Liebe Freunde,
über die französische Cembalomusik könnte ich nun Seiten und Seiten schreiben, obwohl ich mich leider nicht so gut drin auskenne wie ich es möchte.
Die Sokolov Einspielung des Tic-toc-choc gefällt mir nicht, weil sie einfach auf pure Vituosität ausgerichtet ist, was meiner Meinung nach an der wahren Essenz dieser Literatur vorbeigeht. Ebenso wenig gefällt mir Tharauds Einspielung. Ich denke dass Cziffra die bessere Version liefert.
Die Notwendigkeit, diese Musik auf zwei Manualen zu spielen ist nicht zwingend. In der Regel sind die zwei Manuale nur zum schnellen Kontrastieren durch Manual Wechsel notwendig, was man aber beim Klavier mit dem Anschlag macht und beim einmanualigen Cembalo macht man das durch Registerwechsel. Ineinander greifende Hände sind eher die Ausnahme. Das kann man auf dem Klavier auch problemlos lösen weil die Tasten ja breiter sind. Nur auf einem einmanualigen Cembalo wird es wirklich „Eng“. Aber wie gesagt, solche Stellen finden sich eher in der späteren Cembalo Literatur.
Dass die Verzierungen dazu bestimmt waren, den kurzen Saitenklang auszugleichen ist meiner Meinung nach ein Argument das von den Klavierbauern ausgeht um die Überlegenheit ihrer Instrumente zu preisen. Mir ist bis jetzt kein Werk unter die Finger gekommen, wo der Ton, auch ohne Verzierung, vorzeitig verlosch. Nein, die Verzierungen tragen ganz wesentlich zum musikalischen Diskurs bei, geben ihm Sinn und Leben. Sollte es nicht so sein, wäre die französische Orgel Literatur ja frei von jeglichen Verzierungen.
So wünsche ich euch sehr viel Freude mit den französischen Meistern…
Beste Grüße
PiRath