Warum gibt es so wenig Arranger-Digitalpiano mit guter Tastatur?

Tastist

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Beim Quatschen über diese und jene Modelle, ist einem Kumpel und mir die Frage gekommen, warum es eigentlich im bezahlbaren Preisbereich so wenig Arranger-Digitalpianos mit einer flügelähnlichen Tastatur gibt.

Ich nenne als Beispiel mal das Yamaha DGX-640.

Ordentliche Tastatur, akzeptabler Flügelklang, jede Menge hörbare Voices, und eine sehr individuell einstellbare Begleitautomatik.

Aber irgendwie mochte uns Vergleichbares jetzt nicht so einfallen. Das Kawai ES-7 vielleicht noch, aber selbst das hat eine etwas eingeschränkte Begleitung. Das Yamaha YDP-V240 als Vertreter der voluminösen Modelle kommt noch hinzu.

Eigentlich dürfte das technisch ja nicht das Problem sein, diese Funktionen in ein Digitalpiano zu integrieren. Möchte das niemand haben? Das DGX-640 steht ja in so ziemlich jedem Klavierladen, also dürfte die Nachfrage ja durchaus da sein. Und das ES-7 geht ja laut eines Händlers auch wie geschnitten Brot ...

Besonders Einsteiger dürften mit Begleitung und diversen Lernfunktionen bei gleichzeitig ordentlichem Klang und eben besonders der akzeptablen Tastatur doch recht zufrieden sein? Zumal, wenn die Ausmaße eher einem Keyboard entsprechen.

Im Keyboardbereich gibt es sowas massenweise, aber eben meist mit den kleinen 61er Klickertästchen.

Die modelltechnische Beschränkung auf entweder ordentliches Digitalpiano oder Allrounder mit Keyboardtasten ist ja schon etwas schade, wenn man sich die Massen an ziemlich gleichartigen DP und Keyboards anschaut ...
 
Der Grund ist ganz einfach:

Weil das fast keiner braucht, möchte das auch keiner bezahlen. Die Instrumente sollen ja auch günstig/bezahlbar sein

Die einen brauchen ein Keyboard, die anderen ein Digi

Die Schnittmenge ist daher sehr, sehr klein

Beim Quatschen über diese und jene Modelle, ist einem Kumpel und mir die Frage gekommen, warum es eigentlich im bezahlbaren Preisbereich so wenig Arranger-Digitalpianos mit einer flügelähnlichen Tastatur gibt.

Ich nenne als Beispiel mal das Yamaha DGX-640.

Ordentliche Tastatur, akzeptabler Flügelklang, jede Menge hörbare Voices, und eine sehr individuell einstellbare Begleitautomatik.

Aber irgendwie mochte uns Vergleichbares jetzt nicht so einfallen. Das Kawai ES-7 vielleicht noch, aber selbst das hat eine etwas eingeschränkte Begleitung. Das Yamaha YDP-V240 als Vertreter der voluminösen Modelle kommt noch hinzu.

Eigentlich dürfte das technisch ja nicht das Problem sein, diese Funktionen in ein Digitalpiano zu integrieren. Möchte das niemand haben? Das DGX-640 steht ja in so ziemlich jedem Klavierladen, also dürfte die Nachfrage ja durchaus da sein. Und das ES-7 geht ja laut eines Händlers auch wie geschnitten Brot ...

Besonders Einsteiger dürften mit Begleitung und diversen Lernfunktionen bei gleichzeitig ordentlichem Klang und eben besonders der akzeptablen Tastatur doch recht zufrieden sein? Zumal, wenn die Ausmaße eher einem Keyboard entsprechen.

Im Keyboardbereich gibt es sowas massenweise, aber eben meist mit den kleinen 61er Klickertästchen.

Die modelltechnische Beschränkung auf entweder ordentliches Digitalpiano oder Allrounder mit Keyboardtasten ist ja schon etwas schade, wenn man sich die Massen an ziemlich gleichartigen DP und Keyboards anschaut ...
 
Die Frage ist: warum braucht das keiner?

Irgendwie hätten wir gedacht, dass sich mehr Einsteiger für ein Gerät mit vielen Voices, akzeptabel großen Bildschirm, und Lernfunktionen (auch fürs Lernen ohne Lehrer) interessieren. Nach der Klavierübung mal ein bisschen mit ordentlich variabler und erweiterbarer Begleitung in die Tasten jammen können.

Wie gesagt: ein Händler meinte vor kurzem mal, dass das DGX-640 recht häufig gekauft wird, weil sich viele Leute irgendwann nach der Lernphase ein knackiges Homepiano kaufen wollen, und sich an der Keyboard-Tastatur nicht das Spielgefühl versauen wollen.
 
Wahrscheinlich, weil jeder normale "Arranger" ein gutes Masterkeyboard+Computer benutzt.
 
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@ Klavierbaumeister

Dummerweise liegen diese Teile in Preisregionen, der für die entsprechende Einsteiger-Zielgruppe vollkommen illusorisch ist ...


@ megahoshi

Der "normale" Arranger mit seinem erweiterten Funktionsumfang ist sicherlich ebenfalls nicht die Zielgruppe, von der ich sprach.

Ein Einsteiger, der sich trotz ordentlicher Begleitfunktion zum Jammen, und Lernmodi samt Bildschirm, nicht auf schlabberige Keyboardtasten einspielen will, ist eher das Besagte.

Zumindest im Kollegenkreis höre ich den Wunsch immer öfter, was ja auch die Grundlage für unsere Diskussion war.
 
Dummerweise liegen diese Teile in Preisregionen, der für die entsprechende Einsteiger-Zielgruppe vollkommen illusorisch ist ...
Du sprachst von guter Tastatur, und die fängt bei Yamaha nun mal erst ab der Clavinova-Serie an.
Als Fazit kann man sagen, dass Beides zusammen (guter Arranger und gute Tastatur) eben einfach was kostet, und wir reden hier noch von unterer Mittelklasse. Selbst das sind noch Einsteigergeräte.
Illusorisch ist es da schon eher, im niedrigen Preissegment was Gescheites zu finden.
 
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Mit "guter" Tastatur meine ich eher eine grundlegend dem Klavier/Flügel nachempfundene 88er Tastatur. Sicher gibt es Unterschiede zwischen den Preisklassen, aber Hauptsache, es handelt sich um gewichtete Tasten in Normgröße anstatt der kleinen Plaste-Tästchen der Keyboards. Stichwort Umgewöhnung nach der Lernphase.

Illusorisch ist es da schon eher, im niedrigen Preissegment was Gescheites zu finden.

Das war ja eben die Frage. Aber das DGX ist ja schon etwas halbwegs Vernünftiges, zumindest für den Einsteiger. Gewichtete 88er Tastatur, akzeptabler Flügelklang, viele Styles für die Begleitautomatik, die Voices wie die diversen Gitarren hören sich auch Vernünftig an, und auf dem vergleichsweise großen Bildschirm lassen sich diverse Lernmodi verwirklichen.

Wir hätten halt gedacht, dass es da mehr Geräte dieser Art gibt, auch wenn es hier im Forum vielleicht etwas weniger die Zielgruppe dafür gibt. Immerhin sieht man auch am Kawai ES-7, dass dieses Bauprinzip mit der gewichteten 88er Tastatur richtig Umsatz macht. Das ist noch eine Stufe über dem DGX, und liegt bei Thomann auf Platz fünf der Verkaufsstatistik für Stage-Pianos, weit vor den reinen Pianos ohne Begleitung. Und das DGX liegt mit Platz 27 der Home-Keyboards weit vor der 61er Keyboard-Variante der ähnlich teuren PSR-Serie von Yamaha.
 
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Also ich denke, wenn dieses angestrebte Segment dermassen gewinnträchtig wäre, dann hätten die Japaner doch schon längst was produziert. Egal wie viele Leute hier im Forum diese Hersteller machmal kritisieren, schlechte Marktpositionierung war keiner der Vorwürfe. Ich persönlich kann mir ganz schlecht vorstellen, wer so etwas bräuchte. Obwohl sicher nicht statistisch relevant, kenne ich einige Musiker und Musikliebhaber.
 
Vergiß gleich mal die Thomann-Verkaufsstatistik: z.B.
Rang 1 bei Flügel ein weiß poliert Kawai-Flügel GE-30 !!!
Rang 3 bei Flügel ein nußbaum polierter Yamaha-Flügel GB-1 !!!
 
Ich kann mich natürlich auch täuschen, dass es keine besonders große Zielgruppe dafür gibt. Mag sein, dass die Einsteiger entweder auf einem 61er Keyboard mit Begleitung spielen, oder ein reines Homepiano mit kleiner Rhytmussektion kaufen. Natürlich ist hier eher nicht die Rede von Musikern oder Musikliebhabern, die sich bereits auf einen Bereich eingeschossen haben, klar.

Man kennt das aber auch aus anderen Bereichen der Unterhaltungselektronik. Bei z.B. Digitalkameras gibt es die hochwertigen Kameras ohne Motivprogramme aber exzellentem Autofokus, die Allrounder für Einsteiger mit Motivprogrammen, Lernbereich, und gleichzeitig gutem Autofokus, und die Digiknipsen, die alles von alleine machen. Da werden diese Zwitter sehr gut verkauft.

Aber vielleicht kommt das auch erst noch in der nächsten Zeit, dass arrangerfähige Keyboards vermehrt auch mit gewichteten 88er Tastaturen ausgestattet werden. Mal sehen, das die Messe im April sagt ...
 

Wobei Fotografie bestimmt der grössere Markt ist.
 
Hallo.
Die Nachfrage fehlt einfach dafür! Die Begleitung ist in der regel musikalisch so anspruchslos gegenüber einer echten Band, dass der Spieler auch nicht bereit ist, den Mehrpreis gegenüber der 61er-Standard-Tastatur zu zahlen. Außerdem gibt es BAND IN A BOX in verschiedenen Preisklassen für jeden, der sein Einsteiger-Digi in diesem Bereich erweitern will.

Ich finde übrigens den Begriff "arrangerfähig" ziemlich unpassend und irreführend, weil das, was Du beschreibst, für mich eine gewöhnliche "Begleitautomatik" ist. Wer ordentlich arrangieren will etc., investiert auch einen entsprechenden Geldbetrag, sofern er nicht auf Software-Lösungen zurückgreift, und schafft sich ein hochwertiges Homekeyboard oder eine hochwertige Workstation mit gewichteten Tasten an. Beispiele wären die Top-Modelle von Korg (Pa3X, Kronos X).

Wer hauptsächlich ein Digi braucht, eigentlich nur "Klavier" spielen will und mit gelegentlich genutzter Standard-Begleitung auskommt, ist mit vielen guten Stage-pianos/Digis bereits ausreichend bedient (selbst mit einem 12 Jahre alten Roland FP3 und dessen "Session Partner") oder greift gleich zu den oben genannten "Digital-Ensembles" in der entsprechenden Preisklasse.

LG
BP
 
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Insgesamt bin ich dann mal neugierig, wie sich das in der nächsten Zeit entwickeln wird. Ich vermute, dass die gewichtete Tastatur durchaus mehr Stellenwert gegenüber der normalen ungewichteten Keyboard-Tastatur bekommen wird. Und sei es "nur" als Feature bis zur Mittelklasse, weil den Herstellern nicht mehr so recht einfällt, was sie sonst noch Neues bringen sollen.

Wie gesagt, die Verkaufszahlen von solchen Mischpianos wie dem Kawai ES-7 oder dem DGX-640 zeigen, dass die Nachfrage tatsächlich durchaus da ist.
 
Das ES-7 ist für mich kein "Mischpiano", sondern ein "normales" (und sehr gutes) Stagepiano im mittleren Preissegment und damit außerhalb der von Dir angesprochenen Einsteiger-Digis. Begleitstyles sind da (Stagepianos) seit vielen Jahren Standard.
 
Auch Einsteiger kaufen sich halbwegs vernünftige Instrumente. Es kommt da eher auf die technischen Anforderungen auch eines Einsteigers an, denn auf den Preis. In der Tat hat das ES-7 wie üblich eine rudimentäre Begleitautomatik. Aber eben weder entsprechenden Bildschirm noch Lernmodi wie das DGX-640.

Es zeigt aber, dass die Kombi ordentliche Tastatur + gutes Sampling + Begleitautomatik durchaus eine Menge Käufer anspricht.
 
selten so viel verdrehtes gelesen
 
Für etwas eingefahrene Leute mit Scheuklappen mag das diesen Eindruck machen, ja.
 
Ich habe grad mal die Scheuklappen abgenommen und Deinen Beitrag mehrmals gründlichst durchgelesen...es bleibt verdreht.
 
Abgesetzte Scheuklappen würde vielleicht den unverklärten Blick darauf bringen, dass ein Gerät auch nicht immer nur von einer Person gespielt wird.

Auf meinem CVP-601 spiele ich Flügel und Orgel, meine Frau übt darauf mit der Gitarren-Voice Melodien für ihr Gitarrenlernen ein, andere Familienmitglieder üben als absolute Einsteiger mit der neckischen Lernfunktion, und alle (und ich manchmal auch) jammen einfach ein bisschen nach Laune mit den Begleitungen herum.

Wenn mir also nicht gerade nett "Verdrehtes" vorgeworfen wird, gibt es eben den Watscher zurück: Scheuklappen abnehmen, nicht nur das eigene kleine Klavier-Kämmerlein als Hort des Universums betrachten, und schon könnte es euch aufgehen, dass es auch so etwas wie Familieninstrumente gibt, wo diverse Spieler mit unterschiedlichen Ansprüchen ihren Spaß haben ...
 

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