Wieviele Pianisten gibt es, die nie Klavier gespielt haben?

  • Ersteller des Themas andris_k.
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Wer nie mit dem Instrument in Berührung kommt, mag noch so begabt sein: er wird von seiner Begabung nie etwas erfahren. Und wieviel Stunden (Wochen, Monate, Jahre) braucht es, um eine Begabung freizulegen? Reicht der zufällige Kontakt zum Instrument aus, damit es zur Initialzündung kommt? Oder bedarf es nicht auch eines musischen Umfeldes? (Es ist doch zumindest bemerkenswert, wie viele Musiker aus einem musisch orientierten Elternhaus kommen.)

Die Entscheidung zur Pianistenlaufbahn ist (rein zeitlich schon) immer auch eine Entscheidung gegen etwas Anderes (was dem Menschen vielleicht nicht minder wichtig ist). Und dann gibt es durchaus pragmatisch-ökonomische Überlegungen: Kann ich als Pianist überleben, wenn ich keine Lust verspüre, mein Dasein als Klavierlehrer zu fristen? Oder ein (in meinen Augen begnadeter) Klavierspieler, der wegen genetischer Disposition (vererbbares Rheuma) gar nicht erst mit dem Gedanken einer Musikerlaufbahn spielte. (Es war im Nachhinein eine kluge Entscheidung.)

Es ist wundervoll, wenn ein Mensch besondere Begabungen zeigt. Es stimmt mich immer traurig, wenn einer seine Begabungen nicht pflegt und fördert. Aber heißt das unbedingt auch, daß man seine Begabung zum beruflichen Lebensinhalt machen muß (auch wenn "Beruf" von "Berufung" kommt)?

Und die Behauptung, daß "wahre Begabung irgendwann immer zum Durchbruch kommt" halte ich (verzeiht den harten Ausdruck) für naiv.
 
Wer nie mit dem Instrument in Berührung kommt, mag noch so begabt sein: er wird von seiner Begabung nie etwas erfahren. Und wieviel Stunden (Wochen, Monate, Jahre) braucht es, um eine Begabung freizulegen? Reicht der zufällige Kontakt zum Instrument aus, damit es zur Initialzündung kommt? Oder bedarf es nicht auch eines musischen Umfeldes? (Es ist doch zumindest bemerkenswert, wie viele Musiker aus einem musisch orientierten Elternhaus kommen.)

Die Entscheidung zur Pianistenlaufbahn ist (rein zeitlich schon) immer auch eine Entscheidung gegen etwas Anderes (was dem Menschen vielleicht nicht minder wichtig ist). Und dann gibt es durchaus pragmatisch-ökonomische Überlegungen: Kann ich als Pianist überleben, wenn ich keine Lust verspüre, mein Dasein als Klavierlehrer zu fristen? Oder ein (in meinen Augen begnadeter) Klavierspieler, der wegen genetischer Disposition (vererbbares Rheuma) gar nicht erst mit dem Gedanken einer Musikerlaufbahn spielte. (Es war im Nachhinein eine kluge Entscheidung.)

Es ist wundervoll, wenn ein Mensch besondere Begabungen zeigt. Es stimmt mich immer traurig, wenn einer seine Begabungen nicht pflegt und fördert. Aber heißt das unbedingt auch, daß man seine Begabung zum beruflichen Lebensinhalt machen muß (auch wenn "Beruf" von "Berufung" kommt)?

Und die Behauptung, daß "wahre Begabung irgendwann immer zum Durchbruch kommt" halte ich (verzeiht den harten Ausdruck) für naiv.

Wunderbarer Beitrag!
Also geht doch! :)
 
Falsch, falsch und nochmals falsch! Musik benötigt sogar rationales Denken! Eine Komposition wäre reiner Zufall, wenn sie keine Logik hätte. Diese Logik ist aber verborgen, der Laie wird nichts damit anfangen können. In Musik spiegelt sich das ganze Prinzip der Psyche wieder: Logik, Antrieb, Emotion.

Ubik, ich meinte auf den Kommentar aus dem hervorging, dass philosophische Gedanken nicht rational seien, dass es dann keine philosophischen sein könnten. Und du hast im Prinzip das nur wiederholt, nur ein wenig krasser, radikaler (keine Beleidigung).. und ein wenig ubikscher (Beleidigung).


Vielleicht solltest Du mal danach fragen, wie viele Menschen wie Bach komponiert
Kein Mensch wird je wieder diese Wunder vollbringen, die bach vollbracht hat!
 
Koelnklavier, so sehr ich Deinen Beitrag schätze, so hat er doch einen grundlegenden Fehler. Solange wir von Spitzenpianisten reden, genügt der Begriff "Begabung" m.E. nicht. Für wahrhaft Berufene stellt sich die Frage einer Abwägung nie.

Solche Menschen "brennen". Sei es fürs Klavierspiel, für die Altenpflege, die Bildhauerei, was auch immer. Denen ist es wurscht, ob man eine Staublunge bekommt und genetisch mit Asthma vorbelastet ist. Die fragen nicht danach, ob sie vielleicht wegen Sterbehilfe vor dem Richter stehen. Die machen IHR Ding.

Wer täglich 8, 10, 12 und mehr Stunden an der Vervollkommnung seiner Fähigkeiten arbeitet (d. h. permanent lernt und sich quält), muss von Leidenschaft erfüllt sein. Und aus dieser Leidenschaft erwächst Größe. Van Gogh hat Farbe statt Brot gekauft und auch die Beatles hatten nur eines im Sinn: Musik. Musik. Musik.

Naja, ein paar Mädels wollten sie schon flachlegen. Van Gogh vermutlich auch :D.
 
Kein Mensch wird je wieder diese Wunder vollbringen, die bach vollbracht hat!
Richtig! Denn würde ein Mensch die Wunder von Bach je wieder einmal vollbringen, so wäre sein Schaffen im Endeffekt ja auch wieder nur ein Plagiat Bachs und somit nichts Einzigartiges mehr. Aber wer weiß, ob nicht einmal ein Mensch ein ganz anderes musikalisches "Wunder" als die Bachschen Wunder vollbringen wird.

Natürlich hängt das ganze auch immer mit der Definition von "Wunder" zusammen. In unserer Zeit mag Bach für den gebildeten Musikfreund ein absolutes wunderbares Genie gewesen sein, welches unübertroffen ist. In der Hochklassik hingegen war Bach nur kalter Kaffee, während z.B. Mozart das große Wunderkind war.

Und wenn man dann beim Vergleich Mozart-Bach bleibt, stellt sich nun die Frage, wer ein größeres Wunder vollbracht hat. Jeder Mensch wird das für sich anders entscheiden, da die beiden einfach nicht miteinander zu vergleichen sind. (Ich hoffe ihr versteht auf was ich rauswill.)

Nach dem obigen Off-Topic nun aber auch noch zum Thema:

Ich denke persönlich, dass dabei zu unterscheiden ist, ob der "Pianist" überhaupt weiß, was ein Klavier ist. Wenn ich irgendwo in Brasilien mitten im Dschungel oder in Afrika mitten in der Wüste lebe, kann es gut passieren, dass ich mein Leben lang nie ein Klavier zu Gesicht bekomme (bzw. vor allem höre - das ist bei einem Instrument das entscheidende), obwohl ich eventuell das verborgene Talent habe, wunderbar Klavier zu spielen. Das wäre dann so ein "Pianist, der nie Klavier spielt", wenn ich die Fragestellung richtig gedeutet habe.

Interessanter wird es natürlich bei den vielen Menschen, die wissen, wie ein Klavier klingt. Und da spielt dann doch einiges zusammen.

Einerseits natürlich die Lust, Klavier spielen zu wollen. Selbst wenn ich das Talent besitze, einmal großer Pianist zu werden, werde ich das wohl nicht nutzen, wenn ich die komplette Klaviermusik bescheuert finde und mir lieber den ganzen Tag die Ohren mit Techno volldröhne, weil mir diese Musik einfach gefällt, während Klassik oder Jazz oder alles mögliche andere stinkelangweilig ist.
Talent zu haben bedeutet noch nicht, das Talent unbedingt ausschöpfen zu müssen.

Andererseits ist neben der Lust auch die Zeit von gewisser Bedeutung. Selbst wenn ich Lust verspüre aufs Klavierspiel, kann es sein, dass ich einfach zeitlich schon anderweitig ausgelastet bin, und deshalb einfach nicht stark genug üben kann, um wirklich sinnvoll vorwärts zu kommen. Dann kann es sein, dass ich erst gar nicht anfange Klavier zu spielen und das ganze immer weiter rausschiebe nach dem Motto "ach, Klavierspielen anfangen kann ich auch noch später, wenn ich mal mehr Zeit dazu habe" oder "ach, sind so Klaviere und Klavierlehrer aber teuer, da geh ich doch lieber erstmal zum Fußballverein, der kostet mich nicht so viel, und aufs Kicken habe ich ja auch Lust", um dann später, voll mit Fußball ausgelastet zu sein und keine Zeit mehr zu haben, mit dem Klavierspielen zu beginnen.

Natürlich spielen auch noch weitere Faktoren eine Rolle, wie z.B. das soziale Umfeld (Familie und deren Finanzkraft bzw. totale Antimusikalität, die Clique die das Klavierspielen ja so absolut "uncool" findet ("Klassik ist ja sowieso nur was für alte Opis") und wegen der man aus mangelndem Selbstbewusstsein dann das Klavierspielen gar nicht erst versucht, bzw. aufgibt).

Das gemeine am Talent ist, dass ich selbst es nicht zwangsweise erkenne. Mag sein, dass ich als Kind in den ersten zwei Jahren absolut überdurchschnittlich schnell alles spielen kann und den Lehrer total begeistere, aber dann wenn es musikalisch nach und nach immer mehr ans Eingemachte gehe, feststellen muss, dass ich nur technisch von meinen Fingerfertigkeiten her talentiert bin, musikalisch aber eher weniger.

Ebenso das Gegenstück. Ich bin total musikalisch und könnte die wunderschönsten und tiefsinnigsten musikalischen Interpretationen gestalten, weil ich dazu ein riesiges Talent habe, scheitere allerdings an der Technik, weil ich nur mit sehr viel Mühe irgendwann einmal die richtigen Tasten treffe, oder mich in schnellen Läufen nicht verhaspele oder so, weil mir zu diesem Aspekt eben einfach das Talent fehlt und ich dann vielleicht unmotiviert bin, mir das alles mühsamst zu erarbeiten.

Und jetzt, da ich eine gute halbe Stunde lang mal ganz frei von der Leber weggeschrieben habe, was mir spontan in den Sinn kam, ohne das ganze komplett durchzustrukturieren, weiß ich schon selber gar nimmer, was ich denn nun alles niedergeschrieben habe und was nicht (und wie konfus das ganze geraten ist). Ich finde, das Thema ist einfach sehr sehr weitreichend und man kann dazu so viele verschiedene Aspekte betrachten. In meinem Kopf herrscht da etwas das Gedanken-Chaos, weil ich die Hälfte der Sachen, die ich schreiben wollte unterm Schreiben wieder vergessen habe, und mir andererseits andere neue Aspekte eingefallen sind. Ich hör jetzt einfach mal auf zu schreiben:D
 
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Vielleicht auch etwas off topic:

Meiner Meinung nach gehört zum Beruf eines Pianisten/Solisten auch neben allem Talent und Glück, entdeckt zu werden, eine bestimmte Persönlichkeit.

Der Musikerberuf ist ein hartes Brot, man braucht Nerven wie Drahtseile, muss jederzeit seine Leistung immer gleich gut (hervorragend) abrufen können.
Der Musiker muss sensibel sein, darf jedochnicht empfindliche reagieren auf äußere Umstände, sei's Temperatur, Klima, Stress, Hotel(betten)......

Also, ich meine das Widersinnige daran ist, sensibel sein zu müssen aber dennoch unempfindlich.:eek:

Für mich ist das etwas widersprüchlich. Ein fein strukturierter Mensch, der aber ein dickes Fell hat.:confused:

Ich meine, dass viele Musikerkarrieren auch an der mangelnden Belastbarkeit des Spielers/Sängers... scheitern.
 
Und wieviel Stunden (Wochen, Monate, Jahre) braucht es, um eine Begabung freizulegen? Reicht der zufällige Kontakt zum Instrument aus, damit es zur Initialzündung kommt? Oder bedarf es nicht auch eines musischen Umfeldes? (Es ist doch zumindest bemerkenswert, wie viele Musiker aus einem musisch orientierten Elternhaus kommen.)
Finde ich sehr gut, was du hier schreibst. Überhaupt war dein ganzer Beitrag, und auch die kurze biblische Ergänzung total gut.

Ich denke persönlich, dass dabei zu unterscheiden ist, ob der "Pianist" überhaupt weiß, was ein Klavier ist. Wenn ich irgendwo in Brasilien mitten im Dschungel oder in Afrika mitten in der Wüste lebe, kann es gut passieren, dass ich mein Leben lang nie ein Klavier zu Gesicht bekomme ..., obwohl ich eventuell das verborgene Talent habe, wunderbar Klavier zu spielen.
Frage: Gab es auch schon vor der Erfindung des Klaviers Menschen, die wunderbar Klavier hätten spielen können, wenn sie nur eines erfunden hätten? :p Vermutlich gibt es "Die Klavierspiel-Begabung" nicht.
Neben den anderen Aspekten, die ich schon gestern geschrieben hab und der wunderbaren Ergänzung von Violapiano
Also, ich meine das Widersinnige daran ist, sensibel sein zu müssen aber dennoch unempfindlich.
ist dieses "Talent" vermutlich eher ein zusammentreffen von mehreren Begabungen, die für das Klavierspielen förderlich sind, und die verschieden ausfallen können. Die Diskussion, was dazu alles gehört, gabs ja schon häufiger. Und entsprechend kommen dann verschiedene Pianisten heraus, die auch unterschiedliche Schwerpunkte setzen und sich z.B. extra-schwere Ausgaben von Etüden komponieren.
Das ist eben die Frage: wird die Faszination für Musik und der Wille zum Üben von außen in das Kind hineingebracht - oder ist es bereits vorhanden und tritt dann ganz von selber und ohne "Motivitationstricks" diverser "Erziehungsberechtigter" in Aktion?
Ich kann berichten, wie das bei mir war: Ich habe mit 5 Jahren angefangen, Klavier zu spielen, und anscheinend hat mir das auch Spaß gemacht. Irgendwann waren dann aber erste Schwierigkeiten zu überwinden, und ein normales Kind scheut zuerst alle Formen von Schwierigkeit, die es umgehen kann, und ich hatte keine Lust mehr.
Meine Eltern haben mich aber immer wieder motiviert und ein bisschen geschoben, doch nicht aufzugeben - und das hat gefruchtet, wie ich heute weiß, und obwohl ich nicht schnurstracks und immer 100% sicher nach vorne marschiert bin, kam doch was halbwegs brauchbares raus.
 

Ich kann berichten, wie das bei mir war: Ich habe mit 5 Jahren angefangen, Klavier zu spielen, und anscheinend hat mir das auch Spaß gemacht. Irgendwann waren dann aber erste Schwierigkeiten zu überwinden, und ein normales Kind scheut zuerst alle Formen von Schwierigkeit, die es umgehen kann, und ich hatte keine Lust mehr.
Meine Eltern haben mich aber immer wieder motiviert und ein bisschen geschoben, doch nicht aufzugeben - und das hat gefruchtet, wie ich heute weiß, und obwohl ich nicht schnurstracks und immer 100% sicher nach vorne marschiert bin, kam doch was halbwegs brauchbares raus.


Ich halte es auch für selbstverständlich, dass Eltern die Bemühungen des Kindes "leicht nachdrücklich";) unterstützen müssen.Das heißt zum Üben anhalten. Denn das Durchhaltevermögen muss ein Kind sich ja erst aneignen.
Vereinzelt gibt es sicher Kinder, die übewillig sind und ohne das Spielen gar nicht sein können, aber das ist sicher nicht der Regelfall.
Und ihc bin davon überzeugt, dass jedes "Wunderkind" am Instrument auch einen harten Drill hinter sich hat- und vor sich.
 
Irgendwann waren dann aber erste Schwierigkeiten zu überwinden, und ein normales Kind scheut zuerst alle Formen von Schwierigkeit, die es umgehen kann, und ich hatte keine Lust mehr.
Meine Eltern haben mich aber immer wieder motiviert und ein bisschen geschoben, doch nicht aufzugeben - und das hat gefruchtet, wie ich heute weiß, und obwohl ich nicht schnurstracks und immer 100% sicher nach vorne marschiert bin, kam doch was halbwegs brauchbares raus.
Das kann ich nur bestätigen! :D

So wird es wohl den meisten von uns ergangen sein, die in jungen Jahren angefangen haben. Und ich finde es richtig und wichtig, daß man sich nach Alternativen in der Lebens- und Berufsplanung umschaut. Erst dann ist man frei zu entscheiden. Die Hochleistungsvirtuosen (und -sportler), die seit ihrer frühesten Jugend nichts anderes getan haben als ihr Talent auszubauen, und die nichts anderes erlebt und kennengelernt haben als ihre spezialisierte Welt, erschrecken mich ein wenig (und tun mir leid). So schön auch auch ein fehlerfreies, makelloses Spiel sein mag, viel wichtiger (und ich finde erfüllender) ist ein Verständnis für das, was sich links und rechts der Tastatur in der Welt so tut.
 
Hi,

also sorry ich finde den ganzen Thread idiotisch und auserdem gehört er nicht in diese Rubrik, vielleicht in "Klavier und Philosophie" oder "Boulevard Klavier", etc..

Ich mühe mich ab irgendwelche Stücke (die schon tausendmal jemand besser gespielt hat) mühsam zu lernen und dann so ein Thread. Kopfschüttel.

Ein hypothetischer Horowitz, der das aber nicht weiß und stattdessen ist er jetzt Fussballspieler. Ach der Arme.

Nichts für ungut.
Gruß
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi,

also sorry ich finde den ganzen Thread idiotisch und auserdem gehört er nicht in diese Rubrik, vielleicht in "Klavier und Philosophie" oder "Boulevard Klavier", etc..

Ich mühe mich ab irgendwelche Stücke (die schon tausendmal jemand besser gespielt hat) mühsam zu lernen und dann so ein Thread. Kopfschüttel.

Ein hypothetischer Horowitz, der das aber nicht weiß und jetzt Fussballspieler ist. Ach der Arme.

Nichts für ungut.
Gruß

:D:D:D
Grüner Tee hilft!
 
Hi,

wisst ihr, was mich wirklich interessiert:

Wieso aus einer gleichförmigen unendlich grossen Energie (Big Bang) zuerst die Elemtarteilchen und daraus die Atome kondensiert sind und diese sich dann in so komplexe Strukturen, wie der Mensch, der auch noch Musik macht, angeordnet haben. Gibt es da eine Kraft? Was ist das?

Gruß
 
Das kann ich nur bestätigen! :D

So wird es wohl den meisten von uns ergangen sein, die in jungen Jahren angefangen haben. Und ich finde es richtig und wichtig, daß man sich nach Alternativen in der Lebens- und Berufsplanung umschaut. Erst dann ist man frei zu entscheiden. Die Hochleistungsvirtuosen (und -sportler), die seit ihrer frühesten Jugend nichts anderes getan haben als ihr Talent auszubauen, und die nichts anderes erlebt und kennengelernt haben als ihre spezialisierte Welt, erschrecken mich ein wenig (und tun mir leid). So schön auch auch ein fehlerfreies, makelloses Spiel sein mag, viel wichtiger (und ich finde erfüllender) ist ein Verständnis für das, was sich links und rechts der Tastatur in der Welt so tut.

Das hast du meiner Meinung nach zu sehr pauschal geschrieben. Bei mir ist es genau andersrum, ich weiss zwar nicht, ob ich das wirklich erklären kann, ich versuchs aber - dafür wird es notwendig sein, dass man sich abstrahiert.

Für mich stellt die Musik die absolute, makellose Welt dar. Die Welt, die ich um mich herum beobachte kotzt mich total an (abgemildert ausgedrückt). Sogar nachdem ich aufgehört habe Zeitungen zu lesen und in den Fernseher zu glotzen kommt man an den blöden Nachrichten leider nicht vorbei. Wann war das letzte mal, dass ich was gutes, positives in den Nachrichten gehört habe? Ich weiss es gar nicht mehr. Man hört entweder von irgendwelchen Terroranschlägen oder dass jemand verstorben ist, oder krank ist oder dass irgendwo ein Flugzeug abgestürzt ist. Will ich das wissen? NEIN!!! Auch wenn das bedeutet, dass ich auf die ganzen Nachrichten überhaupt verzichten soll. Ich tue es gerne!

Dazu kommen noch die Menschen. Nun hat ja jeder bekanntlich seine Macken, doch bei einigen Leuten haben sie eine stark ausgeprägte soziale Natur und sei es denn das unwiderstehliche Verlangen Macht auszuüben oder sich über andere lustig zu machen oder zu beneiden oder jemanden schwarzureden. Unsere Welt ist nun weit entfernt davon, auch nur annährend Perfekt zu sein, sie ist dagegen ziemlich schmutzig und als wäre es nicht genug wird man von allen Seiten mit dem Schmutz noch extra zugemüllt. Diesen Punkt betrachtend fällt es mir besonders schwer hinzunehmen, dass das Leben endlich ist. Auf der einen Seite ist es schön, sich dann irgendwann in die perfekte und ruhige Todeswelt zu begeben, auf der anderen Seite ist es ja schade, weil man es höchstwahrscheinlich dann gar nicht wahrnehmen kann.

Und deswegen ist die Musik für mich persönlich jene perfekte Welt, die frei ist von jeglichem Müll des Lebens, in die ich eintauchen kann und mich somit freier, besser und sauberer fühle. Somit bin ich mir ziemlich sicher, dass Menschen, die ihr ganzes Leben ihr musikalisches Talent ausgebaut haben und sich nicht sonderlich für die Außenwelt interessiert haben, nicht all zu viel verloren haben und leid tun sie mir ganz und gar nicht.
 
Und deswegen ist die Musik für mich persönlich jene perfekte Welt, die frei ist von jeglichem Müll des Lebens, in die ich eintauchen kann und mich somit freier, besser und sauberer fühle. Somit bin ich mir ziemlich sicher, dass Menschen, die ihr ganzes Leben ihr musikalisches Talent ausgebaut haben und sich nicht sonderlich für die Außenwelt interessiert haben, nicht all zu viel verloren haben und leid tun sie mir ganz und gar nicht.

Sorry,
aber das ist doch weltfremd. Musik frei von jeglichen negativen Einflüssen, spielst Du immer nur alleine? Trittst Du nie auf?

Sonst würdest Du sicherlich schon bemerkt haben, dass auch in der kleinsten kammermusikalischen Einheit die soziale Komponente nicht zu unterschätzen ist, ich sag es mal so.;):D

Ein Musiker, der sich ganz abkapselt, wird spätestens dann Probleme haben, wenn er mit anderen zusammen spielen will. Oder muss.
 
Sorry,
aber das ist doch weltfremd. Musik frei von jeglichen negativen Einflüssen, spielst Du immer nur alleine? Trittst Du nie auf?

Sonst würdest Du sicherlich schon bemerkt haben, dass auch in der kleinsten kammermusikalischen Einheit die soziale Komponente nicht zu unterschätzen ist, ich sag es mal so.;):D

Ein Musiker, der sich ganz abkapselt, wird spätestens dann Probleme haben, wenn er mit anderen zusammen spielen will. Oder muss.

Das sehe ich aber anders. Wenn man nicht alleine spielt so sind jegliche soziale Komponenten der Musik untergeordnet, weil alle ein gemeinsames Ziel haben. Das stört mich nicht :p
 
Schöne Vorstellung. Aber nicht Realität.:D

Spielst Du oft mit Anderen?
 

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