Wie haltet Ihr es mit den Unterrichtszeiten?

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marenina

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17. Apr. 2009
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Hallo!

Kurz zu mir - ich bin seit noch nicht allzu langer Zeit private Klavierlehrerin und habe da mal eine Frage:

Eine Mutter hat sich bei mir beschwert, dass vor und nach ihrem Kind andere Schüler kommen. Das würde Unruhe geben und von ihrer Zeit abgehen (was nicht stimmt - alle meine Schüler bekommen ihre Zeit und oft auch sehr viel mehr). Ich solle wie in der Uni zwischen jedem Schüler 15 Minuten Zwischenraum lassen (zum Anziehen, verabschieden usw.).

Wie macht Ihr das?

Über ein Feedback wäre ich dankbar.

marenina
 
Hallo...

also ich bin zwar kein Klavierlehrer, aber ich kann ja von meinen Erfahrungen bei meiner KL sprechen. Also bei mir ist es auch so, dass direkt vor mir jemand dran ist, und direkt nach mir auch. Finde ich eigentlich überhaupt nicht schlimm.... So kommt es zwar desöfteren vor, dass ich 5min später dran komme, aber das wird dann bei mir auch angehängt, also ist es vollkommen okay....

Immerhin muss man ja auch von dem finanziellen Aspekt ausgehen. Bei 45min pro Schüler entfallen so schon ein paar Euros, wenn man immer 15min einschiebt, die man dann wahrscheinlich größtenteils alleine da sitzt...

Gruß,
Crazy88
 
Hallo!

Kurz zu mir - ich bin seit noch nicht allzu langer Zeit private Klavierlehrerin und habe da mal eine Frage:

Eine Mutter hat sich bei mir beschwert, dass vor und nach ihrem Kind andere Schüler kommen. Das würde Unruhe geben und von ihrer Zeit abgehen (was nicht stimmt - alle meine Schüler bekommen ihre Zeit und oft auch sehr viel mehr). Ich solle wie in der Uni zwischen jedem Schüler 15 Minuten Zwischenraum lassen (zum Anziehen, verabschieden usw.).

Wie macht Ihr das?

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marenina

Hallo Marenina,

ich kann mir gut vorstellen, daß diese Mutter, wenn ihr z. B. 30 Minuten vereinbart habt, sich auch mit der Stoppuhr vor Deinem Unterrichtsraum stellt und wehe die Stoppuhr bleibt bei 29:47 stehen, dann.......

Ein Glück sind nicht alle Mütter so!


Auch bei mir gibt es keine Zwischenräume zwischen den Unterrichtszeiten.

Ein Schüler braucht doch nicht 7,5 Minuten für eine Jacke anziehen?
Bei mir gibt es auch keine Unruhe, da alle nachfolgenden Schüler erst in das Unterrichtszimmer gehen, wenn der vorige es verlassen hat.

Außerdem stehe ich im Klavierunterricht nicht mit einer Stoppuhr im Unterricht und stoppe Minutengenau. Auf 3 Minuten mehr oder weniger kommt es nicht an. Wichtig ist doch, daß Du professionellen guten Klavierunterricht erteilst.

Wenn natürlich auffählt, daß ein Lehrer ständig nur 22 bis 25 Minuten gibt, obwohl es 30 sein sollten, dann ist es natürlich berechtigt, wenn Eltern oder der Schüler sich beschweren und sich fragen, ob der Lehrer auch wirklich sie mit Spaß unterrichtet, oder nur weil er ihr Geld braucht.

Außerdem unterrichte ich nicht sturr 30 Minuten. Ab und zu unterhalte ich mich auch mit meinen Schülern was nicht unbedingt mit dem Klavier und der Musik zu tun hat.

Allerdings lege ich nach vier Schülern schon eine 15- minütige Pause ein, weil nach vier Schülern auch meine Konzentration bzw. meine Nerven:D, nachlassen, um dann wieder mit neuer Enegie weiter zu unterrichten.

Liebe Grüße, Mario
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich empfinde den 30-Minuten-Rhythmus schon genau aus dem Grund heikel, weil er keinen Raum läßt für Unvorhergesehenes. Da machen fünf Minuten mehr oder weniger schon viel aus. Musikunterricht bedeutet auch mehr als das Abhören der Hausaufgaben und Korrigieren falscher Töne. Man muß auch mal Zeit haben können zum Lachen und Blödeln oder für ausführlichere Erklärungen. Allein daß man sich eine Woche lang nicht gesehen hat, erfordert eine gewisse Zeit, um sich wieder aneinander zu gewöhnen. Dann die Gewöhnung an die Umgebung, das ungewohnte Instrument. Unter finanziellen Erwägungen mag das 30-Minuten-Angebot sicherlich notwendig sein, unter didaktischen Gesichtspuntken halte ich es für Unfug. Einmal hatte ich in 35 Jahren Unterrichtstätigkeit den Fall, daß ein 6jähriges Kind tatsächlich nicht in der Lage war, 60 Minuten Unterricht konzentrationsmäßig durchzustehen.

Es kann durchaus vorkommen, daß ich, um die Stunde zu einem "runden" Abschluß zu bringen, fünf oder gar zehn Minuten länger brauche - Zeit, in der der nächste Schüler zuhören darf (!). Auch Zuhören will gelernt und trainiert werden, und vom Zuhören ist auch noch keiner dümmer geworden. (Ich halte "teiloffenenen" Unterricht sogar für sehr produktiv.)

Du solltest Deinen Unterricht so gestalten, wie Du es für richtig hältst, und keine faulen Kompomisse eingehen. Es gibt allerdings Menschen, die immer glauben, zu kurz zu kommen oder über den Tisch gezogen zu werden, egal, wie du Dich verhältst. Wenn Du nach solchen Menschen Dein Berufsleben ausrichten willst, wirst Du es noch schwer haben.
 
Hallo,

aus (ehemaliger) Schülersicht kann ich auch nur bestätigen, was die anderen bereits erwähnt haben. Bei mir ging es auch dicht an dicht. Der nächste hat entweder draußen gewartet oder kam rein und setze sich in einen Sessel und hat zugehört die letzten 5 Minuten. War überhaupt kein Problem.
Was mich persönlich angeht, hab ich immer gehorcht, ob grad gespielt wird oder nicht und bin wenn dann in einer Spielpause reingegangen.

Man lernt so auch mal die anderen Schüler kennen. Wer weiß, mit wem ich iwann mal vierhändig spiele. Vllt genau mit meinem Nachfolger oder Vorgänger?

Und das, was vorne weggekürzt wurde, kam bei mir auch hinten dran. Ich hatte aber auch 45 min Unterricht, von denen in den späteren Jahren die ersten 5 min auch immer erst nur geplaudert wurden :D Das musste einfach sein, wenn man sich länger kennt.

Gruß
Marina
 
Bei mir ist es auch so, dass sowohl vor als auch nach mir ein Schüler ist. Das ist aber überhaupt kein Problem. Ich bin meistens ein paar Minuten früher da und höre zu, wovon ich auch etwas habe. Ob jetzt ein paar Minuten überzogen wird oder nicht, ist für mich überhaupt kein Problem (wer wird denn schon so kleinlich sein), zumal es auch schon mal vorkommt, dass mein Klavierlehrer mir noch extra ein halbes Stündchen nach dem Schüler nach mir gibt.

PS: Ich habe 40 Minuten Unterricht.
 
Ich als Mutter empfinde diese Forderung schlicht unverschämt.
Wenn das Kind seine reguläre Unterrichtssunde erhält ist doch deine Pflicht erfüllt.Alles andere geht die Eltern nichts an.
 
Also wenn das nur eine einzige Mutter ist, die sich beschwert, wüsste ich eine ganz einfache Abhilfe:D

Biete ihr doch einfach an, ihr Kind zeitlich als Allerletztes ( am Abend) einzuplanen. So gäbe es zumindest zu Unterrichtsschluss keine Unruhe. Kann natürlich sein, dass sie dann wieder meckert, dass das für ihr armes kleines Kind zu spät ist:D. Dann würde ich halt antworten: " Man kann eben nicht alles haben!"
So schlägst nämlich du einen Kompromis vor und wenn sie nicht drauf eingeht hat sie eben Pech gehabt! Man kann nicht alles haben!

Ich selbst mache das genauso: Da der Großteil der Schüler - da jünger- sowieso am Mittag Unterricht haben will, kann ich mich ohne Probleme als letzten Schüler einplanen lassen. Dadurch kann man getrost 60 Minuten Unterricht ohne Unruhe durchziehen, und das " Plaudern", welches koelnklavier schon angesprochen hat, findet halt danach statt, wenn auch die KL nach Hause gehen muss.
 
Hallo!

Kurz zu mir - ich bin seit noch nicht allzu langer Zeit private Klavierlehrerin und habe da mal eine Frage:

Eine Mutter hat sich bei mir beschwert, dass vor und nach ihrem Kind andere Schüler kommen. Das würde Unruhe geben und von ihrer Zeit abgehen (was nicht stimmt - alle meine Schüler bekommen ihre Zeit und oft auch sehr viel mehr). Ich solle wie in der Uni zwischen jedem Schüler 15 Minuten Zwischenraum lassen (zum Anziehen, verabschieden usw.).

Wie macht Ihr das?

Über ein Feedback wäre ich dankbar.

marenina
Das ist normaler Usus eigentlich. Und bei der Musikschule bei meinem Sohn war es leider so, dass sich die Unterrichtszeiten dann so nach und nach nach hinten verschoben. aber halt immer unterschiedlich - das war schon ärgerlich. Da hatte man um 16 uhr Unterricht und muste manchmal 30 Minuten warten, manchmal aber nur 10. D.h. man war schon pünktlich um 16 Uhr da - und nix wars. Aber wehe man kam einmal zu spät....

Ich würde allenfalls 5 Minuten Puffer einplanen, aber ganz bestimmt nicht 15 Minuten. Oder der Mutter empfehlen, sich bei anderen Klavierlehrern erkundigen, wie diese es handhaben, wenn sie der Meinung ist, dass ihr Augäpfelchen um 5 Min. unterricht betuppt wird.

LG Atra
 
Hallo,

vielen Dank für Euer zahlreiches, schnelles und wirklich hilfreiches Feedback!

Liebe Grüße
Marenina
 
Hallo,

als Schüler habe ich es damals erlebt, daß meine Lehrerin anfangs einen Schüler nach dem anderen unterrichtet hat und später eine "5-Minutenpause" dazwischen eingeführt hat, mit dem Ergebnis, daß der Wechsel (halt mit Verabschieden, noch schnell Noten zusammenpacken, 3 Worte wechseln ...) wesentlich ruhiger vonstatten ging. Man hatte zwar recht seltsame Anfangszeiten, aber wenn jeder sich dran hielt, gab es keine Probleme.

Solo
 

Also ich bin eher Schüler.
Sicherlich sollte man nicht die ganze halbe Stunde auf die Uhr schauen. Mal macht man etwas länger, mal einige Minuten früher. Ich denke das ergibt sich.
Ich war damals in einer privaten Musikschule und hatte dort den besten Lehrer meines Lebens :kuss:. Super nett, hat sich Zeit genommen und wir haben vor Unterrichtsbeginn noch zusammen eine geraucht. In meinen Augen sind es doch auch nur Menschen und nach einem langen Tag mit Kleinkindern, war er glaube ich auch froh, daß ich der letzte und ein Erwachsener an dem Tag war.

Vergessen sollte man allerdings nicht, daß viele (so wie ich) nebenbei berufstätig sind und sich die Zeit doch irgendwie einplanen müssen. Ich z.B. muss an dem Tag immer früher Feierabend machen und zum Unterricht fahren, einen Parkplatz suchen und dann hinlaufen. Es ist schon nervig, wenn man sich beeilt und dann noch eine halbe Stunde warten muss.

Meine schlimmste Erfahrung war mit einem Lehrer, der hat alle 10min auf die Uhr geschaut und am Unterrichtsende wollte er gleich das Geld bar haben. Gut, ich kenne es normalerweise so, daß man überweist oder ohnehin einen Jahresvertrag hat. Bei Privaten ist es ja auch nicht schlimm. Das Problem war, es handelte sich um eine "Probestunde", wo er mich 45min. lang vollgelabert hat und noch nicht mal etwas hören wollte. Er zeigte mir nur Stücke, die ich bei ihm spielen müsste. Sorry, aber in meinem Alter geht das absolut nicht mit Befehlston und Vorschriften. Gerade dann nicht, wenn es um meine freie Zeit und mein Hobby geht, das ich teuer bezahlen muss. Dann habe ich die Hosen an sage wo es lang geht :D. Klingt jetzt ein bisschen übertrieben, aber das war schon ne "interessante" Erfahrung :(. Dieser Mensch verstand nichts von Motivation.
 

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