Wertverlust gebraucht Steinway K 132 vs Neu Seiler 132 Konzert SMR

Nur eine kleine Zwischenbemerkung zum Thema Wertverlust/Werterhalt: Ich habe in meinem Leben 2 hochwertige Klavier gekauft, jedes Mal wurde mir vom Verkäufer versichert, dass die Instrumente ihren Wert behalten. Als ich nach 20 Jahren das erste Klavier (ein Grotrian-Steinweg) verkauft habe, habe ich mit Müh und Not noch einen Spottpreis erhalten. Keiner wollte es haben. Seitdem ist mir klar: Ein Instrument kaufe ich nur, wenn ich es dauerhaft behalten möchte, an einen Wiederverkauf denke ich gar nicht erst. Gruß Patrick
 
Als ich nach 20 Jahren das erste Klavier (ein Grotrian-Steinweg) verkauft habe, habe ich mit Müh und Not noch einen Spottpreis erhalten.
Das ist genau der Punkt. Deshalb macht es wohl Sinn, gerade ein hochwertiges Klavier gebraucht, d.h. überarbeitet bzw. lediglich überprüft, zu kaufen. Man bekommt es dann zum halben Preis oder noch tiefer. Es bedeutet eine Menge Arbeit und auch Zeit, das richtige Instrument zu finden, und man kann sich nicht auf eine Klavierwerkstatt fixieren, was unschön ist.

Ein Instrument kaufe ich nur, wenn ich es dauerhaft behalten möchte, an einen Wiederverkauf denke ich gar nicht erst.
Interessante Strategie. Zumindest bei Instrumenten über 5 T€ sollte man sich das zu Herzen nehmen.
 
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Nur eine kleine Zwischenbemerkung zum Thema Wertverlust/Werterhalt: Ich habe in meinem Leben 2 hochwertige Klavier gekauft, jedes Mal wurde mir vom Verkäufer versichert, dass die Instrumente ihren Wert behalten. Als ich nach 20 Jahren das erste Klavier (ein Grotrian-Steinweg) verkauft habe, habe ich mit Müh und Not noch einen Spottpreis erhalten. Keiner wollte es haben.
Ältere deutsche Klaviere ohne zeitgemäßes Silentsystem sind offenbar nicht mehr wirklich marktgängig. Das gleiche Problem dürfte es auch bei größeren Flügeln geben. Ganz anders stellt sich die Situation bei Digitalpianos dar. Trotz der schnellen Entwicklung werden einem technisch veraltete Instrumente zu (relativen) Höchstpreisen aus den Händen gerissen.

Ich würde daher auch eher zu einem günstigen Japaner greifen.
 
Ältere deutsche Klaviere ohne zeitgemäßes Silentsystem sind offenbar nicht mehr wirklich marktgängig. Das gleiche Problem dürfte es auch bei größeren Flügeln geben. Ganz anders stellt sich die Situation bei Digitalpianos dar. Trotz der schnellen Entwicklung werden einem technisch veraltete Instrumente zu (relativen) Höchstpreisen aus den Händen gerissen.

Ich würde daher auch eher zu einem günstigen Japaner greifen.
Willst du damit sagen, dass ein altes zeitloses akustisches Instrument schlechter weggeht als ein technisch veraltetes Elektrogerät? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
 
Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Tja, so ist das mit der Vorstellungskraft. Sie wird oft von der Realität auf harte Proben gestellt. :-D

Es dürfte aber auch einfach eine Frage des absoluten Preises sein. Auch ein gebrauchtes deutsches Klavier kostet schnell 3000-5000 Euro und mehr. Das ist für die allermeisten Menschen ein nicht unerheblicher Geldbetrag, zumal für ein "Hobby". Und dann kommen ja noch die jährlichen Kosten für den Stimmer, Probleme mit dem Nachbarn etc. dazu. Da habe ich vollstes Verständnis, wenn man sich zunächst mit einem gebrauchten Digital-Piano begnügt, dass man nach 2-3 Jahren für ca. 50% des Neupreises bekommen kann. Und das ist dann auch kein "veraltetes Elektrogerät". Die größten Fortschritte haben die Digis hinter sich.
 
Von unten drücken kostengünstige Klaviere mit modernem Silent-System und von oben kommen gebrauchte Flügel den hochwertigen Klavieren als Konkurrenz ins Gehege (Platzfrage). Nicht einfach.
 
Der Rang steht für die tagesaktuellen Verkäufe unter Berücksichtigung der Lagerverfügbarkeit.
Vermutlich würfelt die Datenbank hier nur irgend welchen Quatsch aus.
Der eigentliche Verkaufsrang ist 74423,
wobei die Zahl eigentlich auch nur Quatsch sein kann und vermutlich nur nach Lagereingang automatisch vergeben wird.
 

Tja, der Klavierkäufer ist halt meistens einfach doof:

Eigentlich möchte er:
- deutsche Qualität, eine gute Marke

Dabei glaubt er :
- dass ein Klavier eine Anschaffung für die Ewigkeit ist

Gleichzeitig verneint er:
- dass das von ihem gesuchte DE-Klavier, das bei seinem Budget halt schon20 Jahre alt ist, diese Kriterien erfüllt

Und kauft statt dessen:
schwarz glänzende Neuware, die vielleicht gar nicht diese 20 Jahre durchhält.

Da das hier im Forum schon recht verbreitet ist, möchte ich gar nicht wissen, wie der 08/15-Käufer draussen tickt.

:lol:
 
Tja, der Klavierkäufer ist halt meistens einfach doof:

Eigentlich möchte er:
- deutsche Qualität, eine gute Marke
Ich denke, das ist richtig. Man möchte ein Steinway & Sons, Steingräber & Söhne, Grotrian-Steinweg, ... Die kosten neu richtig viel Geld. Das bedeutet einen hohen Wertverlust pro Jahr.

Dabei glaubt er :
- dass ein Klavier eine Anschaffung für die Ewigkeit ist
Alleine durch die Immobilität dieser Särge hat man die oft lange an der Backe. Was man jährlich stimmen/warten lässt, wächst einem auch ans Herz, vor allem dann, wenn man dem Tool schöne Klänge entlocken kann.

Gleichzeitig verneint er:
- dass das von ihm gesuchte DE-Klavier, das bei seinem Budget halt schon20 Jahre alt ist, diese Kriterien erfüllt
Wenn der Gussrahmen und der Resonanzboden keinen Riss hat und das Tool die Stimmung halten kann, kann man näher treten. Die Mechanik ist des Klavierbaumeisters Bastelstube. Eine Renner-Mechanik (oder vergleichbar) sorgt für Qualität und Stabilität.

Und kauft statt dessen:
schwarz glänzende Neuware, die vielleicht gar nicht diese 20 Jahre durchhält.
Auch richtig. "Neu und preiswert" (ver-)lockt.

Ich denke, mit einem hochklassigen Klavier, das man gebraucht für 10 bis 15 T€ bekommt und einem guten Team im Rücken fährt man am besten.

Schwierig wird es, wenn man ein Silentsystem zusätzlich zum akustischen System benötigt.
 
Gleichzeitig verneint er:
- dass das von ihem gesuchte DE-Klavier, das bei seinem Budget halt schon20 Jahre alt ist, diese Kriterien erfüllt

Und kauft statt dessen:
schwarz glänzende Neuware, die vielleicht gar nicht diese 20 Jahre durchhält.
Es ist unterhaltsam anzusehen, wie hier Gebrauchtware wie sauer Bier angepriesen wird. War das eigentlich in den 1890ern oder meinetwegen 1960ern auch schon so? ;-)

Oder sieht es nicht vielmehr so aus, daß inzwischen sowohl Privatleute als auch Händler auf einem gigantischen Überhang alter, häßlicher Klaviere sitzen, die sie einfach nicht mehr loskriegen?

Warum will bloß niemand vier bis fünfstellig in diese tollen akustischen Klaviere ehemaliger deutscher Herstellung investieren?
 
Da habe ich vollstes Verständnis, wenn man sich zunächst mit einem gebrauchten Digital-Piano begnügt, dass man nach 2-3 Jahren für ca. 50% des Neupreises bekommen kann.
Das versteht man also unter

...zu (relativen) Höchstpreisen aus den Händen gerissen...
?

Für mich ist die ganze Diskussion hier voller Widersprüche.

Mein Fazit wie immer: Es kommt drauf an!
 
Es ist unterhaltsam anzusehen, wie hier Gebrauchtware wie sauer Bier angepriesen wird. War das eigentlich in den 1890ern oder meinetwegen 1960ern auch schon so? ;-)

Oder sieht es nicht vielmehr so aus, daß inzwischen sowohl Privatleute als auch Händler auf einem gigantischen Überhang alter, häßlicher Klaviere sitzen, die sie einfach nicht mehr loskriegen?

Warum will bloß niemand vier bis fünfstellig in diese tollen akustischen Klaviere ehemaliger deutscher Herstellung investieren?

Spannende Frage!

Ich stelle mir die Antwort so vor: Jedes Kalenderjahr wird in Deutschland eine Zahl x an Klavieren gefertigt / verkauft (lasst uns bewusst die Flügel außen vor lassen, m. E. ein anders gelagerter Sachverhalt). Diese x Instrumente sind also im Umlauf und jedes Jahr kommen x hinzu (auch Marktschwankungen lasse ich der Einfachheit halber außen vor und tue so, als bleibe die Zahl konstant). In 120 Jahren sind also theoretisch 120x Klaviere im Umlauf. Bei guter Substanz und ordentlicher Wartung kann ein Klavier nämlich (ebenso theoretisch) 120 Jahre lang vollkommen brauchbar bleiben.

Selbstverständlich gibt es Schwund. 2 Weltkriege, das Schicksal, Überwemmungen, Brandkatastrophen o.ä. fordern ihren Tribut. Falls die Hälfte der theoretisch im Umlauf befindlichen Klaviere fachgerecht über den Styx transportiert worden wäre ;-), gäbe es immer noch theoretisch die 60fache Jahresproduktion im Umlauf, die hinzugekommenen Instrumente der etablierten japanischen und der noch nicht so etablierten sonstigen fernöstlichen Produktion ganz außen vor.

Selbst wenn diese Zahl übertrieben wäre – es ist und bleibt eine enorme Zahl von Klavieren, die irgendwo rumstehen. Rotteten sie zu früheren Zeiten noch irgendwo vor sich hin und wurden einfach behalten, werden sie heutzutage geerbt, passen nicht in die hellhörige Neubauwohnung der Erben oder werden aus anderen Gründen übers Internet bundesweit vermarktet.

Der Markt ist nicht nur riesig, sondern es ist auch aufgrund der besseren "Verteilbarkeit" sehr viel Bewegung auf niedrigschwelligem Niveau drin. Person A stellt ihre traumhafte Okkasion in Ober-Ammergau ins Netz, Person B aus Flensburg schlägt zu. Die Herausforderungen der Logistik tendieren gegen Null, von ebenerdig Ober-Ammergau nach ebenerdig Flensburg dürfte kaum teurer sein als Frankfurt Westend - Oberursel jeweils dritter Stock ohne Aufzug.


Vor diesem zu unterstellenden Überangebot dürfte die Hoffnung auf "Wertsteigerung" oder auch nur "Werterhalt" im Klaviersegment eine absurd trügerische sein.

Und sollte da auch noch eine empfindliche Digitaltechnik eingebaut sein... falls sie überhaupt reparaturfähig sind, wäre mein Vertrauen in die jahrzehntelange Verfügbarkeit von Ersatzteilen bei der heutigen Praxis von Firmenübernahmen, Firmenumstrukturierungen, Insolvenzen etc. extrem eingeschränkt. ;-)
 
Es ist unterhaltsam anzusehen, wie hier Gebrauchtware wie sauer Bier angepriesen wird.

Wäre ich Händler, hättest Du vielleicht recht ;-). Nein, Deine Aussage ist per se nicht richtig. Ich verstehe einfach nicht, wie jemand ein qualitaätiv UND klanglich besseres Gebrauchtklavier ( v.a. im Bereich unter 5-6000) zugunsten eines neuen Klaviers der Unterklasse links liegen lässt. Die gleiche Frage stellt sich auch, wenn jemand um 15000 ausgeben kann/will und darauf verzichtet, dafür ein junges Klavier der 30K+ Liga zu bekommen.

Aber die meisten Leute fahren halt auch am liebsten ein neues Auto, notfalls aus Korea. Ich kauf mir lieber ein Oberklassenteil gebraucht zum Preis eines Polos, hab den Luxus, keine Reparaturen, viel Auto und lange Lebensdauer nebst höher Sicherheit. Und: Für mich wurden dann keine Ressourcen verbraucht.
 
Und: Für mich wurden dann keine Ressourcen verbraucht.
Ist das nicht ein Trugschluss? Auch wenn Du ein gebrauchtes Auto kaufst, kauft dafür irgendjemand anderes ein neues Auto. Wenn nicht der Verkäufer Deines Gebrauchten, dann sein Verkäufer oder seines Verkäufers Verkäufer oder ...

Ressourcen würden für Dich nur dann nicht verbraucht, wenn Du gar kein Auto kauftest.

BTW: Für den Preis meines Neuwagens aus Korea habe ich tatsächlich keinen adäquaten Gebrauchtwagen gefunden. Ich habe wirklich danach gesucht.
 
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Ist das nicht ein Trugschluss? Auch wenn Du ein gebrauchtes Auto kaufst, kauft dafür irgendjemand anderes ein neues Auto. Wenn nicht der Verkäufer Deines Gebrauchten, dann sein Verkäufer oder seines Verkäufers Verkäufer oder ...

1. Verursache ICH NICHT den Neukauf - mein Gewissen bleibt also rein ;-)
2. Gibt es auch Leute, die sterben oder das Autofahren aufhören

Aber iwie liegst Du natürlich nicht ganz falsch. Allerdings hätte ich durchaus die Option, es dem Verkäufer gleichzutun und mir EBENFALLS eine nue Kiste zu kaufen - diese Option nutze ich eben nicht. Das wird deutlich, wenn man sich vorstelle, dass JEDER neu kaufen würde. Heia, das würde der armen Erde gut tun...
 
Wenn Du Auto fährst ist ein Auto mehr unterwegs, als wenn Du es nicht tust.
Das es Dir um Resourcen geht, glaube ich nicht denn:

Ich kauf mir lieber ein Oberklassenteil gebraucht zum Preis eines Polos,

Die einzige Resource die da geschohnt wird ist Dein Geldbeutel, und auch der nicht konsequent, denn der Polo hat weniger Gewicht und braucht daher weniger Spritt.
 

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