Präludium BWV 859, Schlussakkord

Holger

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Hi,

was meint ihr. Ist der letzte Akkord in diesem Präludium ein Dur oder Mollakkord, also spielt man a oder ais?

Ich habe jetzt schon beides gesehen. In meiner Henle Urtextausgabe steht ein ais. In der (Peters?-) Ausgabe meines KL steht da ein a.

Holger
 
Ich habe die Könemann-Urtext-Ausgabe, da steht ein ais. Auch habe ich gelernt, dass grundsätzlich bei Moll-Stücken der Schlussakkord in Dur ist. Jedenfalls in dieser Epoche.
 
Hallo @Holger ,

Peters 1a (Kroll) ais
Henle HN 15 (Heinemann) ais
Breitkopf EB 4301b (Busoni) ais
Breitkopf EB 2374 (Mugellini) ais
 
Im Original dürfte a stehen, ais wird aber gespielt.
Man kann natürlich allerhand Vermutungen darüber anstellen, was im Original so stehen könnte. Man kann auch einfach in die leicht zugängliche Reinschrift des Komponisten schauen und feststellen, dass dort ais steht.:coolguy:

Auch habe ich gelernt, dass grundsätzlich bei Moll-Stücken der Schlussakkord in Dur ist. Jedenfalls in dieser Epoche.
Wo lernt man denn sowas? Die picardische Terz war zwar ein übliches Stilmittel vor allem in der Vokalmusik, aber da es etliche Gegenbeispiele gibt, kann von "grundsätzlich" überhaupt keine Rede sein. Beispielsweise enden alle (sic!) sechs Sätze der zweiten Bach-Partita in Moll.
 
Das ist nicht falsch, aber bei Bach gilt es schon lange nicht mehr. Gerade daher kommt ja der Name "picardische Terz", weil man es irgendwann nur noch in der Picardie gemacht hat, also sprich auf dem Dorf, wo der neueste Geschmack noch nicht angekommen war.
Die Regel gilt im 16. und noch weit ins 17. Jahrhundert hinein. (Erste Quelle, die dies vorschreibt, ist m. W. Pietro Aron.)
 

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