Wie viel Nachhall hat Euer Klavier/Flügel?

S

Scaramouche

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Was ein gutes Tastenintsrument ausmacht ist u.a. ein guter Nachhall.

Nachdem ein Klavierbauer sich über den guten Nachhall meines Flügels einmal äußerte, interessierte es mich, das nun einmal in Sekunden zu stoppen.

Interessant auch gerade deshalb, da ich u.a. zwei Estonia-Flügel besitze mit gleicher Länge und gleichem Baujahr. Sie klingen aber dennoch sehr unterschiedlich.

Also stoppte ich die Zeiten der einzelnen Oktaven in Sekunden.

Beides Estonia 190 Bj.1987



Flügel: 1 und 2


FIS1 = 38/ 38

FIS = 46 / 46

fis = 36/ 40

fis1 = 25/ 28

fis2 = 12/ 20

fis3 = 7 / 12

fis4 = 4 / 5

Man sieht, sie haben völlig unterschiedliche Nachhallzeiten.
Den zweiten Flügel empfinde ich subjektiv auch deutlich besser.

Man muss den Test mehrmals machen, damit ein zuverlässiges Resultat heraus kommt. KLar ist dies auch abhängig von guten Ohren, aber das setze ich jetzt einmal voraus.

Hinweis: Wenn man sich nicht sicher ist, ob der angeschlagene Ton noch klingt oder ob dies eine Einbildung ist, dann bemerkt man das, wenn man die Taste loslässt und eine abrupte Stille einsetzt (dann war es ein wenig zu früh unterbrochen). Ansonsten muss man schon unterscheiden, was ist physisch noch hörbar oder was gaukelt der Tongedanke einem vor. Deshalb, besser früher stoppen, als zu spät.

Es interessiert mich, welche Nachhallzeiten zeigen Eure Instrumente und bei welcher Marke?
 
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Ich glaube nicht, daß wir hier eine reproduzier- und vergleichbare Messung hinbekommen.

Wie ich gemessen habe?
Ich setze mich an die Klaviere und schlage mit immer dem gleichen Finger der linken Hand (bin Rechtshänder) mit möglichst gleicher Stärke die Tasten an. Dann höre ich in der normalen Sitzposition, etwas vorgebeugt, wie lange ich etwas hören kann. Im Zweifel teste ich so, wie du beschrieben hast, indem ich den Dämpfer absenke und den Ton beende.
Warum meine Zeiten deutlich länger sind, weiß ich auch nicht.
Mir fiel aber auf, daß die nahe Sitzposition vor dem offenen Klavier zum besseren Hören und damit zu längeren wahrgenommenen Abklingzeiten beiträgt.

Ja, sind schon wirklich lange Zeiten.Wow.

Ich habe eigentlich sehr gute Ohren, da ich zwar nicht alt, aber dennoch nicht mehr der Jüngste bin, werde ich übermorgen bei einer jungen Klavierschülerin einmal testen, ob wir gleich hören.
Denn das verunsichert mich jetzt doch ein wenig.

Oder die Flügel sind wirklich so unterschiedlich.

Ich habe noch einen Ibach-Flügel gerade hier, den werde ich nach alter Methode morgen auch einmal testen. Denke, da ist alles noch deutlich kürzer, da es ein 160-Stutzflügel ist.
 
P.S. Sag bitte noch einmal, um welche Instrumente es bei Deinen Messungen handelt.
Das ist ja das Interessante.
 
Würdest Du sagen, der Feurich klingt auch besser als der Grotrian? Bzw. hat mehr Möglichkeiten bei guter Einstellung und Intonation beider Instrumente?
 
Entweder sind Eure Ohren kaputt oder mein Feurich 190 ist putt. Ich komme bei den drei tiefsten F#s auf deutlich über 60 sek. Hab dann aufgehört. Naja, es war Nacht und alles gaaaanz still.

Das kann ich jetzt eigentlich nicht glauben. Deshalb, man muss aufpassen, denn der Ton kann in Gedanken noch lange nachklingen, obwohl das physisch schon lange nicht mehr der Fall ist.
Oder Du hattest die Fenster offen und der Wind blies über die Saite.;-)
 
Ich habe gerade einen älteren Ibach Flügel 160cm getestet. Hier war es noch einmal deutlich kürzer.

FIS1=25 (Hammer schlägt nicht gut auf die Saite)
FIS=38
fis=37
fis1=21
fis2=19
fis3=8
fis4=4

Und beim Testen stoppe ich, sobald ich den Ton deutlich nicht mehr physisch wahr nehme. Selbst wenn ich hernach merke, ah, jetzt ist es leiser, nachdem ich die Taste losgelassen habe. (Ansonsten wird es uferlos)
Damit kein Missverständnis entsteht: Ich drücke natürlich nur die Taste und halte sie. (Nicht das rechte Pedal.)
 

Das kann ich jetzt eigentlich nicht glauben. Deshalb, man muss aufpassen, denn der Ton kann in Gedanken noch lange nachklingen, obwohl das physisch schon lange nicht mehr der Fall ist.

Ich habe natürlich mit gesenktem Kopf gelauscht. Und als ich nach vll. 70 sek. das Dämpferpedal ungläubig losließ, war klar, dass da immer noch ein Ton gewesen war... natürlich nicht viel mehr als ein feines Summen.

Vll. mach ich doch mal die ganze Versuchsreihe mit Stoppuhr und "Dämpferkontrolle". Sagt wahrscheinlich viel über meine Ohren aus - somit rasantes Abnehmen der dauer bei höheren Frequenzen... mal sehn... ähh, hören.
 
Ahhhh, das könnte sein. Ich teste jetzt mal.

Yepp - jetzt sieht das schon anders aus: 55 / 50 / 35 / 21 / 14 / 9 / 3

(Spiegelt aber auch mein geprüftes Hörvermögen. War schon immer "bassig" ;-))

Bin jetzt grade neidisch auf Joeachs 220er ;-). Werde aber demnächst mein V ins Rennen schicken :-D
 
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Was für ein Feurich ist das?
 

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