Walter Cosand

Dazu kommt eine äußerst mittelmäßige und undifferenzierte Orchesterbegleitung - 30 Minuten Dauermezzoforte, schlechte Klangbalance, viel zu dicke Mittelstimmen, rhythmische und intonatorische Unsauberkeiten (wobei "Unsauberkeiten" hier ein Euphemismus ist) - insgesamt ist das schon sehr ermüdend anzuhören.
Teilweise ist dieser breiige und unausgewogene Orchesterklang aber auch der unbefriedigenden Qualität der Tonspur geschuldet - alles wolkig, stumpf und viel zu weit weg. Und dass die Geräusche des Auslösers eines in der Nähe des Mikrophons agierenden Photographen immer wieder störend wahrnehmbar sind, animiert einen vollends zum Wegklicken.

Von der Vita her würde ich den Vergleich mit europäischen Solisten und Hochschullehrern vom Schlage eines Bernd Glemser suchen. Und da liegen dann wirklich in jeder Hinsicht noch Welten dazwischen:



Das Orchester trägt hier den Solisten wirklich, während in der Cosand-Aufnahme der Orchesterklang der eines Klangkörpers ist, der bei der Vorbereitung eines Symphoniekonzerts den Begleitpart mal eben in anderthalb Proben dran gehängt hat. Entsprechend wenig korrespondieren Solist und Orchester miteinander. "Fantastisch" und das auch noch in Großbuchstaben? Das sehe ich beim besten Willen nicht so, auch wenn das Stück mit Sicherheit schon schlechter dargeboten wurde.

LG von Rheinkultur
 
OT: Momentan spielt ja Lang Lang ja gar nicht. Er pausiert ja seit Monaten aufgrund von Problemen mit dem linken Arm, die er sich -laut Videotext ARD- beim Üben von Ravel eingefangen hat.
https://www.welt.de/kultur/buehne-k...-wegen-Armbeschwerden-bis-2018-pausieren.html

Wird nicht was von Fokale Dystonie gemunkelt?
Davor ist sicher keiner gefeit, Profi hin oder her.
Er weiß ein Lied davon zu singen:



LG von Rheinkultur
 
Ich war vor einigen Wochen in einem Konzert von Violina in einer Kirche in Moers. Da hat sie auch Barvinsky gespielt. Ich meinte etwas gehört zu haben, was nicht so höllisch schwer sein könnte. Einen Teil der Noten habe ich jetzt auch gefunden. Sehr klangvoll ist z.B. das Prelude Nr 4.
 
Die zu Preludes auf der Cosant Seite sind einfach durchnummeriert und haben nichts mit Opuszahlen zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:

Herr Cosand spielt definitiv besser als ich, aber das alleine ist ist auch keine besondere Auszeichnung. Ich fand die Aufnahme relativ uninspiriert und schwammig, sowohl das Orchester als auch den Pianisten.
 
Ah, da fällt mir ein: @Destenay könnte mal von Prof. Cosand gehört haben, denn wie ich aus der Biographie entnehme, hat er auch bei Herrn Demus Unterricht gehabt.

LG, Olli
Lieber Olli,
ich habe vorgestern Jörg Demus beim frühstücken nach Walter Cosand gefragt, er kann sich an diesen Namen nicht erinnern, er erinnerte sich allerdings an einen hochtalentierten Pianisten aus Kanada.
 
@Destenay : Was, Du hast echt Herrn Demus gefragt ? :super::super::super:Super Aktion von Dir, auch wenn er den Namen nicht erinnern kann. Macht nix, auf jeden Fall Danke Dir vielmals für die Nachfrage!!! ( In der Bio steht ja auch, es sei eine DAAD-Aktion gewesen, vielleicht gab es da zu der Zeit ( die leider nicht angegeben ist ), auch zu viele, um jeden einzeln sich zu merken. )

Ganz viele Grüße von: Olli! :super:
 

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