Verspannte Hände

K

Klavieroma

Guest
Hallo,

in einem anderen Thema habt Ihr über günstige bzw ungünstige Zeiten zum Klavierüben diskutiert. Normalerweise habe ich da wenig Auswahl, meistens komme ich erst spät abends zum Üben. Zur Zeit bin ich aber gerade krankgeschrieben und nachdem die ersten Tage klaviermäßig gar nichts stattfand, hatte ich zuletzt vormittags Zeit und Lust zum Üben und fand, daß es so ausgeruht und entspannt richtig gut ging.

Ich vermute allerdings, daß meine plötzliche Lockerheit auch daher rühren könnte, daß ich mehrere Tage hintereinander keinen 8-Stunden-Arbeitstag am Computer mit ausgiebigem Maus-Einsatz hinter mir hatte, was sonst bei mir die Normalität ist.

Insofern müßte ich vermutlich den Titel noch auf verspannte Arme, Schultern, Rücken allgemein erweitern.

Mich würde interessieren, ob jemand von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht hat und ob Ihr eventuell spezielle Übungen anwendet, um Euch vor dem eigentlichen (Klavier-)Üben "aufzulockern".

LG
Klavieroma
 
Hallo,


Ich vermute allerdings, daß meine plötzliche Lockerheit auch daher rühren könnte, daß ich mehrere Tage hintereinander keinen 8-Stunden-Arbeitstag am Computer mit ausgiebigem Maus-Einsatz hinter mir hatte, was sonst bei mir die Normalität ist.

Mich würde interessieren, ob jemand von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht hat

Hallo,

ich habe genau dieselben Erfahrungen gemacht. Nach der Arbeit spiele ich schlechter als an freien Tagen, wenn ich Stress habe, schlechter als wenn ich ausgeglichen bin, vormittags spiele ich entspannter als abends.

Es ist aber - zumindest bei mir - eher eine geistige Anspannung, die mich am lockeren Spielen hindert, nicht so sehr eine körperliche. Ist zumindest meine Wahrnehmung.

Übungen habe ich aber leider nicht parat. Vielleicht kommen da noch Tipps. ;)

lg
Nora
 
@ Basti: Den Erwärmungs-Effekt kenne ich natürlich auch. Wenn man wie ich spät abends übt, kommt dann leider auch bald die Ermüdung - oder wenigstens die Schlafenszeit.

@ Nora: Ja, an dem Kopfproblem habe ich sicher auch zu knabbern, obwohl ich das Klavierspielen durchaus auch als Entspannung empfinde, ich kann dabei sehr gut von anderen Problemen abschalten und auch Streß abbauen.

Wenn man wie ich relativ wenig Zeit hat, sucht man eben immer nach effizienten Wegen, und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, daß die "Maushand" - und zwar wirklich besonders die rechte Hand - einer Spezialbehandlung bedarf.
 
irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, daß die "Maushand" - und zwar wirklich besonders die rechte Hand - einer Spezialbehandlung bedarf.


Das stimmt! Es ist bei der Benutzung der Computermaus auch sehr wichtig, die Muskeln und Sehnen der Hand so weit wie möglich zu schonen!

Also: Finger nicht anspannen. Hand nur vom Arm her bewegen. Beim Klicken nur die Fingerspitze leicht bewegen.

Eventuell empfiehlt sich auch die Anschaffung einer ergonomischen Maus. Aber im Prinzip funktioniert das auch mit einer ganz gewöhnlichen Standardmaus.
 
Es ist eigentlich erstaunlich, daß sich manche Menschen intensive Gedanken über Klavierspieltechnik machen, die sie dann vielleicht eine Stunde pro Tag einsetzen aber Computerbenutzung über einen ganzen Arbeitstag mit "ungesund" abtun.

Wenn man so Klavierspielen würde, wie manche tippen oder die Maus benutzen, würde einen der Klavierlehrer erwürgen und Orthopäden sollten einem zum Verhaltenstherapeuten überweisen (nach dem Motto "warum will ich mir selbst schaden").
 
Es ist eigentlich erstaunlich, daß sich manche Menschen intensive Gedanken über Klavierspieltechnik machen, die sie dann vielleicht eine Stunde pro Tag einsetzen aber Computerbenutzung über einen ganzen Arbeitstag mit "ungesund" abtun.

Wie meinst Du das?
Klavierspielen ist mein Hobby, deswegen kann ich mir doch aber Gedanken machen, wie ich es verbessern kann.
Den Computer benutze ich nur bedingt freiwillig, sozusagen zum Broterwerb. Ein paar Jahre muß - und will - ich das auch noch durchhalten. Ich mache auch Sport, eben um nicht ständig über Rückenbeschwerden etc. klagen zu müssen.

Wenn der Klavierlehrer mir androhen wollte, mich zu erwürgen, würde ich mir einen anderen suchen.:D
 
Mein Vater ist den ganzen Tag (beruflich) am PC und ist fast nie verspannt.
Vielleicht falscher Stuhl und falsche Sitzhaltung?

Aber frag hier nicht nach Tipps wie du sitzen sollst etc. jeder fühlt sich anders wohl.
Das gleiche beim Joggen die einen dehnen sich davor ewig die anderen kurz nachn Joggen...
Es gibt auch welche die dehnen ihre Hände kurz bevor sie anfangen zu spielen, wäre mir z.B. zu blöd...:shock:.

Versuch so bequem und entspannt zu sitzen wie du willst.
Muss sogar nicht unbedingt aufrecht sein.
Selbst berühmte Klavierspieler machen einen Buckel vorm Flügel obwohl es für Therapeuten eine kranke Haltung wäre und ungesund wäre.
Nicht alles was gesund ist, ist gut für Musik :D
 
Bin Rechtshänderin, arbeite ebenfalls ganztags am PC und habe kein Problem mit den Händen/Fingern beim Klavierspiel...da meldet sich schon eher das Kreuzbein :D
 
Vorm joggen dehnen bringt aber eigentlich nichts weil man das machen sollte wenn die Muskeln warm sind.. :)
 
Ich habe zwar keine große Ahnung von Physiotherapie aber folgende Dinge sollte man vermeiden, wenn man das Berufsleben ohne größere Schäden überleben will:

Abgeknickte Handgelenke - weil z.B. die Tischplatte zu hoch ist oder der Stuhl zu niedrig

Eingeengter Bauch und Brust, weil man zu bequem ist, sich eine Computerbrille zu besorgen und immer in den Bilschirm hineinkriechen muß, um alles zu erkennen

Angespannte Schultern, weil die Arme zu lang sind und man irgendwie die Hände über dem Schreibtisch behalten möchte, um an Tastatur, Maus und andere Utensilien zu kommen.

Aber für solche Maßnahmen wird man natürlich nicht bezahlt...
 
keinen 8-Stunden-Arbeitstag am Computer mit ausgiebigem Maus-Einsatz hinter mir hatte, was sonst bei mir die Normalität ist.

Insofern müßte ich vermutlich den Titel noch auf verspannte Arme, Schultern, Rücken allgemein erweitern.
Hallo Klavieromi,
erstmal gute Besserung, zumindest soweit, dass es Du zuhause gut rekonvaleszieren kannst! ;)

Ich bin einer von denen, die abends eher mental geschädigt sind: die Finger könnten noch besser, wenn der Kopf könnte...

Ich (Berechnungsingenieur) habe eher Probleme mit der Tastatur, insbesondere mit dem kleinen Finger rechts, der immer beherzt auf die <enter>/<Eingabe>-Taste haut, wenn mir emotional danach ist. Habe jetzt eine sanftere Tastatur bekommen, nachdem die alte auch noch hakelte. Übrigens: zur Not hilft eine Tasse Kaffee (verschüttet :D), sollte aber nicht nötig sein.

Mit der Maus habe ich keine Probleme. Aber ich hasse die normal-hohen (5mm oder so) Mauspads. Im Büro habe ich stattdessen eine mit Schmirgelpapier aufgeraute 2 mm-Plexiglasplatte aus dem Baumarkt (paßt auch noch ein Foto drunter), die mit zwei Klebepads auf dem Schreibtisch klebt. Zuhause gekaufte Mauspads, 2 mm hoch, war da mal Samt drauf?

Mäuse gibt's auch verschiedene. Bei denen mit Kugel sollte diese schwer genug sein, um sicher zu rollen statt zu rutschen. Außerdem setzt sich auf den Gleitflächen der Maus oft ein Schmier ab, der so dick werden kann, daß die Kugel nicht mehr satt aufliegt, abkratzen. Schließlich muß man manchmal auch das innere so einer Kugelmaus reinigen: dazu auf's Kreuz drehen und den Plastikring drumrum drehen, Kugel rausnehmen und den Schmodder von den Aufnehmerachsen kratzen (sind meist dünne Achsen seitlich und unten bzw. oben. ein diagonales Rad gegenüber soll drandrücken und ist oft auch versifft).

Schließlich gibt's unter Start/Einstellungen/Systemsteuerung noch ein Menü, um die Sensibilität der Maussteuerung einzustellen. "Beschleunigen" mag ich nicht (steuert die Cursorbewegung abhängig von der Geschwindigkeit der Mausbewegung, nicht nur vom Ort der Maus) und die "Verstärkung" stelle ich so ein, daß ich - ohne den schlaff liegenden Unterarm zu bewegen - die Maus aus dem Handgelenk über das gesamte Spielfeld scheuchen kann (aber auch nur wenn ich die Hand genauso extrem bewege, sonst wird's mir zu fitzelig).

Ansonsten könnte man natürlich noch Opi bitten, die Schultern zu massieren, wenn's einen gibt...

Liegrü
Hanfred
 

Jetzt muß ich doch endlich mal allen für die guten Ratschläge danken. Naja, im Großen und Ganzen halte ich es ja auch so, wie Ihr schreibt, und kann folglich getrost so weitermachen. Das ist durchaus nicht die schlechteste Erkenntnis.

Ansonsten könnte man natürlich noch Opi bitten, die Schultern zu massieren, wenn's einen gibt...

Es gibt einen, aber es spielt sich sauschlecht Klavier, während er massiert ;)

Liebe Grüße
Klavieroma
 
Hallo Klavieroma,

bin auch fast eine Oma, aber noch nicht so ganz. Aber ich habe ähnliche Probleme wie du.

Da ich auch im Büro sitze und am Computer arbeit ( ca. 6-7 Std. täglich), kann ich dein Problem gut verstehen. Ich halte es z.Zeit und wenn ich es irgendwie schaffe so: morgens stehe ich mindestens eine halbe Stunde eher auf und nutze diese am Klavier (über Kopfhörer am Digitalpiano zwischen 6 und 7 Uhr). Das bringt mir unglaublich viel. Diese halbe Stunde kann ich voll konzentriert neue Stücke einüben, oder ältere Stücke überarbeiten, d.h. ich mache sozusagen meine Hausaufgaben für den Klavierunterricht. Der zweite Vorteil ist, dass ich morgens entspannt und gut gelaunt ins Büro fahre (ich habe schon etwas für mich getan!!! und habe die Musik noch im Ohr).

Wenn ich nachmittags nach Hause komme, bin ich erst einmal total kaputt. Dann sehe ich zu, dass ich so schnell wie möglich nach draußen komme, also entwede mache ich dann einen Spaziergang (meist eine gute Stunde) oder der Jahreszeit entsprechend mache ich Gartenarbeit (im Sommer manchmal beides). Dabei kann ich richtig gut entspannen (Kopf, Geist, Muskeln) und wenn es geht, gehe ich dann nochmal für eine halbe bis eine Stunde ans Klavier. Dabei spiele ich aber meistens just for fun; d.h. ich wiederhole Stücke, die ich kann oder übe ganz locker an dem neuen Stück.

Manchmal kommt meine Hausarbeit und Kochen dabei zu kurz, aber alles geht eben nicht. Also versuche ich zumindest, alles irgendwie zu schaffen, oder mir einzureden, dass es für mich jetzt wichtiger ist, Klavier zu spielen, als zu putzen. Aber ein schlechtes Gewissen bleibt trotzdem oftmals.

LG
Didanja
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Didanja,

bist Du "werdende Oma"? Dann wünsche ich Dir dafür alles, alles Gute! Mein Enkel ist heute 12 Wochen alt, ich hatte gestern und vorgestern "Enkel-Betreuungs-Dienst" und das ist das Größte was es gibt, kommt noch deutlich vor dem Klavierspielen!

Deinen Tip mit der halben Stunde am Morgen finde ich gut, ich denke, das probiere ich mal aus. Ich muß sehen, ob mir die halbe Stunde reicht, um außer dem Einspielen auch einen Fortschritt zu erzielen.

Tja, der Haushalt ist eine echte Pianistenbremse. Das läuft immer auf einen Kompromiß hinaus. Mein besonderes Haß-Thema heißt Hemden bügeln. Meine Mutter - die einen sehr reinlichen Haushalt führt - sagt dazu, am Ende zählt nicht, wie oft Du Fenster geputzt hast, sondern wieviel Zeit Du für Deine Familie hattest. Und das Klavier verlangt auch nach mehr Zuwendung als der Putzlappen!

Liebe Grüße
Klavieroma
 

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