Hallo Wu Wei,
Glatteis ist mein Lieblingsgelände, hier also meine wacklige Pirouette:
spiele einfach die Sexten in durchgehenden Achteln und lass dazu die untere Note jeweils eine Viertel lang liegen. Erst mal natürlich alle zusammen anschlagen.
Ich denke es ist weniger eine verdeutlichende als eine stümperhafte Notation. Das Original habe ich leider auch nicht sondern eben diese Version, die auch Dir vorliegt.
Ein sehr kompetenter Notensetzer (

er wird dies vermutl. lesen und sei herzlich gegrüsst) hat mir neulich erklärt, wie sowas zustande kommt: man verletzt auch Verlagsrechte, wenn der Komponist seit 200 Jahren tot ist, sofern man einfach den Notensatz eines Verlages übernimmt und veröffentlicht. Daher nimmt man sinn- und klangerhaltende Veränderungen an der Schreibweise vor. Mal besser, mal schlechter....hier wohl eher schlechter.
Es könnte sich ursprüngl. um eine Anweisung zur Verwendung von Pedal oder Sostenutopedal gehandelt haben. Oder einfach um die Anweisung, die Viertel unten zu halten. Es könnte sich auch schlicht um einen Fehler handeln. Noch unwahrscheinlicher aber auch noch denkbar: Betonungszeichen. Oder Mussorgsky höchstselbst war besoffen...oder der Notensetzer.
Eine besondere allgemeingültige und gebrächliche Spielanweisung ist das in dieser Form aber nicht.
Mussorgsky selbst wird das auch nicht so eng gesehen haben.
Mein Tippp: zwar immer brav die Anweisungen der Komponisten befolgen. Wenn das Notenblattt allerdings haarsträubenden Unfug vorschlägt, interpretiere ich so, wie ich es vernünftig finde. SWenn im Notenblatt steht, ich soll mit den Knöcheln spielen oder gar im Takt mit dem Kopf an die Wand schlagen überlege ich mir das mindestens dreimal bevor ich es tue :P :P