Was erwarten eure Lehrer (im Amateurbereich) von euch?

Ich hatte heut so einen Sch… Tag. Ich fasse meine heutige Leistung in eigenen Worten wie folgt zusammen:

„Die Schülerin konnte den Namen des Instruments korrekt benennen und hat sich ans richtige Ende gesetzt!“ 🤓
 
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Kann ich mir bei Dir nicht vorstellen, aber ich kenne solche Tage! :025:
🤣🤣 oh ja! Ich übe letzte Woche 1 Seite Bach Partita und kann sie seit Sonntag auswendig und habe Spaß gehabt sie zu üben und zu spielen. heute kam ich bis zum 3. Takt.(obwohl ich sogar damit begonnen hab im Unterricht weil ich „mich ja soooo gefreut hab, weil sie soooo gut lief 🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣)


2. Satz Haydn hatten wir letzte Stunde soweit dass ich ihn noch eine Woche üben und dann 3. Satz lernen sollte. Heute kam ich bis Zeile 3. also -> zurück auf Anfang.

Die Chopin Etüde (die ich am wenigsten geübt hatte lief am solidesten obwohl ich sie am wenigsten geübt hatte)

Den Schumann hab ich so unsauber wie seit langem nicht mehr gespielt.

Randnotiz: Ich hatte heute 6h Microsoft CRM Schulung (außerplanmäßig) und überlege ob das die beste Idee war, danach 2h Klavierstunde zu haben 😆

Was soll’s: ich geh üben 🙋🏼‍♀️🤷🏼‍♀️
 
JEDER sich beim Instrument-Lernen irgendwann mal frustriert oder auch mal plötzlich wieder wie ein Anfänger vorkommt (mit Beispielen aus dem eigenen Leben illustrieren)
Genau! Warum soll es im Unterricht anders zugehen als im Alltag?


Ich habe nämlich bestimmte Ansprüche an meinen Unterricht und bestehe auf einer sehr intensiven Arbeit an dem, was ich für wichtig halte. Ich hätte, wenn ich wollte, auch mit dem aus meiner Sicht nicht so tollen Klang zufrieden sein können. So schlecht hat es auch nicht geklungen. Aber ich gebe mich damit nicht zufrieden, ich mute meinen Anspruch meinen Schülern zu. Mit allen Folgen, die dazu gehören, hier war es Frust.
Die Kunst ist, das eine (oben) mit dem anderen (unten):
auf Befindlichkeiten einzugehen im Unterricht
geschickt zu verbinden. Darin zeigen sich die Meister der Pädagogik!


Stolz des Schülers auf SEINE Leistung? Falscher Ansatz. Weiterentwicklung ist das Ergebnis eines guten Unterrichts, ergo können nur Schüler UND Lehrer zusammen auf etwas Erreichtes stolz sein.

Mir ist eine klare Kommunikation sehr wichtig, bei der jeder weiß, woran er ist, bei der nichts im Hintergrund schwelt und den Unterricht eben hintenherum doch negativ beeinflusst.
Ja!
und so...
können wir uns auf die gemeinsame Arbeit konzentrieren.

...
weil ich der Überzeugung bin, dass ich einen sehr herausfordernden Unterricht in jeder Beziehung gebe
zu Recht!
Stattdessen werde ich der Wattebäuschchenfraktion zugeordnet.
Von wegen. Nach dem Unterricht sind die Schüler fix und fertig - aber GLÜCKLICH!

------------------

kommen wir zum Schluß nun zu den Äußerungen pädagogischer Hochkultur:
"Ulrike, ich kann dich nicht mehr sehen. Ich brauche Pause von dir, ich werde dich nun drei Wochen nicht unterrichten. Tschüss!"
oder doch noch etwas subtiler:
"Du bist die größte Flasche des Jahrhunderts!"
 
@Debösi
Volle Zustimmung.

Ich kann mir überhaupt keinen Instrumentalunterricht vorstellen, der persönlich-emotionale Befindlichkeiten außer Acht lässt. Es sei denn, ich arbeite mit (Asperger-)Autisten, das kenne ich aus dem Schul-Kontext, da geht es prinzipiell wirklich nur um die Sache an sich, alles Zwischenmenschliche würde den Prozess stören.
 
@Carnina
Mitfühlend, weil: bekannt.
In meiner letzten Stunde haben wir nach Abbruch Gehörbildung gemacht - und das lief super.

Trotzdem hat die knappe Beschreibung Deiner Stunde für den Lacher des Abends gesorgt.

Aufstehen, Krönchen richten und weiterspielen.
 
Den würde sicherlich nicht nur ich gerne mal sehen. Komm, @hasenbein , trau dich, wozu gibt es die Fotoecke:-D.
Voila!
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Liebste Grüße

chiarina
 

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Ich fasse meine heutige Leistung in eigenen Worten wie folgt zusammen:

„Die Schülerin konnte den Namen des Instruments korrekt benennen und hat sich ans richtige Ende gesetzt!“ 🤓
Ich musste auch herzlich lachen über die Formulierung und dachte spontan an die Bemerkung eines früheren Kollegen von mir:

"Also zu dieser Spanisch- Fortbildung wurden alle Lehrkräfte zugelassen, die Spanisch von Italienisch unterscheiden konnten."

(BTW: Das wird Dich jetzt nicht trösten, aber ich erzähle es trotzdem: Ich (die ich auf einem deutlich niedrigeren Niveau spiele als Du) habe am Dienstag ein Vorspiel ziemlich in den Sand gesetzt. Gut, perfekt waren meine Vorspiele nie, aber diesmal waren es gleich mehrere Stellen, die daneben gingen. Da half es dann auch nicht, dass meine frühere und meine jetzige KL meinten: "Schöne Passagen, stimmig gespielt".)
 

Ich habe eine erwachsene Schülerin, die von Anfang an darauf bestanden hat, bestimmte Stücke zu spielen, die weit über ihrem Können waren. Ich habe argumentiert und gezeigt, warum das nicht gut ist. Auch während der Übezeit aufgezeigt, was sie erst noch alles lernen müsste, um das gut spielen zu können.
Keine Chance, sie wollte das spielen. Heute ist sie frustriert, dass sie diese Stücke nicht richtig gut/flüssig spielen kann. Ich habe ihr gesagt, dass das daran liegt, dass sie einfach noch über ihren Fähigkeiten liegen. Da hat sie mich angesehen, als wäre das meine Schuld.
:022:
(Zumindest habe ich EDIT erreicht, dass sie eine gute Finger/Körperhaltung hat, und somit keine körperlichen Probleme)

@chiarina ich verstehe nicht, warum Du Dich angegriffen fühlst, das hast Du doch echt nicht nötig! Hier wird allgemein gesprochen, und jeder hat eben seine Methoden/Meinungen/Gefühle. Schriftlich ist es eh schwierig, etwas so rüberzubringen, dass es verstanden wird, und dann kommt es zur Diskussion, obwohl der eine in der Essenz genau das gleiche meint wie der andere.
Problem des geschriebenen Wortes.
 
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Mein Lehrer hatte offenbar erwartet, dass, sobald der Klavierdeckel oben ist, von mir nebst Spiel an verbalen Emissionen nur kommt:
  • (Schweigen)
  • siehe 1.
  • siehe 2.
  • (richtige Antwort auf Fragen)
Alte Schule halt. Ziemlich autoritär. Und wer ned spurt und Herausforderung auf Herausforderung vor ihm aufzustapeln scheint, wird irgendwann, mitten in der Vertragslaufzeit mit irgendwelchen hehren persönlichen Kritiken mit den erfahrungsgemäß höchsten Verletzungspotentialen, Professionalität wird ja eh überbewertet, rausgeekelt und darf vertragsgemäß trotzdem weiter zahlen. Und wahrscheinlich erzählt er bei der übrigen Schülerschar rum, dass wieder einer mit Post-Covid ausgestiegen ist. Nett. Und hoffentlich nicht repräsentativ.

Und jetzt verübe ich das zuletzt gelehrte Stück bis zur Unkenntlichkeit. Nur so aus Jux.
 
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@chiarina ich verstehe nicht, warum Du Dich angegriffen fühlst, das hast Du doch echt nicht nötig! Hier wird allgemein gesprochen, und jeder hat eben seine Methoden/Meinungen/Gefühle. Schriftlich ist es eh schwierig, etwas so rüberzubringen, dass es verstanden wird, und dann kommt es zur Diskussion, obwohl der eine in der Essenz genau das gleiche meint wie der andere.
Problem des geschriebenen Wortes.

Liebe antje2410,

ich fühle mich nicht im Geringsten angegriffen, woraus entnimmst du das denn? Ich hatte als Letztes dazu geschrieben:

P.S.: @antje2410: mich hatte dein Satz " Aber ich bin als KL nicht die Psychologin des Schülers. Ich kann "Mimimis" mal auffangen, aber ich bin nicht in der Pflicht, schlechtes Selbstbewußtsein zu stärken oder ähnliches." sehr gestört und tut es auch noch. Auch dass du @Mucks Gefühle u.ä. als "Mimimis" bezeichnest. Ich freue mich aber, dass du deinen Beitrag im Folgenden differenziert hast, so verstehe ich dich besser!
Ich möchte meine Haltung dazu aber gern verständlicher machen, denn meine Äußerungen dazu sind bei dir da ja anders angekommen als von mir beabsichtigt.

Wie viele hier wissen, versuche ich nach der humanistischen Psychologie Carl Rogers' zu leben, die mir sehr viel bedeutet. Meine Vorstellungen einer Gesellschaft sind die, dass es nach Möglichkeit keine Verlierer oder Gewinner gibt, dass die Menschen sich im Austausch befinden, dass sie über sich selbst reden, wenn sie miteinander reden. Ich wünsche mir, dass sie ihre Bedürfnisse mitteilen und in Konflikten Wege finden, die möglichst alle Bedürfnisse berücksichtigen (natürlich gibt es Grenzen bei der Berücksichtigung von Bedürfnissen, s. Gewaltanwendung etc.).

Mir ist klar, dass meine Wertvorstellungen absolut idealistisch sind. Das ist für mich aber kein Grund, es nicht zu versuchen!

Thomas Gordon, der Begründer des Gordon-Modells, einem Kommunikations- und Konfliktlösungsmodell, das auf der humanistischen Psychologie Rogers' beruht, hat dazu übrigens ein Credo geschrieben, s. Anhang. Ich persönlich würde es anders formulieren und auch nicht Credo nennen (es ist halt aus den 70ern und nicht gut übersetzt), aber trotzdem ist die Grundhaltung so.

Wenn man die humanistische Psychologie und Rogers als Vorbild nimmt, ist man natürlich kein Psychologe! Es geht um Vorstellungen der Gesellschaft, in der wir leben, wie man miteinander umgeht und umgehen will. Ich trete für meine Bedürfnisse ein, gebe anderen aber ebenso das Recht, dies zu tun. Das macht einfach viel glücklicher und bin der tiefsten Überzeugung, dass es für alle viel besser wäre, wenn sie so lebten! Statt über andere über sich selbst zu reden.

Das ist eine Herausforderung, denn viele machen alles gern, nur nicht über sich selbst zu reden, seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu offenbaren. Man braucht viel Selbstbewusstsein, denn es ist ja auch ein Risiko. Lacht sich der andere tot, nimmt er mich nicht ernst? Könnte ich verletzt werden? Man muss ein Gefühl für seine Bedürfnisse ja auch erst mal erlangen? Was will ich überhaupt?

Ich kann dazu nur ermutigen, über sich selbst zu reden. Man versteht einander einfach viel besser! Meistens kommt, "Ach so....". Daher bin ich aufmerksam in Bezug auf meine eigenen Gefühle und die der anderen. Wenn nun @Muck hier über ihren Frust und ihre Tränen schreibt, wünsche ich mir, dass diese Gefühle einfach angenommen werden. Psychologisieren bedeutet für mich, unqualifizierte Äußerungen zu treffen, wie "das kommt da- und daher", also zu analysieren und zu interpretieren. Aber die Gefühle wahr- und anzunehmen, finde ich als Mensch und als Pädagogin sehr wichtig! Mehr braucht es gar nicht - sie teilt es mit uns, wird an- und ernstgenommen und wird so gestärkt selbst Wege finden, mit der Situation umzugehen.

Denn das ist das Tolle, wenn man einfach zuhört und das Gesagte ernst- und annimmt: Blockaden und Spannungen lösen sich und der andere findet sehr oft Wege, die speziell ihm in dieser Situation helfen. Wie sagt Rogers: "Keiner weiß besser, was ihm gut tut und für ihn notwendig ist, als der Betroffene selbst. Wir können einander also nicht beibringen, was für uns gut ist. Nicht mit noch so ausgeklügelten Techniken. Aber wir können einander dabei unterstützen, es selbst herauszufinden.“ Und:

„Die Gedanken und Gefühle eines anderen völlig zu verstehen, einschließlich der Bedeutungen, die sie für ihn besitzen, und von diesem Menschen wiederum vollkommen verstanden zu werden, das ist eines der lohnendsten und allzu seltenen menschlichen Erlebnisse.“

Das alles hat mit Psychologisieren nichts zu tun, sondern mit Zuhören (auch sich selbst!) und den Vorstellungen des Umgangs miteinander.

Wenn du nun sagst: "Aber ich bin als KL nicht die Psychologin des Schülers. Ich kann "Mimimis" mal auffangen, aber ich bin nicht in der Pflicht, schlechtes Selbstbewußtsein zu stärken oder ähnliches.", dann möchte ich dem gern vehement widersprechen, zumal dies immer wieder hier im Forum gesagt wird, wenn es um den Umgang mit Emotionen im Klavierunterricht geht. Ich fühle mich nicht angegriffen, sondern genau im Gegenteil: ich möchte meine Überzeugungen kund tun und gehe dabei keine Kompromisse ein! Mich stören solche Aussagen nach wie vor, da sie oft genau so gemeint sind.

Dass du sie anders gemeint hast, habe ich absolut verstanden und du hast dich in der Folge ja sehr differenziert ausgedrückt! Habe ich mich denn jetzt verständlich gemacht?

Liebe Grüße

chiarina
 

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