Von der Mittel-C-Lage in die normale C-Lage

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Dass Herr Heumann den Begriff der Mittel-C Lage erfunden hat bezweifle ich übrigens (ohne es sicher zu wissen).

Jedefalls ist es so, dass ich bei der Durchsicht einiger Anfängerliteratur - bevor ich mich dann zum Kauf entschieden habe - bei mehreren Autoren (auch unterschiedlicher Generationen) den Begriff "Mittel-C Lage" bzw. "das Lagenspiel" gefunden habe, die auch inhaltlich dasselbe wiedergegeben haben.

Wer allerding dies eingeführt hat, weiß ich auch nicht.

lg, rilli
 
Der Bassschlüssel (auch f-schlüssel genannt) zeigt den ton f im unteren System an während der Violinschlüssel (auch g-schlüssel genannt) den Ton g' im oberen system markiert. Damit bilden die Linen und Zwischenräume zwichen den beiden Schlüsseln genau den Tonraum ab, welcher ohne Streckung oder Lagenwechsel oder etc. mit eben jener ominösen 5-Finger Mittel-C-Lage ereicht werden kann.

Mir drängt sich hierbei der Verdacht auf, dass dies doch etwas historischer anzusiedeln ist als Herr Heumann. Allderings begründet sich dies ausschließlich duch meine eigenen Überlegungen nicht etwa durch "abfragbares Wissen" (von den Lagen der Schlüssel mal abgesehen).

Christian

An einen historischen Zusammenhang glaube ich persönlich nicht.

Tatsache ist, wenn man einen Streicher mitten in der Nacht aufweckt und ihn fragt, was Lagenspiel auf einem Streichinstrument ist, wird er Dir antworten können. (Auch Bratscher, obwohl über die gemeinhin gelästert wird, dass sie selten in höheren Lagen spielen)

Wie Du hier aber schon an der Diskussion sehen kannst, scheint dies bei Klavierspielern nicht der Fall zu sein. So liegt die Vermutung nahe, dass es sich um pädagogisches Konzept handelt, welches einige kennengelernt haben und andere nicht. Aber vielleicht erbarmt sich einer der mitlesenden Klavierlehrer und klärt uns auf.
 
Aber jetzt bin ich ja auch neugierig, welches ist denn nun das "einfachste" Stück von Mozart? Natürlich im Original, vereinfachte Versionen gibt es ja ohne Ende. Jetzt möcht ich mir das auch mal anschauen und gucken ob ich damit klar kommen würde...
;)
Also, welches würdet ihr als das Einfachste voten?

Ich kenne Mozart nicht gut genug, um ein einfachstes zu bennen, jeden Falls war ich in derselben Situation wie du. Ich hatte diese Übungsbücher von Heumann, oder wie der Herr heißt. Ich spielte ein paar Stücke aus dem Buch, bis es mir zu blöd wurde. Dann entdeckte ich in dem Notenbuch, das bei meinem Instrument mirgeliefert wurde, dieses Menuett

http://www.youtube.com/watch?v=WCzxOgYHI24

Habe mich dann da dran gemacht. Es ist natürlich vorerst ein harter Brocken. Aber das Stück bietet dir eigentlich alles, was du brauchst. Es gibt im Grunde nichts großartig zu interpretieren, du lernst Noten, du bewegst beide Hände, du brauchst ein paar mal die schwarzen Tasten. Es war eine Herausforderung, aber ich habe da mehr gelernt, als bei einem Dutzend Stücken aus dem Übungsbuch. Und es macht sogar mehr Spaß ;)
 
Ich vermute inzwischen, das es sich um ein pädagogisches Konzept für die nicht ganz so hoch begabten handelt.. Ehrlich gesagt, bin ich im Moment froh, das ich mich auf 9 bzw 10 Tasten konzentrieren kann und mich nur so nach und nach erweitere... Es gibt mit Sicherheit auch musikalische Leute, für die das einschränkend ist. Es gibt ja auch Leute die setzt man auf ein Pferd und lässt sie loslaufen, und es gibt welche die fallen runter wenn sie im Schritt zur Reitbahn geführt werden... ;)

http://www.youtube.com/watch?v=WCzxOgYHI24

Habe mich dann da dran gemacht. Es ist natürlich vorerst ein harter Brocken. Aber das Stück bietet dir eigentlich alles, was du brauchst. Es gibt im Grunde nichts großartig zu interpretieren, du lernst Noten, du bewegst beide Hände, du brauchst ein paar mal die schwarzen Tasten. Es war eine Herausforderung, aber ich habe da mehr gelernt, als bei einem Dutzend Stücken aus dem Übungsbuch. Und es macht sogar mehr Spaß ;)

Danke, das hört sich echt nett an. Schön finde ich das er so hübsch betont die Hände bewegt. Sieht bei mir noch anders aus..
So sieht es tatsächlich machbar aus. Für mich schwierig, aber machbar. Mal schaun, ich habe mir zwei Büchlein von Mozart bestellt, vielleicht hab ich ja Glück und es ist bei einem drin. Danke für den Tip!
 
Hallo,

Debbie digitalis hat mit der Erklärung schon generell Recht.


Allerdings ist es im Bassschlüssel notiert NICHT im zweiten Zwischenraum (das wäre eine Okave tiefer, sondern auf der ersten Hilfslinie übern den Notenlinien. Es gibt quasi zwischen dem oberen system und dem unteren System genau eine Hilfslinie in der Mitte und das ist das c' oder auch c1 oder auch Mittel-C. Kann man sich ganz leicht merken "Mitten zwischen den beiden Systemen befindet sich das Mittel-C".


Die Tatsache, welche Debbie so schön beschrieben hat, dass nämlich in dieser Lage (5Finger) die Linke bis zum f und die Rechte bis zum g' reicht führt bei mir zu folgender Beobachtung:

Der Bassschlüssel (auch f-schlüssel genannt) zeigt den ton f im unteren System an während der Violinschlüssel (auch g-schlüssel genannt) den Ton g' im oberen system markiert. Damit bilden die Linen und Zwischenräume zwichen den beiden Schlüsseln genau den Tonraum ab, welcher ohne Streckung oder Lagenwechsel oder etc. mit eben jener ominösen 5-Finger Mittel-C-Lage ereicht werden kann.

Mir drängt sich hierbei der Verdacht auf, dass dies doch etwas historischer anzusiedeln ist als Herr Heumann. Allderings begründet sich dies ausschließlich duch meine eigenen Überlegungen nicht etwa durch "abfragbares Wissen" (von den Lagen der Schlüssel mal abgesehen).

Christian
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Hallo Christian,

danke für deine Korrektur und deine weiteren Hinweise. Natürlich ist das "mittlere c" im Bassschlüssel (3s??) auf der ersten Hilfslinie oberhalb des Notensystems. Das habe ich als (noch) Anfänger und zu relativ später Stunde etwas versemmelt. Deine weiteren Beobachtungen zum Violin- und Bassschlüssel finde ich sehr interessant und aufschlussreich.

Und deine folgende Schlussfolgerung finde ich ganz großartig:

Der Bassschlüssel (auch f-schlüssel genannt) zeigt den ton f im unteren System an während der Violinschlüssel (auch g-schlüssel genannt) den Ton g' im oberen system markiert. Damit bilden die Linen und Zwischenräume zwichen den beiden Schlüsseln genau den Tonraum ab, welcher ohne Streckung oder Lagenwechsel oder etc. mit eben jener ominösen 5-Finger Mittel-C-Lage ereicht werden kann.

Wer den Begriff der "Mittel-C-Lage" aufgebracht hat, weiss ich nicht und finde ich auch relativ egal. M.E. ist es wichtig, dass man sich auf der Klaviatur schnell orientieren kann - aber bekannterweise führen viele Wege nach Rom! Ich bin lediglich Spätanfänger und versuche, meinen Bedingungen entsprechend möglichst schnell voranzukommen. Klavierlehrer haben sicher ausgefeilte Unterrichtskonzepte für ihre Schüler und unterschiedliche Schülergruppen! Ich habe mir schon viel angeschaut und will jetzt hier als Spätanfänger auch keine Ratschläge geben, was am besten funktioniert. Das ist sicherlich äusserst individuell verschieden!

Vor einiger Zeit habe ich mal auf einem Schulbazar zu einem äußerst günstigen Preis (5 Euro Band 1 der KLavierschule plus Lehrerergänzung) second hand die KLavierschule "Schneemanns Traum" von Wei Tsin Fu gesehen, von der man ja oft auch Erstaunliches liest (und die im Internet wesentlich teurer angeboten wird). Also habe ich zugeschlagen! Allerdings: Hier gibt es eine ganze ausführliche Geschichte rund um dieses ominöse mittlere C, die mir allerdings wenig hilft (vielleicht ganz jungen Kindern???)
Ich weiss wirklich nicht, wer allein mit den dort angebotenen Erklärungen (Schneemänner, Tausendfüßler etc. etc. und von anfang an alle Tonarten ohne jede Grenzen) zurecht kommen soll?

Aber das nur am Rande!

Habe hier einfach mal spontan gepostet und muss jetzt erst mal den restlichen Faden lesen, bevor ich weiteres sage!

Liebe Grüße

Debbie digitalis
 
Hallo,

bring mir auch mit Büchern Klavierspielen selbst bei. Hab allerdings Alfred's Klavierschule für Erwachsene und das mit dieser C-Lage kommt mir sehr bekannt vor :), allerdings heißt es dort C-Position und Mittlere-C-Position. Da die anderen noch nie etwas davon gehört haben, heißt das jetzt, dass man solche Finger- bzw. Handpositionen so nicht bei einem Klavierlehrer lernt?

@Klavierdummie: Wielange spielst du denn schon Klavier? Kannst du schon was "richtiges" spielen und wielange hat das gedauert? Kann's kaum erwarten mal ein richtiges Stück spielen zu können und nicht immer so "halbe Kinderlieder". Man hört ja auch hier oft im Forum, dass man irgendwann ohne Klavierlehrer nicht mehr weiter kommt. Bis jetzt kann ich mir nicht vorstellen, dass ich mir nicht alles selbst beibringen kann. Aber vielleicht kommt ja die Erkenntnis später noch, wenn's dann schwieriger wird ;)

LG
 

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