1.Satz Pathetique T93ff Übetipp?

C

Chrissi

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Vielleicht weiß ja von Euch einer Rat...

Trotz stundenlangem Üben bekomme ich T257-T262 und die Paralellstelle T93-T98 des 1.Satzes einfach nicht auf Tempo. Der Rest des Satzes klappt bei Halbe=120, diese Stelle jedoch noch nicht einmal bei Halbe=80 sicher...
Da hilft auch Tempo angleichen nichts... Halbe=80 - das ist dann einfach nur peinlich...
Irgendwie will diese Stelle einfach nicht in die Finger.

Hat vielleicht jemand von Euch eine Übetrick für diese Stelle?

Rhythmisiert üben, als Akkorde üben, beide Hände getrennt üben habe ich schon probiert. Leider recht erfolglos. Getrennt funktioniert es, zusammen nur im Schneckentempo von Halbe=76 sicher. :(

Vielen Dank schon mal.
 
1) Hände getrennt
2) Relativ langsam: erstes Achtel stark betonen, die nächsten drei Achtel leise/unwichtig. Dabei minimale Bewegung und wo irgend möglich Muskeln entspannen (unbeteiligte Finger, Handgelenk, Schultern, Oberschenkel, ...)
3) Deutlich über Originaltempo im Forte: Rhythmische Variante: Erstes Achtel energisch, mehrere Schläge halten, die restlichen Finger liegen schon entspannt auf den folgenden Tasten. Dann sehr schnell die Achtel zwei bis vier in EINEM Impuls forte als "Auftakt" zum nächsten ersten Achtel. Forte, minimale Bewegung.
ungefähr also: Taaaaaaaaaaaa tatata Taaaaaaaaaaaa (ENTSPANNEN)
Methode 2 und 3 abwechselnd. Hände zusammen erst, wenn getrennt gut über Originaltempo läuft.
 
Methode 1 und 2 habe ich schon geübt, klappt auch recht gut.
Dann werde ich es mal mit der 2. und 3.Methode versuchen. Auf diese Idee bin ich nicht gekommen.
Vielen Dank!

Habe ich es richtig verstanden, dass ich alle drei Varianten erst deutlich über Originaltempo mit jeder Hand einzeln spielen können sollte bevor ich die Hände zusammen spiele?
 
Super, Danke!
Dann mach` ich mich gleich (nach der Mittagspause ;) ) ans Üben.
 
Liebe Chrissi,

vielleicht stimmen auch deine Bewegungen bzw. deine klangliche Vorstellung von dieser Stelle nicht.

Wie auch schmickus schon gesagt hat, ist die erste Achtel leicht akzentuiert, während die nachfolgenden drei Achtel leicht und leiser zu spielen sind. Man darf also auf keinen Fall vier Achtel denken, sondern sollte auf die durch die staccato-Punkte hervorgehobene Linie der Melodie- bzw. Basstöne hören.

Hast du die schon mal allein gespielt, sowohl einzeln als auch zusammen? Das ist sehr sinnvoll!

Wie schmickus gesagt hat, ist es zum zweiten sehr wichtig, jede Hand einzeln mindestens im Originaltempo zu können. Dabei bewegt sich der Arm (Unterarm) rotierend. Diese Rotation kennst du sicherlich schon aus der anfänglichen Begleitfigur der linken Hand in diesem Satz (Tremolo). Dort bewegt sich die Speiche um die Elle (Rotation) wie beim Öffnen einer Tür mit dem Drehen eines Türknaufs (oder beim Umdrehen eines Schlüssels).

Diese Bewegung wird ab T. 93 sowohl rechts wie links (gespiegelt in Gegenbewegung) verwendet.

Machst du die?

Links dürfte es doch kein Problem sein, weil der Anfang links ja schon bei dir zu klappen scheint und du dir die Bewegung nur von dort abschauen musst.

Wenn du die Rotation links kannst, kann die rechte Hand sich das wiederum von der linken abschauen:

- spiel doch einfach mal das anfängliche Tremolo links mit rechts gespiegelt (z.B. c3-c2). Erst mal am besten gleichzeitig, dann kann man die Bewegung von links auf rechts direkt übertragen ( immer beide 5. Finger gleichzeitig spielen). Bei mir ist das Handgelenk bei solchen Tremoli immer leicht erhöht!!!

- dann könntest du es mit rechts allein versuchen, auch mal auf den Oktaven ab T. 93, also es2-es1, e2-e1, f2-f1............... . Beliebig lange! :p Wenn's nicht klappt, die linke Hand gespiegelt dazu nehmen.

- nun die Sache verkürzen, also ab T. 93 immer Oktaven spielen (es2-es1-es2-es1, e2-e1-e2-e1, f2-f1-f2-f1.......... . Immer auf Originaltempo steigern.

- wenn das klappt, dürfte auch der originale Notentext nicht mehr schwierig sein.

- wenn man dann zusammen spielt, bewegen sich, wie gesagt, die beiden Hände gespiegelt. Die Hände sollten ganz leicht sein, das Handgelenk leicht erhöht, die Finger nah an den Tasten.

- um die staccati herauszuheben, kann man dann einen kleinen Zusatzkick zu den 5. Fingern machen, also einen Zusatzschwung und dann die hand sofort wieder ganz leicht machen.

All das basiert auf meiner Vermutung, dass die Bewegung nicht stimmt und dass du eventuell auch in Achteln hörst, statt auf die Linie (s.o.) zu hören.

Vielleicht ist meine Vermutung auch falsch!

Liebe Grüße

chiarina
 
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Super, Danke!
Dann mach` ich mich gleich (nach der Mittagspause ;) ) ans Üben.
auf gar keinen Fall solltest du bei dieser Stelle die Hände akkordisch greifen (dass dort Akkordgriffe vorliegen, ist ohnehin klar) - sondern immer zu beiden stacc. akzentuierten Außentönen (beide 5. Finger) hinspielen. Die beiden 5. Finger kicken ihren Taste mit einer winzigen Drehbewegung des Unterarms nach außen an (fast so, als würden sie gegen die Tasten geworfen) - dieser Schwung sorgt für die Akzentuierung und hält deine Arme locker. Also auf gar keinen Fall hier die Hände "spreizen".
die Noten dazwischen wie schon gesagt wurde ganz leise und automatisch.

nochn Tipp zur Gestaltung:
Beethoven schreibt eine Steigerung (crescendo) vor, wobei das forte ausgerechnet in den Takten mit deutlich weniger Tönen erreicht sein soll (das ist doch fies) - also erst in den forte-Takten mit den Bassoktaven Pedal (halbtaktig) nehmen, vorher ohne Pedal.
 
Rolf und chiarina, finde ich gut, was ihr geschrieben habt. Kann ich z.B. selbst auch nachvollziehen.
Bischen dumm, daß er noch nicht geschrieben hat, warum es ihn raushaut bzw. wo er die Schwierigkeiten hat: ist es vielleicht auch bei den 5. Fingern, die quasi "fühlend" nach oben bzw. nach unten wandern müssen, oder machen eher die Finger 2 bis 4 die Probleme, wenns in die höhere Geschwindigkeit geht...? Beides...? Chrissi hat bereits mit Metronom gearbeitet, und ich finde, das ist eine geradezu ausgezeichnete Stelle (durchgehend Achtel), um mittels Metronomüben voran zu kommen:

a) falls noch nicht geschehen, erstmal mit der Geschwindigkeit mit der es klappt, ausgiebig üben und weiter Sicherheit erlangen, festigen
(idealerweise Dynamikanweisungen gleich mit umsetzen, und vor allem bereits jetzt auf eine schöne differenzierte Ton- und Melodiegestaltung achten, kein unkonturiertes Hämmern etc)

b) dann Metronomgeschwindigkeit stufenweise steigern (5er Schritte): unweigerlich kommt so heraus, wo genau die ersten Fehler gemacht werden. Wenn die ersten Fehler auftreten, Geschwindigkeit zurück, längere Zeit sauber üben, siehe a)

c) wenn man b) oft und lange genug wiederholt, wird man feststellen, wie man - langsam!! - besser wird und die Stelle in den Griff bekommt

---

Ansonsten ist

"Irgendwie will diese Stelle einfach nicht in die Finger."

etwas mit Gewalt in die Finger zu bekommen, von vornherein zum scheitern verurteilt, und

Halbe=80 - das ist dann einfach nur peinlich

beim Klavierüben per se noch niemals irgendetwas peinlich gewesen, und

Hat vielleicht jemand von Euch eine Übetrick für diese Stelle?

das wäre mein Übetrick für diese Stelle (und für viele anderen auch, wenn der Fingersatz grundsätzlich sitzt, und "nur noch" die Steigerung der Geschwindigkeit ein Problem ist), -

Schönen Gruß, Dreiklang
 
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Dreiklang,

ich muss leider teilweise widersprechen. Mit Metronom und stetiger Temposteigerung führt in aller Regel zu Verspannungen. Außerdem unterscheiden sich die idealen Bewegungsabläufe je nach gefordertem Tempo. Deshalb ist es wichtig, schnelle Stellen von Anfang an in kleine Häppchen zerlegt AUCH im Originaltempo zu üben. Sehr deutliches Üben durchgehend forte prägt die Neuronenverschaltung im Gehirn effizienter als Üben im piano.
 
Dreiklang,
ich muss leider teilweise widersprechen.

Ne, ich freue mich über neue Aspekte :)

Mit Metronom und stetiger Temposteigerung führt in aller Regel zu Verspannungen

Dann machst Du es, kurz gesagt, nicht ganz richtig. Du mußt relativ lange Zeit bei einer Geschwindigkeit bleiben. Nicht gleich hochdrehen - das führt selbstverständlich zu den genannten Verspannungen. Ich wollte schon einen Metronom-Übefaden rund um all meine Erkenntnisse der vergangenen Zeit schreiben.

Außerdem unterscheiden sich die idealen Bewegungsabläufe je nach gefordertem Tempo

exakt!

Deshalb ist es wichtig, schnelle Stellen von Anfang an in kleine Häppchen zerlegt AUCH im Originaltempo zu üben

also beim Hudeln, unsauberen Spielen, bleiben, nur eben portionsweise? Überzeugt mich aus verschiedenen logischen Gründen heraus - und ebenfalls aus meinen gemachten Erfahrungen heraus - gar nicht. Ich schiebe Erklärungen nach, vielleicht in diesem neuen Faden dann (heute aber nicht mehr).

Sehr deutliches Üben durchgehend forte prägt die Neuronenverschaltung im Gehirn effizienter als Üben im piano.

GENAU DAS empfinde ich ebenso! Ich lasse die Dynamik zunächst außen vor bei meinem Metronomüben - was kümmert sie mich, ich schiebe sie dann nach Belieben nach, wenn es an der Zeit ist - und ich habe keine großen Probleme bei diesem Prozeß.

Nur: ich weiß von unseren erfahrensten Experten hier, daß sie empfehlen: gleich von Anfang an alles mitüben...!
Deswegen schrieb ich dann schließlich "idealerweise Dynamikanweisungen gleich mit umsetzen".

---

Kannst Du mir sagen, woher Du das weißt ("Sehr deutliches Üben durchgehend forte prägt die Neuronenverschaltung im Gehirn effizienter als Üben im piano"), sprich: Quelle...? --- Würde mich sehr interessieren.

Schönen Gruß!
Dreiklang

P.S. ich benutze ein elektronisches Metronom. Dieses ist a) sehr genau, b) sehr fein und einfach einstellbar, und hat c) auch eine sehr nette Glocke.
 
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P.S. ich benutze ein elektronisches Metronom. Dieses ist a) sehr genau, b) sehr fein und einfach einstellbar, und hat c) auch eine sehr nette Glocke.

Lieber Dreiklang,

das heißt, bei dir klingelt's!!! :D:D:D Und zwar oft!!! :p

Ich bin leider auch kein Freund vom Üben mit Metronom. Ein Metronom ist sehr hilfreich zur Tempokontrolle etc., aber bei dir scheint es ja im Dauerbetrieb zu sein oder habe ich das falsch verstanden?

Liebe Grüße

chiarina
 

Vielen Dank an alle!!!:kuss:
Vermutlich liegt es an der falschen Spielbewegung und ich habe alles falsch geübt was man nur falsch machen kann. :(
Jetzt heißt es weiterüben. Bis Freitag muss die Stelle klappen.

Bischen dumm, daß er noch nicht geschrieben hat, warum es ihn raushaut bzw. wo er die Schwierigkeiten hat:(...)
(...)b) dann Metronomgeschwindigkeit stufenweise steigern (5er Schritte): unweigerlich kommt so heraus, wo genau die ersten Fehler gemacht werden. Wenn die ersten Fehler auftreten, Geschwindigkeit zurück, längere Zeit sauber üben, siehe a)
(...)beim Klavierüben per se noch niemals irgendetwas peinlich gewesen, und
Genau das ist doch das Problem. Wenn ich genau wüsste warum es nicht klappt, dann gäbe es mein Problem nicht mehr, da ich es irgendwie hätte lösen können.
Nach Lesen der Tipps gehe ich davon aus, dass die Ursache die falsche Spielbewegung ist.
Mit Metronom üben hat nichts gebracht. Normalerweise hilft es mir, aber bei dieser Stelle klappt es noch nicht einmal im langsamen Tempo...
Oh doch, es ist superpeinlich wenn man eine Stelle nach stundenlangem Üben nicht einmal im halben Tempo spielen kann.
All das basiert auf meiner Vermutung, dass die Bewegung nicht stimmt und dass du eventuell auch in Achteln hörst, statt auf die Linie (s.o.) zu hören.
Ich glaube befürchte Deine Vermutung ist richtig. An eine Rotationsbewegung hatte ich an dieser Stelle gar nicht gedacht und versucht es als eine Achtelkette, die aus Akkorden gebildet ist, zu üben.
Ich werde Deine Übetipps gleich mal ausdrucken und dann heute Abend damit üben.

auf gar keinen Fall solltest du bei dieser Stelle die Hände akkordisch greifen (dass dort Akkordgriffe vorliegen, ist ohnehin klar) - sondern immer zu beiden stacc. akzentuierten Außentönen (beide 5. Finger) hinspielen. Die beiden 5. Finger kicken ihren Taste mit einer winzigen Drehbewegung des Unterarms nach außen an (fast so, als würden sie gegen die Tasten geworfen) - dieser Schwung sorgt für die Akzentuierung und hält deine Arme locker. Also auf gar keinen Fall hier die Hände "spreizen".
die Noten dazwischen wie schon gesagt wurde ganz leise und automatisch.
nochn Tipp zur Gestaltung:
Beethoven schreibt eine Steigerung (crescendo) vor, wobei das forte ausgerechnet in den Takten mit deutlich weniger Tönen erreicht sein soll (das ist doch fies) - also erst in den forte-Takten mit den Bassoktaven Pedal (halbtaktig) nehmen, vorher ohne Pedal.
oje, oje... da habe ich wohl alles falsch gemacht was falsch zu machen ist. Hände zu Akkordgriffen spreizen und ohne Unterarmdrehung...
Deinen Gestaltungstipp werde ich dann gleich mitüben. Das mit dem 5.Finger werde ich auch ausprobieren.

Zitat von schmickus:
Außerdem unterscheiden sich die idealen Bewegungsabläufe je nach gefordertem Tempo. Deshalb ist es wichtig, schnelle Stellen von Anfang an in kleine Häppchen zerlegt AUCH im Originaltempo zu üben.
Dumm nur, wenn man wie ich (mit großer Wahrscheinlichkeit) falsche Bewegungsmuster einübt...
 
Lieber Dreiklang,

das heißt, bei dir klingelt's!!! Und zwar oft!!! :p

Ich bin leider auch kein Freund vom Üben mit Metronom. Ein Metronom ist sehr hilfreich zur Tempokontrolle etc., aber bei dir scheint es ja im Dauerbetrieb zu sein oder habe ich das falsch verstanden?

Liebe Grüße

chiarina

Hallo chiarina,

ja, ich benutze es sehr oft. Ich habe es vor einiger Zeit einmal aus Neugier anprobiert, Erfahrungen damit gesammelt, und bald darauf die von mir beschriebene Übetechnik als elementaren Grundbaustein meines jetzigen Klavierübens etabliert.

Für mich ist diese Technik höchst effizient - aber das heißt eben noch lange nicht, daß auch andere damit zurechtkommen würden oder werden (ich hatte z.B. mal einen Tanzlehrer, der konnte partout nicht einen Tanz auf 2, oder 3, beginnen - mir gelang das nach kurzem ausprobieren.)
Und der letzte Beweis, daß diese Technik wirklich gut ist, den kann ich auch nicht erbringen, auf jeden Fall noch nicht. Ich kann es "nur" in sehr brauchbaren Ansätzen wissenschaftlich begründen.

Weiters gilt z.B., daß manche Leute wohl Schwierigkeiten haben, streng nach einem Taktschlag zu spielen. Ich nicht - manchmal wenn ich drauskomme, lasse ich die Glocke sogar einfach auf 2 (oder sogar 3, das ist noch um etliches lustiger) weiterlaufen und kümmere mich nicht weiter drum. Andere würden bei soetwas vielleicht drauskommen...? Gut, irgendwann gehe ich dann natürlich schon wieder auf die "1" zurück.

Das bedeutet also in Summe: a) ich kann den Erfolg dieser Technik (noch) nicht beweisen, und b) ich weiß nicht, ob diese überhaupt vernünftig anwendbar ist für andere.

Und noch ein Punkt ist offen: wie erfolgt dann wieder die Lösung vom Metronom, die ja auch irgendwann einmal kommen muß?
Nun - ich bin noch bei keinem Stück "am Ziel" angelangt, folglich habe ich auch noch keine Erfahrungen damit. Ich hab zwar Ideen, aber....

Diese Fragezeichen möchte ich bewußt hinter diese Technik stellen.

Weiters gilt: wenn jemand ein präzises, inneres Metronom hat (also eine Spielgeschwindigkeit genau einhalten und am nächsten Tag reproduzieren) kann, braucht er gar keine mechanischen Hilfsmittel. Ich habe auf jeden Fall kein sehr präzises inneres Metronom, nur ein "gefühlsmäßiges", für die Grundgeschwindigkeit eines Stückes. Versuche ich bewußt sehr langsam zu spielen, laufe ich praktisch immer mit der Geschwindigkeit davon irgendwann, und das Hudeln und die Spielfehler fangen an.
Und noch ein letztes: wenn jemand mit einer suboptimalen Übetechnik 5 Stunden übt, ein anderer mit einer hocheffizienten aber nur 15 Minuten, wird der erstere natürlich trotzdem weiterkommen. Es ist halt alles relativ...

Man muß diese Übetechnik mögen, sie annehmen, sich auf sie einlassen - dann kann man m.E. großen Nutzen daraus ziehen. Aber ich poste wieder darüber, wenn ich weitere Erfahrungen damit gesammelt habe (wenn ich z.B. einmal an einem Ziel angekommen bin).

Und ich vermute, Rolf wird mich wegen meiner wiederholt wissenschaftlich-technischen Ansätze in der Musik bald mal sezieren, auf den Teller legen und genüßlich verspeisen - wenn ich nicht irgendwann damit aufhöre .... :D:D:D

Schönen Gruß,
Dreiklang
 
Deshalb ist es wichtig, schnelle Stellen von Anfang an in kleine Häppchen zerlegt AUCH im Originaltempo zu üben.
das empfehlen alle guten Klavierpädagogen (von Goldenweiser bis Margulis), am Beispiel einer schwierigen Stelle in Chopins 3. Scherzo hat das P.P. Werner auch detailliert notiert und erläutert

Sehr deutliches Üben durchgehend forte prägt die Neuronenverschaltung im Gehirn effizienter als Üben im piano.
dazu zwei Fragen:
1. sieht man das, wenn man sich selbst in den Kopf schaut? ;)
2. da müsste doch ein permanentes forte für alle gesielten Noten effizient verschaltet werden, was musikalisch oft bis meist keinen Sinn macht?
deutlich forte üben (Neuhaus: hämmern) ist für die Ausdauer ganz ok, wenn man damit umgehen kann - ansonsten erinnert das ein wenig ans einbläuen... und die Ausdauer bei schwierigen anstrengenden Stücken ist weniger eine neuronale als eine motorische (gelegentlich "sportliche" muskuläre) Angelegenheit.

bzgl. Metronom: zur Tempokontrolle ist es hilfreich - und wenn man mit dem bewährten Tickteil vernünftig umgeht, dann verabreicht man sich auch dabei keine Verspannungen.
 
Nein, das ist nicht so. 5 Stunden falsches Üben schaden mehr als sie nützen. Beweis: Der zweite Satz des Zitats.

Hallo schmickus,

das stimmt: falsches Üben kann schaden, Sehnenscheidenentzündung wäre ein probates Beispiel. Ebenso muskuläre Überbelastung: ich war eine ganze zeitlang meines autodidaktischen Weges im Klavierspiel der Meinung, man müsse die Unterarmmuskeln gleich einem Bodybuilder trainieren, trainieren und trainieren - wie sonst sollten die Virtuosen eine solche Leistung, in hämmernden schnellen Oktavpassagen, Läufen etc. durch alle Lagen schaffen können? Also, was habe ich getan: hart Klavier-"trainiert", etwa 15 Minuten täglich. Mit dem Effekt, daß die Unterarmmuskeln manchmal zwei Tage lang nicht zu gebrauchen waren. Und ich dachte, das müsse so sein, und ich würde damit in ferner Zukunft vielleicht etwas tolles erreichen können.
Irgendwann dämmerte es mir, daß dies wohl doch nicht Weg sein könne. Aber das Forum hier hat mir ganz entschieden den allerletzten Rest Zweifel genommen - und zwar eine Aussage Rolfs, aus dem Gedächtnis:"Ich brauche keine Kraft in den Fingern - wozu auch?". Von da an habe ich alles geändert.
---
Und daß ich noch an keinem echten Ziel angelangt bin mit meiner "Methode" (über die es unabhängig davon wohl sicher auch Literatur gibt), liegt u.a. daran, daß ich sie noch nicht so sehr lange anwende (1,5 Monate?), und auch daran, daß mein "Ziel" extrem hoch angelegt ist (eine Sonate mit hohem Schwierigkeitsgrad, die ich jetzt konkret begonnen habe in Angriff zu nehmen).
Ich weiß gar nicht, ob ich dieses Ziel überhaupt erreichen kann.
Aber es reizt mich nun einmal... sehr sogar.

Schönen Gruß, Dreiklang
 
das empfehlen alle guten Klavierpädagogen (von Goldenweiser bis Margulis), am Beispiel einer schwierigen Stelle in Chopins 3. Scherzo hat das P.P. Werner auch detailliert notiert und erläutert.

Danke, Rolf! Es ist sehr gut, das zu wissen. Ich habe mir das notiert.

dazu zwei Fragen:
1. sieht man das, wenn man sich selbst in den Kopf schaut?;)

Nein - wir selbst können das natürlich nicht...:) wir merken nur: hoppla - ich bin heute viel weiter als z.B. vor einem Jahr - und wir können das mit unserem Bewußtsein einfach nutzbringend beim Klavierspielen verwenden, was wir uns "erübt" haben (hoffentlich wirke ich nicht neunmalklug)

da müsste doch ein permanentes forte für alle gesielten Noten effizient verschaltet werden, was musikalisch oft bis meist keinen Sinn macht?

Das wird m.E. auch zunächst der Fall sein. Aber wenn erst einmal gelernt worden ist: die Finger müssen in einer bestimmten Passage mit einer komplexen Bewegungsfolge bewegt werden, und es sind ja unzählige Muskeln dabei beteiligt, die dabei zeitgenau zusammenspielen müssen, dann wird es relativ einfach sein zu lernen, bei dieser Bewegung einfach "leichter" anzuschlagen - die große Vorarbeit wurde dann schon geleistet. Aber natürlich, ist ein pianissimo für eine komplexe Passage dann wieder ein ganz anderer Akt und erfordert sicher viel dedizierte Arbeit (aber das stelle ich mir nur vor - soweit bin ich selber nicht beim Klavierspielen) - es ist nicht immer alles über einen Kamm zu scheren.

So glaube ich in etwa, daß sich alles verhält, -

Schönen Gruß Dreiklang
 
Immerhin klappen jetzt die Vierergruppen im Tempo. Jetzt muss ich es nur noch hinkriegen die einzelnen Gruppen zu verbinden ohne dabei den Viererimpuls und die Rotationsbewegung zu verlieren. Im langsamen Tempo geht bei mir nämlich der Rotationsimpuls verloren... Aber bis Freitag ist noch Zeit. ;)

Am Freitag werde ich dann mal meine KL fragen warum sie mir zu rhythmisiertem Üben rät und mich nicht auf die Unterarmbewegung hinweist. Sie hat sicher ganz genau gesehen und noch sicherer auch gehört, dass ich in einzelnen Achtel gedacht habe und meinte nur ich müsse eben mehr rhythmisiert üben... "grrr" Aber das ist ein anderes Thema. ;)
 
Lieber Dreiklang,

das heißt, bei dir klingelt's!!! :D:D:D Und zwar oft!!! :p

Ich bin leider auch kein Freund vom Üben mit Metronom. Ein Metronom ist sehr hilfreich zur Tempokontrolle etc., aber bei dir scheint es ja im Dauerbetrieb zu sein oder habe ich das falsch verstanden?

Liebe Grüße

chiarina


Ich haette mit Sicherheit eine neue Luftzufuhr im Fenster

Cordialement

Destenay
 

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