Welches Niveau werde ich ohne Unterricht erreichen?

Von einem Pianisten, der bei ihr Kurse besucht hat, weiß ich, dass z.B. die russische Pianistin Tatjana Nikolajewa das WTK I+II auswendig spielen und an jeder beliebigen Stelle ohne Noten einsetzen konnte. Und sie wird nicht die einzige (gewesen) sein.....
Ich beneide den Pianisten. Tatjana war eine unheimlich gute Pädagogin, habe ich Pianisten gehört.
 
Das brauchst Du auch nicht sein - glauben solltest Du es trotzdem:

Schau vielleicht mal hier.

gruß

stephan
Im Allgemeinen drängen Klavierlehrer darauf, dass die Schüler ihre Stücke auswendig lernen. (Nicht alle) Ich habe mich immer dagegen gewehrt, weil ich ein relativ guter Blattspieler bin. Wenn man (oder frau) aber etwas richtig erfassen will, muss man es schon auswendig können. Und dass Berufspianisten das wohltemperierte Klavier auswendig können, ist bei jedem vorauszusetzen.
 
Ich glaube, mich an eine Stelle in einem Buch von Harnoncourt zu erinnern, in der er sinngemäß beschreibt, dass das Auswendigspielen eine relativ neue Erscheinung ist. Entstanden in der Romantik, in der sich das Bild des übermenschlichen Künstlers bildete, sollte das Spiel ohne Noten die Virtuosität zusätzlich unterstreichen.
 
Ok, habe es mal auf Youtube hochgeladen. Was mir selber aufgefallen ist, dass ich Pausen zwischen den Tönen im Bass habe. Gibt es sont noch etwas zu bemängeln (abgesehen von dem Fehler gegen Ende, den ihr mir aber sicher verzeihen könnt :D)? Für den Link klickt ihr bitte hier: Moonlight Sonata

Hallo Volare,

auch wenn die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass du keine Mail mehr auf dieses Zitat erhältst versuche ich es trotzdem.

Knapp 5 Jahre sind ins Land gegangen und es interessiert mich brennend (als Anfänger mit ähnlichen Zielen wie damals deine) wie es aktuell um dein Spiel steht.

Viele Grüße,

Jan
 
Knapp 5 Jahre sind ins Land gegangen und es interessiert mich brennend (als Anfänger mit ähnlichen Zielen wie damals deine) wie es aktuell um dein Spiel steht.
Registriert Juni 2011, zuletzt gesehen Juni 2012. Sieht ganz nach dem üblichen Jahr und dann aufgegeben aus.

Vielleicht dürfen wir Volare dann 2032 als Wiedereinsteiger begrüßen. :-D
 
Ich glaube, mich an eine Stelle in einem Buch von Harnoncourt zu erinnern, in der er sinngemäß beschreibt, dass das Auswendigspielen eine relativ neue Erscheinung ist. Entstanden in der Romantik, in der sich das Bild des übermenschlichen Künstlers bildete, sollte das Spiel ohne Noten die Virtuosität zusätzlich unterstreichen.
Ich kenne die Stelle zwar nicht, aber es ist Harnoncourt durchaus zuzutrauen, dass er das schreibt. Allerdings hat man die Musik, die er bevorzugt spielt, damals gar nicht komplett auskomponiert. Allenfalls wurde der Generalbass notiert und der musste dann vom Spieler vervollständigt werden. Belegt ist, dass Toscanini auswendig dirigiert hat und sich danach viele Dirigenten keine Blöße geben wollten. Bis dann einer, ich glaube es war Bruno Walther, Noten hatte. Nachdem das Publikum hörbar geraunt hatte, drehte er sich um und sagte kühl, ich kann nämlich Noten lesen.
 
Dann dürften geschätzte 99 % der Berufspianisten ein Problem haben;-).
Also von den Berufspianisten, die ich kenne und die auch das WTK im Konzert aufführen, können es alle. Aber die Diskussion darüber erinnert mich an eine Wette, die ich einmal in einem Wirtshaus abschloss. Da behaupteten einige, dass man nicht "blind" Schach spielen könne. (Also ohne das Brett zu sehen) Wir machten dann ein Probe aufs Exempel und ich gewann gegen die Runde am Stammtisch. Hat mir damals die Konsumation des Abends eingebracht.
P.S. Da ich ein paar Jahre bei Bösendorfer gearbeitet habe, traf ich in der Zeit eine Menge Berufspianisten. Ich schränke aber ein: nur für die, die Klassik spielen, gilt meine Aussage. Und für einen weiteren: Keith Jarrett.
 
Der Zusatz "die auch das WTK im Konzert aufführen" fehlte ja in Deinem ersten Beitrag, daher mein;-). Es gibt ja sicherlich weitaus mehr Pianisten, die das WTK nicht aufführen oder überhaupt einen großen Bogen um Bach machen.

Es gibt ja auch andere sehr schwierige Werke, z.B. von Liszt. ;-) Zum Thema "Auswendigspielen" schreibt Joachim Kaiser: "Franz Liszt beispielsweise konnte keineswegs alles auswendig, er spielte immer wieder mit Noten." Kaisers Fazit: "Das Auswendigspielen ist eine schöne Zutat, wenn es aus der Fülle kommt und dabei hilft, das Temperament des Interpreten zu befeuern. In jedem anderen Fall - die Noten zu Hilfe nehmen!" :puh:
 
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