
Dreiklang
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- 14. Nov. 2010
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Hallo beisammen,
langsames Klavierüben ist ja sehr sehr wichtig, wenn man Stücke in ihre Geschwindigkeit bringen will. Vielleicht können wir hier das eine oder andere darüber diskutieren.
Darüberhinaus habe ich kürzlich eine neue Methode gefunden, die ganz ausgezeichnet für mich funktioniert, bei Stücken die man bereits weitgehend auswendig kann. Ich schildere es mal an einem Beispiel.
Ich mache aus dem zu übenden Stück z.B. ein Einschlaflied für Kinder, stelle mir dabei ein Kind vor wie es schon fast schläft, und das Stück soll es nicht aufwecken sondern ganz zum Einschlafen bringen. Der ganze Stil dieses Stückes wird dazu vollkommen umgedeutet, sodaß es zu einem Schlaflied wird: piano/pianissimo, sehr sehr zart, bedächtig, unbeschreiblich behutsam, und natürlich langsam, völlig unaufgeregt.
Was hilft das? Erstens, ich habe keine Probleme mehr mit dem Schnellerwerden und mit dem wirklich langsam-genug-Üben. Zweitens, ich übe vollkommen aus dem inneren Puls (natürlicher innerer Taktgeber) heraus. Drittens, ich übe und trainiere die musikalische Gestaltung von Stücken gleich mit (denn es soll ja in diesem Fall zu einem Wiegenlied werden).
So gelingt mir das Langsamspielen ganz wie von selbst. Und was erstaunlich ist: nimmt man das ganze Üben auf und spielt es ab, dann klingt es bereits wie richtige schöne Musik - trotz des Übestadiums.
Man muß ein wenig seine Phantasie bemühen, um passende Bilder oder Szenen für seine Stücke zu finden (eine ruhige Landschaft, ein sehr langsamer gemütlicher Spaziergang und so fort, die Möglichkeiten sind Legion). Diese Bilder drückt man aus, die Musik soll sie quasi von innen (bildlich) nach außen (akustisch) transportieren.
Üben tut man dann, indem man dieses Bild innerlich ständig vor Augen hat und nie den Kontakt dazu verliert. Weiter sonst füllt nichts das Bewußtsein, als dieses Bild, der Klang den es symbolisieren soll, und das Berührungsempfinden für die Tasten.
Man kann noch weiter gehen: sehr wirksam ist es auch, mehrere Bilder, von ruhig, bis in schneller Bewegung, versuchen, durch sein Übestück nacheinander auszudrücken. Das Übestück wird dadurch stufenweise schneller geübt.
Für die Endgeschwindigkeit wählt man dann ein inneres Bild (oder eine Szene), die das Musikstück gemäß seines Charakters ausdrücken könnte.
All das klappt ausgezeichnet, und seitdem ich so übe, bin ich etliche Probleme los.
Über meine Methode (ich habe sie "imaginiertes Üben" getauft) oder das Langsamüben allgemein können wir hier gern diskutieren. Welche Probleme habt ihr mit dem Langsamüben? Wie habt ihr sie ggf. überwunden?
Viele Grüße! ;)
Dreiklang
P.S.
weil es im Verlauf der Diskussion ein Mißverständnis gab: es geht nur um Stücke, bei denen die Endgeschwindigkeit ein wirkliches Problem ist, an dem man üblicherweise längere Zeit zu arbeiten hat, nachdem man das Stück schon längere Zeit (weitgehend) auswendig kann.
langsames Klavierüben ist ja sehr sehr wichtig, wenn man Stücke in ihre Geschwindigkeit bringen will. Vielleicht können wir hier das eine oder andere darüber diskutieren.
Darüberhinaus habe ich kürzlich eine neue Methode gefunden, die ganz ausgezeichnet für mich funktioniert, bei Stücken die man bereits weitgehend auswendig kann. Ich schildere es mal an einem Beispiel.
Ich mache aus dem zu übenden Stück z.B. ein Einschlaflied für Kinder, stelle mir dabei ein Kind vor wie es schon fast schläft, und das Stück soll es nicht aufwecken sondern ganz zum Einschlafen bringen. Der ganze Stil dieses Stückes wird dazu vollkommen umgedeutet, sodaß es zu einem Schlaflied wird: piano/pianissimo, sehr sehr zart, bedächtig, unbeschreiblich behutsam, und natürlich langsam, völlig unaufgeregt.
Was hilft das? Erstens, ich habe keine Probleme mehr mit dem Schnellerwerden und mit dem wirklich langsam-genug-Üben. Zweitens, ich übe vollkommen aus dem inneren Puls (natürlicher innerer Taktgeber) heraus. Drittens, ich übe und trainiere die musikalische Gestaltung von Stücken gleich mit (denn es soll ja in diesem Fall zu einem Wiegenlied werden).
So gelingt mir das Langsamspielen ganz wie von selbst. Und was erstaunlich ist: nimmt man das ganze Üben auf und spielt es ab, dann klingt es bereits wie richtige schöne Musik - trotz des Übestadiums.
Man muß ein wenig seine Phantasie bemühen, um passende Bilder oder Szenen für seine Stücke zu finden (eine ruhige Landschaft, ein sehr langsamer gemütlicher Spaziergang und so fort, die Möglichkeiten sind Legion). Diese Bilder drückt man aus, die Musik soll sie quasi von innen (bildlich) nach außen (akustisch) transportieren.
Üben tut man dann, indem man dieses Bild innerlich ständig vor Augen hat und nie den Kontakt dazu verliert. Weiter sonst füllt nichts das Bewußtsein, als dieses Bild, der Klang den es symbolisieren soll, und das Berührungsempfinden für die Tasten.
Man kann noch weiter gehen: sehr wirksam ist es auch, mehrere Bilder, von ruhig, bis in schneller Bewegung, versuchen, durch sein Übestück nacheinander auszudrücken. Das Übestück wird dadurch stufenweise schneller geübt.
Für die Endgeschwindigkeit wählt man dann ein inneres Bild (oder eine Szene), die das Musikstück gemäß seines Charakters ausdrücken könnte.
All das klappt ausgezeichnet, und seitdem ich so übe, bin ich etliche Probleme los.
Über meine Methode (ich habe sie "imaginiertes Üben" getauft) oder das Langsamüben allgemein können wir hier gern diskutieren. Welche Probleme habt ihr mit dem Langsamüben? Wie habt ihr sie ggf. überwunden?
Viele Grüße! ;)
Dreiklang
P.S.
weil es im Verlauf der Diskussion ein Mißverständnis gab: es geht nur um Stücke, bei denen die Endgeschwindigkeit ein wirkliches Problem ist, an dem man üblicherweise längere Zeit zu arbeiten hat, nachdem man das Stück schon längere Zeit (weitgehend) auswendig kann.
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