Konstruktionsvorteile bei Mechanik und Resonanzboden
Also dann... ;)
Vorher kurz noch zu Udo Jürgens:
ICH habe nicht behauptet, dass der schlecht ist! Im Gegenteil, ich finde viele seiner Lieder sehr schön (Das sage ich als Jugendlicher mit 17 Jahren...), weil einfach noch Musik drin steckt. Er spielt auch ganz gut Klavier und singt sehr gut!
Die Assoziation, die ich vorhin gebracht habe, finde ich natürlich total falsch! Aber sie ist hier im Forum trotzdem aufgetaucht... :roll:
Nun zum Schimmel-Flügel.
Ein allgemeines Problem bei Flügeln unter 180 cm Länge ist die relativ kleine Mechanik. Das heißt, der Abstand zwischen dem "Drehpunkt" der Taste und dem "Tasten-Ende" ist ziemlich kurz. Man muss aufgrund der Hebelgesetze wesentlich mehr Kraft aufwenden, um die Taste herunterzudrücken, wenn man näher am "Drehpunkt" spielt.
Ein weiteres Problem ist der recht kleine Resonanzboden. Je größer der Resonanzboden, desto voluminöser der Klang.
Die sich aus diesen Defiziten ergebenden Ziele sind also:
- Eine möglichst große Mechanik
- Ein möglichst großer Resonanzboden
Ergänzend kann man noch ein paar weitere Ziele nennen:
- Möglichst lange Saiten für reine Töne
- Größtmögliche "Schwingfreudigkeit" des akustischen Systems für lang anhaltende Töne
Schimmel hat diese Probleme bei den "Konzert"-Modellen so gelöst:
Man hat die Modelle in zwei Gruppen (169 bis 213 cm und 230 bis 280 cm) á 3 Instrumente eingeteilt. Jede Gruppe hat eine Mechanik bekommen und zwar die vom jeweils größten Instrument.
Grob ausgedrückt: Der 169er-
flügel hat eine Mechanik mit ungefähr der Größe wie von einem
steinway B.
Interessant hierzu ist auch das hier:
http://www.schimmel-piano.de/fileadmin/download/DL_Triologie_D-F_09-11.pdf
(Bitte das Marketing-blabla nicht beachten ;) )
In der Broschüre (siehe Link) sieht man auch bei der Abbildung von oben, dass die Seitenwände des Flügels nicht parallel sind, sie gehen nach "hinten" strahlenförmig auseinander. Dadurch wird der Resonanzboden deutlich vergrößert.
Auch z.B. Steinway wendet diese Bauweise an; allerdings erst ab dem Modell A (188 cm) und nicht in einer so ausgeprägten Art und Weise.
Bei Steingräber baut man den kleinen 170er Flügel recht "bauchig", was natürlich den Resonanzboden auch vergrößert. Wie man das Problem mit der Mechanik behandelt, weiß ich leider nicht.
Wenn Interesse an noch mehr Details bzgl. der Schimmel-Flügel-Konstruktion besteht, melde ich mich nochmal!
Grüße
Jonathan