Opern-Paraphrasen

Ein merkwürdiges Urteil, wenn man das Projekt im Einzelnen gar nicht kennt.
@Stilblüte hat das Projekt doch eigentlich gut vorgestellt

Das es im Rahmen ihres Masterstudionganges stattfindet, soll den Studierenden wahrscheinlich vermittelt werden, wie man ein Konzertprogramm zu einem bestimmten "Thema" verwirklicht, stringent aufbaut, etc.

Das Thema könnte man durchaus noch spezifizieren.

Opern Paraphrasen im Wandel der Zeit, Opern - Paraphrasen und Virtuosität, Paraphrasen abseits der "Autobahn", etc. etc.

Ich fand es nur sehr erhellend, dass direkt als Vorschläge 0815, schon oft gespielt kamen.

@mick du wirst mir jetzt - wahrscheinlicg mit Recht. mit all deinem Wissen - erklären, welche Tiefe etc. in Liszts etc. Paraphrasen liegt, trotzdem finde ich es angestaubt, außer @Stilblüte mischt den Laden auf. :)

Und vor allen dem Publikum wird das Geschehen auf der Bühne kommentiert, mit Infos etc.
 
Meine Freundin hat kürzlich bei einem Vortragsabend in kleinerem Rahmen Korngolds Violinkonzert (mit Klavier) aufgeführt. Die Amis haben es irgendwie zur Kenntnis genommen und hinterher gefragt, warum sie das gespielt hat und nicht das viel schönere Konzert von Barber. :cry2:
Vielleicht hätte deine Freundin vorher ein paar einführende Worte sprechen sollen ;)

Dem Publikum das "Neue" schmackhaft machen! Wenn man in ein 3 Sterne Restaurant geht, erwartet jeder, dass man Erklärungen etc . erhält, trotzdem ist es immer noch üblich bei Klassikkonzerten, dass der Künstler sein Programm ohne Interaktion mit dem Publikum runterspielt. Seltsam!
 
Dem Publikum das "Neue" schmackhaft machen!
Vielleicht mit der jüngsten Opernparaphrase der Musikgeschichte:

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Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne sie noch nicht und bin auch ganz gespannt auf die Noten. Marvin Wolfthal scheint ein Carter-Schüler zu sein oder war mit ihm befreundet - das Werk ist Carter jedenfalls "with admiration and friendship" gewidmet. Auf der UE-Seite gibt es ein kleines Zitat aus dem Stück, mit dem Alwa-Thema - klingt sehr verheißungsvoll. Das wäre doch was für Dich!
 
Es gibt eine Fantasie von Liszt über zwei Motive aus der Hochzeit des Figaros, die von Busoni vollendet wurde, die ich ebenfalls sehr mag.



Thalberg hat ja nicht den besten Ruf und mit Sicherheit findet man viel Blendwerk und Mittelmäßigkeit unter seinen Opern-Bearbeitungen, ein paar Sachen finde ich trotzdem ansprechend, z.B. das hier...



...oder das hier...



...und zum Abschluss das hier.



Viele Grüße!
 



Warum also nicht diese herrliche Paraphrase über Carmen?
 
Mein Lehrer hat mich heute nochmal sehr ausführlich bequatscht, dass ich unbedingt den Liebestod spielen soll, das wäre doch so ein großartiges Stück. Ich habe gesagt, ich fühle mich zu jung für Opern. Er hat gesagt, vielleicht sollte ich mich in ein schweres Liebesdrama stürzen, und kurz bevor ich sterbe, dieses Stück noch schnell spielen. Dann hat er mir die Noten mitgegeben und gesagt, ich soll es mir durchspielen.
Es sind ja nur acht Seiten, das überlebe ich schon... Ich dachte, es wäre länger.

Ich glaube, meine Abneigung gegen "Tristan und Isolde: Liebestod" kommt daher, dass ich jedes einzelne darin vorkommende Wort nicht mag. Tristan und Isolde sind für mich einfach grauenhafte Namen (sorry, falls hier jemand so heißt... Gegen meinen Geschmack kann ich nichts, und für eure Namen könnt ihr nichts) und die Vorstellung eines schmalzigen Liebestodes finde ich genauso furchtbar. Aber wenn ich mir vorstelle, sie hießen Ben und Anna, Anna wäre Krankenschwester und Ben ein gutaussehender Assistenzarzt, der sie gerade mit einem Luftröhrenschnitt vor dem Erstickungstod an einem Kugelschreiber bewahrt hat, vielleicht klappt es dann...
:lol::ballon::-D
 

Du machst aus Tristan eine Seifenoper? Ich fasse es nicht! :cry2::cry2::cry2::cry2:

Zur Strafe schaust du dir das nun dreimal von Anfang bis Ende an:

 
Mick :love:
Ich kann mir gut vorstellen, dass ich mich irgendwann vier Stunden in die Oper setze und Liebesgeschmalz angucke (und -höre). Aber im Moment fehlt mmir dazu die Zeit. Da würde ich mir lieber vier Stunden russische Sinfonien anhören.
 
Mein Lehrer hat mich heute nochmal sehr ausführlich bequatscht, dass ich unbedingt den Liebestod spielen soll, das wäre doch so ein großartiges Stück.
da hat er recht :-)
Ich glaube, meine Abneigung gegen "Tristan und Isolde: Liebestod" kommt daher, dass ich jedes einzelne darin vorkommende Wort nicht mag.
...hm...dir ist aber bekannt, dass niemand, der irgendeine Opernparaphrase oder - transkription vor den Leuten auf dem Klavier spielt, dazu das Libretto rezitieren muss? ;-):-D:-D

Aber bei einer ausgewiesenen Aversion gegen Libretti und Herz-Schmerz-Schmalz-Handlungen gibt es ja genügend für Klavier verarbeitete Opernszenen, die entweder keinen Text haben oder situationsbedingt auf tragisches Herz-Schmerz-Gesabbel verzichten:
Wagner/Busoni: Siegfrieds Trauermarsch (Götterdämmerung) ((wird dir sehr viel Arbeit machen))
Wagner/Liszt: Walhall (Rheingold)
Verdi/Liszt: Don Carlos Paraphrase
Tschaikowski/Liszt: Polonaise aus Eugen Onegin
Gounod/Liszt: Faustwalzer
:-)
 
Mein Lehrer hat mich heute nochmal sehr ausführlich bequatscht, dass ich unbedingt den Liebestod spielen soll, das wäre doch so ein großartiges Stück. Ich habe gesagt, ich fühle mich zu jung für Opern. Er hat gesagt, vielleicht sollte ich mich in ein schweres Liebesdrama stürzen, und kurz bevor ich sterbe, dieses Stück noch schnell spielen. Dann hat er mir die Noten mitgegeben und gesagt, ich soll es mir durchspielen.
Es sind ja nur acht Seiten, das überlebe ich schon... Ich dachte, es wäre länger.

Ich glaube, meine Abneigung gegen "Tristan und Isolde: Liebestod" kommt daher, dass ich jedes einzelne darin vorkommende Wort nicht mag. Tristan und Isolde sind für mich einfach grauenhafte Namen (sorry, falls hier jemand so heißt... Gegen meinen Geschmack kann ich nichts, und für eure Namen könnt ihr nichts) und die Vorstellung eines schmalzigen Liebestodes finde ich genauso furchtbar. Aber wenn ich mir vorstelle, sie hießen Ben und Anna, Anna wäre Krankenschwester und Ben ein gutaussehender Assistenzarzt, der sie gerade mit einem Luftröhrenschnitt vor dem Erstickungstod an einem Kugelschreiber bewahrt hat, vielleicht klappt es dann...
:lol::ballon::-D

Wenn ich jetzt den dringenden Vorschlag deines Lehrers mit Siegmund Freund oder Projektionsfläche verbinde :blume:
 
Das gibt es wirklich in voller Länge im Netz? is ja irre. Ich höre grade die BR-Sendung zu Ehren von Zubin Mehta, aber danach hör ich mir das dreimal an, ganz sicher (wenn auch nicht an einem einzigen Tag).
3 x 4 Stunden - wär ja nur ein halber Tag. Nie würdest Du die Zeitdehnung durch Musik besser erfahren als bei einem solchen Hörexperiment.

In den Außenakten des Tristan hat Wagner hat etwas getan, was der Oper als einem handlungsbewegten Schaustück zuwiderläuft: nicht nur den völligen Stillstand der Handlung gewagt, sondern die Langeweile förmlich auskomponiert (wobei auskomponierte Langeweile nicht dasselbe ist wie langweilige Musik) - im ersten Akt Isoldes trostloser Zustand bei der ewiglangen Überfahrt nach Cornwall, im dritten Akt Tristans endloses frustierendes Warten. Wagner hatte ein Faible für das Warten (und die schmerzlich-sehnsuchtsvolle Vorerwartung, die das Ersehnte ersetzt), darin seinem Pariser Kumpel Baudelaire sehr ähnlich. Im dritten "Tannhäuser"-Akt wird es vorgedacht, in den Außenakten des "Parsifal" in abgeschwächter Form wiederholt. Puccini wagt dasselbe im zweiten Akt der "Butterfly". Den Zuschauer/Zuhörer in dieses lange Verweilen mit hineinzunehmen, war damals noch ein gewagtes Experiment. Es wurde erst durch Samuel Beckett offiziell bühnentauglich.

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