Welche Musik wurde in deinem Elternhaus gehört?

Welche Musik wurde in deinem Elternhaus gehört?


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    41
Bin mit Udo Lindenberg, westernhagen, Onkelz, Bon jovi, Aerosmith, Rock eigentlich aller Art, und mit diversen hip hop Grams groß geworden. und trotzdem hab ich zum klavier gefunden, weils cooler ist ;)

Ne, im Ernst, klavier spielen interessiert mal so ziemlich niemanden! Das ist ein interessantes Hobby.

Lg lustknabe
 
Ich hab keine Daten, ob heutzutage mehr Kinder Klavier lernen als damals, und ob die Herkunftsfamilien heute heterogener gefächert sind als früher. Ist das Klavier nach wie vor ein Instrument für die Eliten? Zumindest schaffen leistbare Digitalpianos die Voraussetzung, auch im Wohnsilo damit zu spielen, ohne Nachbarschaftskriege anzuzetteln.">
Ich hab keine Daten, ob heutzutage mehr Kinder Klavier lernen als damals, und ob die Herkunftsfamilien heute heterogener gefächert sind als früher. Ist das Klavier nach wie vor ein Instrument für die Eliten? Zumindest schaffen leistbare Digitalpianos die Voraussetzung, auch im Wohnsilo damit zu spielen, ohne Nachbarschaftskriege anzuzetteln.

In meiner Gegend ist das Klavier seit Jahren das meistgespielte Musikinstrument an den Musikschulen. Dank subventioniertem Unterricht (nach Einkommen der Eltern) und günstigen Anschaffungsmöglichkeiten für (Digital) Pianos steht dem Wunsch der Kinder nach Klavierunterricht eigentlich nicht mehr viel im Weg. In den Schulklassen meiner Kinder sah das etwa so aus:

1. - 3. Klasse: 2/3 der Kinder spielen ein Instrument, wovon etwa die Hälfte Klavier.
4. - 6. Klasse: da werfen viele den Bettel hin und es spielen noch etwa 1/3 der Kinder der Klasse ein Instrument. Davon immer noch etwa die Hälfte Klavier.
Danach gehen die Kinder in die Oberstufe. Im Gymnasium spielen etwa 3/4 der Kids ein Instrument. Auf Sekundarstufe A ist das vielleicht noch 1/4 der Klasse und auf der Sekundarstufe B und C spielt praktisch niemand mehr ein Instrument.
Die Klavierspielenden Kids kommen aus allen möglichen Einkommensschichten. Meine persönlichen Beobachtungen haben jedoch ergeben, dass je höher das Einkommen der Eltern, desto eher wird Klavier gespielt. Die Nationalität spielt dabei eigentlich keine grosse Rolle, wobei ich persönlich zum Beispiel keine Kids aus Familien mit Herkunft aus den Ex-Jugoslawischen Ländern kenne, die ein Instrument spielen.
LG
Sonatina">

In meiner Gegend ist das Klavier seit Jahren das meistgespielte Musikinstrument an den Musikschulen. Dank subventioniertem Unterricht (nach Einkommen der Eltern) und günstigen Anschaffungsmöglichkeiten für (Digital) Pianos steht dem Wunsch der Kinder nach Klavierunterricht eigentlich nicht mehr viel im Weg. In den Schulklassen meiner Kinder sah das etwa so aus:

1. - 3. Klasse: 2/3 der Kinder spielen ein Instrument, wovon etwa die Hälfte Klavier.
4. - 6. Klasse: da werfen viele den Bettel hin und es spielen noch etwa 1/3 der Kinder der Klasse ein Instrument. Davon immer noch etwa die Hälfte Klavier.
Danach gehen die Kinder in die Oberstufe. Im Gymnasium spielen etwa 3/4 der Kids ein Instrument. Auf Sekundarstufe A ist das vielleicht noch 1/4 der Klasse und auf der Sekundarstufe B und C spielt praktisch niemand mehr ein Instrument.
Die Klavierspielenden Kids kommen aus allen möglichen Einkommensschichten. Meine persönlichen Beobachtungen haben jedoch ergeben, dass je höher das Einkommen der Eltern, desto eher wird Klavier gespielt. Die Nationalität spielt dabei eigentlich keine grosse Rolle, wobei ich persönlich zum Beispiel keine Kids aus Familien mit Herkunft aus den Ex-Jugoslawischen Ländern kenne, die ein Instrument spielen.
LG
Sonatina
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Nanu? Das Bildungsbürgertum ist Deiner Ansicht nach nicht demokratisch? Das widerspräche diametral meinen eigenen Beobachtungen.
Ich bezog das vor allem auf die Durchlässigkeit der österr. Gesellschaftsschichten. Das österreichische Bildungssystem ist z.B. kaum durchlässig. Mit 10 Jahren wird man entweder auf die Hauptschule/Neue Mittelschule geschickt oder auf die AHS. Und dort bleibt man dann auch. Das wird hier vielerorts bekrittelt, dass es für ein Kind mit 10 Jahren noch viel zu früh für eine solche Entscheidung ist.

Auf diesen Faden bezogen: dass so viele in der Kindheit nur Klassik gehört haben, deutet für mich zumindest darauf hin, dass sie nicht aus bildungsfernen Schichten stammen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit 10 Jahren wird man entweder auf die Hauptschule/Neue Mittelschule geschickt oder auf die AHS. Und dort bleibt man dann auch.

Hilf uns bitte mal: was ist AHS? und Du schreibst oben, Du seist auf einer Privatschule gewesen. Was war denn das für eine und wodurch unterscheidet sie sich von der staatlichen Schullaufbahn? In Bayern etwa wäre das wurscht, denn da steht der pivate Schulträger (vor allem die beiden großen Kirchen und die Städte) auch unter staatlicher Kuratel. Es sei denn, wir reden von Einrichtungen, die sich bewußt aus dem staatlichen System ausgeklinkt haben wie z.B. die Waldorfschulen etc. Aber da kann es für die Eltern rasch heftig teuer werden, und Du schreibst ja, daß Du aus einem Arbeiterhaushalt kommst.
 
@sla019 AHS ist hier eine allgemeinbildenende höhere Schule, gemeinhin als Gymnasium bezeichnet. Ja, die Schule war privat, allerdings mit Öffentlichkeitsrecht, d.h. Lehrer vom Staat bezahlt. Der Lehrplan unterscheidet sich kaum oder gar nicht von staatlichen Schulen. Aber die Klientel unterscheidet sich sehr wohl, und durch Notenschnitt/Aufnahmegespräch wird hier jedenfalls selektiert. Rein von meiner Herkunft hätte ich wohl auf die Hauptschule gehen müssen und Blasmusik spielen. Dass das nicht so war, dafür bin ich ein bisschen dankbar, weil ich sonst wohl kaum studiert hätte und wahrscheinlich auch nicht Klavier spielen würde.
 
@sla019 AHS ist hier eine allgemeinbildenende höhere Schule, gemeinhin als Gymnasium bezeichnet. Ja, die Schule war privat, allerdings mit Öffentlichkeitsrecht, d.h. Lehrer vom Staat bezahlt. Der Lehrplan unterscheidet sich kaum oder gar nicht von staatlichen Schulen. Aber die Klientel unterscheidet sich sehr wohl, und durch Notenschnitt/Aufnahmegespräch wird hier jedenfalls selektiert. Rein von meiner Herkunft hätte ich wohl auf die Hauptschule gehen müssen und Blasmusik spielen. Dass das nicht so war, dafür bin ich ein bisschen dankbar, weil ich sonst wohl kaum studiert hätte und wahrscheinlich auch nicht Klavier spielen würde.

Am End ist der Blasmusik ja ein großes Talent verlorengegangen? ;) Aber naja, das hättest Du auf dem Gymnasium ja auch beweisen können. Danke für die Aufklärung!

PS. Ich hab eine alte Bekannte in innsbruck, die stolz darauf ist, daß sie Lehrerin (pardon: Professorin) an einem sog. "Akademischen Gymnasium" ist. Das ist dann wohl ein "Nicht-AHS"?
 
@sla019 ist auch eine AHS. Im Gegensatz zu Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS).
 
Hi JBS, Du hast eine Option vergessen: Schlager. Die hat jedenfalls meine alleinerziehende Mutter im Radio gehört. Plattenspieler hatte sie keinen. Gelegentlich hat sie auch mal einen Klassiksender eingeschaltet. Obwohl sie selbst lange Jahre aktiv Klavier gespielt hat (ausschließlich Klassik), spiegelte dies nicht ihren allgemeinen Musikgeschmack wider.

Auch in der Kindertagesstätte wurden Schlager rauf und runter gehört: von Rex Gildo bis Abba habe ich damals alles kennengelernt. Zur Klassik bin ich über ein Geschenk einer Tante gekommen. Sie hat mir ein Komponistenquartett geschenkt. Daraufhin habe ich im Radio, später Cassetten, gezielt Musikwerke der verschiedenen Komponisten angehört. Eines der ersten Werke, das mir in guter Erinnerung geblieben ist, war die Mond-Arie Rusalkas von Dvorak, ein zauberhaftes Stück.
 
4. - 6. Klasse: da werfen viele den Bettel hin und es spielen noch etwa 1/3 der Kinder der Klasse ein Instrument. Davon immer noch etwa die Hälfte Klavier.

Ich versuche gerade, die Bilanz der 6. Klasse von meinem Sohn zu ziehen:
- 3 oder 4 Klaviere
- 3 Klarinetten
- 2 Geigen
- 1 Querflöte
- 1 Trompete
- 1 Harfe (hat aufgehört?)
Macht insgesamt 10-12 Instrumente bei 24 Kindern. Kommt annähernd hin.

Lg, Christine
 

Beim Ludwig muss ich mich auch sehr bedanken.

Das gilt auch für mich.

Wie ich bereits geschrieben habe wurde in meinem Elternhaus keine Musik gehört. Klassische Musik war für mich damals etwas, das sich grauhaarige Menschen jenseits der 60 anhören. Diese Fehleinschätzung hat sich 1986 in einer einzigen Sekunde verflüchtigt.

Arbeitskollegen und ich hatten damals einen Ausflug in die Wüste unternommen. Während einer Rast hat mein Chef eine Kassette mit einer Beethoven-Sinfonie laufen lassen. Die Stille in der Wüste und diese Musik (und später Wagner) war für mich wie eine Initialzündung. Es gab wohl kaum eine Stelle an meinem Körper die nicht von Gänsehaut überzogen wurde. Was war das für ein Erlebnis - ich werde dieses Gefühl nie vergessen genauso wenig wie das Gefühl vor 3 1/2 Jahren, als ich erstmal ein Klavierkonzert gehört habe. Bis dahin war Klaviermusik für mich wie musikalische Höllenqualen (diese Wahrnehmung haben meine Eltern mir leider mit Erfolg "eingeimpft").

Ich habe mir dann damals aus Deutschland CDs schicken lassen und nach Feierabend Klassik gehört. 1988 ist etwas passiert das dazu geführt hat, dass ich mich über 20 Jahre der klassischen Musik verweigert habe. Erst 2011 habe ich wieder zu dieser zurückgefunden und in der Philharmonie alle Beethoven Sinfonien (Barenboim und WEDO) genossen. Seitdem kann ich mir ein Leben ohne Musik, ohne klassische Musik und ohne Klaviermusik nicht mehr vorstellen.
 
@Marlene, ich freue mich für dich, dass du zur klassischen Musik und Klaviermusik zurückgefunden hast! Es bereichert unser Leben unheimlich, nicht wahr? :-)
 
Musik / Elternhaus:
Um auf die Threadfrage zu antworten:

Da müsste man eigtl. differenzieren: Musik, die meine Eltern von sich aus hörten, würde ich auf meine Mum beschränken: Mein Vater war nicht so interessiert an Musik. Meine Mum schon eher, und es gab einige Schallplatten, die von früher stammten, die entweder von meinen Großeltern auf meine Mutter - und dann auf mich - übergingen, oder welche, die meine Mum irgendwoher hatte ( evtl. von ihrer Schulkameradin in Hannover, dieser Cortot-Schülerin, oder von einer anderen Freundin, die ebenfalls - m.E. sehr gut - Klavier spielte ), oder die sie selbst mal gekauft hatte.

Also schwerpunktmäßig aus DIESEN Quellen waren es tatsächlich Schallplatten: Kleine 45er, mit ohne Ende spanischen Kram, so Jotas usw., hab noch n Stapel im Keller, dann die Suite Espanol-Platte, gespielt von Jose Tordesillas, und Chopin for Orchestra ( auch Platte ), die ich selbst sehr liebe und noch immer habe, aber auch Opas Jagdplatte, mit ganz vielen schönen Jagdliedern, richtig mit Jägerchor und so.

Dann kam: Ich ins Spiel, und brachte als Jugendlicher so Ärzte und Tote Hosen, auch Onkelz, aber auch HipHop usw. mit ein, dann im Verlauf auch das, was ich am Klavier so gemacht hatte, Beethoven und das ganze Gezeugs, Chopin, und nat. Gottschalk, ihr Lieblingsstück war "La Savane", mehreres davon mochte meine Mum sehr, anderes fand sie bedenklich,.... , sie sagte immer "Gottschalk...guck ihn an: ein geschickter Bursche..wie ein ungarischer Pferdehändler! Der wusste, die Massen zu begeistern!"

Clementi und Kuhlau, Pachelbels Canon, vieles von Scarlatti, das mochte sie gern hören. Gehört haben wir, als sie krank wurde, dann zum "Schluss" auch Randy Newman ( Ride, Gambler, ride ), oder auch Johnny Cash, ganz viele Lieder ( hab ne 1000 Hits Sammlung als MP3s, wo er nat. auch vorkommt, ), meine Mum mochte auch Baccara, einiges von ABBA, alte DECCA-Platten mit Skifflegroup-Liedern ( Midnight Special, oder auch Take This Hammer ), und sie mochte sehr gern Rambling Jack Elliott "Jack of Diamonds", dieses Lied und auch "Ride, Gambler, Ride" von Randy Newman aus dem Film "Maverick" war nicht nur meine bevorzugte motivierende Begleitmusik zum Pokern, sondern auch meine Mum liebte diese. Sie schaute ja oft zu!

Dschinghis Khan und Boney M ebenfalls, das mochte nicht nur ich, sondern auch sie.
Wohingegen sie FALCO z.B. nicht mochte, ich jedoch sehr.

Also insgesamt: Höchst vielfältig, auch bestimmte Kunstlieder ( Franz Schubert würd ich hier nennen: "Grabe, Spaten, grabe", "Leiermann" und solche ) mochte man hier.

Also was Genaues ankreuzen könnte ich jetzt nicht: Es ist ja fast alles vertreten. Also summa summarum:

Vielfältig, würd ich doch schon sagen.

LG, Olli!
 
wo müsste man eigentlich den Heino samt seiner schwarzbraunen Haselnuss einordnen?
Die einen sprechen von "Pseudo-Folklore", andere nennen das "volkstümlichen Schlager". Die Abgrenzung fällt schwer, weil Elemente unterschiedlicher Musikrichtungen gleichzeitig präsent sind: Instrumentarium aus populärer Musik und Schlagerwelt für traditionelle Melodien, deren Urheber mitunter unbekannt sind:



LG von Rheinkultur
 

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