Welche Musik wurde in deinem Elternhaus gehört?

Welche Musik wurde in deinem Elternhaus gehört?


  • Umfrageteilnehmer
    41
Nahezu ausschließlich Barockmusik. Reinhard Mey und Hannes Wader. Volksmusik und Schlager waren verpönt, und als ICH mit ca. acht Schlager und Hitparade kennen und lieben lernte, rümpften meine Eltern die Nase und machten sich über mich lustig. Verstehe ich garnicht :-D.
 
In meinem Elternhaus existierte fast gar keine Musik.
Höchstens wurde mal eine "Volksmusik"- Sendung im TV betrachtet, also das, was von der Musikindustrie als solche verkauft wird. Hin und wieder James Last.
Ich bekam zwar irgendwann Klavierunterricht, weil meine Blockflötenlehrerin, die mir dieses Instrument beibrachte, damit ich mich in der Schule nicht dauernd damit blamiere, der Ansicht war, ich solle Das Klavierspielen probieren.
Czerny und Gurlitt wurden aber eher lustlos absolviert.
Dann die erste Schallplatte. Auf dem alten transportablen Plattenspieler solange abgespielt, bis sie praktisch nicht mehr hörbar war. Beethovens Apotheose des Tanzes , die Siebte. Da war es um mich geschehen.
Danke, Ludwig.
 
Dann die erste Schallplatte. Auf dem alten transportablen Plattenspieler solange abgespielt, bis sie praktisch nicht mehr hörbar war. Beethovens Apotheose des Tanzes , die Siebte. Da war es um mich geschehen.
Danke, Ludwig.
Beim Ludwig muss ich mich auch sehr bedanken. Denn auf einer der beiden CDs, bei denen es um mich geschehen war, war ausschließlich Beethovens 5. Klavierkonzert drauf. :musik::herz:
 
Mein Ururgroßvater soll ein recht passabler Harmoniumspieler gewesen sein. Als seine Familie zerbrach, verlor er den Halt und spielte für die Armen bei der Essensausgabe. Später stürzte er sich in die Spree.

Mein Großvater spielte Klavier und Cello, später allerdings nicht mehr: Es hieß, die Großmutter sei eifersüchtig aufs Cello gewesen.

Mein Vater war, wenn man es genau nimmt, sogar ein Enkelschüler von Franz Liszt. Ich weiß aber nicht, ob Liszt gelehrt hat, einen Ziegelstein aufs Pedal zu legen, wie mein Vater es immer bei Mozart tat.

Zentrum meiner musikalischen Kindheit war ein tragbarer Plattenspieler, angeschlossen an ein größeres Transistorradio. Ich hasste die Popmusik, die meine Mutter gelegentlich hörte - Bee Gees oder Simon & Garfunkel – und verliebte mich in so ziemlich das Melancholischste, was vorrätig war: Die Sonate B-Dur op. posth. von Schubert, gespielt von Artur Rubinstein. So nahm das Schicksal seinen Lauf, man kaufte ein Klavier und ich bekam Unterricht...

Es grüßt
Die Drahtkommode
 
Etwas Wichtiges fehlt meiner Ansicht nach in der Liste: Liedermacher, Chansonniers, Cantautori... :idee:

Auch fällt es mir schwer, Klassik und Rock/Metal anzukreuzen, wenn selten mal Auszüge aus der Oper "Carmen", der Bolero von Ravel u.ä. oder die Beatles gehört wurden.

Tonangebend in Sachen Beschallung war sicher meine Mutter. Ausser DRS1 (Schweizer Hauptsender) hörte sie hauptsächlich:
- Liedermacher, allen voran französische, aber auch deutsche und italienische: Georges Brassens, Edith Piaf, Jaques Brel, Yves Montand, Gilbert Bécaud, Hildegard Knef, Reinhard Mey, Juliette Gréco, Joe Dassin, Toto Cutugno
- Schweizer Mundart: Mani Matter, Jacob Stickelberger und andere Berner Troubadouren, Toni Vescoli, Ines Torelli, Michael von der Heide
- Jazz: Glenn Miller, Benny Goodman, Count Basie, George Gershwin, Louis Armstrong, Ella Fitzgerald
- Rock'n'Roll: Beatles

Meinem (leider früh verstorbenen) norddeutschen Vater war Musik offenbar weniger wichtig oder es fehlte ihm die Zeit. Manchmal erklang eine seiner Shanties-Platten oder oben genannte Klassik. So genau erinnere ich mich da nicht mehr... :-(

Ich habe mich seinerzeit wie fishi mit dem Kassettenrekorder vors Radio gesetzt und alles, was mir gefiel, querbeet aufgenommen :-Dalso hauptsächlich Pop/Rock: Abba, Queen, Supertramp, Pink Floyd.
Radiohören kann ich heute noch nicht. Es nervt einfach, wenn ich beim Arbeiten das Gesprochene nicht verstehen kann oder ich nicht richtig zuhöre. Andersrum: Wenn ich richtig zuhöre, kann ich nicht arbeiten. Ich bin wohl nicht multitasking-fähig. :cry2:

Lg, Nessie
 
... und dich dann wahrscheinlich - wie ich - dann immer schwarz geärgert, wenn der Moderator kurz vor Schluss dämlich in den Song reingequatscht bzw. ihn verfrüht ausgeblendet hat...

Klar doch! Und ausserdem habe ich dann die Titel mit weiterem dämlichen Gequatsche meinerseits (auf hochdeutsch, bitteschön!) moderiert. Voll peinlich :schweigen:

Lg, Nessie alias Christine
 
Und das Schönste war doch, wenn einem jemand liebevoll ein Mixtape zusammengestellt hat.... Was damals sauviel Arbeit gemacht hat, damit man alles gut auf eine Kassettenseite bekam, ohne den letzten Song abzuschneiden oder zu viel Leerlauf am Ende zu lassen.
 
Beethoven
Beethoven
Dvorak
Beethoven
Smetana
Beethoven
Tschaikowski
Beethoven
und:
Orff Carmina Burana :herz:
 

... und dich dann wahrscheinlich - wie ich - dann immer schwarz geärgert, wenn der Moderator kurz vor Schluss dämlich in den Song reingequatscht bzw. ihn verfrüht ausgeblendet hat...

HR3 Hitparade gesungen:

Hit Nummer dreiiiiiiihhhhhhhhhhh.........,
-mmer zweiiiiiiihhhhhhhh..........,
-er eiiiiiiiiiiiiinnnnnnnsssss..........,

Das waren die einleitenden schrägen Töne der aufgenommenen nachfolgenden Charthits. Die haben sich für immer und ewig ins Gedächtnis eingebrannt - weil tausendfach gehört.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, wie schon von einigen erwähnt, fehlt hier natürlich so manches in der Liste, aber, aber die Umfrage erlaubt leider nur 10 Punkte... und zusammenfassen kann man die unterschiedlichen Genres ja nur bedingt.
Aus dem überwiegenden Klassikkonsum im Elternhaus könnte man darauf schließen, dass sich hier viele bildungsbürgerlich Geprägte herumtreiben ;) Ich dachte bis jetzt, dass sich das Klavierspiel in den letzten 30 Jahren mehr und mehr demokratisiert hätte.
 
HR3 Hitparade gesungen:
Hit Nummer dreiiiiiiihhhhhhhhhhh.........,
-mmer zweiiiiiiihhhhhhhh..........,
-er eiiiiiiiiiiiiinnnnnnnsssss..........,

Ich hab immer "Hits mit Willem" im NDR gehört (vielleicht kennt den hier noch jemand?) und auch wenn ich seine sonore Stimme eigentlich mochte, hätte ich ihn manchmal für das ewige Gequatsche erwürgen können!
 
Aus dem überwiegenden Klassikkonsum im Elternhaus könnte man darauf schließen, dass sich hier viele bildungsbürgerlich Geprägte herumtreiben ;) Ich dachte bis jetzt, dass sich das Klavierspiel in den letzten 30 Jahren mehr und mehr demokratisiert hätte.

Würdest Du denn sagen, daß zwischen "Bildungsbürgertum" und Demokratie ein Widerspruch besteht? Das Bürgertum ist nun einmal der traditionelle Bewahrer der sog. "Bildungsgüter", und wenn es zutrifft, wie allenthalben gesagt wird, daß Bildung aller Art zum Wichtigsten gehört, was wir der nachfolgenden Generation vermitteln können, dann es es doch gut, wenn es eine breite Mittlerschicht von Bildung gibt, solange sie "Besitz" von Bildung nicht als Abgrenzungsinstrument gegen "die da unten" benutzt.

Und wir reden ja hier von der Situation in unseren Elterhäusern, das kann natürlich kein Bild der aktuellen Situation liefern. Ich könnte mir vorstellen, daß die Existenz kommunaler Musikschulen die Popularisierung des Klavierunterricht doch begünstigt hat. Vielleicht kennt jemand Untersuchungen dazu? Jedenfalls sollte die Situation günstiger sein als vor dem Krieg oder in den 50er und 60er Jahren, wo Leute mit kleinem Einkommen oft gar keinen Zugang zum Klavier hatten. Die Situation, daß der Markt von einer Fülle preiswerter Gebrauchtinstrumente beschickt wird, besteht ja noch nicht allzulange. Hier profitieren die Käufer von der partiellen Abwendung des Bürgertums vom Traditionsgut Klavier.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe im Bekanntenkreis einige Erwachsene (die eher in den 70er/80ern aufgewachsen sind), bei denen anscheinend in der Kindheit "kein Geld für ein Instrument" vorhanden war... Das finde ich enorm schade! Wie die Situation heute ist - keine Ahnung.
 
@sla019 Ich komm aus einem ländlich geprägten Arbeiterhaushalt, bin auf eine Privatschule gegangen, hab studiert, und bin damit zumindest in Österreich die Ausnahme.

Ende der 80er Jahre gab es nur 2 oder 3 Klassenkollegen mit Klavier. Die waren aus gutbürgerlichem Haus mit Tradition, da gabs Geld, auch wenn das meist wohl nicht fürs Klavier ausgegeben wurde. Deren Eltern waren Juristen, Psychologen, Lehrer, untereinander befreundet, sie blieben ein bissl unter sich. Die Kinder lernten - obwohl unmusikalisch - Klavier, weil das eben dazugehört. Ich glaub, das ist bei diesen Leuten immer noch so.
Ich hab keine Daten, ob heutzutage mehr Kinder Klavier lernen als damals, und ob die Herkunftsfamilien heute heterogener gefächert sind als früher. Ist das Klavier nach wie vor ein Instrument für die Eliten? Zumindest schaffen leistbare Digitalpianos die Voraussetzung, auch im Wohnsilo damit zu spielen, ohne Nachbarschaftskriege anzuzetteln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei uns wurde fast nur Klassik gehört, ob im Radio oder auf Schallplatte. Mein Vater hatte nie Gelegenheit, ein Instrument zu erlernen, seine Liebe zur Musik war jedoch sehr groß, insbesondere Opern und Lieder waren seine große Leidenschaft. Seine Lieblingssänger waren Beniamino Gigli, Richard Tauber und Fritz Wunderlich. Darüber hinaus die großen Sinfonien und Klavierkonzerte der klassischen und romantischen Komponisten. Da er nur am Wochenende aufgrund seines Berufes daheim war hat meine Mutter die Woche über auch schon einmal im Radio in andere Sender als WDR 3 reingehört, insbesondere die mittlerweile eingestellte Reihe Schellack-Schätzchen im WDR-Radio wurde gern und oft eingeschaltet.
Meine Liebe zum Jazz wurde nicht von meinen Eltern sondern von meinem Onkel geweckt. Ich bin sowohl meinen Eltern, die mir Klavierunterricht ermöglicht haben, als auch ihm bis heute dankbar, dass ich eine große Bandbreite an Musik kennen lernen konnte.
 
Meine Mutter hatte nie viel mit Musik am Hut und ist auch völlig unmusikalisch, und hat auch keine besonderen Sachen gehört. Als ich im Kindergartenalter war, hat sie viel mit mir gesungen, Volkslieder und sowas, weil ich das wollte. Später hab ich dann im Laufe der Jahre die Musikwelt für mich erkundet (das meiste ist mir heute noch peinlich), bin meiner Mutter so lange auf die Nerven gegangen, bis sie mir ein Keyboard und Unterricht bezahlen konnte.
Woher mein Musikinteresse kommt, ist mir nicht klar. Wahrscheinlich wird Vererbung in der Hinsicht einfach überbewertet.
 
Aus dem überwiegenden Klassikkonsum im Elternhaus könnte man darauf schließen, dass sich hier viele bildungsbürgerlich Geprägte herumtreiben ;) Ich dachte bis jetzt, dass sich das Klavierspiel in den letzten 30 Jahren mehr und mehr demokratisiert hätte.
Nanu? Das Bildungsbürgertum ist Deiner Ansicht nach nicht demokratisch? Das widerspräche diametral meinen eigenen Beobachtungen.
 

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