Wie bekomme ich das Verhältnis „eine Hand laut, eine Hand leise“ in die Finger?

Mal wieder 'Trouble in Paradies'? ;)

Für mich sind die Beiträge trotz oder gerade wegen manch unterschiedlicher Auffassung spannend zu lesen. Sehe ich doch, dass sich auch Experten manchmal nicht einig sind. Und genügend Tipps springen doch noch dabei raus.

lg von Nora
 
Ich glaube, das Hauptproblem beim Vermitteln von Anschlagstechniken ist die Beschreibung. Soweit ich das beurteilen kann, erzielen viele Pianisten die gleichen Nuancen auf sehr ähnliche Weise und ich vermute ja, daß das auch für uns Forenmitglieder gilt. Und so gesehen sollte die Auseinandersetzung hier nicht darum gehen, wie man es macht sondern, wie man es beschreibt und lernt.

Aber was den "Druck auf die Taste" betrifft, so denke ich schon, daß es um den Druck NACH dem Anschlag geht. Aber dieser Druck ist das Ergebnis des richtigen Anschlags und er muß natürlich nicht aufrecht erhalten werden. Dieses Ziel hat mir jedenfalls geholfen, den richtigen Anschlag zu finden. Und damit komme ich zum zweiten Punkt: Ich glaube, daß man lediglich Hinweise geben kann, wie etwas ausgeführt werden sollte, und daß der Lernende selbst auf die richtige Idee kommen muß. Aus eigener Anschauung behaupte ich mal, daß man Bewegungen sowieso zunächst grob lernt und dann mit der Zeit verfeinert, so, wie es für den eigenen Körperbau am besten geht. Allzu genaue Beschreibungen wären somit eher hinderlich.
 
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Ich glaube, das Hauptproblem beim Vermitteln von Anschlagstechniken ist die Beschreibung.

Dies habe ich bislang auch so erlebt. Wichtig ist die Vermittlung einer Analogie, die ich auf den Anschlag übertragen kann. Beim Staccato z.B. der Vergleich, man springt auf einem Trampolin und berührt das Trampolin (die Taste) nur kurz, bevor man wieder abhebt.
 
Ich hab das Experiment nach 12 Minuten abgebrochen, da man bei youtube ...
Ich bin sprachlos. Haydnspaß, ich habe meine Hände derweil mit auf die Tastatur gelegt.. Das ist genau dieses Innehalten, die volle Konzentration und gleichzeitig eine Übung zur Entspannung auf die Assoziation zum Anschlag und zur Weiterführung. Diese Stille in dieser Zeit des Nichtstun, sie wird mir den Einstieg ermöglichen, um dann die guten Tips von all den anderen ausprobieren zu können.

Ich danke allen Clavianern, sie sich mit diesem Problem auseinandergesetzt haben und mich ein Stück auf meinem musikalischen Weg begleitet haben! :kuss:
 
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Ich versteh ja noch immer nicht, was der Zweck dieser Übung sein sollte.
Es braucht sehr wenig Kraft, um die Unterarme waagrecht ruhig zu halten, ich hätte das kraftmäßig problemlos eine halbe Stunde machen können, falls ich dann nicht eingeschlafen bin. Allerdings kriegt man Durchblutungsprobleme in den Fingerspitzen.
 
hallo,

ich gestehe gerne und voller Begeisterung, dass ich nun etwas gelernt habe. Dankbar wäre ich (um das zu vertiefen), wenn sich jemand bereit erklärte, das von J.Gedan vorgeschlagene Ziegelsteinexperiment zu wagen und sich auch dabei abzulichten.

Gruß, Rolf
 

Hi Haydnspaß,

ich hab dein Video jetzt erst nach den "seltsamen" Kommentaren angeschaut.

Das Video ist genial. (dein Humor auch ;-) )

Wann hast du das Stück komponiert?
In welcher Tonart ist es?
Hast du schon einen Verleger dafür?

Gruß
 
Ich glaube, das Hauptproblem beim Vermitteln von Anschlagstechniken ist die Beschreibung. Soweit ich das beurteilen kann, erzielen viele Pianisten die gleichen Nuancen auf sehr ähnliche Weise und ich vermute ja, daß das auch für uns Forenmitglieder gilt. Und so gesehen sollte die Auseinandersetzung hier nicht darum gehen, wie man es macht sondern, wie man es beschreibt und lernt.

Aber was den "Druck auf die Taste" betrifft, so denke ich schon, daß es um den Druck NACH dem Anschlag geht. Aber dieser Druck ist das Ergebnis des richtigen Anschlags und er muß natürlich nicht aufrecht erhalten werden.

Ich gebe dir recht, dass das Hauptproblem offenbar die Beschreibung ist, wenn es um die Vermittlung der Anschlagstechnik für eine Melodielinie geht.

Mir hilft eigentlich am meisten das ständige Hinhören auf die Klangveränderung (nicht Lautstärkeveränderung). Nämlich, wie sich der Klang ausgehend von einem weichen warmen Ton ändert in einen Ton mit mehr Obertönen, der strahlt und einen Glanz bekommt, und wieder zurückgeht und wärmer und weicher wird.

Aber was den Druck auf die Taste angeht, ist die Hauptsache (so finde ich), dass man ausgehend vom Finger direkt auf der Taste, diese Taste runterdrückt mit einem nuancierten Druckgefühl. Sobald die Taste gelandet ist, sollte der Druck rausgenommen werden. Man kann dieses Druckgefühl vielleicht auch anders und besser ausdrücken, dass man mit stärkerer oder weniger starker Fingerkraft die Taste runterdrückt. Im Ergebnis wird es wohl auf die Geschwindigkeitsunterschiede hinauslaufen, wie von Haydnspaß beschrieben. Kann nur sagen, dass mir dieses Bild von verschiedenen Geschwindigkeiten nicht hilft, auf dem Klavier zu "singen", wohl aber das Gefühl unterschiedlichen Druckes bzw. Kraftaufwand, und vor allem der unterschiedliche Klangeindruck des Ergebnisses.

Bzgl. des Videotests von Haydnspaß finde ich es auf der einen Seite klasse und beeindruckend, so ein Versuch postwendend durchzuführen und hier vorzustellen, auf der anderen Seite verstehe ich auch nicht so recht den Sinn dieser "Luftnummer".
 
So, es gibt jetzt noch ein etwas interessanteres Video :)

einen ZIegelstein hatte ich gerade nicht zur Hand - ich hab stattdessen
eine Packung Milchreis (500 Gramm) genommen - eine Notlösung 8)

weitere Versuche mit einer Blockbatterie (50 g) und einem Bleisrtift (4g)

http://www.youtube.com/watch?v=TF8yIcW2zsA
 
So, es gibt jetzt noch ein etwas interessanteres Video :)

einen ZIegelstein hatte ich gerade nicht zur Hand -

nichts gegen Milchreis und Batterien, die man gewiss vielfältig verwenden kann, aber dennoch bin ich etwas enttäuscht: ich hätte speziell die Versuchsanordnung mit Ziegelstein und Fuß nach J.Gedans bedenkenswerten Vorschlägen für cineastisch brauchbar gehalten...

Gruß, Rolf
 
Selbst wenn es cineastische Qualität gehabt hätte, wäre ein "Experiment", das zeigen will, daß Newtons Mechanik stimmt oder nicht stimmt, heute ziemlich überflüssig gewesen, da lange schon belegt ist, daß sie stimmt (zwar stimmt sie laut Einstein nur annähernd, aber das ist ein anderes Thema). Außerdem ist Haydnspaß' "Versuchsanordnung" weder geeignet, irgendetwas zur Mechanik auszusagen, noch irgendeine These zum Klavierspiel zu belegen oder zu widerlegen. Das einzige, wozu sie geeignet ist, und wahrscheinlich ihre einzige Absicht:

eine gewisse clowneske Schmuddeligkeit in eine Diskussion zu bringen.

Als jemand, der versucht hat, ein paar halbwegs sorgfältige und überlegte Beiträge hier beizusteuern, frage ich mich, ob sich diese Mühe lohnt oder ob man in einem Internetforum immer nur in einem, cineastisch gesprochen, falschen Film sitzt, in dem man immer eines Kobolds gegenwärtig sein muß, der etwas auf ein Niveau herabzieht, auf dem man eigentlich nicht mitspielen möchte.

Ich finde das insofern bedauerlich, als -- wie immer man das Medium Internetforum bewerten mag -- ein Forum ja durchaus eine Möglichkeit darstellen könnte, seriös Informationen und Gedanken auszutauschen. Aber das endet offensichtlich immer wieder auf einem Niveau, auf dem man Probleme bekommt, mit eigenem Namen und nicht-anonym sich noch daran zu beteiligen.
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Jörg Gedan
http://www.pian-e-forte.de
 

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