Zwei-Stimmen-Soul mit Fender Rhodes

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So, Ihr Lieben,

da sind wir wieder mit weiteren Nuancen und Versuchen der Expressivität im Rahmen unserer instrumentalen und stimmlichen Möglichkeiten, dieses mal mit Band-Unterstützung und einem nerdig ausgearbeiteten Cover-Song.

Der Groove könnte konsistenter sein, jaja, aber ich finde, der Song entfaltet sich schön, die Soli sind dezent und doch markant.

Der Rhodes-Piano-Sound kommt aus Pianoteq 8 MKII.

Viel Spaß damit!

LG

TJ

 
Viel zum Nörgeln finde ich nicht. Der Bass sollte vielleicht etwas weniger spielen, etwas mehr auf den Punkt kommen und besser zu hören sein. Gesang gefällt mir gut, besonders die tieferen Lagen der Stimme. Ist das dieselbe Dame wie neulich? Zum Glück diesmal mit einem gut passenden Outfit......Proberaum-Zivil-Stil.

Bei Dir in den Soli meine ich ein par leichte Friktionen im Groove zu hören.

Gut gelungen, finde ich.

CW
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay, dann wollen wir mal konstruktive Kritik üben.
1) Das hatte schon viel Schönes.
2) Gitarre und Schlagzeug am Anfang: Zu ängstlich, das Tempo steht nicht.
3) Rhodes-Solo war dünn und holprig, bitte editieren.
4) Der Schlagzeuger muss aus dem Koma geholt werden! Wo bitte sind Dynamik, überzeugende Fills, wo ist das Gestalten im Zusammenspiel mit dem Bass? Ganz furchtbar! Das Schlagzeug spielt hier ja schüchtern hinterher, statt zu zeigen, wo die Reise langgeht. Stichwörter "Attitude, Intention"!
5) Der Bass nudelt brav mit statt zusammen mit dem Schlagzeug zu gestalten.
6) Deswegen wirkt das alles zu brav, langweilig und zu lang.
Üben und den Arsch hochkriegen!
 
Naja, @cwtoons, da ist schon was dran, was schmickus sagt.
Ich mache u.a. auch Band-Coaching, und genau solche simplen Hinweise - "spiel nicht 'mit'", "habe eine 'führende' Attitüde", "hört aufeinander (bzw. auf den Gesamtklang) statt nur auf euch selbst" usw. - bringen Bands sehr oft dazu, in der Probe unmittelbar deutlich besser zu spielen.

Das Problem ist häufig, gerade bei Amateuren, dass sie sich beim Spielen auf die falschen Dinge fokussieren. Kommt dann noch hinzu, dass es heißt "Aufnahme läuft!", verstärkt sich diese Tendenz häufig noch deutlich (man will sich beispielsweise primär nicht verspielen - ganz schlechtes Mindset!).
 
So einfach geht das also - üben und den Arsch hochkriegen!

Ja, dass die da noch nicht selber drauf gekommen sind......sehr sonderbar.

CW
Inhaltlich hat er ja recht, leuchtet unverblümt die Schmuddel-Ecken der Einspielung aus.

Konstruktive Kritik ist eine Zivilisationsleistung. Dazu gehört aber schon auch, dass man in der Lage ist sie konstruktiv-zivilisiert vorzubringen. Das muss @schmickus seinerseits noch ein bisschen üben, obwohl schon viel Schönes dabei war... :-)
 
Konstruktive Kritik ist eine Zivilisationsleistung.
In der Tat.

Ich spiele in zwei Bands und beide haben garantiert Beratungsbedarf. Ein Coach mit so einem Vortrag wie @schmickus flöge so schnell aus dem Proberaum, dass nur noch Kondensstreifen sichtbar wären.

CW
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich spiele in zwei Bands und beide haben garantiert Beratungsbedarf. Ein Coach mit so einem Vortrag wie @schmickus flöge so schnell aus dem Proberaum, dass nur noch Kondensstreifen sichtbar wären.

CW
Ein wichtiger Grund dafür, dass Ihr noch nicht besser seid als Ihr es jetzt seid, ist genau diese Haltung.

Wer es wirklich wissen will, wer echt nach vorne kommen will - zumal als reifer Erwachsener -, der WILL knallhart und ungeschminkt die Wahrheit hören und heult nicht rum!
Allerdings muss nach der schonungslosen Zustandsanalyse dann auch eine hervorragende Anleitung erfolgen, wie dem Zustand abgeholfen werden kann! Der Coach muss so arbeiten, dass unmittelbar - also jetzt in der Probe - mithilfe seiner Tipps und Tricks eine deutliche Verbesserung eintritt. Sonst ist das ein Mist-Coach. Und den darf man dann zu Recht rausschmeißen.

Die Wahrheit ist, dass viele Amateure gar nicht unbedingt groß besser werden wollen. Denn wer exakt weiß´"wenn ich so und so üben / proben würde, wäre ich schon auf einem anderen Level", fühlt auch diese blöde "Verpflichtung", es auch zu tun. Also tut man lieber ein bisschen unwissend und zieht sich auf den Standpunkt zurück "wir sind ja auch nur nicht besonders talentierte Amateure, die nach der anstrengenden Arbeit nach Feierabend ein bisschen SPASS haben wollen". Außerdem macht sich derjenige in der Band, der vorprescht, also deutlich besser wird als die anderen und beginnt, neue Maßstäbe zu setzen (indem er öfter Kritik am eben Gespielten äußert), unbeliebt. Also bleiben alle lieber beim "gesunden Mittelmaß", dann vertragen sich alle gut, es wird nicht stressig, und man lacht gemeinsam darüber, was für ne total coole Gang man doch ist, trotz der total lustigen Fehler, die im B-Teil immer wieder passieren.
 
Dazu gehört aber schon auch, dass man in der Lage ist sie konstruktiv-zivilisiert vorzubringen. Das muss @schmickus seinerseits noch ein bisschen üben,
Ein Coach mit so einem Vortrag wie @schmickus flöge so schnell aus dem Proberaum, dass nur noch Kondensstreifen sichtbar wären.
Das hatte schon viel Schönes.

Kann es sein, dass hier ein paar Schneeflöckchen unterwegs sind, wo man gar keine vermutet hätte?
 
Ein wichtiger Grund dafür, dass Ihr noch nicht besser seid als Ihr es jetzt seid, ist genau diese Haltung.

Wer es wirklich wissen will, wer echt nach vorne kommen will - zumal als reifer Erwachsener -, der WILL knallhart und ungeschminkt die Wahrheit hören und heult nicht rum!
Allerdings muss nach der schonungslosen Zustandsanalyse dann auch eine hervorragende Anleitung erfolgen, wie dem Zustand abgeholfen werden kann! Der Coach muss so arbeiten, dass unmittelbar - also jetzt in der Probe - mithilfe seiner Tipps und Tricks eine deutliche Verbesserung eintritt. Sonst ist das ein Mist-Coach. Und den darf man dann zu Recht rausschmeißen.

Die Wahrheit ist, dass viele Amateure gar nicht unbedingt groß besser werden wollen. Denn wer exakt weiß´"wenn ich so und so üben / proben würde, wäre ich schon auf einem anderen Level", fühlt auch diese blöde "Verpflichtung", es auch zu tun. Also tut man lieber ein bisschen unwissend und zieht sich auf den Standpunkt zurück "wir sind ja auch nur nicht besonders talentierte Amateure, die nach der anstrengenden Arbeit nach Feierabend ein bisschen SPASS haben wollen". Außerdem macht sich derjenige in der Band, der vorprescht, also deutlich besser wird als die anderen und beginnt, neue Maßstäbe zu setzen (indem er öfter Kritik am eben Gespielten äußert), unbeliebt. Also bleiben alle lieber beim "gesunden Mittelmaß", dann vertragen sich alle gut, es wird nicht stressig, und man lacht gemeinsam darüber, was für ne total coole Gang man doch ist, trotz der total lustigen Fehler, die im B-Teil immer wieder passieren.
Bingo! :001:
 

Wenn man so eine Aufnahme-Session macht - wahrscheinlich egal auf welchem studiotechnischen und instrumentaltechnischen Niveau - dann spielt man 2 bis 5 oder auch mehr Versionen ein, bis man das Gefühl hat, dass mindestens eine davon überwiegend gelungen ist. Das dauert netto (!) zwischen 10 Minuten und mehreren Stunden.

Davor muss zuhause eingepackt, im Proberaum oder Studio ausgepackt, aufgebaut, verkabelt, gesoundchecked und eingespielt, danach dann abgebaut, eingeladen, nachhause gefahren werden. Dazwischen hört man sich die aufgenommenen Takes noch an, um es im nächsten Take besser machen zu können. Man braucht außerdem Pufferzeit, denn vor allem beim Soundcheck und beim Einspielen kann es immer auch unerwartet holprig laufen.

Wenn man also 1 bis 5 Songs aufnimmt, braucht man dazu eigentlich immer fast einen kompletten Tag, den in unserem Fall 6 Personen (inklusive Sound-Mann) einplanen müssen inklusive Terminfindung.

Alle bereiten sich vor, wir haben den Song schon oft live gespielt, er kam meistens gut an.

Und dann kann es trotz aller Bemühungen passieren, dass das Ergebnis schon ok und passabel und grundsätzlich vorzeigbar ist, aber irgendwie keine Magie rein kam, man war nicht in "The Zone".

Wenn man dann den ganzen Aufwand betrieben hat, die Nummer im Kasten ist, und man bald merkt, dass das gewisse Etwas fehlt, dann ist man frustriert und enttäuscht, aber kloppt die Aufnahme natürlich nicht in die Tonne oder fängt von vorne an.

Man versucht das beste daraus zu machen und freut sich, dass man als Amateur mit vollgepacktem Alltag und immer viel zu wenig Zeit zum strukturierten Üben/Proben trotzdem was Nettes und irgendwie doch einigermaßen Vorzeigbares hinbekommen hat.

Die von @hasenbein und @schmickus genannten Punkte (Interplay, Chemie etc.) kann man üben und trainieren, aber das funktioniert bei Pop oder Jazz anders, als wenn man eine schwierige Stelle oder ein ganzes Stück des klassischen Repertoires perfektioniert. Die Lernprozesse und Verbessserungskurven verlaufen da deutlich flacher und langwieriger (so jedenfalls meine Erfahrung) und sind komplexer/vielschichtiger. Und selbst bei optimaler und langfristiger Vorbereitung kommt es vor, dass "es" einfach nicht stattfindet. Je fitter man als einzelner und als Gruppe ist, desto höher ist natürlich die Wahrscheinlichkeit in "The Zone" zu kommen.

Aber auch auf höchstem Niveau kann das abhängig von der Tagesform misslingen: Ein einziges mal hatte ich die Gelegenheit das Keith Jarrett Trio live zu erleben. Alles hat gestimmt, keine Verspieler, keine Ungenauigkeiten im Timing, solider Swing, alle drei haben gespielt, wie man es von ihnen kennt und liebt, aber trotzdem war es reizlos und langweilig. Das sind dann Performances, bei denen man versteht, warum kein Live-Album daraus wurde.
 
Ich habe das Keith Jarrett Trio auch mal live erlebt. Unter anderem haben sie dort "Moment's Notice" von Coltrane gespielt. Deren Bandprinzip war ja stets nichts anderes als "Session" - man schlägt einen Standard vor (oder fängt einfach an, ihn zu spielen), und alles Weitere ergibt sich. Das hat bei dem Stück nicht funktioniert - sie sind mehrfach aus der Form geflogen. War richtig amüsant, deren Struggle zu beobachten. Kommt mit 150%iger Sicherheit niemals als Livealbum raus 😅

Am nächsten Tag des Festivals spielten übrigens Hancock-Shorter-Holland-Blade. Als erstes eine lange freie, mysteriöse Impro über einen Vamp. Die Leute sind reihenweise rausgelaufen (vermutlich die, die "Chameleon" oder "Cantaloupe Island" erwartet haben...). Ich fand's Hammer.
 

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