So ihr Lieben, die Entscheidung ist gefallen!
Ich habe mir letzte Woche in Bayern bei Klavierbaumeister mal alle
yamaha-Uprights anschauen können und war beim Anspielen sehr zufrieden, vor allem das YUS1 hat mir am Ende aber am besten gefallen. Das hatte einen wirklich vollen, relativ weichen Klang, mit kräftigem Bass und schönen Höhen, die gleichzeitig nicht zu anstrengend im Ohr lagen.
Wobei im Vergleich gerade beim leisen Spiel sowie dynamischen Passagen das YUS5 nochmal extrem hervorgetreten wäre, was aber aufgrund seiner Dimensionen leider nicht in Frage kam. Beim YUS5 gefielen mir außerdem noch die mattierten schwarzen Tasten, damit spiele ich persönlich irgendwie sicherer und die Finger kleben weniger an denen, wenn man oben zwischen den Tasten spielt.
Meine Reise ging dann danach erstmal wieder zurück nach Leipzig, wo ich mir im Bechstein-Zentrum nochmal das W.Hoffmann T122 sowie das P120 angeschaut habe.
Die haben sich beide grundverschieden gespielt und klangen auch jeweils nochmal ganz anders, hatten aber beide ihren Charme.
Das P120 klingt für mich ein bisschen wie so ein perfektes "Studioklavier" wie man es sich bei einer hochauflösenden Klavieraufnahme vorstellen würde, während das T122 eher farbenreicher und mit mehr Obertönen und einem gewissen Glitzern in den hohen Oktaven herausstach (es ist echt schwer Töne in Worte zu fassen, ist wahrscheinlich absolut nicht nachvollziehbar, wenn man sie nicht gehört hat^^).
Beide Modelle hatten auch matte schwarze Tasten, das T122 hatte einen eher weichen Anschlag, das P120 einen festen, das Yamaha würde ich so in der Mitte zwischen den beiden einordnen.
Dann habe ich nochmal meinen Klavierlehrer mitgeschleift, der hatte mit mir auch mal ein Yamaha angespielt, dessen Mechanik ich als ähnlich wie die des YUS eingeschätzt habe, er hatte also auch dazu eine Referenz.
Er war völlig begeistert vom P120 und meinte auch zu mir, dass der eher feste Anschlag zur Entwicklung der richtigen Technik und Ausdauer in den Fingern beitragen könnte und eine Umgewöhnung von schweren auf leichtere Klaviaturen immer leichter fällt, als umgekehrt.
Da ich eh kräftige Finger habe, empfinde ich schwere Klaviaturen persönlich auch intuitiv sehr angenehm.
In Kombination mit den Tastenoberflächen ergab sich da für mich ein wirklich tolles Spielgefühl und das Klavier hat auch klanglich genau so reagiert, wie ich es durch meine Hände tatsächlich umsetzen wollte.
Nach einigen weiteren schlaflosen Nächten habe ich mich nun für das W. Hoffmann P120 entschieden.
Das nicht vorhandene Silent-System werde ich durch ein zweites Instrument ausgleichen, da ich eh noch ein Stage-Piano bräuchte und mir z.B. das
Roland FP-90x ziemlich zugesagt hat, was Klang und Spielgefühl angingen.
Insgesamt habe ich jetzt knapp 10.000€ für ein Instrument aus einer Tagesmiete bezahlt, auf das ich noch volle Garantie bekomme und an dem wirklich gar keine Kratzer (natürlich gibt es immer mikroskopisch kleine, aber das werde ich auch selbst beim Nutzen wohl kaum verhindern können) oder ähnliches zu sehen waren. NP läge dafür eigentlich bei 14500€, wenn man nicht verhandelt.
Außerdem hab ich noch heuausgehandelt, dass ich für 10 statt 15 Euro pro Stunde dauerhaft im Übungsraum am
flügel üben darf, das werde ich bestimmt auch noch einige Male wahrnehmen und da störe ich auch niemanden, wenn ich mal eine Weile einfach laut spielen will.
Und nebst dem wunderschönen Klang muss ich auch einfach sagen, dass es extrem schick aussieht, ich hänge mal zwei Bilder an! :)
Danke für eure Hilfe hier im Forum, das hat mir alles sehr geholfen.
LG Boschler

