C
Ceus
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- 10.11.2011
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Zur Zeit spiele ich noch auf einem Clavinova CLP-950 von yamaha. Mittlerweile etwa 10 jährig, mit seit dem letzten Umzug unbrauchbaren Pedalen. :oops:
Das war aber nicht immer so. Als ich vor 7 Jahren mein Elternhaus verliess war das Yamaha nur Zweitinstrument zu einem Schmidt-Flohr. Der Klang des Flohrs war angemessen, jedoch nichts besonderes. Der Anschlag hingegen ungeeignet für Mozart oder ähnliches. Zum Üben war die Situation manchmal lustig, weil ich durch das Abmühen am Heimklavier jeweils in der Klavierstunde brillieren konnte. Nebenbei erzählte mir meine damalige Klavierlehrerin Anekdoten aus ihrer Zeit am Moskauer Konservatorium, mit Schauergeschichten über bleibeschwerte Tasten und wunden Fingern. Oha, so weit wollte ich mich mit meinem Gemecker über den heimischen Anschlag nicht aus dem Fenster lehnen. :)
Nun gut, das ist länger her. Es gab dann Zeiten, in denen ich kaum spielte und mit meinem Yamaha für den Abend-WG-Gebrauch ganz zufrieden war.
Seit einigen Monaten hat mich der Klaviervirus wieder gepackt. Proportional zu dieser Entwicklung begann mich das Yamaha anzuöden. Ach, wie war das schön, stundenlang auf dem Flohr zu üben, schwelgen, lauschen. Obwohl die ewigen Fingerübungen in Form von Chopinwalzern oder Tonleitern wohl nicht jeden Nachbarn beglückt haben, war es in meinen Ohren oft Musik. Etwas, was ich mit dem ePiano nie wieder erlebte.
Aber, im Sinne Erick Kästners: Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es. Und so bin ich heute beim örtlichen Klavierhändler vorbei.
Dort wurden angespielt:
C-Bechstein (Contur 118cm und grössere)
Zimmermann (verschiedene)
W. Hoffmann
Sauter (116cm, 122cm)
Feurich (in ähnlichen Regionen)
Petrov (")
Früher, als ich mit meinem Vater öfters die örtlichen Musikhändler unsicher gemacht hatte, gefielen mir die Sauter am besten.
Auch heute würde ich für eine verrauchte Bar oder zum fortissimo Boogie-Woogie Spiel wohl einen Sauter nehmen.
Doch die singende Leichtigkeit, die Brillanz, ein harmonisches Ganzes gar träumerisches Spiel, stellte sich nur beim Bechstein ein. Mit dem ersten Ton versank ich in meine Klänge und was ich auch anspielte: Es klang wundervoll. Noch nie gefiel mir ein Klavier dermassen gut.
Ich spielte beispielsweise die Scarlatti Etude an (bekannt in dieser Interpretation http://www.youtube.com/watch?v=JaHMdDjNnZ8 ). Zugegebenermassen sollte man sich Horrowitz nicht zu oft anhören, da sich leichte Depressionen über den eigenen Anschlag ergeben können. Doch heute, am Bechstein, gefiel ich mir schon fast so gut. Was nicht etwa meinem enormen Können geschuldet ist, sondern zu einem sehr grossen Teil an der Qualität des Tons lag. Irgendwie konnte ich diesem Meisterstück keine schäbigen Töne entlocken. Na ja, fast. ;)
Ich habe die meiste Zeit auf dem Contur 118 gespielt. Die grösseren Bechstein liegen nicht in meiner Preisklasse.
Die deutlich höheren Zimmermanns oder Hoffmanns kamen nicht an das Gefühl heran, die ich beim Spielen des kleineren Bechsteins hatte.
Der Händler war sehr nett, ermutigte mich immer wieder an den anderen Pianos dasselbe zu spielen. Keines kam an das kleine Bechstein heran. Lustigerweise sah das ein anderer Kunde genau so. Über die Gründe haben wir noch länger diskutiert. Wir wurden uns nicht ganz einig.
Zumindest denke ich, habe ich eigentlich mein Klavier gefunden. Ich werde bestimmt noch andere Marken testen, doch mein Herz habe ich heute verloren.
Das war aber nicht immer so. Als ich vor 7 Jahren mein Elternhaus verliess war das Yamaha nur Zweitinstrument zu einem Schmidt-Flohr. Der Klang des Flohrs war angemessen, jedoch nichts besonderes. Der Anschlag hingegen ungeeignet für Mozart oder ähnliches. Zum Üben war die Situation manchmal lustig, weil ich durch das Abmühen am Heimklavier jeweils in der Klavierstunde brillieren konnte. Nebenbei erzählte mir meine damalige Klavierlehrerin Anekdoten aus ihrer Zeit am Moskauer Konservatorium, mit Schauergeschichten über bleibeschwerte Tasten und wunden Fingern. Oha, so weit wollte ich mich mit meinem Gemecker über den heimischen Anschlag nicht aus dem Fenster lehnen. :)
Nun gut, das ist länger her. Es gab dann Zeiten, in denen ich kaum spielte und mit meinem Yamaha für den Abend-WG-Gebrauch ganz zufrieden war.
Seit einigen Monaten hat mich der Klaviervirus wieder gepackt. Proportional zu dieser Entwicklung begann mich das Yamaha anzuöden. Ach, wie war das schön, stundenlang auf dem Flohr zu üben, schwelgen, lauschen. Obwohl die ewigen Fingerübungen in Form von Chopinwalzern oder Tonleitern wohl nicht jeden Nachbarn beglückt haben, war es in meinen Ohren oft Musik. Etwas, was ich mit dem ePiano nie wieder erlebte.
Aber, im Sinne Erick Kästners: Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es. Und so bin ich heute beim örtlichen Klavierhändler vorbei.
Dort wurden angespielt:
C-Bechstein (Contur 118cm und grössere)
Zimmermann (verschiedene)
W. Hoffmann
Sauter (116cm, 122cm)
Feurich (in ähnlichen Regionen)
Petrov (")
Früher, als ich mit meinem Vater öfters die örtlichen Musikhändler unsicher gemacht hatte, gefielen mir die Sauter am besten.
Auch heute würde ich für eine verrauchte Bar oder zum fortissimo Boogie-Woogie Spiel wohl einen Sauter nehmen.
Doch die singende Leichtigkeit, die Brillanz, ein harmonisches Ganzes gar träumerisches Spiel, stellte sich nur beim Bechstein ein. Mit dem ersten Ton versank ich in meine Klänge und was ich auch anspielte: Es klang wundervoll. Noch nie gefiel mir ein Klavier dermassen gut.
Ich spielte beispielsweise die Scarlatti Etude an (bekannt in dieser Interpretation http://www.youtube.com/watch?v=JaHMdDjNnZ8 ). Zugegebenermassen sollte man sich Horrowitz nicht zu oft anhören, da sich leichte Depressionen über den eigenen Anschlag ergeben können. Doch heute, am Bechstein, gefiel ich mir schon fast so gut. Was nicht etwa meinem enormen Können geschuldet ist, sondern zu einem sehr grossen Teil an der Qualität des Tons lag. Irgendwie konnte ich diesem Meisterstück keine schäbigen Töne entlocken. Na ja, fast. ;)
Ich habe die meiste Zeit auf dem Contur 118 gespielt. Die grösseren Bechstein liegen nicht in meiner Preisklasse.
Die deutlich höheren Zimmermanns oder Hoffmanns kamen nicht an das Gefühl heran, die ich beim Spielen des kleineren Bechsteins hatte.
Der Händler war sehr nett, ermutigte mich immer wieder an den anderen Pianos dasselbe zu spielen. Keines kam an das kleine Bechstein heran. Lustigerweise sah das ein anderer Kunde genau so. Über die Gründe haben wir noch länger diskutiert. Wir wurden uns nicht ganz einig.
Zumindest denke ich, habe ich eigentlich mein Klavier gefunden. Ich werde bestimmt noch andere Marken testen, doch mein Herz habe ich heute verloren.
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