Wie wichtig ist für euch das Klavier spielen?

P

pianist_L

Guest
Hey ihr alle,
Ich (16) dachte, ich eröffne jetzt einfach mal ein Thema, in dem es um das Klavierspielen allgemein geht. Viele in meinem Alter denken ja oft, Klavier spielen ist uncool, aber ich denke anders:
Ich spiele jetzt zehn Jahre Klavier und es macht mir Spaß. Wenn ich schlecht drauf bin, spiel ich, wenn ich gut drauf bin, spiel ich, einfach immer wenn ich lust hab ( und das ist manchmal ziemlich oft! ) und wenn ich ein Stück gut kann und gerne spiele, dann kann ich auch super nebenher nachdenken...
Neben dem Unterricht in einer Musikschule spiele ich auch in zwei verschiedenen Bands, begleite ein Akkordeon- Orchester und spiele ab und zu auch mal in der Kirche, um ein wenig Geld zu verdienen...
Kurz gesagt: Klavier spielen macht mir einfach super viel Spaß!!! Wie gesagt, manche verstehn das überhaupt nich...

Als Beruf kann ich mir das dann doch nicht so ganz vorstellen, da mir von überall geraten wird, es bei einem Hobby zu belassen. Hat man das erst als Beruf, kann es einen dann irgendwann auch ziemlich nerven... Außerdem muss man in so einem Beruf ja wirklich richtig gut sein, um viel Geld zu verdienen. Vielleicht schaff ich das mal als Nebenjob zu machen oder so... Schön wär das natürlich :)
Wie ist das bei euch?

Ganz liebe Grüße!
 
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Hallo du junger Pianist,

erstmal finde ich es absolut nicht uncool, Klavier zu spielen, im Gegenteil! Genau das hebt dich von den anderen Durchschnittstypen ab, die meisen Mädels fliegen darauf, glaub mir! Ich finde es einfach total klasse, dass ein Jugendlicher wie du so überzeugt ist vom Klavierspielen und sogar eine berufliche Zukunft damit nicht ausschliesst. Also wenn du wirklich überzeugt bist, und es dich ausfüllt, mach es nicht als Nebenjob, probier einfach alles! Du machst es ja auch schon halbwegs professionell, indem du in Bands spielst. Bitte mach weiter so! Du kannst an jeder Musikhochschule testen lassen, ob du gut genug bist, denke ich mir. Die werden dir schon sagen, ob du weitermachen solltest oder besser nicht. Dass du spielst, wenn du gut drauf bist, kann ich nachvollziehen, wenn du schlecht drauf bist, noch viel mehr, denn dann bin ich persönlich besonders viel am Klavier. Heute z.B. war ich beim Friseur, den könnte ich erschlagen, aber nützt ja nix, Haare sind total verschnippelt: aber weißt du was? Mir hilft Klavierspielen über fast jeden Frust hinweg, ich baue Stress ab, werde ruhiger, ist wie Meditieren.
Um deine Frage zu beantworten: Klavierspielen ist in meinem Leben absolut wichtig, ist viel mehr als ein Hobby.
LG
 
jedem das seine!!
ich persönlich muss aber sagen das ich in meinem neuem Umfeld kaum noch das " uncool" gesagt bekomme wenn ich mich zum Klavierspielen bekenne... denke das ist halt einfach stark davon abhängig wo man sich befindet daher ist es halt wichtig und gut das du dich von solchen meinungen nicht beeinflussen lässt ;)!!! denn Klaverispielen bzw musizieren allgemein ist einfach unheimlich klasse!!

Ich habe letzen Endes mich auch dazu entschlossen, es zu studieren und Musik zum Beruf zu machen auch wenn ich mich selber auch noch nicht so vorbereitet dafür fühle =)
aber ich bin jetzt 20 und wenn du die 4 jahre bei einem richtigen Lehrer richtig lernst hast du auch noch genug Zeit um dir diese Möglichkeit vllt auch noch zu eröffnen!!!
Alles ist möglich =) hab mich selber auch erst sehr spät dazu entschieden weil ich anfangs genauso dachte wie du!...
Also warte einfach mal und üb währenddessen einfach fleissig weiter ;)

Hauptsache man hat spaß ... das ist nämlich das wichtigste...
und Musik ist zwar schön aber es sollte auch nie über Freunde und Familie stehen im gegenteil sollte sie bereichern ... da würde ich also schon die ersten grenzen setzten ;) ansonstens natürlich so wichtig wie es dann eben sein kanN!...
lg mUsIcFreAk
 
Ja, komisch, daß Klavier für Jungs scheinbar oft mit einem Stirnrunzeln bewertet wird. Ich (w/35) habe auch mit 10 Jahren angefangen Klavierunterricht zu bekommen und hatte natürlich nie "Probleme" damit.

Mein SOhn (10) geht seit letztem Jahr in die 5. Klasse eines musischen Gymnasiums. Die Klassenverteilung ist ziemlich eindeutig: 5 Jungs, der Rest Mädchen. Er hat damit aber kein Problem und ich finde es natürlich auch gut :-)
Keyboard scheint "cooler" zu sein, zumindest bei seinen Freunden aus der Grundschule. Auch eine Freundin von mir mit gleichaltrigem Sohn konnte es kaum fassen, daß meiner Klavier lernt und nicht etwas "cooles" wie Schlagzeug (das macht nämlich ihrer).

Aber mein Sohn steht zu Klavier, zeigt sich talentiert und freut sich jetzt auch tierisch auf unsere Neuerrungenschaft, ein ganz klassisches Schimmel.
Jedem das seine!
Und wenn man dann schaut wie viele männliche Starpianisten es gibt, kann es so verkehrt nicht sein ;-)

Dir viel Spaß weiterhin, laß Dir nichts einreden, es heißt doch auch DAS Klavier und nicht DIE Klavier, hahaha.
 
Hallo Pianist_L,

die zwei Vorspieler haben es Dir ja schon bereits gesagt und ich kann Ihre Aussagen voll und ganz bestätigen. Jetzt möchte ich aber auch gerne meinen Senf dazu geben und noch etwas deutlicher und ausführlicher werden. Unter Umständen kann es sein, dass es für Dich wichtiger ist als Du „denkst“.

Wie wichtig Klavierspielen ist hängt von jedem selbst ab. Für den einen ist es das "Leben" schlechthin und für den anderen nur ein ganz normales Hobby wie zum Beispiel Briefmarkensammeln.

Für mich ist Klavierspielen, wie für viele anderen ambitionierten Musiker auch, so wichtig wie Essen und Trinken. Während Essen und Trinken in erster Linie für das Überleben und den Körper wichtig sind, ist das Klavierspielen für Geist und Seele wichtig. Mit Klavierspielen kann man viele (sowohl negative als auch positive) Emotionen verarbeiten und somit wirkt sich das im Endeffekt auf das ganze seelischen und körperliche Wohlbefinden aus. Aber das liegt nicht unbedingt allein am Instrument, sondern an der Tatsache, dass Musiker sich generell intensiv durch ihre Musik ausdrücken und ich glaube das Du auch so ein Musiker bist. Natürlich gibt es viele Menschen die absolut keinen Bezug zum Klavierspiel haben oder Musik nur als netten Zeitvertreib verstehen oder vielleicht auch nur ein wenig Geld damit verdienen möchten. Aber ich kann Dir nur eins sagen:

"Hör nicht auf sie!" Hör auf Deine innere Stimme. Diese innere Stimme sagt Dir besser als jeder andere und besser als jeder Klavierlehrer dieser Welt, wie wichtig Klavierspielen ist.

Ich habe auch mit 16 angefangen Musik zu machen, habe genauso wie Du in verschiedenen Bands gespielt und mir oft die Frage gestellt, wie wichtig Klavierspielen ist. Jedoch habe ich den Fehler gemacht, dass ich zu sehr auf die "Anderen" oder auf die "Vernunft" gehört habe. Und das war ein grosser Fehler.

Ja, ich habe auch Gedacht "Damit kann ich nicht genug Geld verdienen". Also habe ich einen vernünftigen Beruf erlernt, und dann wieder einen, weil ich in dem ersten nicht so erfolgreich war. Bei dem zweiten Beruf hatte ich dann keine Lust mehr und habe danach studiert (aber leider keine Musik) um beruflich noch erfolgreicher zu werden. Ich habe einen super Abschluss gemacht und habe in meinem dritten Beruf auch einiges erreicht. Aber nicht so viel, dass ich heute sagen kann: „Yunus, das hast Du sehr gut gemacht!“ - ganz im Gegenteil. Dieser Beruf war für mich persönlich eine absolute Sackgasse. Ich sage aber damit nicht: „Du sollst keinen anderen Beruf erlernen!“. Sicher gibt es Menschen, die in den Berufen die ich erlernt habe auch glücklich wurden und ich möchte hier keine anderen Berufe schlecht machen. Aber für einen wirklichen Musiker gibt es keine anderen Berufe. Denn Musiker zu sein ist kein Beruf, sondern eine Berufung.

Doch leider habe ich das für mich selbst zu spät erkannt. Und der grösste Fehler meines Lebens war: "nicht auf meine innere Stimme zu hören!" Heute bin ich 45 und versuche im Nachhinein, die Zeit einzuholen, die ich in meiner Jugend verpasst habe. Ich fange jetzt erst
An das Klavierspielen zu meiner Berufung zu machen. Nebenbei arbeite ich immer noch in meinem alten Job um Geld zu verdienen, aber hätte ich damals auf meine innere Stimme gehört müsste ich das heute nicht mehr. Ich denke, dass ich heute ein "relativ" guter Pianist und Komponist bin (nicht unbedingt technisch, mehr vom musikalisch Ausdruck her), jedoch - um ganz oben mitzuspielen und damit auch richtig Geld zu verdienen reicht das noch nicht aus. Aber ich kann mich damit trösten, dass ich noch eventuell 35 Jahre vor mir habe.

Wenn Du mehr über mich erfahren willst, kannst gerne auch meine Vorstellung in diesem Forum lesen. Dort habe ich auch meine Piano Website gepostet. Auf dieser Website kannst Du (wenn Du magst) meine Musik hören und meine Künstlerbiographie
lesen.

Ich wünsche Dir alles Gute für Deine musikalische Zukunft. Und mach Dir nicht zu viele Gedanken über "Beruf" und nicht "Beruf". Höre auf Dein Bauchgefühl und Deine innere Stimme. Wenn diese Stimme Dir sagt es ist mur ein Hobby, dann ist es auch nur ein Hobby. Wenn Sie Dir aber sagt es ist "mehr", dann höre um himmels willen auf diese Stimme. Und wenn Deine innere Stimme noch nicht viel sagt, dann warte einfach noch ein wenig ab und habe weiter Spass am Klavierspielen.

Die Stimme wird sich auf jeden Fall bei Dir melden ...

Und wenn das passieren sollte - dann höre auf diese Stimme die durch Dich spricht und sich ausdrücken möchte. Höre nicht zu sehr auf Deinen Kopf oder auf die anderen Leute, die da vielleicht rufen: Ja aber ....

Viele musikalische Grüsse
Yunus
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Keyboard scheint "cooler" zu sein, zumindest bei seinen Freunden aus der Grundschule. .

ich habe damals auch so gedacht, wollte auch früher eig nie was mit klassik zu tun haben!!! Heute mag ich zwar sehr gerne aber eig bin ich auch immer noch mehr für Lieder ausserhalb der klassik!
Aber dadurch habe ich auch erst mit Keyboard angefangen... im Nachhinein hab ich mich aber geärgert weil diese drei Jahre eine vollkommene Verschwendung waren und ich nie zufrieden war mit dem bisschen was ich da gelernt habe..

hötte ich damals direkt mit klavier angefangen wäre ich heute schon um einiges weiter!...
 
im Nachhinein hab ich mich aber geärgert weil diese drei Jahre eine vollkommene Verschwendung waren und ich nie zufrieden war mit dem bisschen was ich da gelernt habe..
hätte ich damals direkt mit klavier angefangen wäre ich heute schon um einiges weiter!...
oder auch überhaupt nicht weiter gemacht! Sorry, aber von Wenn und Hätte, gerade in der Musik, halte ich überhaupt nichts, denn Musik ist doch ein sehr zeitnahes und emotionales Medium. Mit 18 habe ich auch nur Rockmusik gehört und jegliche Klassik verdammt. Wenn ich heute aus meinen Klavierheften eine Auswahl treffen muss, wähle ich fast immer Klassik. Was ich damit sagen will ist, dass man immer für das Jetzt entscheiden sollte, was für einen gut ist. Und wenn man mit 16 lieber Klavier spielt anstatt Schlagzeug und sich lieber mit Musik beschäftigt anstatt sich mit dem Motorrad die Birne flach zu fahren, warum denn nicht...? Ich find's jedenfalls :cool: :cool: :cool:
 
Zitat von mUsIcFrEaK Beitrag anzeigen
im Nachhinein hab ich mich aber geärgert weil diese drei Jahre eine vollkommene Verschwendung waren und ich nie zufrieden war mit dem bisschen was ich da gelernt habe..
hätte ich damals direkt mit klavier angefangen wäre ich heute schon um einiges weiter!...

oder auch überhaupt nicht weiter gemacht! Sorry, aber von Wenn und Hätte, gerade in der Musik, halte ich überhaupt nichts, denn Musik ist doch ein sehr zeitnahes und emotionales Medium. Mit 18 habe ich auch nur Rockmusik gehört und jegliche Klassik verdammt. Wenn ich heute aus meinen Klavierheften eine Auswahl treffen muss, wähle ich fast immer Klassik. Was ich damit sagen will ist, dass man immer für das Jetzt entscheiden sollte, was für einen gut ist. Und wenn man mit 16 lieber Klavier spielt anstatt Schlagzeug und sich lieber mit Musik beschäftigt anstatt sich mit dem Motorrad die Birne flach zu fahren, warum denn nicht...? Ich find's jedenfalls

Ich finde beide Positionen nachvollziehbar.
Und bei manchen Menschen - wie mir zum Beispiel - ist es auch wirklich schwierig. Wenn man sehr sprunghaft ist und alle paar Jahre seine Interessen wandelt, kommt man letztendlich nicht spürbar weiter. Bei mir führte das z.B. dazu, zehn Hobbies und drei Instrumente zu haben. In allen Dingen sehr ambitioniert und letztendlich frustriert, da aufgrund fehlender Beständigkeit die Resultate mager ausfielen. Irgendwann gabs dann einen Schnitt und ich hab ziemlich alles beendet und spiele nur noch etwas Klavier.
Sicherlich ist es vordergründig richtig, immer das zu tun, was man gerade möchte (zumindest in der Freizeit), aber man muss dann auch akzeptieren, dass man halt dahindümpelt. Es ist ein (Luxus) Problem der großen Wahlmöglichkeiten unserer Zeit.
 
finde diese meinung eig auch nicht falsch und auch gut nachvollziehbar...
ich würde dir sogar eig auch so recht geben ...
aber DANN kommt es halt eben immer darauf an was man halt gerade will und/oder von sich erwartet...

als ich mit keyboard angefangen wollte ich umbedingt auf die tasten hauen... nach drei jahren habe ich aber grade mal ne melodie rechts und EINEN finger für den keyboard akkord hinbekommen...
jetzt vergleich das dann mal bitte mit drei jahren klavier =)!....

und wie gesagt ... an sich fand ich den verlauf meines Musikspielen auch nicht SOOO schlimm...
aber eben WEIL ich mich JETZT entschieden habe, Musik zum Beruf zu machen iwo, da ist es halt einfach sehr ärgerlich das man dort dann so viel Zeit einfach sinnlos vergeudet hatte... und das OBWOHL man ja so oder so zu mehr bereit war...
hätte ich das eben NICHT gewollt kann ich dem Ozzy zustimmen...
 
Hallo pianist_L,
ich finde gerade klavierspielen toll. Diejenigen die das uncool finden, gehören u.U. zu den
Faulen. Hoffe das ich niemanden damit zu nahe trete.
Klavierspielen bedeutet für mich Leistung. Um es zu können, weiss jeder wie schwer es
ist, bis man einigermaßen Klavierspielen kann. Halte es mit dem Üben wie Du.
Egal ob gut gelaunt, schlecht gelaunt, oder wenn ich am Klavier aus einem anderen
Grund vorbei komme, kann es sein, dass ich auch gleich mal ein bisschen Klavier spiele.
Gruß Jörg
 
Übrigens, ein sehr gutes Thema!
Gruß Jörg
 

Klavierspielen bedeutet für mich Leistung. Um es zu können, weiss jeder wie schwer es
ist, bis man einigermaßen Klavierspielen kann.

Dazu fällt mir etwas anderes ein worüber man aber vllt nochmal einen eigenen Thread eröffnen könnte...

Es gibt ja auch schon seit längerem das Spiel " GUITAR HERO" für die Playstation... was ich dort sehr interssant finde ist das sich echt viele hinetzen und dort auf dieser SpielGItarre zu üben und das auf schwierigkeit profi...
dabei finde ich das das spiel an manchenStellen schon übertreibt und man sich doch eig direkt an ne richtige Gitarre ransetzten könnte und man so ein stück üben könne ( was dann meiner meinung nach auch viel einfacher teilweise ist...)

aber irgendwie machen DAS eben nur ausgewählte leute sprich musiker =) die bereit sind ( eben nach jörg) auch mal ein wenig zu arbeiten und nicht immer nur zu "spielen"....
 

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