Violinkonzert (in Entstehung)

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rappy

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Hallo,

ich arbeite im Moment an einem Violinkonzert und wollte mal wissen, was ihr von den ersten 7 Minuten haltet, ich bin nämlich im Moment ein wenig stecken geblieben und überlege noch, wie es formal weitergehen soll... vielleicht hat ja jemand ein paar kreative Anregungen? Es soll auf jeden Fall einsätzig werden, wobei ich denke, dass nach dem 6/8 vielleicht ein langsamer Teil folgen wird und anschließend das Anfangsostinato wieder aufgegriffen wird.

Hier Noten und MP3 (der MP3 Ausschnitt ist etwas länger):


http://www.bernardynet.de/violinkonzert.pdf

lg
 
Wow, meinen allerhöchsten Respekt! Am Anfang hat es mich zwar etwas an irgend eine Computerspielmusik erinnert, aber hinterher als es atonaler geworden ist, hat es richtig Spaß gemacht zuzuhören.
Nimmst du eigentlich Unterricht oder hast du dir das autdidaktisch beigebracht?
Bin gespannt wie es weiter geht.......

Könntest du es mit dem "Virtuellem Ochester", das vor kurzem entwickelt worden ist, nicht mal "einspielen", oder ist es schwer an diese Software drann zu kommen?
 
Danke für dein Feedback! Ich hoffe die Assoziation mit Computermusik liegt hauptsächlich am PC-Klang der Aufnahme, denn das war eigentlich nicht beabsichtigt *g*
Ich nehme seit kurzem Unterricht, aber das hier ist noch komplett autodidaktisch vorher entstanden. Ein Buch über Instrumentationslehre hat mir allerdings ziemlich geholfen (ist mein erstes Stück für größeres Orchester, und es fiel mir zumindest anfangs nicht sehr leicht).
Ich bin selbst auch gespannt wie es weiter geht :D

Von einem virtuellen Orchester hab ich mal gehört, da war aber von ziemlich hohen Preisen die Rede... aber vielleicht meinst du ja ein anders?
Naja, ich hoffe, sollte mir das Stück gelingen und meinem Kompositionslehrer gefallen, dass ich über diesen vielleicht an einen Solisten/ein Orchester irgendwann einmal rankommen werde, die das dann spielen werden. Mal schaun!
 
Wow, ein Violinkonzert!

Da ist ja volle action geboten.

Vom ersten Eindruck her klingt es sehr professionell. Wie das jetzt alles motivisch-thematisch zusammenhängt, hab ich so spontan noch nicht erfaßt, aber der dramatische Effekt kommt sehr gut rüber. Hat ein bißchen was von einer Mahler-Sinfonie. Wie's weitergehen könnte? Ich könnte mir vorstellen, daß ein ganz neuer Abschnitt in völlig anderem Charakter, rhythmisch und harmonisch ganz einfach gehalten ganz gut passen würde. Nur so eine spontane Idee. Die Violine sollte auch ausreichend Gelegenheit bekommen, sich solistisch in den Vordergrund zu spielen. Wenn zuviel Hektik im Orchester ist, ist das schwierig.

Das Orchester klingt ja wunderbar, und es ist ja ein virtuelles Orchester - weiß garnicht, was Christoph da vermißt...?
 
@rappy

Ich finde diese Musik sehr interessant. Eigentlich stehe ich nicht auf atonale Musik. Aber hier reist das Orchester und die dadurch entstehende Klangvielfalt alles raus. :)

Für mich klingt es sehr nach Filmmusik. Das soll keine Wertung sein, nur mein erster Eindruck.
Woran denkst du eigentlich, wenn du so etwas schreibst? Und wie lange brauchst du, um so etwas hinzubekommen?

gruß
 
Eindruck

Auch ich gestehe, dass selbst bei mehrmaligem Anhören mir alle Zusammenhänge noch nicht klar sind. Prinzipiell ist das aber eine tolle Leistung, die viel Anerkennung verdient.

Ich habe ja schon mehr von dir gehört und glaube, dass du speziell in dem 6/8 Teil eher in deinem Element bist. Das hört sich für mich logischer und zwingender im Verlauf an.

Haydnspaß kann ich nur bekräftigen, wenn er sich die Violine mehr solistisch herausgehoben wünscht. Es kann aber auch sein, dass du die Violine eher in den Gesamtklang integrieren möchtest. Da kann man dir nicht reinreden. Das sind hier eh nur perönliche Meinungen.

Ich werde das #Stück noch ein paar mal durchhören und glaube, dass du die Phrasen insgesamt länger konzipieren solltest. Manche Entwicklung, die man verfolgen möchte, bricht meiner Meinung nach zu schnell ab und schon kommt was Neues. Gerade bei der Grundstimmung dieses Konzertes sollte die rolle der Melodie noch stärker berücksichtigt sein. Wobei die rollen sich durchaus tauschen können. Das ORchester ist ja auch melodiefähig und eine kräftige Geige kann sehr reizvoll begleiten. Da gibt es ja aus der Werkstatt der KonzertGeiger die tollsten Gimmicks.

Du verwendest bzw. entdeckst viele unbekannte Harmonien, die nicht unbedingt atonal sind. Dieser Stil gefällt mir sehr gut. Allerdings könntest du noch mehr diese Klänge in ein System bringen, sodass für den aufmerksamen Hörer ein grösserer Wiedererkennungswert geschaffen wird.

Ich finde es besonders spannend, mitzuerleben, wie Harmonien, die sich aus dem traditionellen Geflecht herausgelöst haben, trotzdem in der Lage sind, Spannungsverläufe und Eneergieflüsse dazustellen. Das wird auf den Hörer überspringen. Vielleicht hast du ja bereits eine Klassifizierung bestimmter Harmonien vorgenommen.
Dies führt eine gute Tradition der Moderne fort, deren Ursprünge wir bei Ravel (ja, da auch schon), bei Strawinsky und Prokofieff und natürlich Bartol hören können.

Ich danke dir, dass du uns an der Geburt dieses Babys teilhaben lässt.
 
Auch ich gestehe, dass selbst bei mehrmaligem Anhören mir alle Zusammenhänge noch nicht klar sind.

Wenn ich geschrieben habe, daß ich beim ersten Hören (!) die motivisch-thematischen Zusammenhänge noch nicht so ganz erfaßt habe, soll das bitte aber nicht so verstanden werden, als ob es zu kompliziert sei. Erstens höre ich eh sehr schlecht, und zweitens sollte sich der Komponist nicht so sehr nach dem Publikumsgeschmack richten. Ganz wichtige Regel! :p
 
Publikum

Da kann man dir nicht reinreden. Das sind hier eh nur perönliche Meinungen.

Natürlich, Haydnspaß und genau deshalb habe ich das oben ja geschrieben.

Aber ich denke, dass rappy sehr genau liest udn weiss, wie es gemeint ist. Ob er einzelne ratschläge durchdenkt, manche aufgreift oder alles verwirft, ist eh seine entscheidung - aber er möchte Kommentare von Leuten hören, die sich Gedanken machen und deshalb schreib ich meine auch hin.
 
Richtig, ich danke für alle Kommentare. Und klavigen, du hast schon recht, ich habe das Stück auch gestern meinem Kompositionslehrer gezeigt und er hat mir folgende Ratschläge gegeben:

1) mehr Kontraste mithilfe der Nutzung unterschiedlicher Register
2) weniger Wiederholungen von Motiven, stattdessen Motive als Zellen für größere melodische Bögen nutzen

Ich denke auch, dass die Geige noch mehr in den Vordergrund rücken muss. Bezüglich der Harmonik, das Ding ist gerade, das mir die Akkorde intuitiv in den Sinn kommen, ohne dass ich vorher ein mathematisches System o.ä. konstruiere. Das heißt natürlich nicht, dass ich willkürlich Akkord hinter Akkord setze.. oft enstehen die harmonischen Verbindungen auch durch Überlappen von horizontalen Linien.

@MaBa: Ich weiß nicht, ich denke eigentlich rein innermusikalisch.. irgendwie gucke ich beim Komponieren auch nie auf die Uhr, mal gibt es Zeiten, da bin ich total uninspiriert und 10 Minuten kommen mir vor wie 2 Stunden, mal ist es genau andersrum.

Ich freue mich natürlich immer über persönliche Eindrücke, aber ich schrecke auch vor negativer Kritik nicht weg, im Gegenteil ;)
 
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