Was gehört zu einem "brillant" dargebotenem Stück...?

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Dreiklang

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Hallo zusammen,

vielleicht fällt uns dazu einiges ein. Als erstes wäre natürlich zu nennen eine makellose Musikalität, und eine perfekte technische Beherrschung des Stückes ("Virtuosität").

Werktreue, für den, dem das wichtig ist.

Aber zwei weitere Dinge sind mir kürzlich klargeworden:

Klangfarben...

dass sie sehr wichtig sind für eine hochqualitative Darbietung, war nun wirklich keine neue Erkenntnis für mich.

Dass man sich immer sehr konsequent fragen sollte, ob man wirklich schon in jeder Sekunde seines Stückes alle denkbaren/guten/sinnvollen Klangfarben drin hat, das schon eher.

Natürlich kostet es Zeit, sein Übungsstück mit Klangfarben zu veredeln; man will sie ja schließlich einerseits zuverlässig erzeugen, und andererseits beim Hören auch einwandfrei wahrnehmen können.

Aber das kann sich wirklich lohnen...!

Zweitens: Wiederholungen... das meint, gleiche Abschnitte eines Stückes, zwei- oder mehrfach gespielt.
Dabei gilt, sich immer für jede Wiederholung eine etwas andere musikalische Gestaltung einfallen lassen, andere Stimmen betonen, eine etwas andere Geschwindigkeit wählen usf. usf. - eben variieren.

Man kann eine Menge herschenken, wenn man an solchen Dingen nicht arbeitet!

Und das kann nicht eben wenig Arbeit sein - aber das musikalische Zuhörer-Ohr wird es einem danken.

Vielleicht gibt es zum Thema noch mehr.

Viele Grüße
Dreiklang
 
Zuletzt bearbeitet:
spontan meine ich, dass Instrument und Raum u.a. hier sehr kniffelige Komponenten sind, die obendrein schwer kalkulierbar scheinen.
Sehr richtig :idee::super:

Gehört auch mit dazu. In einer halligen Kirche muss man völlig anders spielen als in einem kleinen (womöglich mit Teppich ausgelegten) akustisch "trockenen" Zimmer.

Es gilt immer, das Spiel an die Raumakustik anzupassen.
 
Nicht unbedingt - beim ersteren ging es darum, wie ich eine zuverlässige reproduzierbare Präsentation erreiche(-n könnte).
Hier geht es darum, was Brillanz bei einer Darbietung (ob live, oder nicht) ausmacht, oder ausmachen könnte.
Kenne ich... sind mir aber zuviele Allgemeinplätze und pauschale Aussagen, die anhand von konkreten Beispielen untermauert gehörten. Etwa so: Aufnahme A verletzt die "rhythmische Präzision", Aufnahme B nicht.
Und vermutlich genau dann würden die hitzigen Diskussionen losgehen ;-)
__________

Und was ich gerne in diesem Zusammenhang erwähne: wenn es bei schwierigen Stücken mit den genannten beiden Aspekten nicht klappt, warum nicht einfach mal ein einfaches Stück spielen - bei dem aber 100% vorlegen?
Nur, wer lässt sich schon dazu herab, ein (richtig) einfaches Stück mal brillant zu spielen...

Ebenso schönen Gruß.
 
"Brilliant spielen" ist eine genauso leere Phrase wie "virtuos spielen". Das, was du unter brilliant verstehst, ist halt brilliant. Da gibt es keine Definition. Meine z.B. hat was mit einer konkreten Klangfarbe und Anschlagsart zu tun, auch einen Flügelklang kann ich so nennen.
 
beim ersteren ging es darum, wie ich eine zuverlässige reproduzierbare Präsentation erreiche(-n könnte).
Hier geht es darum, was Brillanz bei einer Darbietung (ob live, oder nicht) ausmacht, oder ausmachen könnte.

Naja, es wurde ja bereits mehrfach von anderen Forenmitgliedern bestätigt, dass das halt doch irgendwie alles zusammenhängt. Du kannst uns schon glauben ;-)
 
Wenn meine KL "brillant" sagt, dann soll weniger Pedal im Spiel sein...
Wie Stilblüte schon sagt, es ist Auslegungssache. Ich stelle mir ein perlendes Spiel vor, bei dem jeder Ton noch zu hören ist, im Gegensatz zum Pedalnebel, Klangteppich usw.
 

Brilliantspiel, Brilliantspiegel, da kann man schonmal durcheinander kommen. :-D
 
"Brilliant spielen" ist eine genauso leere Phrase wie "virtuos spielen"
Oder eben "Musikalität" (ein Wort, das ich auch gern in den Mund nehme - um anzuregen, darüber nachzudenken, oder auch zu erforschen, was das denn genau sein könnte)
Naja, es wurde ja bereits mehrfach von anderen Forenmitgliedern bestätigt, dass das halt doch irgendwie alles zusammenhängt. Du kannst uns schon glauben ;-)
Oder auch gar nicht miteinander zusammenhängt ;-) (technisch makellos gespielt muss ja nicht musikalisch besonders berührend sein, sagte auch Stilblüte)
Wenn meine KL "brillant" sagt, dann soll weniger Pedal im Spiel sein...
Wie Stilblüte schon sagt, es ist Auslegungssache. Ich stelle mir ein perlendes Spiel vor, bei dem jeder Ton noch zu hören ist, im Gegensatz zum Pedalnebel, Klangteppich usw.
Warum nicht? Zum Beispiel...
 
Ich hatte bei diesen beiden Fäden immer die Weltklasse-Pianisten vor Auge, die sich einfach hinsetzen, und eine phantastische Leistung abliefern...
 
Oder auch gar nicht miteinander zusammenhängt ;-) (technisch makellos gespielt muss ja nicht musikalisch besonders berührend sein, sagte auch Stilblüte)

du hattest von einer zuverlässigen reproduzierbaren Präsentation gesprochen - das hängt halt schon mit so Dingen wie z.B. Brillianz zusammen - wäre ja auch schade, wenn nicht.


Ich hatte bei diesen beiden Fäden immer die Weltklasse-Pianisten vor Auge, die sich einfach hinsetzen, und eine phantastische Leistung abliefern...

Glaub mir, die haben sehr sehr viel geübt und sehr sehr gute Lehrer gehabt...
 
du hattest von einer zuverlässigen reproduzierbaren Präsentation gesprochen - das hängt halt schon mit so Dingen wie z.B. Brillianz zusammen - wäre ja auch schade, wenn nicht.
Kommt wahrscheinlich schlecht rüber, was ich meine.
Punkt 1: Die Präsentation an sich gelingt immer so, wie man gerne möchte (relativ egal, ob das Stück besonders musikalisch eingeübt und gestaltet wurde vom Interpreten oder nicht)
Punkt 2: Sie enthält per se musikalische Brillanz, lässt also musikalisch nichts zu wünschen übrig
Glaub mir, die haben sehr sehr viel geübt und sehr sehr gute Lehrer gehabt...
Und auch ihr ganzes Leben dieser Sache gewidmet, und auch besonderes Talent bewiesen...
 
Kommt wahrscheinlich schlecht rüber, was ich meine.
Punkt 1: Die Präsentation an sich gelingt immer so, wie man gerne möchte (relativ egal, ob das Stück besonders musikalisch eingeübt und gestaltet wurde vom Interpreten oder nicht)
Punkt 2: Sie enthält per se musikalische Brillanz, lässt also musikalisch nichts zu wünschen übrig

Hä? Das verstehe ich nicht... sorry.
 
Unmusikalisches Einüben gibt's nicht bei guten Profis. Was es gibt ist
- ungenaues Üben (was ganz anderes)
- mangelndes Musikverständnis (das sind dann allerdings keine guten Profis)
 
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