Werke / Stücke zu 100% üben

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zeppeh

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6. Feb. 2020
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Hey liebe Leute,

bin ganz frisch hier dabei und habe schon in den einschlägigen Threads nach meinem Anliegen geschaut und bin nicht fündig geworden. Möglicherweise habe ich es auch übersehen. Sollte dem so sein, so tut es mir leid.

Nun zu meinem Problem:

Ich übe in meiner Freizeit sehr regelmäßig und relativ lange. Dabei übe ich jedoch recht viele Stücke, die ich aber nie zu 100% übe. Soll heißen, dass ich mich in der Zwischenzeit für ein anderes Stück begeistere und dieses dann anfange zu üben.

Kurz gesagt: Habt ihr einen Tipp oder eine Idee, wie ich es schaffe mich bis zum Ende mit einem Werk zu beschäftigen?
Sollte ich zunächst versuchen, die Stücke, die ich bereits gut einstudiert habe, vollständig zu üben?

Grüße
 
Willkommen im Forum!
Habt ihr einen Tipp oder eine Idee, wie ich es schaffe mich bis zum Ende mit einem Werk zu beschäftigen?
Ja, habe ich: Setze dir als Ziel, dein(e) Stück(e) einem kleinen, erlesenen Kreis in einer Art Hauskonzert vorzuspielen. Am besten, du legst irgendwann während des Übens einen realistischen Termin dafür fest. Ich vermute, dass dann der Ehrgeiz von selbst kommt, ein Stück so gut wie möglich spielen zu können.
 
Vielen Dank für diesen Tipp!
Dies lässt sich durchaus umsetzen. Spiele sowieso meist nur für mich - von daher kann das auch in anderer Hinsicht nützlich sein.

Jetzt muss ich nur noch die Qual der Wahl treffen.
 
Nimm Unterricht oder tausche dich mit anderen qualifizierten Pianisten über das Stück aus - dann wirst du feststellen, dass du noch lange nicht bei 80% bist ;-)

LG
 
Die Frage ist, 80% von was.
80% vom momentanen eigenen Vermögen (was die sinnvollste Interpretation der 80% wäre) kann durchaus sein. 80% vom eigenen Vermögen + Lehrer ist eine andere Zahl.
80% von der Intention des geniehaften Komponisten - vermutlich nicht. 80% von einem studierten Musiker vermutlich auch noch nicht, aber das sind andere 80%... und von Sokolovs oder Argerichs 80% können vermutlich auch die meisten studierten Pianisten nur träumen.
 
Bei neuen Stücken lerne zuerst die schwierigen Passagen.

Nimm dich auf und höre es dir an ;-)
 
Wollte nochmal darauf hinweisen, dass es nicht unbedingt sinnvoll ist, jedes Stück zu 100 % üben zu wollen. Die Problemstellen machen Probleme, weil sie über dem eigenen Niveau liegen. Natürlich wollen wir unser Niveau heben, aber da ist der Takt X in Stück Y, an dem man sich die Zähne ausbeißt, selten die ideale Lektion.
 
Ich spiele viele Stücke nur bis 80% meiner eigenen Fähigkeiten, und dann einige unter Einsatz von sehr viel Fleiß und Zeit bis an die 100%. Alle Stücke auf 100% zu bringen würde bedeuten, dass ich sehr viel weniger schöne Stücke spielen könnte, weil es zu lange dauert. Die restlichen 10% kosten genau so viel Zeit wie die ersten 90%. Und nicht jedes Stück lohnt für mich diese Mühe. Gibt auch genug zu schwere Stücke, wo ich erkennen muß, dass ich auch mit noch so viel Zeit weit ab von perfekt stecken bleibe. Aber so gar kein Stück bis zur Vollendung zu bringen, ist doch schade. Hast Du keine Stücke, die Du so sehr magst, dass Du die perfektionieren möchtest?

Was spielst Du denn?
 
Ich spiele viele Stücke nur bis 80% meiner eigenen Fähigkeiten, und dann einige unter Einsatz von sehr viel Fleiß und Zeit bis an die 100%. Alle Stücke auf 100% zu bringen würde bedeuten, dass ich sehr viel weniger schöne Stücke spielen könnte, weil es zu lange dauert. Die restlichen 10% kosten genau so viel Zeit wie die ersten 90%. Und nicht jedes Stück lohnt für mich diese Mühe.
Ganz genau. Und wenn der TE ein Vorspiel plant, wie ich oben vorgeschlagen habe, wird sich schon herauskristallisieren, welche Stücke er für lohnenswert hält, um 100% der eigenen Möglichkeiten auszuschöpfen.
 
Also wenn ich mir schon die Mühe mache,und 80 % gut spielen kann, schaffe ich die restlichen 20% auch noch und wenn ich die Stellen ganz langsam spiele.
Aber vorher aufhören dass gibt's bei mir nicht.
Außerdem wenn mir ein Stück nicht so liegt oder gefällt dann entscheidet sich das schon nach ein paar Tagen und ich investiere erst gar nicht so viel Zeit.
 

Geduld haben.

Ich lasse Stücke teilweise 2 Jahre und länger liegen wenn ich merke dass es noch an Technik/Erfahrung fehlt, auch wenn ich vorher Wochen und Monate daran geübt habe.

Irgendwann fühle ich dann: Jetzt ist es wieder soweit, und ich mache weiter. Meist natürlich mit besseren Ergebnissen.

Da ich mir aufschreibe was ich wann übe habe ich da einen recht guten Überblick.
 
80 oder 100% von was? :konfus:
Wenn ich mal mein C Dur präludium betrachte würde ich
Sagen, ich kann es zu 100%.
Schaue ich mir dann Aufnahmen von Profis an, würde ich mein Können in dem Stück eher auf 60-70% schätzen.

Ist halt ne frage des Vergleich:super:
Schaue ich auf mein aktuelles Stück würde ich behaupten "nach nun 4 Wochen sitzen ca 70%des Stück" würde ich die gleiche Einschätzung bei einer Vorspiel Situation machen müssen, wären e meine "Sicherheit" bei nur noch 30%

Und müsste ich einen Vergleich mit einem anderen Pianist machen, würde ich mir wünschen es mindestens so gut wie dieses 7 jährige Mädchen spielen zu können:


Klavier spielen würde ich nicht in Prozent beschreiben.
Das eine Stück kann ich so gut das ich mich mit Profis Vergleiche, bei den anderen würde ich mir die klavier Fähigkeiten einer 7 jährigen wünschen:zunge:
 
Geduld haben.

Ich lasse Stücke teilweise 2 Jahre und länger liegen wenn ich merke dass es noch an Technik/Erfahrung fehlt, auch wenn ich vorher Wochen und Monate daran geübt habe.

Irgendwann fühle ich dann: Jetzt ist es wieder soweit, und ich mache weiter. Meist natürlich mit besseren Ergebnissen.

Da ich mir aufschreibe was ich wann übe habe ich da einen recht guten Überblick.

Ich sitze gerade noch an einem Weihnachtslied. Es heißt Olafs Traumlied und ich finde es total schön. Ich werde es jetzt nicht zu 100% hin bekommen, da einige Stellen mich an meine spielerischen Grenzen bringen. Einige Wochen werde ich noch daran arbeiten und es dann zur Seite legen. Ca. im Oktober werde ich dann daran weiter üben. :005: :026: :005:
 
Vielen Dank für Eure überaus inspirierenden Meinungen und Ansichten! Insbesondere war es für mich interessant zu sehen, dass die "Prozentangabe" so heiß diskutiert wurde. Habe mir bei dieser Formulierung gar nicht so viele Gedanken gemacht. Ja es ist eine sehr relativistische Angabe. In meinem Fall bezog es sich immer auf die eigene Spielleistung, so wie es @Demian richtig erkannt hat.

Aus dem Kopf spiele ich von Liszt - "Ständchen" Transkription und Sposalizio.
Ansonsten immer vom Blatt: Liszt - Liebestraum, "Warum willst du andere fragen?" Transkription und "Feierlicher Marsch zum heiligen Gral (Parsifal)",- Mendelssohn - das berühmte Op. 30, Nr. 1,- Reger - Maria Wiegenlied,- Mussorgsky - Eine Träne.

Zurzeit habe ich mich an dem Liebeslied (Widmung) von Liszt festgebissen. Dort die Melodie so besonders hervorzuheben fällt mir besonders schwer.

Das schöne an den kleinen, zweiseitigen Charakterstücken ist, dass man dort in der gleichen Zeit viel mehr ausbessern kann. :D
 

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