Wie arbeitet man effizient?

Es ist schwer zu sagen, ob der Lehrer nicht gut ist, oder ich kein Talent habe? Vielleicht unterrichtet der Lehrer nicht gut, weil er kein Potential sieht? Und wenn er Verbesserungen sehen würde, würde er sich auch mehr Mühe geben? Ich möchte zumindest meinerseits probieren, das Beste zu tun. Es gibt jetzt so viele Informationen, wie Bücher, Videos usw. Das muss ich mich noch alles anschauen und probieren. Vielen Dank für den Input auf jeden Fall!
 
Vielleicht unterrichtet der Lehrer nicht gut, weil er kein Potential sieht?
Ein KL wird dafür bezahlt, dir in der Unterrichtsstunde bestmöglich das Klavierspiel beizubringen. Ganz unabhängig davon, wieviel Potential oder Talent du seiner Meinung nach hast. Wenn er das nicht will, sollte er den Unterricht beenden.

die andere Lehrerin arbeitet nicht gerne mit den Kindern
Dann ist sie vielleicht die bessere Wahl für dich, weil sie sich mit den Problemen von Erwachsenen, Spätanfängern besser auskennt. Wobei das natürlich nicht nur davon, sondern von vielen Faktoren abhängt.
 
Mal ne Frage in die Runde der KLs: Gibt es an Musikschulen überhaupt noch gute Instrumentallehrer in nennenswerter Anzahl?
Bin zwar keine KL, aber aus der individual-empirischen Sicht über circa 30 Jahre:

Klar doch, aber hallo! Wir schauen zurück auf: eine gute Lehrkraft für MFE und Blockflöte, eine klasse Geigenlehrerin, zwei super Cellolehrer, einen guten Posaunenlehrer, zwei fähige KL sowie eine sehr gute Querflötenlehrerin und einen sehr guten Querflötenlehrer. Alle aus derselben kommunalen Musikschule.
 
Klar doch, aber hallo! Wir schauen zurück auf: eine gute Lehrkraft für MFE und Blockflöte, eine klasse Geigenlehrerin, zwei super Cellolehrer, einen guten Posaunenlehrer, zwei fähige KL sowie eine sehr gute Querflötenlehrerin und einen sehr guten Querflötenlehrer. Alle aus derselben kommunalen Musikschule.
Darf ich mal ganz ohne Hintergedanken fragen, was Dich zu der positiven Bewertung der Lehrer gebracht hat?
 
Darf ich mal ganz ohne Hintergedanken fragen, was Dich zu der positiven Bewertung der Lehrer gebracht hat?
Ich rate mal ins Blaue hinein:

- Motivation der Kinder
- strukturierter Unterricht mit Methodenvielfalt und klarer, realistischer Zielsetzung
- erkennbare Fortschritte im Umgang mit dem Instrument
- Erfolgserlebnisse bei Schülerkonzerten
 
Darf ich mal ganz ohne Hintergedanken fragen, was Dich zu der positiven Bewertung der Lehrer gebracht hat?
Gerne, ich will es versuchen, Du darfst auch nachfragen, wenn es Dir nicht präzise genug ist.

MFE: Motivation zum Erlernen von Instrumenten nach Abschluss der MFE (und das gilt jetzt nicht nur für unsere Kinder, denn ich überblicke viele Jahrgänge von Kindern, die weitergemacht haben)

Geige/Cello/Posaune: altersgemäßes Eingehen auf die Kinder, Berücksichtigen von Wünschen ("Du willst unbedingt das Haydn-Cello-Konzert spielen? Okay, wir denken uns was für diese spezielle Stelle aus, die ist noch sehr schwierig."). Motivation für das Orchesterspiel: "jetzt könnt Ihr im (Vor)Orchester mitspielen". (Für mich) erstaunliches Niveau bei zeitweise niedrigem Übe-Einsatz!

Klavier/Flöte: Eingehen auf (temporär) spezielle Lebenssituationen mit bisweilen spärlicher Übezeit, Akzeptanz ganz unterschiedlichen Fortschritts (Erwachsene)

Das alles beruht natürlich nicht nur auf unseren/meinen Erfahrungen, sondern auch auf der Beobachtung von unzähligen Vorspielen über Jahrzehnte.

Eines muss ich einräumen: Sowohl bei unseren Kindern als auch bei mir hatten wir klare Wünsche geäußert ("nicht die Lehrkraft X, Y, Z, sondern A, B, C"). Qualitätsunterschiede bei Lehrkräften sind natürlich vorhanden - in welchem Beruf wäre das auch anders?

Ansonsten hat @Demian ja auch Wesentliches benannt.
 
@Peter, meinst Du öffentlich-rechtliche oder private Musikschulen?
Hmm, keine Ahnung*. Gibt es da große Unterschiede hinsichtlich der Anstellung/Honorierung der Lehrkräfte (Inhaber ausgenommen)?
Aber egal: Meine Frage wurde zufriedenstellend beantwortet. Danke dafür. :-)
Vermutlich bin ich durch das Forum etwas einseitig meinungsgebildet, ähnlich so, wies es für viele nur schlechte Handwerker gibt. Über gute Handwerker wird sich halt nicht so oft beschwert. :-)

*) ich selbst habe an einer "öffentlich-rechtlichen" als Kind/Jugendlicher beide Extreme (extrem gut und extrem schlecht) und alles dazwischen erlebt.
 
Hmm, keine Ahnung*. Gibt es da große Unterschiede hinsichtlich der Anstellung/Honorierung der Lehrkräfte (Inhaber ausgenommen)?
Bei den privaten Musikschulen kenne ich mich nun gar nicht aus. Aber auch bei den öffentlichen gibt es deutliche Unterschiede in der Bezahlung. Zwar ist TVöD 9b so ungefähr der Standard (und das ist jetzt ja auch nicht gigantisch viel), aber oft werden ja nur Honorarverträge geboten. Das führt dazu, dass auch gute Lehrkräfte bisweilen an mehreren Schulen sind und ganz schön in der Gegend herumfahren müssen, zumindest im ländlichen Raum.
Bei manchen Instrumenten ist das ja auch verständlich, so viele - z.B. - Harfenschülerinnen und Harfenschüler kommen ja auch bei einer größeren Musikschule nicht zusammen.
Die Stellenausschreibungen für z.B. BaWü zeigen dann auch an, ob Honorarvertrag oder TVöD in verschiedenstem Umfang (von x bis y Prozent).
Vermutlich bin ich durch das Forum etwas einseitig meinungsgebildet, ähnlich so, wies es für viele nur schlechte Handwerker gibt. Über gute Handwerker wird sich halt nicht so oft beschwert.
Also für mich/uns gibt es zu circa 95% gute bis sehr gute Handwerker! Aber wir nehmen die vor Ort, die haben nämlich einen Ruf zu verlieren. Ich kann nur hoffen, dass das so bleibt.
Die aus der nächsten Kreisstadt waren die schlechtesten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich rate mal ins Blaue hinein:

- Motivation der Kinder
- strukturierter Unterricht mit Methodenvielfalt und klarer, realistischer Zielsetzung
- erkennbare Fortschritte im Umgang mit dem Instrument
- Erfolgserlebnisse bei Schülerkonzerten

Das klingt ja alles ganz nett, sagt doch aber objektiv gesehen nichts über die Qualität des Unterrichts aus, und auf die kommt es an.

Die überwiegende Mehrheit der Eltern von Musikschülern und erwachsene Anfänger hat/haben doch schlicht nicht die erforderlichen Kenntnisse, um zB echte Lernfortschritte beurteilen zu können, da können ganz minimale Veränderungen entscheidende Bedeutung für die zukünftige Entwicklung haben.
Und Struktur glauben viele Menschen schon dann zu erkennen, wenn im Unterricht aus der Klavierschule eine Seite nach der anderen gespielt wird. Was Sinn macht, kann der Schüler ja erst einmal nicht erkennen.
Defizite fallen oft erst dann auf, wenn sich die ganzen kleinen Fehlerchen soweit summiert haben, dass sie den Fortschritt oder die Freude am Spielen beeinträchtigen, wie gerade bei der TE.

@Klafina, danke für die Info, es ist schön, wenn es bei Euch gut und harmonisch läuft, auch dass Ihr Einfluss auf die Lehrerwahl habt ist super, das gibt es bei unserer Musikschule anscheinend nicht, zumindest wurde mir das so von Eltern erzählt.
In einer kommunalen Musikschule ist es ja auch so, dass ein gewisser Standard herrscht und auch eine gewisse Kontrolle durch die Vergleichsmöglichkeit mit Schülern anderer Lehrer.
 

Ich war gestern in einem Musikladen und habe ich in paar Übungsbücher geholt: Ich habe erst jetzt bemerkt wie unbeweglich meine linke Hand ist. Meine linke Hand kann kaum spielen, leider. Ich glaube ich werde jetzt ganz anders spielen / üben als davor. Außerdem möchte ich eine Stoppuhr anmachen wenn ich tatsächlich konzentriert übe. Ich glaube zwei Stunden habe ich nicht einmal geübt, oder nicht konzentriert. Vielleicht hilft es jemandem von Ihnen / Euch auch als Idee weiter, um effizienter zu trainieren.
 
Konntest Du denn in der Zwischenzeit einmal mit Deinem Lehrer sprechen und ihm Deine Beobachtungen mitteilen?

Wenn Du die linke Hand bei den neuen Übungen aus den Büchern nicht gut bewegen kannst, könnte das auch daran liegen, dass Du sie verkrampfst. Dann wäre es aber ganz falsch, daran auch noch mit Stoppuhr weiterzuarbeiten.
 
Konntest Du denn in der Zwischenzeit einmal mit Deinem Lehrer sprechen und ihm Deine Beobachtungen mitteilen?

Wenn Du die linke Hand bei den neuen Übungen aus den Büchern nicht gut bewegen kannst, könnte das auch daran liegen, dass Du sie verkrampfst. Dann wäre es aber ganz falsch, daran auch noch mit Stoppuhr weiterzuarbeiten.
Würde er das früher nicht merken? Ich glaube meine linke Hand ist einfach viel weniger entwickelt. Von links nach rechts bewegt sie ziemlich gut, aber von rechts nach links habe ich Schwierigkeiten.
Mit der Stoppuhr möchte ich nicht im Kontext mit der linken Hand arbeiten, sondern allgemein, denn ich habe den Eindruck ich mache mich viele Mühe aber in der Tat ist es nicht so viel.
 
Wie lange hast Du schon Unterricht bei Deinem Lehrer? Ich würde mich an Deiner Stelle als erstes mal nach einem gescheiten Klavierlehrer umschauen.
Ich habe 1,5 Jahre autodidaktisch gelernt. Und seit 1,5 Jahre bin ich jetzt bei meinem Lehrer. Es gibt leider nicht so viele Klavierlehrer wo ich wohne. Es gibt eine andere Klavierlehrerin an der Musikschule, ich kann evtl. ab September zu ihr wechseln, auch wenn es für meine Tochter ungeschickt ist, denn sie würde bei diesem Lehrer bleiben.
 
Entschuldigung, aber das ist alles nichts. Du kannst gerne so weiter wurschteln wie Du es beschreibst - wir sind ja ein freies Land -, aber irgendwelche nennenswerten Ergebnisse wird das nicht hervorbringen, egal ob Wechsel zur anderen KL, "probieren, anders zu üben" oder "Stoppuhr".

Du gehst die Sache im Grunde so an wie diese Fitness-Tipps in Frauenzeitschriften. Da steht dann immer so was wie "heben sie den Arm so und so an, das dann 10-20mal, und schon gehen Sie fit in den Tag." Man bildet sich dann ein, was für die Fitness gemacht zu haben, in Wirklichkeit bringt das aber natürlich gar nichts - man müsste entweder viel anstrengendere Sachen machen oder viel länger trainieren.

Das EINZIGE, was was bringen würde, wäre der Wechsel zu einem WIRKLICH GUTEN KL. Und dann sorgfältigst genau so zu üben wie er es Dir beibringt. Peng, aus.
 
Entschuldigung, aber das ist alles nichts. Du kannst gerne so weiter wurschteln wie Du es beschreibst - wir sind ja ein freies Land -, aber irgendwelche nennenswerten Ergebnisse wird das nicht hervorbringen, egal ob Wechsel zur anderen KL, "probieren, anders zu üben" oder "Stoppuhr".

Du gehst die Sache im Grunde so an wie diese Fitness-Tipps in Frauenzeitschriften. Da steht dann immer so was wie "heben sie den Arm so und so an, das dann 10-20mal, und schon gehen Sie fit in den Tag." Man bildet sich dann ein, was für die Fitness gemacht zu haben, in Wirklichkeit bringt das aber natürlich gar nichts - man müsste entweder viel anstrengendere Sachen machen oder viel länger trainieren.

Das EINZIGE, was was bringen würde, wäre der Wechsel zu einem WIRKLICH GUTEN KL. Und dann sorgfältigst genau so zu üben wie er es Dir beibringt. Peng, aus.
Ich kann bis jetzt den Lehrer nicht wechseln. Ab September kann ich es probieren, wobei ich weiß nicht, ob die andere Lehrerin besser ist? Und warum gehen Sie davon aus, dass mein Lehrer schlecht ist? Was ich machen möchte ist effizienter, besser zu Hause üben. Alles was ich schreibe wird irgendwie kritisiert.
 
Das EINZIGE, was was bringen würde, wäre der Wechsel zu einem WIRKLICH GUTEN KL. Und dann sorgfältigst genau so zu üben wie er es Dir beibringt. Peng, aus.

Und jetzt erklär' mal, wie eine Anfängerin, die schon den aktuellen Lehrer bzgl. seiner Qualität nicht richtig einzuschätzen vermag, und dann noch in einer eher klavierlehrerarmen Gegend wohnt, das anstellen soll!
 
@hasenbein, das kann gut sein, dass die Lehrer nicht so gut sind, weil es nicht so viele Schüler gibt, die Musikschule überhaupt abschließen. Oder ist es umgekehrt? Wir wohnen tief und die Schüler haben kein Interesse an der Musikschule? Es ist schwer zu beurteilen. Bis jetzt ist es für mich einfach in die Musikschule zu gehen. Wenn ich andere Lehrer möchte, als die zwei, die es hier gibt, wird es, dagegen, kompliziert, ich würde ich eine große Stadt anreisen müssen, und die Unterrichte wären teuerer. Ob das alles sich lohnen würde?
 

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