Absolute Beherrschung und Vorspielfestigkeit bei einem Stück

tja @Rudl wenn das stimmt, lernen wir daraus, dass Svjatoslav Richter ein richtig schlechter Pianist war ;-):-D
ach der Svjatoslav...:müde:
der hat doch eh nur von seinen riesigen Baggerschaufelhänden profitiert.:geheim:
Wenn ich zwei 4-Oktaven-Pranken hätte, könnte ich auch so gut spielen....
:lol::lol:
 
es wird manche vielleicht schockieren - aber fast alle Pianisten, die ich kenne und auf einem sehr hohem Niveau konzertieren, treffen sich ab und an noch mit ihren alten oder auch manchmal neuen Lehrern bzw. Fachkollegen, damit sie mal drüberschauen und ggf. auch Tipps geben.

Ich kenne (leider) auch einige, die das nicht machen aber dringend nötig hätten und demnach mittlerweile teilweise ziemlich schlechte Darbietungen abliefern - frei nach dem Motto: Studium abgeschlossen, nicht mehr weiterbilden müssen und nur noch das nötigste üben... aber hauptsache Konzerte geben.

Natürlich wäre so jemand wie Richter wahrscheinlich auch so gut genug gewesen...
 
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Kissin und Anna Kantor hatten auch eine etwas längere Unterrichts-Beziehung, oder?
Hallo Manu77,

Ganz genau! Soweit ich mich erinnere, hatte Evgeny Kissin auch während seiner erfolgreichen Pianistenkarriere und seinen Konzerten immer wieder bei seiner Klavierlehrerin Unterricht. In einer Doku war das Mal zu sehen.
 
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Seiji Ozawa hatte noch Unterricht bei Karajan, als er schon Chefdirigent in Boston war.
 
Anders war es bei Claudio Arrau. Nachdem sein Lehrer Martin Krause (Schüler von Franz Liszt) starb, wollte er keinen anderen Lehrer mehr. Ich weiß jetzt gar nicht mehr wie alt Arrau damals war, als sein Lehrer starb. Ich glaube 15 Jahre, kann mich aber irren.
 
niemand geringeres als Horowitz nahm bei Cortot Unterricht, obwohl er schon längst in den Konzertsälen arriviert war
Gulda hatte auch versucht, von Cortot was zu erfahren. Cortot, der mitkriegte wie Gulda an der Tür lauschte, hat stundenlang Tonleitern gespielt.
 
Gulda hatte auch versucht, von Cortot was zu erfahren.
ja und?
der Horowitz hatte bei Cortot Unterricht, hauptsächlich die Beethovensonaten (guckdu entsprechende Biografien) und der Cortot ärgerte sich über den Vladimir und zeigte ihm absichtlich nicht, wie man eine fiese Stelle bei Saint-Saens hinkriegt :-):-):-):drink:
 
ja und?
der Horowitz hatte bei Cortot Unterricht, hauptsächlich die Beethovensonaten
Soviel ich weiß, hatte Vladimir Horowitz für seine Beethoven- Sonaten Einspielungen nicht gerade eine gute Kritik bekommen! Sag mal, hatte Horowitz wirklich bei Cortot Unterricht? Also ich wußte das bisher nicht.
 

Ich habe ja damals zur Aufnahmepruefung BWV 904 gespielt, und ich hatte damals einen unheimlichen Bammel vor der Fuge. Zur Vorbereitung hab ich damals im Kopf

- Die ganze Fuge in Partiturform gedacht
- Jede Einzelstimme einzeln und in beliebigen Kombinationen auswendig durchdenken und mental spielen koennen
- Einzelstimmen am Klavier gespielt und mir den Rest vorgestellt

Das war furchtbar (also wirklich furchtbar!)* viel Aufwand. Aber am Ende war ich mir sicher, dass ich es kann. Und ich wusste auch, dass ich, wenn ich rausfliegen sollte, im Notfall noch immer zweistimmig haette weiterspielen koennen, und die restlichen Stimmen dann anschliessend wieder hinzugenommen haette. Also damals hatte ich wirklich das Gefuehl, es sicher und wirklich "zu koennen".
Und - kannst du das Stück heute immer noch auswendig spielen (hast du es sozusagen noch inwendig)?
Kannst du es besser als andere Stücke, die du nicht mal so intensiv auswendig gelernt hast?

Ich finde viele Stücke von Bach ziemlich schwer sicher auswendig zu lernen, weil man ganz "kleinteilig" vorgehen muss. Gilt wohl am meisten für die Fugen.
 
Und der liebe Schubert wollte noch Kompositionsunterricht kurz vor seinem Tod nehmen, als er viele seiner absolut hochgenialen Werke längst schon geschrieben hatte.
 
Soviel ich weiß, hatte Vladimir Horowitz für seine Beethoven- Sonaten Einspielungen nicht gerade eine gute Kritik bekommen! Sag mal, hatte Horowitz wirklich bei Cortot Unterricht? Also ich wußte das bisher nicht.
@Frédéric Chopin für op.27,2, op.53 und op.57 hatte Horowitz sehr gute Kritiken erhalten, einzig op.101 - die er nur ein paarmal öffentlich spielte - kam nicht so gut an; was das Es-Dur Konzert betrifft, so hatte da Toscanini die "Oberhoheit" (und es klingt dann auch mehr italiano als emperormäßig :-)
Unterricht hatte Horowitz in Paris bei Cortot. Laut Cortot soll Horowitz irgendwann gesagt haben "jetzt kann ich alles bis auf diesen Triller" - darüber ärgerte sich Cortot, weil er es achtlos fand, und zeigte deswegen dem Horowitz nicht, wie man eine Stelle bei Saint-Saens (eine der Etüden) hinkriegt. Damit dürfte deine Frage und die von @Rudl beantwortet sein.
Kann man alles in der Horowitzbiografie nachlesen.
 
@Frédéric Chopin für op.27,2, op.53 und op.57 hatte Horowitz sehr gute Kritiken erhalten, einzig op.101 - die er nur ein paarmal öffentlich spielte - kam nicht so gut an; was das Es-Dur Konzert betrifft, so hatte da Toscanini die "Oberhoheit" (und es klingt dann auch mehr italiano als emperormäßig :-)
Unterricht hatte Horowitz in Paris bei Cortot. Laut Cortot soll Horowitz irgendwann gesagt haben "jetzt kann ich alles bis auf diesen Triller" - darüber ärgerte sich Cortot, weil er es achtlos fand, und zeigte deswegen dem Horowitz nicht, wie man eine Stelle bei Saint-Saens (eine der Etüden) hinkriegt. Damit dürfte deine Frage und die von @Rudl beantwortet sein.
Kann man alles in der Horowitzbiografie nachlesen.
Hallo Rolf, danke für den schönen und sehr informativen Beitrag. :-)

und @ Klein wild Vögelien, danke für den Link!
 
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Hat Vladi die Stelle dann irgendwann hingekriegt?
ich glaube, nein, ich bin mir sicher, dass ich ich mich überglücklich schätzen würde, wenn die Stellen, die ich hinkriege, so klängen, wie die Stellen, die Horowitz nicht hingekriegt hat...:-D:-D
 
Mich wundert eher, dass man einem so hochgenialen Musiker, der an einer Stelle eine Schwierigkeit hat, einfach so "zeigen" können sollte, wie etwas geht, so dass er es danach kann.
 

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