platz. Wenn ein neuer auf andere Dinge schwerpunktmäßig achtet, heißt das nicht, dass automatisch alles besser ist.

Lavendel hat gerade eine ähnliche Erfahrung gemacht, wie ich vor mehr als 10 Jahren. Ich hatte tollen Orgelunterricht vor dem Studium. Viel musikalische Substanz. Manchmal ein wenig auf Kosten der Genauigkeit. In meinen ersten beiden Semestern bekam ich dann einen Lehrer, der mich seine Fingersätze abschreiben ließ und peinlich auf die Einhaltung achtete. Ich war jung und naiv. Heute hätte ich nach IP-Studium da auch eine ganz andere Einstellung und wäre sofort mißtrauisch. Damals habe ich gedacht "wow, endlich professionelle Arbeit". Nach einem Jahr war ich von der dürftigen musikalischen Arbeit so angeödet, dass ich schnellstmöglich die Hochschule gewechselt habe.

Viele Grüße
Axel
 
Haydnspaß, koelnklavier, Axel,

wohl wahr, wenn man euch in einen Topf schmeißen würde und gut umrühren, gebe bestimmt einen klasse KL.:D

Ich bin auch der Meinung, dass man sich einen Wechsel gut überlegen sollte. Vllt nicht ganz so lange wie ich in einer schlechten Situation bleiben:rolleyes:, aber auch kein Lehrerhopping betreiben.

Ich habe bei Dir, lavenel auch den Eindruck, dass dein erster KL schnell erkannt hat, dass er Dir auch die Lust verderben kann mit zu viel Kritik. Und das ist doch eigentlich eine gute Eigenschaft eines Klavierlehrers, zu erkennen, was der Schüler möchte und braucht, um Spaß zu haben. Vielleicht solltest Du auch erstmal deutlich sagen, was Dir nicht gefällt. Möglicherweise ändert sich dann etwas.
Ich tue immer deutlich kund, was ich möchte. Und wenn mein KL anderer Meinung ist, dann setzt er mir das auseinander, hoffe ich doch. So finde ich es am besten. Ich habe mich dann meistens dem angeschlossen, was der Lehrer mir erklärt hat.
Ich meine, man muss dem KL auch eine Chance geben, zunindest, wenn es auch Anteile gibt, die sehr positiv sind.
Manchmal ist man selbst in der Krise und sucht das Problem beim Lehrer, auch das muss einkalkuliert werden. Bei sich selbst gucken, ob man ein Problem hat, was mit dem KL nichts zu tun hat.

LG
violapiano
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
hallo ihr lieben,

vielen dank für eure vielen beiträge und anregeungen. ich glaub, ich hab jetzt viel zum nachdenken...

momentaner stand der dinge ist, dass mein "alter" KL nächste woche keine zeit für mich hat. das finde ich sehr schade, denn ich hätte gerne meine fragen und unsicherheiten bald geklärt; jetzt muss ich noch zwei wochen warten, bis zu meiner nächsten stunde am 27.11., was mir einiges bauchgrimmen bereitet. die alte dame hat nächste woche auch keine zeit zu den zeiten, wo ich kann. wobei ich auf jeden fall noch einmal zu ihr hingehen werde. ich möchte nicht, dass da ein blödes gefühl bleibt, zumal ich dorthin eben auf nachfrage einer ehemaligen schülerin, einer freundin von mir, gekommen bin. diese meinte auch, ich müsse den mund aufmachen, wenn mir etwas nicht passt.

und um das chaos komplett zu machen sieht es so aus, als lägen beide stunden am selben tag mit einer stunde abstand.

aber vielleicht ist es auch ganz gut, dass jetzt erstmal 14 tage garnichts ist, dann kann ich nochmal in ruhe in mich gehen.

letztlich sind es genau die beiden aspekt von haydnspaß: "das (penibilität) ist genau das, was du jetzt brauchst, um defizite aufzuholen" und von koelnklavier (?) und axel "kein vorschnelles lehrerhopping, wenn vieles passt". das trifft auch warum ich gedacht hatte "mache ich halt beides, wenn beide voneinander wissen und kein veto einlegen".

im übrigen hat die alte dame musikalisch sicher was drauf. sie hat mir den CPE vom blatt (sie kannte das stück nicht) vorgespielt, dass es einfach ein genuss war. das stück lebte!

ich werde eure argumente - und auch dein letztes, violapiano, genau wägen, und vielleicht bin ich dann in 14 tagen weiter. hoffentlich.

lavendel
 

Zurück
Top Bottom