Warum ist ein Klavierlehrer gegen ein e-Piano?

  • Ersteller des Themas Josef_der_Referent
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Nach dieser Definition wäre dann ein Clavinova auf Klavierklang geschaltet ein Digipiano und auf Orgel-Klang geschaltet ein E-Piano ???
Nein! auf Orgel geschaltet wäre es dann ein Keyboard. Ein E-Piano ist eine eigene Instrumentenklasse bei denen der Klang zunächst akustisch erzeugt aber dann weiter verstärkt wird, z.B. Yamaha cp90 oder das gute alte Fender Rhodes.
so würde ich das jedenfalls sehen.
 
Hier mal ein Beispiel "Digi mit Keyboardfunktionen" Motiv aus der Serie "Olsenbande":



Viele Grüße

Styx
 
Nach dieser Definition wäre dann ein Clavinova auf Klavierklang geschaltet ein Digipiano und auf Orgel-Klang geschaltet ein E-Piano ???

Ist alles nicht so einfach (hängt ein Rattenschwanz an Begriffen und Historie dran, siehe auch z.B. den kompletten Artikel /wiki/E-Piano)

ABER: ein aktuelles, modernes Clavinova ist immer ein Digitalpiano (aufgrund der dahinter stehenden Digitaltechnik, mit der es arbeitet)

ganz gleich, auf welchen "Klang" man nun schaltet
 
Würde vielleicht auch gehen, ja... ;)
 
Oder nenn es "Digitt"*, das sagt alles... ;)


* (c) Klaviermacher
 
Kannte ich auch schon, ja...;) (ich hab' ja bloß drauf gewartet.... :D:D)

... was allerdings seltsam ist: die "Verfechter" der mechanischen Instrumente (ironisch gern "Mechanik-Fraktion" genannt) haben eine ganze Reihe Schimpfwörter für die "elektronischen Instrumentsurrogate"...

Aber diejenigen, die mit Digis leben können (bzw. oft auch: müssen, wer wünscht sich nicht seinen Traumflügel auch noch irgendwo stehen zu haben, am besten natürlich in einem separaten großen vollklimatisierten "Klavierzimmer") haben keine Schimpfwörter für die mechanisch betriebenen Originale ;)

(jedenfalls, soweit ich weiß)
 

Für mich (und nicht nur für mich) sind es "akustische" Instrumente, also Instrumente, deren Klang nicht elektronisch verstärkt wird (siehe E-Gitarre -> Akustik-Gitarre). Auch hier "E"-Gitarre... d.h. ein "akustisches" Signal wird elektronisch verstärkt. Wie Marlene also absolut korrekt feststellte, sind "E"-Pianos elektronisch verstärkte Instrumente, bei denen der Ton akustisch erzeugt wird.
Digital-Pianos sind und bleiben "D"-Pianos, weil da nix akustisches mehr dran ist.

haben keine Schimpfwörter für die mechanisch betriebenen Originale...

... wie kommt denn das nur? :D

Und... sie sind nicht "mechanisch"... es sind immer noch Akustische Instrumente (s.o.)... oder kommt ein Digi ohne Mechanik aus? Zwar rudimentär... aber bewegen tut sich da auch was drinnen. (lustigerweise sind sie ja umso besser, je mehr sich da drin bewegt... bei den absoluten Spitzen-Digis bewegt sich sogar genauso viel wie in einem "richtigen") ;)

Und nein... ich will keinen Streit anfangen... aber ich meine mich zu erinnern, dass Du sehr viel Wert auf "korrekte" Definitionen legst... nur deshalb diese Erläuterung.

LG Georg
 
Hallo Georg,

Für mich (und nicht nur für mich) sind es "akustische" Instrumente

ja, ich war auch schon mal versucht, "akustisches Instrument" zu schreiben (auch in Wiki steht das), habe mich dann aber für "mechanisch" entschieden, weil das für mich der große (und irgendwo wesentliche) Gegensatz zur "Elektronik" ist...

"Akustisch" ist für mich mehr oder weniger jedes Instrument...

sind "E"-Pianos elektronisch verstärkte Instrumente, bei denen der Ton akustisch erzeugt wird.

Immer? Ich denke an solche "E-Pianos" mit Spulen bzw. reiner Analogtechnik, über die ich meine, gehört und gelesen zu haben. Diese Instrumente sind aber schon länger "überholt". Oder kann man sicher sagen: jedes "E-Piano" hatte eine "mechanische" Quelle für die Töne? Wiki spricht da von "Saiten, Metallplatten" und "Blättchen".


Ja, wie Du sagst: in jedem Digi steckt Mechanik (solange bis wir uns einen Helm aufsetzen und mit den Gedanken klavierspielen können... oh mei... ;))

(lustigerweise sind sie ja umso besser, je mehr sich da drin bewegt... bei den absoluten Spitzen-Digis bewegt sich sogar genauso viel wie in einem "richtigen")

Jepp, mit beinahe "richtigen" Flügelmechaniken drin usw. ... wie "spitze" die dann zu bespielen sind (und auch im Klang) das weiß ich persönlich nicht, weil ich bisher keines unter den Fingern hatte... aber die (relativ...) einfach aufgebaute Klaviatur meines eigenen (Spitzen-)Digis stellt mich auch schon voll und ganz zufrieden. Wollen wir aber nicht weiter vertiefen hier, da OT.

aber ich meine mich zu erinnern, dass Du sehr viel Wert auf "korrekte" Definitionen legst... nur deshalb diese Erläuterung.

Danke auch dafür...! Mit Begriffen ist es immer schwierig... ich persönlich werde wahrscheinlich auch in Zukunft von "mechanischen" und "elektronischen" Instrumenten sprechen. Übrigens wird auch der Begriff "elektronisch" der Sache nicht völlig gerecht... denn es ist schließlich hauptsächlich Digitalelektronik heutzutage, und nicht etwa Analoge... das sind ja zwei völlig verschiedene Welten...

Schönen Gruß
Dreiklang

p.s. ich glaub wir streiten gar nicht, sondern diskutieren bloß ;)
 

vielleicht...

noch ein paar Begrifflichkeiten...

Ein Begriff, der auch hierher passen könnte: der Synthesizer. Bei diesem "Instrument" wird versucht, alle Möglichkeiten der Elektronik zu nutzen, um neue Klänge, und Töne, zu erzeugen, die man dann "musikalisch" verwerten und in Songs wie Popmusik u.ä. einsetzen kann.

Außerdem: Physikalische Modellierung. Das ist die eigentliche Grundlage für das von mir so bezeichnete "virtual modelling". Ich glaube, ich habe diesen Begriff (virtual modelling) aus Gesprächen mit Verkäufern und anderen Instrumenten-Interessierten her. Der korrekte Begriff für die zugrundeliegende Technologie ist jedenfalls "Physical Modelling".
 
Aber diejenigen, die mit Digis leben können (bzw. oft auch: müssen, wer wünscht sich nicht seinen Traumflügel auch noch irgendwo stehen zu haben, am besten natürlich in einem separaten großen vollklimatisierten "Klavierzimmer") haben keine Schimpfwörter für die mechanisch betriebenen Originale ;)

Wimmerkastl, Drahtkommode, Schepperkiste.......:D :D :D

Viele Grüße

Styx
 
vielleicht kennt's doch nicht ein jeder hier:

Gemartert

Ein gutes Tier
Ist das Klavier,
Still, friedlich und bescheiden,
Und muß dabei
Doch vielerlei
Erdulden und erleiden.

Der Virtuos
Stürzt darauf los
Mit hochgesträubter Mähne.
Er öffnet ihm
Voll Ungestüm
Den Leib, gleich der Hyäne.

Und rasend wild,
Das Herz erfüllt
Von mörderlicher Freude,
Durchwühlt er dann,
Soweit er kann,
Des Opfers Eingeweide.

Wie es da schrie,
Das arme Vieh,
Und unter Angstgewimmer
Bald hoch, bald tief
Um Hilfe rief
Vergess' ich nie und nimmer.

(Wilhelm Busch)



... und danach ab damit in Deine, Styx, (oder die eines anderen) fähigen Klavierbauerhände...
... für Runde zwei... ;)

(oder, man behandelt es angemessen und etwas pfleglicher. Es wird es sicher danken ;))
 
Zurecht erscheint uns das Klavier,
wenn`s schön poliert als Zimmerzier.
Ob´s außerdem noch Freude macht,
bleibt hin und wieder zweifelhaft.

(auch Wilhelm Busch) :D

Viele Grüße

Styx
 
(fast genau richtig zitiert, das originale Gedicht von Wilhelm Busch. Mußt aber aufpassen: manche hier nehmen es mit deutschem Kulturgut sehr genau ;))
 

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