Wie übe ich richtig?

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Anomar

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10. Juni 2009
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Hallo zusammen,

vielleicht stelle ich mich gerade mal kurz vor:
Also ich habe mit 6 Jahren angefangen Klavier zu spielen und hatte bis zu meinem 18. Lebensjahr unterricht. Leider hat mir mein Klavierlehrer NULL Theorie beigebracht, ich habe quasi immer nach "Zahlen 1-5" gespielt... so mit 16 hab ich mal angefangen, mir selbst die Noten etc. beizubringen, aber ich merke jetzt immer mehr, dass mir das Wissen dort einfach fehlt.. Habe dann jetzt über 10 Jahre keinen Unterricht gehabt und jetzt letzte Woche hatte ich meine erste Stunde.
Mein jetziger Klavierlehrer spielt mehr so im Bereich Jazz/Rock und möchte mir auch vieles im Bereich Improvisation beibringen, was ich auch richtig klasse finde! Wir haben jetzt erstmal mit den Tonleitern angefangen, Quintenzirkel, u.s.w... Dann hat er mir ein Stück aufgegeben und zwar "Maple Leaf Rap" von Joplin Scott (glaub ich...) Das Stück hat 4b´s und ich find´s (um ehrlich zu sein) ziemlich schwierig... hab jetzt gestern mal angefangen zu üben, aber irgendwie weiß ich garnicht so richtig, wie ich da anfangen soll... erstmal nur rechte Hand (gaaanz langsam), dann linke Hand (auch nicht viel schneller..) Hab fast ne halbe Stunde geübt, aber ich hab das Gefühl, dass es kaum was gebracht hat...

Klar, muss ich da erstmal wieder reinkommen, aber wie übt ihr am besten? Gibts vielleicht Tricks oder bin ich zu ungeduldig? Das Stück ist der Hammer, er hat´s mir vorgespielt und das war für mich die größe Motivation = DAS WILL ICH AUCH SO KÖNNEN :D

Mein Unterricht ist schon sooo lange her und ich kann mich einfach nicht mehr so genau daran erinnern, wie das damals so war... ich hab früher fast täglich geübt (freiwillig!!! :D) und irgendwie hat das auch irgendwie immer geklappt... Vom Niveau her war ich so bei Türkischer Marsch / Mondscheinsonate, etc...

Freue mich über Antworten!
Liebe Grüße
Anomar
 
Hallo Anomar,

herzlich willkommen im Clavio-Forum! Toll, dass du nach der langen Pause wieder angefangen hast mit Klavierspielen.

Also ich habe mit 6 Jahren angefangen Klavier zu spielen und hatte bis zu meinem 18. Lebensjahr unterricht. Leider hat mir mein Klavierlehrer NULL Theorie beigebracht, ich habe quasi immer nach "Zahlen 1-5" gespielt... so mit 16 hab ich mal angefangen, mir selbst die Noten etc. beizubringen, aber ich merke jetzt immer mehr, dass mir das Wissen dort einfach fehlt.

Es ist kaum zu glauben, dass du in 12 Jahren (!) "Klavierunterricht" keine Noten gelernt hast und es dir dann noch selber beibrigen musstest. Was war das für eine Person, die sich irrtümlich Klavierlehrer genannt hat? :mad: So etwas empfinde ich als schweren Betrug an einem musikinteressierten Kind bzw. Jugendlichen.

Mein jetziger Klavierlehrer spielt mehr so im Bereich Jazz/Rock und möchte mir auch vieles im Bereich Improvisation beibringen, was ich auch richtig klasse finde! Wir haben jetzt erstmal mit den Tonleitern angefangen, Quintenzirkel, u.s.w... Dann hat er mir ein Stück aufgegeben und zwar "Maple Leaf Rap" von Joplin Scott (glaub ich...) Das Stück hat 4b´s und ich find´s (um ehrlich zu sein) ziemlich schwierig... hab jetzt gestern mal angefangen zu üben, aber irgendwie weiß ich garnicht so richtig, wie ich da anfangen soll... erstmal nur rechte Hand (gaaanz langsam), dann linke Hand (auch nicht viel schneller..) Hab fast ne halbe Stunde geübt, aber ich hab das Gefühl, dass es kaum was gebracht hat...

Klar, muss ich da erstmal wieder reinkommen, aber wie übt ihr am besten? Gibts vielleicht Tricks oder bin ich zu ungeduldig? Das Stück ist der Hammer, er hat´s mir vorgespielt und das war für mich die größe Motivation = DAS WILL ICH AUCH SO KÖNNEN :D

Das kann ich gut verstehen, dass du begeistert bist und dieses Stück auch so spielen können willst. :) Ich glaube aber, dass du nach dieser langen Pause ein bißchen Geduld mit dir haben musst. Gaaanz langsam zu üben ist kein Fehler, um die Bewegungen und Bewegungsmuster wieder zu lernen. Mit der Zeit wird es dann besser gehen. Dein Lehrer sollte dir aber auch sagen können, wie du am besten übst, um Fortschritte zu machen. Es ist auf jeden Fall schon mal gut, dass er mit dir Theorie macht, Quintenzirkel, Tonleitern usw.

Stöber mal ein bißchen im Forum, es gibt gute Klavierlehrer hier. Der eine oder andere wird sich vielleicht auch in diesem Thread noch melden. Ich wünsche dir jedenfalls viel Freude und Erfolg für dein "neues Klavierleben". ;)

Grüße von
Fips
 
Hallo Fips,

ja, ich find´s im Nachhinein auch unglaublich... als Kind hab ich aber immer gerne Unterricht gehabt und ich hab´s ja auch irgendwie gelernt... außer halt das mit der Theorie... Umso interessanter find ich das Thema Interpretation - so etwas wollte ich schon immer können und ich hoffe, dass es jetzt nicht zu spät ist... ;-)

Ich werde heute nochmal üben und sehen, ob es schon ein Fortschritt zu gestern ist.. ich weiß auch garnicht, ob ich jetzt das komplette Stück (eine Seite, also 1.Teil) bis nächste Woche können muss... hab ich irgendwie ganz vergessen zu fragen :-) Ich weiß auch nicht, ob ich mir vielleicht Noten reinschreiben darf, wobei Lehrer das glaube ich nicht so gerne sehen... *flöööt*

Aber vielen lieben Dank schonmal für Deine Antwort !
Weiter gehts... :keyboard:

LG Anomar
 
Hallo Anomar!

Erstmal: schön, dass du wieder zum Klavier gefunden hast und diesmal "richtig" lernst!

Ich weiß auch nicht, ob ich mir vielleicht Noten reinschreiben darf, wobei Lehrer das glaube ich nicht so gerne sehen

Es ist zwar verlockend die Noten reinzuschreiben, aber wenn du wirklich lernen willst, Noten zu lesen ist das hinschreiben kontraproduktiv, da du dann nur noch dein gekritzeltes "des" oder "b" liest und nicht mehr die Note selbst.
So ist es zwar mühsamer, aber langfristig hast du in jedem Fall mehr davon.

So, ich setz mich jetzt selbst an den Klimperkasten, und wünsch dir noch viel Spass beim Üben!

LG, hemlock
 
Hi,

vielen Dank für den "Rat". Ich werde auch nichts hinschreiben. Hab vorhin fast ne Stunde am Klavier gesessen und die erste Zeile klappt jetzt wenigstens schonmal zusammen, aber auch nur gaaanz langsam... aber ich merke den Fortschritt und ich denke, das ist das Wichtigste! :-)

Viele Grüße
Anomar :klavier:
 
Hallo,

mich würde interessieren was du als Kind dann im Klavierunterricht gespielt hast, klassischen Unterricht kann ich mir ohne Noten nicht vorstellen :-)

Dein Faden hat dne Titel "wie übe ich richtig", und ich werf einfach mal eine Beobachtung in die Runde die ich gemacht habe seit ich seit ca. einem Halben Jahr wieder mit dem klavierspielen angefangen habe (so lang schon :-) ), und zwar: Oft üben, und nicht zu lang. Damit ist man immer konzentriert am üben und wird des übens nicht überdrüssig. Oft setze ich mich mehrmals am Tag ans Klavier. Nur meist eben kurz :-)

Für mich läufts, wahrscheinlich nicht für Leute mit großen Ambitionen, aber für mich als hobbyspieler sehr wohl.

4 bs sind zum Notenlernen fast n bisschen viel imho, wichtig beim Notenlernen ist glaub auch, dass man mehrere Stücke übt und spielt, sodass man nicht die Stücke selbst auswendig lernen kann, sondern die Noten lernt, wobei der Übergang zwischen Noten lernen und auswendig lernen auch ab ner gewissen vielstimmigkeit zu verschwimmen beginnt (bei mir zumindest).
 
Hallo,

also ich habe so 5 Hefte von J.W. Schaum durchgespielt, dann diverse Stücke aus Sonatinen-Büchern, Präludium von Bach, Für Elise, Stücke von Richard Claydermann, Türkischer Marsch, Mondscheinsonate, u.s.w.. Bei Mondscheinsonate hat er z.B. über jede Note drüber geschrieben, was das für eine Note ist: fis, g, des, u.s.w... das sieht echt krass aus :-) Meistens hat er aber die Fingersätze dran geschrieben. Es gab dann auch Zeichen für "Finger strecken" oder "Finger wechseln", u.s.w... als Kind fand ich das ganz gut, war halt für mich wenig arbeit, aber jetzt im Nachhinein....

Leider hat er mir aber auch sonst nichts an Theorie beigebracht. Auch nicht, wie man richtig betont oder so. Ihr könnt Euch ja mal ein Stück von mir anhören:

http://www.youtube.com/watch?v=GwJ_BbWTRWc

Liebe Grüße
Anomar
 
Lieber Anomar,
Dir wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als das nachzuholen, was Dein früherer schlechter Klavierlehrer verschlampt hat, nämlich Dir das Spielen nach Noten und nicht nach Zahlen oder Fingersätzen beizubringen. Ich denke, es ist gut, wenn Du Dir einige leichte Stücke vornimmst, z.B. leichtere Sonatinen, die kleinen Präludien von Bach, das Jugendalbum von Schumann, u.s.w.. Dabei würde ich zuerst die Hände einzeln spielen, damit Du Dich auf das Notenlesen eines Schlüssels konzentrieren kannst. Dann folgt das komplexe Lesen beider Schlüssel im Zusammenspiel. Habe dabei bitte viel Geduld, es braucht seine Zeit! Die Aufnahme von Dir zeigt, daß Du mit sehr viel musikalischem Empfinden spielst. Es lohnt sich sehr, das Defizit aufzuholen!

Lieber Gruß,
Tastatura
 

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