Hallo @Micaiah, ich finde es wirklich sehr schwierig, den persönlichen Geschmack von Popmusik zu begründen. Zum einen ist Popmusik einfach das, was aktuell in den Charts rauf- und runterläuft. Dazu habe ich mal vor vielen Jahren gelesen, dass die Menschen das gut finden, was sie oft genug gehört haben und wiedererkennen (erklärt auch, waum Menschen immer wollen, dass man "Für Elise" spielt und davon total begeistert sind, selbst wenn es schlecht gespielt ist: Sie kennen es und finden es deshalb gut). Das bedeutet, dass die Popmusik Erfolg hat, die häufig im Radio läuft, und die möglichst simpel, also eingängig ist. Damit kann man Geld verdienen. Die Kehrseite: Gerade weil die Sachen so einfach sind, wird man ihrer schnell überdrüssig. Viele Popsongs fallen einem nach dem x-ten mal hören gewaltig auf den Wecker!
Es gibt ein paar Popkünstler, die sich jahrzehntelang im Geschäft halten können, die den schmalen Grad zwischen simpel/eingängig und besonders finden und sich immer wieder neu definieren und dem Markt anpassen. Madonna zum Beispiel. Ob dir ihre Musik gefällt, musst du selbst entscheiden. Was die Bühnenshows angeht: Darin ist die Frau perfekt! Aber das macht nur einen Bruchteil aus, denn Popmusik wird für gewöhnlich über mp3-player in der U-Bahn oder sonstwo gehört, da sieht man diese Shows nicht.
Wenn man aus dem Teenageralter heraus ist, hört man ja auch für gewöhnlich nicht mehr das, was gerade aktuell in den Charts ist, sondern bildet seinen eigenen Geschmack heraus. Und es gibt tausende Stilrichtungen. In welcher Richtung man sich bewegt, hat auch viel mit der jeweiligen Peer-Group, dem sozialen Umfeld zu tun und trägt zur Identitätsbildung und Identifikation bei.
Wenn du jetzt direkte Empfehlungen erwartest: Ich persönlich finde "Rolling in the Deep" von Adele großartig. Das berührt mich. Generell mag ich als Stilrichtung Trip Hop. Ist zuweilen etwas düster, sehr melodisch und irgendwie sexy. Da würde ich dir als Anspieltipp mal das Album "Mezzanine" von Massive Attack (Angel, Man Next Door, Risingson, Teardrop, Inertia Creeps, etc.) empfehlen, auch wenn es schon älter ist. Modernere Sachen gibt es von The xx oder - mehr in Richtung alternative Pop - von Alt-J. Wenn man sich länger damit beschäftigt, findet man in dem Genre untereinander Verweise, Bands zitieren Stücke anderer Bands, entfremden diese. Da muss man sich aber auskennen, damit das auffällt. Oh, und Dubstep mag ich auch. Und in Clubs gefällt es mir, wenn Electro Swing bzw. Swingersclub aufgelegt wird.
Aber das ist mein ganz persönlicher Musikgeschmack, und den kann und will ich hier auch gar nicht begründen.