... Mögt ihr Lang Lang...?

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Magst Du Lang Lang...?


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Lieber Stephan,



Ich kann ja mal versuchen, den von Christoph zitierten Text in allgemeinverständliches Deutsch zu übersetzen (das gelingt mir als minderbemittelter Bildungsbürger vielleicht gerade noch so



Hab ich das so ungefähr richtig erfasst…? ;)

Lassen wir es doch einfach die Geschichte entscheiden. Ein, zweihundert Jahre warten, dann werden wir es wissen können. Ob sich der "Niedergang der Musik" bestätigt, oder ob die Kunstmusik eine neue Hochblüte erleben wird. Nicht zuletzt dank immer besser gelungener Einspielungen, und immer besser arbeitender Dirigenten, Orchester und Virtuosen.

Da fällt mir ein: ein offenbar hochgradiger "Experte in Sachen Musik" (Doktortitel und so weiter) hat ja auch schon in einem ellenlangen Forenfaden irgendwo im Netz den "Untergang von Lang Lang" gepredigt. Eingetroffen ist es immer noch nicht.

Ganz interessant auch, und ein völlig anderes Bild zeichnet:

Beethoven zwischen Boom und Untergang - Neueste Berichte zur Lage der klassischen Musik | Kultur heute | Deutschlandfunk

Auch hier wird wieder mal der Niedergang der Oper genannt. Mit der ich nach wie vor nicht warm werden kann. Wenn ich Menschen singen hören möchte, dann greife ich viel eher zu Leonard Cohen, oder Cat Stevens. Vielleicht auch Luis Armstrong.

Normale Klassikkonzerte sehe ich allerdings im Kommen, das ist was feines. Wenn sie eben wirklich gut und auch schön gespielt werden.

Schönen Gruß
Chris

"wir es doch einfach die Geschichte entscheiden. Ein, zweihundert Jahre warten, dann werden wir es wissen können. Ob sich der "Niedergang der Musik" bestätigt, oder ob die Kunstmusik eine neue Hochblüte erleben wird. Nicht zuletzt dank immer besser gelungener Einspielungen, und immer besser arbeitender Dirigenten, Orchester und Virtuosen."

Chris nimmst du uns auf den Hut!!! :D

Ich habe soeben in die Glaskugel geschaut, welch Grauen in 200 Jahren.
Die Verbindung zu unseren grossen Komponisten konnte hergestellt werden.
Chopin liegt im Bett mit Ohrenstöbsler. Mozart wird von Petrus reanimmiert
Tschaikovsky wird unter dem Himmelsdeckbett von Engel beruhigt.
Einer schreit herum, reist die Himmelsfenster auf, spuckt Feuer, schmeisst seinen Kot richtung Erde. Er flucht was das Zeug hält:" ihr habgierigen Dreckschweine missbraucht unsere Musik mit eurem Teufelszeug. Ihr wiederlichen Geschöpfe ungebildete Teufelskinder, der Fluch sei über euch."
Schubert kam umarmte den Schreihals und schrie ihm ins Ohr:" Ludwig beruhige dich,
Rubinstein und Horowitz sind soeben angekommen." Beethoven strahlte:" ja das wahren Stunden, er drehte sich Richtung Erde:" um Gotteswillen wer kommt den da angeflogen" Schubert setzte sich seine Brille auf und beobachtete das fliegende Objekt, er wurde schneeweis rief Gott:" schau mal wer da angeflogen kommt."
Gott beruhigte alle:" keine Angst dies ist Lang Lang mit dem Klang, die fliegen in eine andere Richtung.:rolleyes::D
 
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nicht schlecht, Destenay... ;)

... aber wer etwas gegen Horowitz sagt (gottlob ist das noch nie passiert, seit ich hier im Forum bin) dem zieh' ich höchstpersönlich die Hammelbeine lang... ;)

Und Beethoven darf auch niemand hier schlechtmachen ;)

Hoffen wir mal das beste für die klassische Musik. Wer kann schon sagen, was die Zukunft bringt. Zumindest soweit es mich angeht, gibt es so viel wirklich schöne Kunstmusik, die mir gefällt, daß ich wohl bis ans Lebensende meine Freude haben werde.

Viele Grüße
Chris
 
Abgekürzte Ballade

Als Kleinkind sah er "Tom und Jerry":
die Rhapsodie cis-Moll von Liszt.
Seitdem macht er den großen Larry
in Ost und West - als Pianist.

Es ist ihm alles einerlei:
Im www. auf YT
spielt er mit KV vier fünf drei
als Pianist den GMD.

Sitzt für Olympia am Klavier,
begleitet Alt, Tenor und Baß,
tritt auf mit D zwo sieben vier
im ZDF bei "Wetten, daß...".

Ob für die Queen, ob für Obama,
es spielte heut für Sie: Lang Lang.
Und jeden Festakt macht zum Drama
der Zappelphilipp aus Shenyang.

Versteht er, was er musiziert?
Kann er denn, was er spielt, auch fühlen?
Er hämmert, bolzt und tiriliert
und schmachtet 'rum. Er will nur spielen.

In Deutschland hat er einen Fan
(nach TWA der Hörtyp Drei),
der liebt LL's catch-as-catch-can
und hält's für große Zauberei.

Seit LL's erstem Recital
in der New Yorker Carntschie Hall
quillt über bei so manchem Stoffel
das HD-DVD-Regal:
Narri-Narro! xD und ROFL.


.
 
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@Gomez

Kermit könnte es nicht besser ausdrücken:



Es ist schon toll, was Leute für schöne Gedichte schreiben, ohne sich durch die Diskografie des Virtuosen Lang Lang überhaupt mal durchgehört zu haben (namentlich durch die von mir empfohlenen CD's bzw DVD's).

Aber man kennt das ja, in der modernen Zeit: die grassierende Oberflächlichkeit, dann öffentlich große Töne spucken, und verlassen kann man sich sowieso auf nichts, was andere Leute sagen (zumindest muß man immer enorm vorsichtig sein).

Nimm' zur Kenntnis, daß mit

Zitat von Gomez de Riquet:
Zappelphilipp ... und hält's für große Zauberei. ... Stoffel
unser persönliches Verhältnis jetzt erst mal etwas abgekühlt ist...

Schönen Gruß
Chris
 
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Yep muss einertz wie du seintz -
 
Hallo Chris,

schön, dass Du das Konzert von den Jazzopen noch gesehen hast, jetzt kennst Du ja auch Chopin op. 18 (bin mir eigentlich sicher, dass Du den Walzer auch vorher kanntest und nur die Opus-Zahl nicht im Kopf hattest). Schau Dir bitte nochmal mit dem -für mich- sehr gelungenen Gedicht von Gomez de Riquet im Hinterkopf z.B. die Rhapsodie in Blue an, insbesondere in den Solopassagen.

Liebe Grüße
Christian
 
Hi Christian,

Schau Dir bitte nochmal mit dem -für mich- sehr gelungenen Gedicht von Gomez de Riquet im Hinterkopf z.B. die Rhapsodie in Blue an, insbesondere in den Solopassagen.

Weißt Du, ich habe mein Urteil schon gefällt gehabt (nichts von der Veranstaltung ist/war besonders bemerkenswert). Also ist es auch nicht "gut" oder sonstwas.

Mit musikalischen Leistungen, die mir nicht gefallen, setze ich mich nicht weiter auseinander. Die sind für mich abgehakt. Das gilt für jeden Musiker, beziehungsweise jede Einspielung.

Wir können gern über gelungene Dinge jeder Art reden.

Nur: auch das bringt in der Regel nichts, weil man keinen Konsens findet, siehe den Faden hier. Musik kann man nicht "erklären", man muß sie hören und fühlen.

Wenn zwei Menschen einfach verschieden fühlen (bzgl. eines Musikstücks), dann war's das eben.

Man kann sich seine Ansichten über Musikstücke mitteilen (und es gibt nichts schöneres, als wenn man einen "Bruder im Geiste" findet, der ein Musikstück, das man selbst mag, ebenfalls gern mag).

Aber viel "mehr" geht im Prinzip eigentlich nicht.

Schönen Gruß
Chris
 
Ich sag mal so - jeder hat eben so seine Götter. Lang Lang, Buschido, Eminem und Konsorten gehören allerdings nun mal nicht zu den meinigen - liegt vielleicht auch daran, daß sie noch ned lang lang genug entlebt sind :D :D :D :D

Viele Grüße

Styx
 

Eigentlich...

ist das:

Ich sag mal so - jeder hat eben so seine Götter.
Genau so ist es. Und die Götter- und Titanenkämpfe sollten wir auch besser den großen Legenden, Sagen und der Mythologie überlassen ;)

doch ein ganz wunderbares Schluß-Resümee dieses Fadens. Wen es also in den Fingern juckt, den eigenen präferierten Pianisten aufzuwerten, indem er ihn pauschal über einen anderen stellt: rechnet mal, daß das in Zukunft ohne Dreiklang dann stattfindet.

Die stattliche Länge dieses Fadens zeigt, wohin das führen kann, wenn die Diskussionsparteien entsprechend sturköpfig sind.

Ich danke aber trotzdem für die Diskussion(en). Ich glaube allerdings auch, daß mein Diskussionsbedarf hier im Faden nun gedeckt ist.

Viele Grüße.
 
[...] unser persönliches Verhältnis jetzt erst mal etwas abgekühlt ist...

Lieber Dreiklang,

darf ich zur weiteren Abkühlung beitragen?
Vielleicht ist das bei der jetzigen Hitze ganz angenehm?
Wenn die Zeit der Schlußplädoyers gekommen ist,
möchte ich jedenfalls nicht fehlen.

Zunächst: Es ist hervorzuheben, daß Du in diesem Thread -
aber auch nur hier - einmal nicht als "Wasserträger Rolfs" (Fips7)
in Erscheinung getreten bist und Dich auch von Rolfs energischem
Einspruch nicht hast erschüttern lassen.

Was die Mitarbeit im 'Lang Lang-Thread' betrifft, so habe ich mich
(nicht in Sachen Polemik, wohl aber mit der Anzahl der Beiträge)
sehr zurückgehalten. Das hatte seinen Grund, den ich noch einmal
wiederhole: Ranking-Listen und Interpretenvergleiche interessieren
mich nicht. Als ich das stille Mitlesen nicht mehr aushielt und meine
Stimme erhob, ging es mir nur darum, daß Du - ganz speziell Du,
lieber Dreiklang - einen anderen Zugang zur Musik bekommen mögest,
als den, sich von "Tönen verwöhnen" zu lassen. Aber damit bin ich
wohl nicht durchgedrungen.

Wie Du beim Versuch, Adorno zu "übersetzen", zielsicher am Thema
vorbeigedacht hast, so faßt Du auch hier Dein ganzes Unglück zusammen:

Weißt Du, ich habe mein Urteil schon gefällt gehabt
(nichts von der Veranstaltung ist/war besonders bemerkenswert).
Also ist es auch nicht "gut" oder sonstwas.

Mit musikalischen Leistungen, die mir nicht gefallen, setze ich mich
nicht weiter auseinander. Die sind für mich abgehakt. Das gilt
für jeden Musiker, beziehungsweise jede Einspielung.

Wir können gern über gelungene Dinge jeder Art reden.

Nur: auch das bringt in der Regel nichts, weil man keinen Konsens findet,
siehe den Faden hier. Musik kann man nicht "erklären", man muß sie hören
und fühlen.

Wenn zwei Menschen einfach verschieden fühlen
(bzgl. eines Musikstücks), dann war's das eben.

Man kann sich seine Ansichten über Musikstücke mitteilen
(und es gibt nichts schöneres, als wenn man einen "Bruder im Geiste" findet,
der ein Musikstück, das man selbst mag, ebenfalls gern mag).

Aber viel "mehr" geht im Prinzip eigentlich nicht.

So wie Du darüber sprichst, verwechselst Du 'Musikstück' und 'Interpretation'.

Musik ist - wie jedes Ergebnis künstlerischer Arbeit - etwas Durchdachtes,
und man kann das von ihr Gedachte aufnehmen und weiterdenken. Und man kann
sich über die von ihr verwendeten Mittel und deren Gebrauch Rechenschaft ablegen.
Insofern kann man Musik "erklären". Troubadix belegt das mit seinen tiefsinnigen
Erläuterungen zu den Klavierwerken Szymanowskis und Skrjabins.

Ich wünsche Dir, daß Du lernst, der Musik etwas respektvoller gegenüberzutreten,
und das heißt: Dich auch mit einem Notentext zu beschäftigen. Der Notentext
und seine Realisierung sind nicht dasselbe: Im lesbaren Text kann etwas fehlen,
das erst durch die Interpretation Gestalt annimmt, wie umgekehrt die Interpretation
etwas übergehen kann, das im Notentext steht.

Und die Sperrigkeit einer Interpretation spricht noch nicht gegen diese Interpretation.
Ein beim ersten Hören ungewohnter Aspekt in der Interpretation eines Dir
vertrauten Werkes kann sich bei intensiverer Beschäftigung als völlig werkgerecht
herausstellen. Um das herauszufinden, müßtest Du aber Deinem ersten Eindruck
mißtrauen.

Mit Deiner Hörertypus-Drei-gemäßen Ausschließlichkeit, "technische Brillianz",
"Präzision" etc. zum Bewertungskriterium für eine gelungene Interpretation zu machen,
hörst Du an der Musik und auch an einer guten Interpretation vorbei. Mit der präzisen
Realisierung eines Notentextes ist es nicht getan; daraus ergibt sich noch keine sinnvoll
artikulierte Musik. Das ist der Wahrnehmungsfehler vieler heutiger Interpreten -
und ihrer Liebhaber. Für die Generation von Rubinstein und Horowitz war es
viel wichtiger, einen Spannungsbogen herauszuarbeiten, als fehlerfrei zu spielen.
In dieser Hinsicht sind mir ältere Einspielungen lieber, auch wenn sie aufnahmetechnisch
und in puncto "Präzision" zu wünschen übriglassen.

HG, Gomez

.
 
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Zitat Jörg Demus : " Gerade von älteren Aufnahmen kann uns ja manches wirklich beglücken. "

Cordialement

Destenay
 
Hallo Gomez,

etwas Kühle tut dieser Tage auf jeden Fall gut. Zu Deinem Post: viele Dinge, die ich darauf antworten kann und würde, wären ein Spiegel von Dingen, die ich schon hier im Forum geschrieben habe, vermutlich auch mehrfach. Mir fehlt einfach ein wenig die Kraft im Moment für weitere Diskussionen, und auch Wiederaufkochen.

Wenn einmal die Kraft wiederkehrt, können wir wieder weiter diskutieren.
Darüberhinaus möchte ich, wenn es die Zeit zuläßt, auch einige andere Dinge in clavio machen (vielleicht einen Aufnahmetechnik-Faden vom Flügel, vielleicht erste Einspielungen von mir, den einen oder anderen Pianisten-Faden... solche Sachen).

Und die hinter Deinen Posts stehenden Intentionen habe ich wohl zum großen Teil mißverstanden.

Was die Beschäftigung mit Musik angeht, so ist das im Moment, und auch auf absehbare Zeit, das Hören. Es gibt noch Pianisten, von denen ich mir ein besseres Bild machen möchte, Einspielungen, Musikwerke, und so fort. Partitur-Analysen kommen, wenn überhaupt, erst danach bzw. später.

Viele (aber auch erschöpfte) Grüße
Dreiklang

p.s. und in vielen Dingen stimme ich auch mit Dir überein.
 
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(...!!...)
Für die Generation von Rubinstein und Horowitz war es
viel wichtiger, einen Spannungsbogen herauszuarbeiten, als fehlerfrei zu spielen.
In dieser Hinsicht sind mir ältere Einspielungen lieber, auch wenn sie aufnahmetechnisch
und in puncto "Präzision" zu wünschen übriglassen.
völlige Zustimmung - bis auf einen kleinen Einwand: es gibt durchaus zahlreiche ältere Einspielungen, die "in puncto ´Präzision´" (spieltechnisch) einen Großteil späterer Aufnahmen deutlich in den Schatten stellen (als nur ein Exempel sei Feinbergs live gespielte 5. Skrjabinsonate genannt (ein manuell geradezu monströs schwieriges Werk))
 
So,

die Kraft für weitere Diskussionen wäre wieder da. Allerdings: nun fehlt die Lust daran.

Wer sich die Frage

Zitat von Fadentitel:

beantworten will, hört sich am besten dessen Klaviermusik (Diskografie, bzw. deren Teile davon im Internet) an, und trifft dann seine Entscheidung.

Viele Grüße
Chris
 

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