Wie viel kostet euer Klavierunterricht?

Yep. Ich vermisse einen Smiley.
Du wirst doch wissen, dass es Dinge gibt, die Dich lähmen oder gar zurückwerfen.
 
Nein! So wie ein toller O. einen Impuls setzt, um ein Blockade zu lösen, so setzt ein guter Lehrer einen Impuls, der OHNE Arbeit einen Entwicklungssprung bewirkt.

Hi, fisherman,

Ich dachte, es geht hier um Klavierlehrer und nicht um Wunderheiler. Der Impuls, den der Lehrer setzt, muss vom Schüler gepflegt werden. Daran hapert es meistens.
 
Ja, da gebe ich Dir recht. Aber wenn so ein Impuls richtig Kohle kostet, dann merkt man ihn sich ;-)
 
Ja, da gebe ich Dir recht. Aber wenn so ein Impuls richtig Kohle kostet, dann merkt man ihn sich ;-)

Hi fisherman,

Hm, OK. Ich denke Du gehörst zu der Gruppe, die auch von schlechten Lehrern profitiert, wenn der Unterricht teuer genug ist. Ich kenne auch so eine Lehrerin. Der Unterricht ist überdurchschnittlich teuer, sie kann sich auch leisten, so ein Honorar zu nehmen, trotz mangelnder Qualifikation, weil ihr Mann gut verdient und ein Haus in Toplage besitzt und ihr einen Musikraum mit einem Steinway Flügel und eine Mercedes mit Werbeschrift geschenkt hat. Die Eltern denken, dass der Unterricht gut ist.
 
Ich wollte nur sagen, dass der Lehrer unter seinem Niveau unterrichtet, wenn er seine Ansprüche der Schülerin anpasst, nachdem er natürlich vieles versucht hat, weil er die Schülerin nicht komplett aufgeben will.

Okay, wir haben von Unterricht allgemein wohl zu unterschiedliche Vorstellungen, als dass wir hier auf einen Nenner kämen. Aber danke für die Erläuterung :)
 
Schlüsselerlebnis... Fliegenfischen ... Profi
Sollte es nicht Aufgabe eines Lehrers sein, zu erkennen, worin deine Schwierigkeiten bestehen, und zu wissen, wie man dir vermittelt, wie es richtig geht?
Die Lehrer in den "normalen" Kursen waren nicht in der Lage dazu. Nur jener eine Profi, der zu dir nicht in einem formalen Lehrer-Schüler-Verhältnis stand, vermochte es.
Bist du sicher, daß deine ursprünglichen Lehrer nicht vielleicht nur Amateure waren, die sich dachten: "Ach, das Fliegenfischen, das ist ja nicht so schwer, das habe ich schon ein paar mal gemacht, also kann ich es auch unterrichten." Analog zu manchem Musiklehrer...?
 

Guter Ansatz, Bernhard; aber nein, das waren "mehr" Profis (ziemlich bekannte Leute, teilw. sogar "Ikonen") als mein Helfer. Nur die Herangehensweise war eben unterschiedlich, rational-didaktisch vs. natürlich-organisch. Dito Rolfs lapidarer Satz, die taste als Trampolin zu nutzen - darüber schreiben andere halbe Bücher. Hier wars nur ein Satz - und der hat für mich viel bewirkt.
 
bei unserer Berufsgruppe besteht ja Fortbildungspflicht. Und da sieht man unter den vielen sehr guten Dozenten auch immer wieder mal absolute Luftpumpen, die nur auf den Zug aufgesprungen sind und das schnelle Geld verdienen wollen. Nach dem ductus: "If you can´t do it, teach it." Und so kommt mir das retrospektiv auch bei einigen Lehrern vor, deren zweifelhaften Unterricht ich genießen durfte. Wobei ich den meisten wirklich dankbar bin. Das war schon in Ordnung.
 
@fisherman kann es einfach daran liegen, dass die fuenf Minuten, die dir geholfen haben, sozusagen Einzelunterricht waren, waehrend die Kurse in der Gruppe stattfanden?
 
Nur die Herangehensweise war eben unterschiedlich, rational-didaktisch vs. natürlich-organisch. Dito Rolfs lapidarer Satz, die taste als Trampolin zu nutzen - darüber schreiben andere halbe Bücher.

Hi fisherman,

Wenn Du mit der Ansage "nutze die Taste als Trampolin" besser klar kommst als mit "nutze das Aufgewicht der Taste", bist Du vielleicht ein Lerntyp, der mit bildhaften Ansätzen besser klar kommt als mit rationalen Erklärungen. Für Lehrer, die kleine Kinder unterrichten, ist es normal, mit Analogien wie Trampolin, Basketball, Federball zu arbeiten. Vielleicht zögern sie aber bei Erwachsenen, spielerisch zu unterrichten. Bei einem 50 jährigen erfolgreichen Projektmanager würde sich der Klavierlehrer doch dreimal überlegen, ob er ihm sagen kann, dass er jetzt auf einem Bein durch den Raum hüpfen soll, um das Gefühl fürs Staccatospiel zu bekommen, oder ob er sich dann nur verarscht fühlen würde?

Wenn es Dir wichtig ist, dass Dein Klavierlehrer Dich intuitiv unterrichtet, wäre es sinnvoll, es ihm auch so zu kommunizieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei einem 50 jährigen erfolgreichen Projektmanager würde sich der Klavierlehrer doch dreimal überlegen, ob er ihm sagen kann, dass er jetzt auf einem Bein durch den Raum hüpfen soll, um das Gefühl fürs Staccatospiel zu bekommen, oder ob er sich dann nur verarscht fühlen würde?

:lol: Herrlich, ich hab grad Kopfkino!

(Bin zwar knapp noch keine 50, aber mit Staccato hätte es definitiv nichts zu tun, wenn ich auf einem Bein zu hüpfen versuchen würde... Eher mit Pesante :lol:)
 
@fisherman kann es einfach daran liegen, dass die fuenf Minuten, die dir geholfen haben, sozusagen Einzelunterricht waren, waehrend die Kurse in der Gruppe stattfanden?
Nee, ganz bestimmt nicht.

Einen guten Lehrer zeichnet doch aus, dass er sich viel Gedanken darüber macht, wie er Dinge auf den Punkt bringt, wie er eingefahrene falsche Muster durchbricht und wie er das LernERLEBNIS beim Schüler lässt.

Wenn ich z.B. einen Praktikanten habe, der unsicher vor sich hinstrichelt, dann kann ich lange Vorträge darüber halten, warum das schlecht ist und wie er zu einem sicheren Strich gelangt. Das Ergebnis wird immer sein, dass der P. verzweifelt rational die Umsetzung versucht und dabei noch weiter verkrampft. Er wird im besten Fall einen unsicheren Strich produzieren, der "so tut, als sei er sicher".
Ich kann ihm aber auch sagen, dass er den Stift nun anders halten soll - auf eine Weise, die seine altes Muster unmöglich macht und die ihn "sanft zwingt", einen klaren Strich zu produzieren. In diesem Fall lernt der P. nicht über seinen Kopf, sondern über seinen Körper und das Aha-Erlebnis kann er dann auf SEINE Erfolgsliste schreiben.

Im Gegensatz zu Infinitys Aussage bin ich der Meinung, dass GERADE bei verkopft-intellektuellen erwachsenen Schülern ein intuitives, organisches Selbst-Lernen (über Impulse, Tipps und intelligente Fragestellungen) wesentlich zielführender ist, als der "rationale" Weg. Für letzteres brauche ich nur ein gutes Lehrbuch - dafür braucht man KEINEN Lehrer!

Ein guter Lehrer erkennt von sich aus den ZENTRALEN Schwachpunkt des Schülers. Also nicht: Der Schüler macht dies und das falsch, sondern WESHALB er das falsch macht. Dann baut er eine (Zwangs)situation auf, die den Schüler befähigt, diesen ZENTRALEN Schwachpunkt SELBST zu überwinden. In der 11 Klasse hat mich so ein wirklich guter Pädagoge innerhalb von 6-8 Wochen in Mathe von einer 6 auf eine dauerhadfte 1 "gehievt". Nicht über Lernen, Pauken und klassisches Lehren, sondern nur durch die Eliminierung meine Schwachstelle.
 
Im Gegensatz zu Infinitys Aussage bin ich der Meinung, dass GERADE bei verkopft-intellektuellen erwachsenen Schülern ein intuitives, organisches Selbst-Lernen (über Impulse, Tipps und intelligente Fragestellungen) wesentlich zielführender ist, als der "rationale" Weg.

Hi,

Das war nicht meine Aussage. Meine Aussage war, dass viele verköpfte Erwachsene auf Barrikaden gehen, wenn der Lehrer mit einem spielerischen Ansatz ankommen würde. Ich kenne z.B. keine Erwachsene, die gern bei den Firmenteambildungsevents mitmachen und mit ihren Kollegen auf Bäume klettern. Sie witzeln sogar, dass die Teambildung dadurch passiert, indem die Teilnehmer kollektiv meckern, dass sie mitmachen müssen.

Wenn der besagte Erwachsene sich in dem Beispiel verarscht fühlt, weil er doch ein erfolgreicher Manager ist und kein Kind, hat er als Erwachsene immer die Möglichkeit, mit dem Unterricht aufzuhören und den Lehrer als unfähig darzustellen, statt es mal doch mal mit dem Hüpfen zu versuchen.
 
@Infinity
Verstehe! ;-) Aber sind das nicht ohnehin die Leute, die ALLES können? Und die dann in einem Vier-Augen-Coaching heulend zusammenbrechen ;-).
 
Es würde ja eigentlich reichen, wenn die Lehrkraft (unabhängig von ihrer fachlichen Qualifikation) nach ein paar Wochen der Zusammenarbeit erkennt, welche Methode von der jeweiligen Schülerpersönlichkeit gut umgesetzt wird.

Ich lerne zum Beispiel gut durch Imitation. :girl: Einmal "Vormachen" bewirkt bei mir mehr als die blumigsten Metaphern.
 

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