Yamaha YUS1 SG2 für 9500€ - ein guter Deal? - welche Alternativen gibt es?

Hast du da einen Link, wovon du redest?
Letzter Beitrag hier:


Alle Systeme bis einschließlich SH2/TA2 haben eine optische Abtastung der Tastenbewegung, SH3/TA3 hat eine magnetische Abtastung per Hall-Sensoren.

Ich habe schon vereinzelt über Probleme wegen Verstaubung der Lichtschranken gelesen. Dürfte kein großes Problem sein, aber es existiert offenbar.

Möglicherweise ermöglicht der Hall-Sensor eine bessere Abtastung der Tastenbewegung und -dynamik, dazu habe ich nichts gefunden.


Ein SH2 um 10.500 Euro ist wohl eine gute Sache gegenüber einem SG2 mit SH3-Upgrade um 11.700 Euro. Denn das SH2 kann man immer noch upgraden (bis das ansteht vielleicht auf ein hypothetisches SH5?) und 7 Jahre statt 13 Jahre ist einfach die Hälfte.

Fraglich ist, ob die 10 Jahre Garantie nicht doch nur für den Erstkäufer gelten. Das müsste man sich bestätigen lassen. Aber ehrlich, das Instrument ist "fast neu" und um die Gewährleistung kommt ein gewerblicher Verkäufer nicht herum.


Und zum "bestmöglichen Klang": Was ist das? Wenn man mal die "einfacheren" Instrumente hinter sich gelassen hat, dann ist das doch ein ganzes Stück weit Geschmackssache und von der gespielten Musik abhängig.

Auch macht es einen Unterschied, in welchen Räumen man musiziert und ob man alleine oder in Begleitung spielt. Beim Konzert ist Durchsetzungskraft ein Thema, im WG-Zimmer stelle ich mir das rasch anstrengend vor. — Mir wurde das recht deutlich klar, als meine Frau ein SU7 anspielte. Sie liebte dessen Mechanik und auch den klaren Klang, aber als Nebenstehender war mir dieses Instrument einfach zu "anspringend", fast schon nervig bis irgendwie aggressiv. Wenn da ein Dutzend Streicher mit ihrem Klangteppich herumfideln, dann könnte das vielleicht wieder zur Stärke werden …
 
Zuletzt bearbeitet:
Alle Systeme bis einschließlich SH2/TA2 haben eine optische Abtastung der Tastenbewegung, SH3/TA3 hat eine magnetische Abtastung per Hall-Sensoren.
Mich irritiert der Begriff Hall-Sensor. Woher hast du das? Mit elektromagnetischer Abtastung im Gegensatz zu optischer Abtastung kann ich schon eher etwas anfangen.

Großartige Probleme mit dem optischen System sind mir nicht bekannt. Aber Wenn Yamaha das System weiterentwickelt, werden die sich schon was dabei gedacht haben.

Als Außendienstler hab ich bisher so gut wie nie Probleme gehabt mit Yamaha Silent System. Aber wenn die Abtastung jetzt noch akkurater stattfindet, ist das natürlich zu begrüßen. Die Weiterentwicklung muss ja nicht unbedingt passiert sein, um Probleme zu lösen, sondern einfach, um das Ganze noch realistischer oder dynamischer zu machen. Wenn ich an die gesamte Entwicklung denke, hat sich da ja schon gewaltig etwas getan. Angefangen bei dem allerersten Stummschaltungsklavier, dem Furstein Farfisa Night & Day. Das hatte so unsägliche grobe Gumminoppen unter den Tasten, unter denen sich wohl ein Schalter befand. Da war die Spielart unglaublich schlecht. Dann kamen die Systeme mit diesen geachsten Abtastern. Ich würde sie als Nasen bezeichnen, wegen ihrer Form. Die waren auch nicht gerade toll, aber funktionierten immerhin ganz gut. Dann kamen die optischen und daher berührungslosen Systeme. So muss das sein. Und wenn das jetzt halt elektromagnetisch und nicht optisch passiert, dann sehe ich erst einmal keine große Verbesserung. Zumindest nicht von der Spielart. Von der Abtastung her wird das wohl schon was bringen, denn sonst würde Yamaha so etwas nicht entwickeln.

@Klavierbauermeister kannst du etwas dazu sagen?
 
Ich denke auch, dass mich ein Silent System mich nie so glücklich machen wird, wie das akustische Klavier, aber ich freue mich dennoch, wenn ich in den vielen Stunden, an denen ich abends daran üben werde, trotzdem den bestmöglichen Klang genießen kann :)
Falls Du lesen magst (https://www.clavio.de/threads/vom-yamaha-clp-625-zum-yamaha-u1-sh2.27786/), ich habe ein U1 SH2. Es ist tatsächlich so, am liebsten spiele ich akustisch, aber das SH2 tut abends alles, was es soll. Ich denke, da wirst Du weder Pianotec nutzen noch bald upgraden müssen. Eine gute Lösung! 👍🏻
 
Ich könnte mir vorstellen, dass zB die Kalibrierung einfacher ist.

Yamaha schreibt so, als ob die Abtastung der Tasten tatsächlich besser wäre:


Hier gibt es im Text zum Flügel mit SH3 auch einiges an Information:


Ich denke schon, dass SH3 einen ganzen Schritt weiter ist als SH2.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um hier mal noch etwas mehr Verwirrung zu stiften, einen wirklich tollen Klang hatte auch dieses Klavier hier, das ich vor ein paar Tagen im Bechstein Store angeschaut habe:

Bildschirmfoto 2025-05-24 um 00.24.52.png

Das ist ein W. Hoffmann T122 und hat mich beim spielen wirklich auch sehr von den Socken gehauen. Preis dafür (neu, aber ohne Silent-System, das müsste man für 2000 Euro nachrüsten) liegt bei 13500 Euro, könnte aber vorher 2 Jahre gemietet werden. Der Look ist speziell - anfangs fand ich es nicht besonders hübsch, aber umso häufiger ich es dann angeschaut habe, desto mehr dachte ich "eigentlich ist es ziemlich cool".
Der warme, volle Klang hat mich komplett überzeugt und das Spielen hat sich auch intuitiv richtig angefühlt.
Aber mit Silent-System 15500 Euro wäre auch absurd viel Geld, selbst wenn ich das erst in 2 Jahren endgültig kaufen müsste. Da sehe ich den Mehrwert zu so einem soliden Gebrauchten, was schon Silent hat derzeit eher nicht.

Beim Yamaha YUS1 erwarte ich natürlich einen nicht so warmen Klang (wird ja oft als eher hell und differenziert beschrieben) und ich bin sehr gespannt, wie sich das so im Vergleich dazu spielt und ob das meine Ohren tatsächlich auch glücklich machen kann.
Das Silent-System von Bechstein war im Vergleich zu Yamaha hingegen ein absoluter Tiefschlag, das ist eine völlig andere Liga in meinem Empfinden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Langsam schaust du dir die richtigen Instrumente an, mein Held!

Das W. Hoffmann (war es ein Tradition 128?) fand meine Frau auch passabel. Leider taugt das C. Bechstein Vario Silent-System nicht allzuviel, man könnte sagen so wenig, dass sie es nichtmal im Wiener Glitzertempel herzeigen mögen. Noch mehr gefiel meiner Gattin das C. Bechstein Residence 124, da stand aber der Preis in keinem Verhältnis. Und das Concert 6 fiel bei ihr (und mir) völlig durch, das Concert 8 wäre fein gewesen …

Das Furnier des konkreten Instruments ist mutig, kann in der richtigen Umgebung sicher glänzen (die Frage ist, ob man das dann auch jeden Tag sehen will). Allerdings wird es bei einem Wiederverkauf ein sehr großes Hemmnis sein und nur einer recht kleinen Zielgruppe gefallen, die das gnadenlos ausnutzen wird. Bei uns sagt man zu so etwas: Eine Anschaffung fürs Leben. Wirst nämlich nimmer los. — Daher nur mieten.


Meiner Frau war das Silent-System wichtig, um direkt aus USB-Stick aufnehmen, transponieren und mit anderen Klangfarben spielen zu können. Auch das Leisespielen zum Üben, das sie nun tatsächlich kaum nutzt (klingt auch nicht so besonders, Kinder sind raus, den Katzen ist alles egal, leben in einem Haus), war ein Kaufargument, daher wurde es das TransAcoustic-3-Modell.

Mit Kopfhörern ist der Klang viel (!) besser als mit TransAcoustic, mit dem das Klavier immer eher "matt" und "müde" klingt, es hat in meinen Ohren keinen "Biss". Insofern kann man sich das Geld dafür sparen, andererseits war der Preisunterschied zwischen SH3 und TA3 relativ klein und für ein paar Sachen ist es doch ganz nett, die E-Pianos klingen zB ganz passabel.

Wenn ein Silent-System wichtig ist, dann führt kein Weg an Yamaha vorbei.


Es wird Zeit, dass du mal ein YUS spielst und hörst. Ich denke, du wirst überrascht sein. Meiner Erinnerung nach war der Klangcharakter der mittelpreisigen Klaviere im C.-Bechstein-Tempel zum YUS gar nicht so unähnlich. Du hast immer das B1 und B3 im Kopf, die stellen das unterste Ende des Yamaha-Angebots dar.

Nachdem du immer tiefer in die Klavierwelt eintauchst solltest du auch mal die Klaviere der 130-cm-Höhe genauer unter die Lupe nehmen — der Klang der tiefen Töne wird hier schon hörbar eleganter.

Ach ja, es geht ja auch nicht nur um den Klang. Auch die Spielweise muss dir behagen. Auch da gibt es größere Unterschiede.
 
Zuletzt bearbeitet:

Nur mal noch als Anregung in Bezug auf die Platzfrage bzw. Alternative zur All-in-one-Lösung:

 
Na ja, da muss die Arbeitsfläche des Tisches doch schon recht hoch sein oder das Klavier steht zu tief und es mangelt wieder an Kniehöhe, oder? Aber ja, besser so als keine Lösung, sind ja nur rund 6 cm. Mit höhenverstellbarem (Büro-)Stuhl vielleicht weniger störend als ich denke.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja, da muss die Arbeitsfläche des Tisches doch schon recht hoch sein oder das Klavier steht zu tief und es mangelt wieder an Kniehöhe, oder? Aber ja, besser so als keine Lösung, sind ja nur rund 6 cm. Mit höhenverstellbarem (Büro-)Stuhl vielleicht weniger störend als ich denke.
...vielleicht nicht für alle gleichermaßen passend, aber ich habe das seit fast 10 Jahren und bin sehr zufrieden mit der Lösung. Auf dem Schreibtisch stehen Rechner (mit Pianoteq) und Audiointerface, da kann ich auch Aufnahmen bearbeiten, Videos basteln etc.

Ich muss nur den Rechner hochfahren, das USB-Kabel reinstecken (nur ein einziges), Pianoteq starten und kann dann loslegen.

Allerdings brauche ich den Schreibtisch nicht für größere Lern-/Homeoffice-Aktionen. Sollte ich eine große Prüfung vorzubereiten haben, müsste ich nochmal umräumen...
 
Nur mal noch als Anregung in Bezug auf die Platzfrage bzw. Alternative zur All-in-one-Lösung:

Na ja, da muss die Arbeitsfläche des Tisches doch schon recht hoch sein oder das Klavier steht zu tief und es mangelt wieder an Kniehöhe, oder?
Also praktischerweise hätte ich einen 2m breiten, höhenverstellbaren Schreibtisch, da ließe sich sowas sicherlich einbauen.
Problem ist nur, dass ich 1,94m groß bin und entsprechend lange Beine habe, die nicht so wirklich viel Luft nach oben zur Tischplatte haben.
Da ich Informatik studiere und auch schon als Softwareentwickler arbeite, muss ich an dem Tisch relativ viel Zeit verbringen und könnte da jetzt nicht auf Ergonomie verzichten (was man ja automatisch muss, wenn der Tisch relativ zu den Beinen höher gestellt wird und wenn ich dann den Stuhl wieder nach oben fahre, wäre ja das selbe Problem).

Falls es ein Digi zusätzlich wird, dann stelle ich das wahrscheinlich in den Flur bei mir, da wäre noch genügend Platz dafür.
Da könnte ich halt nur nicht drauf spielen, wenn mein Mitbewohner da ist, weil der auch ziemlich deutlich die Tasten hört (wäre natürlich nur spät nachts ein Problem).
Letztlich bleibt mein Gefühl gerade trotzdem dabei, dass irgend eine Art von Silent-System einfach praktisch wäre und falls ich mal umziehe, bleibe ich auch damit immer flexibel, weil ich erstmal nur ein Instrument in die Raumplanung einbeziehen muss.
Insgesamt begann meine Instrumentensuche ja auch bei einem kleinen feinen Digi (daher war es dann erstmal das CLP 785) und letztlich wollte ich aber den Anschlag eines richtigen Klaviers unter den Fingern spüren, daher auch dieser Thread. Jetzt komplett zweigleisig zu fahren und dann vielleicht nur 50-60% der Zeit auf dem richtigen Klavier spielen (durchaus realistisch, weil ich wirklich auch öfters abends spiele) und dann trotzdem so viel Geld dafür hinzulegen ist einfach zu schade um das viele Geld.
Ein Stage-Piano wird es wie gesagt früher oder später bestimmt trotzdem werden, aber ob das dann auch dauerhaft aufgebaut sein wird, weiß ich noch nicht.
Am Ende vielleicht lieber das akustische Klavier, dessen Silent-System ich selten verwende als eins, bei dem ich das Silent-System regelmäßig vermisse.

Es wird Zeit, dass du mal ein YUS spielst und hörst. Ich denke, du wirst überrascht sein. Meiner Erinnerung nach war der Klangcharakter der mittelpreisigen Klaviere im C.-Bechstein-Tempel zum YUS gar nicht so unähnlich. Du hast immer das B1 und B3 im Kopf, die stellen das unterste Ende des Yamaha-Angebots dar.
Ja, darauf bin ich sehr gespannt. So ein YUS1-Silent in gebraucht hat natürlich auch im Zweifelsfall deutlich bessere Verkaufschancen als das oben gepostetet W.Hoffmann. Und die tausenden gesparten Euro könnte ich sicherlich auch woanders nicht schlecht gebrauchen.
Allein für die Sicherheit, dass mir das YUS1 auch gefällt, bevor ich es zu mir transportieren lasse, ist eine gute Sache. Dann kann ich auch mal ein U1 und andere vergleichbare Modelle daneben hören. Wird ganz sicher ein aufregender Tag nächste Woche beim guten Klavierbaumeister ;)
 
Du spielst Klavier und studierst einen Tech-Beruf, also mach Dir nichts vor:

Sehr bald wirst Du noch mehr Platz brauchen für das Fender Rhodes, die Hammond B3, den Leslie-Verstärker, die Synthesizer-Burg und und und...

Du musst umziehen!

:005:
 
Du spielst Klavier und studierst einen Tech-Beruf, also mach Dir nichts vor:

Sehr bald wirst Du noch mehr Platz brauchen für das Fender Rhodes, die Hammond B3, den Leslie-Verstärker, die Synthesizer-Burg und und und...

Du musst umziehen!

:005:
Die Lösung: Einfach mal mehr Geld verdienen, sich ein Haus kaufen und dann alles vom Flügel bis hin zum Keyboard reinstellen in einen 50qm Musikraum. Easy as that :musik064:


Um ehrlich zu sein bin ich gerade aber relativ froh, nicht so viel Technik zu haben. Dadurch, dass ich im professionellen Kontext immerzu mit Technik zu tun habe, hat die so ein bisschen die "Magie" für mich verloren.
Umso mehr erfreue ich mich dann mal an einer guten analogen Platte, einem Konzert mit richtigem Sinfonie-Orchester (gestern erst wieder im Gewandhaus bei mir in Leipzig, ein Träumchen) oder eben auch einem wundervollen akustischen Instrument - und das Ganze mal komplett ohne irgendwelche Displays und digitale Ablenkungen.
 

Zurück
Oben Unten