Was ist eine Opernparaphrase?

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Mrc707062

Guest
Ist eine Opernparaphrase (wie die von Liszt) quasi nur Fantasien wie die Carmen Fantasie von Sarasate oder die Fantasie über die Hochzeit des Figaro von Liszt oder gibt es etwas was die beiden unterscheidet, oder kann man eine Transkription auch schon Paraphrase nennen (eigentlich ja nicht oder?)?
Also was genau ist eine Fantasie (über ein Thema) und was eine Paraphrase?
 
@ehenkes :

Die Paraphrase in der Popmusik

Pjotr Iljitsch Tschaikowskis Der Nussknacker (Marsch) erschien im Januar 1962 von B. Bumble & the Stingers als Nut Rocker in einem Boogie-Piano-Arrangement. Der Nummer-Zwei-Hit Hello Muddah hello Fadduh von Allan Sherman mit einem lustigen Text über den wechselhaften Sommerferiencamp-Aufenthalt eines Schülers (August 1963) basierte auf Amilcare Ponchiellis Tanz der Stunden. Insbesondere im Baroque Rock/Symphonic Rock, der stark durch klassische Musik beeinflusst war, ist die Paraphrasierung ein beliebtes Stilmittel gewesen. Zu erwähnen sind Procol Harums Millionenseller A Whiter Shade of Pale mit Bachs Wachet auf, ruft uns die Stimme (BWV 140; Mai 1967), The Nice mit dem Allegro aus Bachs Drittem Brandenburgischen Konzert (LP Ars Longa Vita Brevis; Dezember 1968) oder die niederländische Gruppe Ekseption mit der – in der Popmusik oft aufgegriffenen – Fünften Sinfonie in c-Moll von Ludwig van Beethoven (Mai 1969). Dies ist gleichzeitig das berühmteste „klassische Riff“. Es handelt sich um das Anfangsmotiv aus „Beethovens Fünfter Sinfonie“ mit den markanten drei Achteln auf G, denen in derselben Dynamik (Fortissimo) ein langgezogenes Es folgt. Durch Beethovens im Frühjahr 1808 fertiggestelltes Werk wurde die Notenfolge dieser vier Noten so berühmt, dass sie in Paraphrasen häufig adaptiert wurde (neben Ekseption auch das Intro bei Roll Over Beethoven vom Electric Light Orchestra, Januar 1973) oder als Grundlage beim Nummer-eins-Hit A Fifth of Beethoven von Walter Murphy (Mai 1976) dient.

Viel Spaß beim Durchhören!

CW
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück zum Ausgang: Liszt verwendet die Begriffe recht willkürlich. Paraphrase ist eine Fantasie in freier Form über Themen aus einem anderen Werk (Rigoletto Paraphrase: Relativ kompakt, Réminiscences de Norma: ausladend);
Transkription ist dagegen eine Übertragung, bei der die Form des Ausgangswerkes genau erhalten wird (Schubert/Liszt Lieder, Tannhäuser Ouvertüre). Aber selbst da gibt es Grenzfälle. Wenn Liszt bei 'Auf dem Wasser zu singen' eine extra Strophe dazu komponiert ; was ist das dann?
Genauere Festlegungen enden immer im Streit über Worte, zu jeder Position gibt es Gegenbeispiele!?
 

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