Wie könnt ihr euch eure Instrumente leisten?

Wenn man Mal einen Steinway B in seinen eigenen vier Wänden stehen haben will: entweder erben, gut heiraten oder besser nicht Musik studieren.
 
Ich entdecke oft erst Dinge fuer mich, wenn ich sie mir (zweimal) leisten kann. Zum Klavier gehoert noch Unterricht, das regelmaessige Stimmen/Reparaturen und eine Umgebung, in der ich den Nachbar nicht stoere.

Ich lebe seit zehn Jahren in China, hier sind die Lebenskosten niedriger als in Deutschland, wodurch ich monatlich einiges zuruecklegen kann. Wir haben hier ein alleinstehendes Haus gemietet seit ueber zwei Jahren (1000 Euro/Monat), wo ich zu jeder Tageszeit ueben kann, ohne andere zu nerven. Unterricht kostet im Schnitt 100 Euro/Woche (meistens 2 Stunden). Stimmen alle drei bis sechs Monate kostet jeweils so 40 bis 100 Euro. Und durch dieses Hobby hab ich wenig andere Ausgaben. Auch hab ich kein Auto, sondern fahre lieber E-Bike. Das Klavier ist ein Zimmermann (Bechstein), gefertigt in China. Hat umgerechnet 4500 Euro gekostet.

Fuer mich ist das eine Investition, weil ich Klavierspielen lernen will. Als Luxus wuerde ich eher Dinge bezeichnen, die ueber das Ziel hinausgehen, also ich hab kein Beduerfnis, mir einen Fluegel zu kaufen, weil mir das ja nichts bringt (auf meinem Niveau). Haette ich jetzt aber eine unbegrenzte Menge an Geld zur Verfuegung, wuerde ich das vielleicht anders sehen :-D
 
Ich kenne einige Musiklehrer und Berufsmusiker, keiner von denen besitzt ein oder gar mehrere "Luxus"- Instrumente (...)

Ich kenne einen KL der mehrere "Luxus"-Instrumente besitzt.

(...) was bedeutet, dass diese den an sie gestellten Anforderungen als Arbeitsmittel gerecht werden.

Das bedeutet erstmal gar nichts, sondern nur, dass der entsprechende Musiklehrer/KL glaubt, dass sein(e) Instrument(e) den Anforderungen als Arbeitsmittel gerecht werden.

Mein erster KL (einer mit dem "K" davor) hatte eine private Musikschule, neben Keyboards standen dort einige Digitalklaviere herum.
 
Nachtrag:

Ich finde es klasse, wenn den Schüler:innen im Unterricht das bestmögliche Instrument verfügbar gemacht wird. Es ist auch klasse, im Unterricht am separaten Flügel sitzen zu können. Denn nicht jede(r) mag die Nähe eines/einer KL und in bestimmten Situationen (KL will etwas zeigen) vom Flügel weichen zu müssen kann ziemlich nerven.
 
... doch dagegen entschieden und den Kryptoreibach lieber beim Finanzamt gemeldet: :012: :cry2: :011:...
Wichtiger - weiter oben angesprochener - Punkt ist aber schon: Was wird als ganz normal geltend und unhinterfragt für Autos ausgegeben, die z. B. der Stadtmensch faktisch einfach nicht braucht, und da kommt ja noch Steuer und Versicherung und Garagenanmietung und soundsooft Waschstraße und TÜV und Monsterpreis-Service drauf und dann muss man auch noch regelmäßig Benzin reingießen ... Der totale Irrsinn ... Und alle Jahre zweimal nach Malle und soundsooft tageweise nach Sölden auffe Piste mit Yeti-CO2-Fußabdruck ... Aber beim Klavier - einmalige Anschaffung fürn Rest des Lebens - gibt's ein Gschiss um ein paar Tausender hin oder her ... Irrsinn ... Erinnert mich an den Faden bzgl. welches E-Piano für Tochter im Musischen Gymnasium und an ne Exfreundin, die als Klavierlehrerin in höchsten Münchener Promikreisen rumgereicht würde und nur den Kopf geschüttelt hat angesichts von alteingesessenen Familien mit particule, würde der Franzose sagen, also Hinz von Kunz usw., deren Kinder bzw. Enkel das allerbilligste Plastikklavier haben, wo der Notenständer abgebrochen ist, so dass zu Beginn der Klavierstunde erst mal ein Bücherstapel draufgetürmt werden muss, damit man das Notenheft hinstellen kann ... Irrsinn ... Hauptsache, die kaufen ihr Küchengerät und ihre Landlord-Gießkanne und -Gartenschere demonstrativ bei Manufactum ... Und Dallmayr umme Ecke ...
Wieso statt dessen? Das muss man doch auf jeden Fall machen. Auch wenn man sich den Steinway kauft. Im nächsten Bullrun kauf ich dann den D 😂
 
Ich kenne genügend Familien, die mit ihrem Gehalt geradeso über die Runden kommen. Und wenn am Monatsende überraschenderweise doch etwas übrig bleibt, wird das Geld zurückgelegt für den Fall, daß die Waschmaschine das Zeitliche segnet. Es sind allesamt Menschen in gutbürgerlichen Berufen, die jeden Cent umdrehen müssen, in den augenblicklichen Zeiten sowieso. Wenn ich hier (sinngemäß) lesen muß: „Fleißig sparen, dann kannst Du Dir auch ein tolles Instrument leisten!“, dann erinnert mich das an den (nicht verbürgten) Ausspruch von Marie Antoinette: „Wenn die Leute kein Brot haben, dann sollen sie doch Kuchen essen!“ Kurzum: Wem es finanziell gutgeht, der sollte dafür dankbar sein, aber sich nicht auf‘s hohe Roß setzen.
Dann haben du und @Demian wohl eine unterschiedliche Einschätzung von "gutbürgerlichen" Berufen / "mittlerem Einkommen"?
Anders kann ich es mir nicht vorstellen. Was du beschreibst sollte in dieser Drastik vielleicht Einkommen um den Mindestlohn, zumindest aber keine zwei vollen Doppelverdiener meinen. Ich kann mir sogar vorstellen, dass selbst diese wegen der Inflation gerade an alltäglichen Dingen sparen müssen, aber doch nur, weil anderswo Ausgaben verstetigt wurden. Das kann ein abzuzahlendes Haus, große Wohnung, teure Hobbys, Kinder (! die würde ich auch in die Liste der Luxusgüter von Demian aufnehmen, leider), oder schlicht ein teures Einkaufsverhalten mit vielen täglichen "Luxus-Snacks" sein.
(Und bitte nicht missverstehen, ich bin absolut dagegen, dass diese Dinge als Luxus gelten, doch leider ist es so.)

Ich bin in Hartz IV aufgewachsen, das ist die absolute Grenze, wo man kaum etwas sparen kann. Sobald man etwas darüber liegt, hat man entweder "zu hohe" Ausgaben oder keinen Überblick über diese, falls man wirklich nicht sparen kann, oder einfach andere Prioritäten gesetzt, vielleicht auch unabsichtlich, irgendwo ist das Geld ja hin.

Natürlich ist es schrecklich, eine Familie mit einem Mindestlohn-Gehalt durchbringen zu müssen, was leider einen großen Teil der arbeitenden Bevölkerung ausmacht:
Knapp jede und jeder fünfte abhängig Beschäftigte (19 %) in Deutschland arbeitete im April 2022 im Niedriglohnsektor. Damit wurden rund 7,5 Millionen Jobs unterhalb der Niedriglohnschwelle von 12,50 Euro brutto je Stunde entlohnt. Quelle
Aber diese waren ja gar nicht das Thema hier.

In meinem Umfeld (Studenten) bekommt niemand ein volles Gehalt, also immer unter 1500 € netto, bafög-Höchstsatz ist 934 €, und trotzdem können die meisten ab und zu auf ein (!) Luxusgut sparen, sei es Urlaub, Instrument, etc. dafür ist der Rest sehr spartanisch und der Urlaub nicht im 4-Sterne-Hotel, sondern über Airbnb gebucht. Das liegt natürlich daran, dass wir keine weiteren Verpflichtungen haben, aber genau darum ging es ja auch.
 
Dann haben du und @Demian wohl eine unterschiedliche Einschätzung von "gutbürgerlichen" Berufen / "mittlerem Einkommen"?
Anders kann ich es mir nicht vorstellen. Was du beschreibst sollte in dieser Drastik vielleicht Einkommen um den Mindestlohn, zumindest aber keine zwei vollen Doppelverdiener meinen. Ich kann mir sogar vorstellen, dass selbst diese wegen der Inflation gerade an alltäglichen Dingen sparen müssen, aber doch nur, weil anderswo Ausgaben verstetigt wurden. Das kann ein abzuzahlendes Haus, große Wohnung, teure Hobbys, Kinder (! die würde ich auch in die Liste der Luxusgüter von Demian aufnehmen, leider), oder schlicht ein teures Einkaufsverhalten mit vielen täglichen "Luxus-Snacks" sein.
(Und bitte nicht missverstehen, ich bin absolut dagegen, dass diese Dinge als Luxus gelten, doch leider ist es so.)

Ich bin in Hartz IV aufgewachsen, das ist die absolute Grenze, wo man kaum etwas sparen kann. Sobald man etwas darüber liegt, hat man entweder "zu hohe" Ausgaben oder keinen Überblick über diese, falls man wirklich nicht sparen kann, oder einfach andere Prioritäten gesetzt, vielleicht auch unabsichtlich, irgendwo ist das Geld ja hin.

Natürlich ist es schrecklich, eine Familie mit einem Mindestlohn-Gehalt durchbringen zu müssen, was leider einen großen Teil der arbeitenden Bevölkerung ausmacht:

Aber diese waren ja gar nicht das Thema hier.

In meinem Umfeld (Studenten) bekommt niemand ein volles Gehalt, also immer unter 1500 € netto, bafög-Höchstsatz ist 934 €, und trotzdem können die meisten ab und zu auf ein (!) Luxusgut sparen, sei es Urlaub, Instrument, etc. dafür ist der Rest sehr spartanisch und der Urlaub nicht im 4-Sterne-Hotel, sondern über Airbnb gebucht. Das liegt natürlich daran, dass wir keine weiteren Verpflichtungen haben, aber genau darum ging es ja auch.

Ich spare ca. 1/4 meines Einkommens und kann mir trotzdem keine Luxusgüter leisten, weil bei mir das Gesparte aktuell gar nicht zur Verfügung steht sondern in meine Altersversorgung fließt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,
ich nehme immer wieder eine Diskrepanz wahr zwischen den "armen" Musiklehrern und Musikern, die nicht viel verdienen und Leuten, die sich das X-te Instrument kaufen. Diese sind (auch gebraucht) bekanntlich nicht günstig. Wie macht man das? Eisernes Sparen? Auf vieles verzichten? Wahrscheinlich ein Kredit? Oder sind die Verdienste doch nicht so schlecht, wie man allgemein denkt? :denken:
Was meint ihr?
Manche leisten sich eben Dinge, die sie entweder
langsam abbezahlen
durch viele (legale) Nebeneinkünfte finanzieren (Aktien etc.)
mit Schenkung bezahlen
mit Erbe finanzieren
durchaus mit den beruflichen Einkünften zahlen können
und so weiter.
Ich hätte nicht den Platz für ein weiteres Instrument, und würde mir auch kein weiteres kaufen (obwohl das Geld dazu da wäre - durch eine Schenkung). Mir reicht mein Lieblings-Grotrian, der wird gehegt und gepflegt. Er wäre nur eifersüchtig auf Konkurrenz. ;-)
Ich träume gerne von einem Bösendorfer Flügel, oder von einem Urlaub in Australien (Flugangst). Dazu sind Träume da.
 
In meinem Haushalt gibt es so einige Instrumente ... Hochpreisiges ist meines Wissens nach nicht dabei.

"Mein erstes Instrument" war "Opas Geige" ... ich kann sie bis heute nicht spielen ... aber sie war eben da, solange ich denken kann.
Das mit Abstand teuerste ist mein Klavier, für welches meine Eltern gebraucht DM 3.500,- bezahlt haben (ich habs also nicht selbst gekauft).
Gleiches gilt für die E-Gitarre (gebraucht DM 350,-). Beides waren Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenke.
Eine lange Zeit war meine Variante, an Instrumente zu kommen, sie mir von meinen Eltern schenken zu lassen.

Das mit den Eltern hat irgendwann aufgehört ... die Schenkerei ging weiter ... ein Cavaquinho, verschiedene Kleininstrumente (je eine Pan-, Nasen- und Blockflöte, 2 Mundharmonikas) und letztlich ein Tenorbanjo.

Mein Digitalklavier habe ich mir dann über einen Privatkredit gekauft ... das hat aber auch nur €350,- gekostet und ist ganz gewiss kein "hochpreisiges Instrument" (sondern ein gebrauchtes KAWAI cn290).
Gleiches gilt für alle anderen Instrumente in meinem Besitz ... alles Sachen, die Menschen, die mit neuen Instrumenten ihr Geld verdienen, nur als "Schrott" bezeichnen würden.

Die Westerngitarre hat mir mein Papa überlassen.
Meine Konzert-Gitarre ist ein Dachbodenfund, den mir eine Bekannte für €50,- überlassen hat ... nichts tolles (Aria AC-7), aber eben für meine Zwecke vollkommen ausreichend. Von Gitarrenschülern wird allerdings auch meist erwartet, ihr eigenes Instrument zu besitzen und so haben meine Schüler meist mindestens "teurere" Instrumente (Kunststück ... jedes billige Stück China-Feuerholz kostet mehr als €50,-) ... bei Klavier ist das auch wegen der Kaufpreise ein bisschen anders.

Ausserdem gibt es noch 2 Mandolinen ... eine hat neu DM 160,- gekostet (die ist leider nicht mehr spielbar - der Hals hat sich verzogen). DIe andere habe ich als Deko gekauft (€50,-). Ausserdem gibts noch eine nicht spielbereite Geige ... ebenfalls reine Deko (die ist nicht zu retten) ... Kostenpunkt €20,-.
Und 2 Djembé(n?) ... die ich kaufte ... und die teurere dann noch nachbearbeiten musste (eigentlich ne Frechheit ... die Fellauflage war nichtmal plan).

In Nahezu alle meine Instrumente musste ich nach Kauf noch viel Arbeit stecken, um sie in einen Zustand zu versetzen, der für mieine Zwecke OK ist (bei gebrauchten Saiteninstrumenten ist die Oktav- und Bundreinheit immer ein Thema).

Auf höherpreisiges wird bei mir grundsätzlich gespart ... bei meinem Einkommen würde mir auch keine Bank einen Kredit geben.
Für einen Flügel hätte ich generell nicht den Platz, also stellt sich mir erst garnicht die Frage, wie ich zu einen kommen könnte.
Die einzige Möglichkeit wäre aber wohl sparen ... lange sparen. Für ein hochwertiges Instrument fiele mir das aber auch leichter, als für ein Auto oder teure Klamotten. Gleiches gilt für die Zeit, die ich in alte Instrumente investieren muss ... mMn lohnt sich das fast immer.
Hätte ich jetzt das nötige Geld für einen Flügel, ich würde es eher in PV+Speicher investieren ... denn Klavierspielen kann ich ja auch ohne Flügel.

Es wimmelt bei mir von Instrumenten ... aber vom Geld her stehen hier nichtmal 10k rum (inkl. Reparaturen, Stimmungen, Ersatz- und Verschleißteile, die ich in den letzten 30 Jahren brauchte).
Irgendwie werde ich immer wieder gefragt, ob ich "ein altes XYZ" haben will ... und es fällt mir wohl auch irgendwie schwer, dann "nein" zu sagen, solange es nicht sowas Unhandliches ist, wie ein Klavier.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es sind allesamt Menschen in gutbürgerlichen Berufen, die jeden Cent umdrehen müssen
Diese gutbürgerlichen Berufe sind offenbar nicht gutbezahlt. Mit dem mittleren Einkommen (und davon schreibt @Demian ) in Deutschland ist das schon möglich. Mit dem Medianeinkommen wird es aber zugegebenermaßen schon deutlich schwieriger - und da kommen wir zu einem schwerwiegenden Problem unserer Gesellschaft / unseres Wirtschaftssystems: Die ungleiche und immer ungleichere Verteilung der Löhne. Das hebt auch das mittlere Einkommen so deutlich über den Median.

Für 30% der Bevölkerung sind Luxusgüter schon realistisch. Also einige wenige Güter, ausgewählt aus einer großen Liste.

den (nicht verbürgten) Ausspruch von Marie Antoinette: „Wenn die Leute kein Brot haben, dann sollen sie doch Kuchen essen!“
qu'ils mangent de la brioche. Nicht Kuchen, sondern ein etwas besseres Brot.
Da stellt sich nebenbei die Frage: Ist Jeff Bezos relativ zur US-Bevölkerung reicher als Marie Antoinette relativ zur damaligen französischen?

Kurzum: Wem es finanziell gutgeht, der sollte dafür dankbar sein, aber sich nicht auf‘s hohe Roß setzen.
Ich habe eigentlich nicht den Eindruck von einem hohen Ross. Eine gar nicht so kleine Anzahl von Menschen kann sich diverse Luxusgüter leisten. Aber es ist weniger als die Hälfte und niemand sagt, dass die, die es nicht können, zu blöd sind und etwas grundlegend falsch machen.

PS: Mein Posting berücksichtigt noch nicht die Entwicklung der letzten 15 Monate.
 

Hallo zusammen,
ich nehme immer wieder eine Diskrepanz wahr zwischen den "armen" Musiklehrern und Musikern, die nicht viel verdienen und Leuten, die sich das X-te Instrument kaufen. Diese sind (auch gebraucht) bekanntlich nicht günstig. Wie macht man das? Eisernes Sparen? Auf vieles verzichten? Wahrscheinlich ein Kredit? Oder sind die Verdienste doch nicht so schlecht, wie man allgemein denkt? :denken:
Was meint ihr?

Ich fühle mich mal angesprochen, weil ich aktuell zwei Flügel daheim stehen habe und zwei weitere eingelagert sind. Tut mir leid, aber meine privaten Finanzen gehen Dich genau gar nichts an, schon gar nicht in der Öffentlichkeit, und ich halte es für komplett unangemessen, irgendwelche Spekulationen darüber anzustellen, wer sich wo was wie und warum leistet.

Und falls die Antwort jetzt etwas barsch rüberkam: Das war Sinn und Zweck. Die Frage selbst ist auf eine polarisierende Art und Weise formuliert worden, die den Unterton beinhaltet, dass viele sich den Luxus von guten und/oder mehreren Instrumenten eigentlich nicht leisten dürften und dass es total ungerecht ist dass der Steinway nicht beim OP steht.
 
Ich meine jede/r leistet sich das Instrument was er/sie sich leisten kann und will. D.h. es spielt das Budget eine Rolle und auch der Wunsch und Wille, dieses für ein angemessen wertiges Instrument einzusetzen, sei es durch Ansparen, Abzahlen oder sonstwie.
Das Leben ist ungerecht. Nicht nur in finanzieller Hinsicht. Die Bandbreite reicht von hervorragenden Musikern die sich kein eigenes Instrument leisten können bis zu Möchtegern-Pianisten, bei denen die Tasten vom Steinway-Flügel einstauben. Dazwischen macht es eben jede/r nach den eigenen Möglichkeiten und Prioritäten und ist mehr oder weniger glücklich damit. Macht es Sinn darüber zu diskutieren?
 
Es ist eine Frage der Prioritäten.
Was will ich möglich machen?

Ich werde oft gefragt, wie ich zusätzlich zu Haushalt, Familie, Kind, Job es noch schaffe zwei Gärten zu bewirtschaften. Ein großer Gemüse-Schrebergarten und ein großer Naturgarten zu Hause.
Ich antworte immer: es ist eine Frage der Prioritäten!


Mein liebster Spruch in dem Zusammenhang:
I don‘t find time, I make it!
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage ist unsinnig. Zum modernen Einfamilienhaus gehören heute eine Doppelgarage mit SUV, Cabrio und Wallbox. Ein Steinway sollte dann noch drin sein.
Auch wenn die Mehrheit sich das heute nicht mehr leisten kann, ist es doch immer noch eine quantitativ signifikante Bevölkerungsgruppe. Und dass man nicht dazu gehört, ist keine Schande.
 
Ich fühle mich mal angesprochen, weil ich aktuell zwei Flügel daheim stehen habe und zwei weitere eingelagert sind.
Wieso angesprochen? Und dann so aggressiv?

Eine Ferndiagnostik nach Dr. Hasenbein fördert zutage, dass Du selbst-und-allein mit Deinen finanziellen und räumlichen Spielräumen mental nicht klar kommst. Scham?

Dann schweig' doch einfach. :-((

Leute mit mehreren Flügeln gibt es so, wie andere mehrere Oldtimer haben. Nicht häufig, aber die gibt es. Ich bin mir sicher, dass jeder in Schland wenigstens 1 Menschen kennt mit einem ähnlichen Hobby (mehrere Luxusgüter derselben Sorte: Flügel, Autos, Gemälde,...).

Den Rest der Frechheit kommentiere ich nicht weiter...
Tut mir leid, aber meine privaten Finanzen gehen Dich genau gar nichts an, schon gar nicht in der Öffentlichkeit, und ich halte es für komplett unangemessen, irgendwelche Spekulationen darüber anzustellen, wer sich wo was wie und warum leistet.

Und falls die Antwort jetzt etwas barsch rüberkam: Das war Sinn und Zweck.
Die Frage selbst ist auf eine polarisierende Art und Weise formuliert worden, die den Unterton beinhaltet, dass viele sich den Luxus von guten und/oder mehreren Instrumenten eigentlich nicht leisten dürften und dass es total ungerecht ist dass der Steinway nicht beim OP steht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum modernen Einfamilienhaus gehören heute eine Doppelgarage mit SUV, Cabrio und Wallbox. Ein Steinway sollte dann noch drin sein.
Du meinst sicherlich stylische „Architektenhäuser“ die als Solitär in der Landschaft rumstehen. Das „normale“ Einfamilienhaus ist eher klein. Ein Großteil geht als Verkehrsfläche ab. Und wenn Ehepaar (gerne auch Doppelverdiener) sich auch noch dahingehend engagieren, daß irgendwer meine Rente bezahlt, dann ist für einen Steinway B-Flügel weder Platz noch Geld vorhanden. Dann reicht es allenfalls für ein Kleinklavier und Klavierunterricht bei einem KKL.
 
Interessant, dass der Ausgangsbeitrag hier z.T. reflexartig mit Antworten kommentiert wird, die als „Die gönnt es mir nicht“ oder vielleicht sogar „Die will mir etwas wegnehmen“ interpretierbar sind.

Es gibt übrigens einen Unterschied zwischen Missgunst (objektbezogen) und Neid (subjektbezogen). Neid ist ein wichtiger Motivator im Sinne von „Das will ich auch (sein, können, haben).

Früher als Student habe ich es als ungerecht empfunden, dass ein porschefahrender Klavierschüler (Spätanfänger), der aufgrund von Verbissenheit (die ihn beruflich erfolgreich gemacht hat) nicht viel auf dem Klavier gelernt hat, aber unten einen Flügel als Deko hatte und oben einen zum Spielen. Beide Instrumente dienten im Prinzip nur als Statussymbole. Leuten, die viel mehr mit den Instrumenten hätten anfangen können, waren diese dagegen aus finanziellen Gründen verwehrt. Wie gesagt - das hat mich damals geärgert. Irgendwann kam (u.a. durch Erich Fromm) jedoch die Erkenntnis, dass Sein viel wichtiger ist als Haben. Erich Fromm sagt nicht, dass man als Sein-Mensch nichts besitzen soll. Das, was man hat, sollte aber für das eigene Sein eine Funktion erfüllen. Tut es das nicht, dann ist man ein Haben-Mensch. Wenn man sich dies einmal klargemacht hat, kann man die Menschen ganz grob in zwei Kategorien einteilen: die Haben-Menschen und die Sein-Menschen. Und sich seinen Platz suchen.
 
kann man die Menschen ganz grob in zwei Kategorien einteilen: die Haben-Menschen und die Sein-Menschen.
Ich würde jetzt aber davon ausgehen, dass die Verwendung einer dermaßen simplen von ökonomischen, historischen und soziologischen Zusammenhängen befreiten Kategorisierung mehr über den aussagt, der solche Einteilungen vornimmt, als über die Beurteilten.
 
Die noch spannendere Frage lautet für mich: Wie findet man heutzutage ein Zuhause, in das man seine(n) Flügel reinstellen kann?
Da kam mir spontan in den Sinn, dass man doch ein Mehrpianistenhaus planen könnte, so in der Art eines Mehrgenerationenhauses. Wenn es nicht nur um die Quadratmeter sondern auch um wohl- und gleichgesinnte Mitbewohner im Haus geht.
 

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