Verpönte Klassische Musik

Also, bitte ein wenig mehr Respekt vor scheinbar all zu schnöden Alltagsbuchstaben!!!

Liebe Grüße

Viola

alles zu seiner Zeit :) dass antike und mittelalterliche Abfallgruben für Archäologen extrem viel Erkenntnismöglichkeiten bieten, ist nicht unbekannt, auch der Einkaufszettel des Legionärs bietet Einblick in den Alltag vor knapp 2000 Jahren ----- aber damit wird die Abfallgrube nicht zum Tempel, und der Einkaufszettel nicht zu Literatur ;)

übrigens gibts wunderschöne und lustige antike römische Graffiti, auch Zaubersprüche und ähnliches. :)

liebe Grüße, Rolf
 
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Klassische eingängige Musik beruhigt. Die Kriminalität nimmt erwiesener Maßen ab. In Berlin wird das an einigen Bahnhöfen praktiziert, habe ich erlebt. Diese Praxis wäre in München vielleicht vorteilhaft gewesen für das Leben dieses Managers, der die Kinder beschützen wollte. Wer kann schon einen Menschen zu Tode prügeln mit Mozart im Ohr?

Mozart soll ja auch auszerordentlich Gesunheitsfoerdernd wirken...vll sollten wir das mal mit in die Diskussion aufnehmen: will eine agressive-coole Jugend vorsichtshalber nichts mehr von traeumerischen oder sanftmuetigen Klaengen wissen? *lach*

Ich koennte mir ja vorstellen, dass Wagner vielen mehr gefallen wuerde, wenn er nicht so viel Gesang in seinen Werken drin haette, ein Umstand, den Vibrato-Koeniginnen schamlos ausnutzen, sodass der Zuhoerer nicht mehr weisz, welchen Ton sie wohl eigentlich meinen...das haelt ja keine Sau aus...*laester*
Wobei man auf der anderen Seite zugeben muss, dass vielgehoerte Musikrichtungen klangfarbenmaeszig noch schlechter ertraeglich sind...
 
Mozart soll ja auch auszerordentlich Gesunheitsfoerdernd wirken...(...)
Ich koennte mir ja vorstellen, dass Wagner vielen mehr gefallen wuerde (...)
vielgehoerte Musikrichtungen klangfarbenmaeszig noch schlechter ertraeglich sind...

ob man das auch in homöopathischer Dosis könnte, indem man z.B. nur den Namen kennt und davon ausgeht, dass aller Schall schon irgendwie ein Mini-Partikelchen Mozart enthält?
...ob der Walkürenritt friedfertig und beruhigend wirkt? das klingt doch recht oft wie ein star wars soundtrack...und die heutige Scheidungsrate legt nahe, dass der Hochzeitsmarsch ("treulich geführt" usw) nix taugt (klar, der Lohenrin annulliert ja auch die Ehe, sowie ihm unliebsame Infos entlockt werden sollen) :D
... ... hui... das... da hülle ich mich in Schweigen (es gibt Themen, da ist Violas Stille mehr als nur angebacht)
;)
 
alles zu seiner Zeit :) dass antike und mittelalterliche Abfallgruben für Archäologen extrem viel Erkenntnismöglichkeiten bieten, ist nicht unbekannt, auch der Einkaufszettel des Legionärs bietet Einblick in den Alltag vor knapp 2000 Jahren ----- aber damit wird die Abfallgrube nicht zum Tempel, und der Einkaufszettel nicht zu Literatur ;)

übrigens gibts wunderschöne und lustige antike römische Graffiti, auch Zaubersprüche und ähnliches. :)

liebe Grüße, Rolf

Och Mööönsch Rolfi... Du musst aba och alles innen Dreck ziehen...

ok, wenn Du willst, dann gibt es eben wertvolle "Literatur" und Schrott wie James Brown, Herby Hancock, Michael Jackson und Lady Gaga. Alles eben nur blöde Einkaufszettelmusik.

:roll:
 
Ja, dann wäre da nach Mercedes Sosa (sie ist grad gestorben), Frank Sinatra, Amy Winehouse.....
 
Och Mööönsch Rolfi... Du musst aba och alles innen Dreck ziehen...

ok, wenn Du willst, dann gibt es eben wertvolle "Literatur" und Schrott wie James Brown, Herby Hancock, Michael Jackson und Lady Gaga. Alles eben nur blöde Einkaufszettelmusik.

:roll:

aber mitnichten, hohe Dame Viola:

es war der Legionär, welcher sein eigenes schier unfassbar geniales Produkt weggeschmissen hatte (evt. in den Dreck, und ob es dann noch dort herumgezogen wurde, wird schwer zu ermitteln sein) - ich war es wirklich nicht, auch nicht herumziehend ;)

Lady Gaga? schreibt die Bücher über Vertonungen von Einkaufszetteln? :D

woraus eigentlich schließt Du, dass der böse Rolf will, dass es wertvolle Literatur und andere gibt?

amüsierte Grüße, Rolf
 

...mit den kaiserlichen Insignien der gelahrten Hochbildung (Bücherwand, Lesebrille, Krawatte, ehrwürdig graues Haar usw.) vorgetragen... ;), ein Outfit, welches nicht jedem Michael-Jackson-Fan sympathisch sein muss...

und inhaltlich? der weise Gelehrte bezeichnet da manches, was nicht Tristan oder Parsifal (warum just die?) ist, als "dümmer"...

hat er da sachliche Argumente, gar Beweise - oder ist das die Arroganz des wohlbestallten Bildungsbürgertums?... (((ok, das war aus Jux eine sehr polemische rhetorische Frage, die nicht zu Grimm führen soll)))

Gruß, Rolf
 
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Tja, da hat JK nicht gerade mit Wissen geglänzt. Dass er die Unterscheidung U/E infrage stellt, ehrt ihn. Dass aber eine die musikalische Sprache der "hohen" Musik über Jahrhunderte "rein und unberührt" gewachsen ist, ist wohl ein Käse. Und ebenso, dass sie deshalb höher stünde als eine Sprache, die sich erst im letzten Jahrhundert entwickelt hat.

Eigentlich stellt sich doch - wie in allen anderen Künsten auch - die Frage nach Kunst vs. Mode, Form vs. Show/Tand und vor allem nach der Fähigkeit, ob die "jeweilige Sprache" auch in Zukunft noch verstanden (und geschätzt) werden wird.
 

der Faden kann sicher endlos weiter gehen. Mal sind es Begriffe, die niicht genau definiert scheinen und ann wieder persönliches Schicksal.

Über Kunst ioder was Kunst sei kann man immer streiten- der Fettstuhl war ja Provokation genug.

Bei Malerei, Dichtung und Musik gibt es aber einen Qualitätsbegriff über dessen Grenzziehung zuweilen Uneinigkeit herrscht, aber bestimmte Produkte sind einfach schwer miteinander zu vergleichen.

Ich werde aber keine Diskussion führen, ob ein am Kiosk erhältlicher Arztromane einen gleichen Wert habe wie ein Werk von Goethe.

Das gilt für den Bau eines Gartenhäuschens im Vergleich zu einem chalet und erst recht für den Vergleich zwischen einer chopin Ballade und einem Popsong.

Wobei der Zugang zur Literatur vielleicht die grössten Hürden aufbaut, denn da muss man sich durchlesen.

Musik und Gebäude kann man immerhin auch passiv anschauen oder anhören und Freude dabei empfinden.
 
Bei Malerei, Dichtung und Musik gibt es aber einen Qualitätsbegriff über dessen Grenzziehung zuweilen Uneinigkeit herrscht, aber bestimmte Produkte sind einfach schwer miteinander zu vergleichen.

hallo,

und gerade dieser "Qualitätsbegriff" wird aus unterschiedlichen Perspektiven und mit unterschiedlichen Ansätzen in Zweifel gezogen - ob das sehr sinnvoll ist, will ich gar nicht mal fragen.

Merkwürdig daran ist lediglich, dass andernorts "Qualität" stets erwünscht, geradezu gefordert wird - aber ausgerechnet in der stets zu Zwist führenden Diskussion über die Qualität von Musiksorten wird sowohl der Aspekt des "Ästhetischen" (Kunst) als auch der künstlerischen Qualität mit Ablehnung bedacht (zu schwierig, zu lebensfremd, zu verstaubt usw usw) - - und das ist zunächst mal in sich widersprüchlich (mal gilt Qualität was, mal nicht).

der Versuch, andere Abstrakta einzuführen, die weder theoretisch noch gleichsam "ideologisch" vorbelastet sein wollen, sondern stattdessen möglichst "objektiv" (meiner Ansicht nach pseudo-pojektiv), führt leider zu den unseligen Gleichmachereien: unter "Texte" läuft halt alles von Goethe über Karl May bis zum Arztromanheftchen, und "Musik" alles von der Chopinballade über den Evergreen und Popsong bis zu Festzeltdarbietungen - - und das fatale, ja falsche daran ist, der Sache selbst völlig fremde äußere Vergleichskriterien dann auch noch anzuhängen (Verkaufszahlen beispielsweise) und damit den Schein zu erwecken, man habe nun ein System der objektiven Vergleichsmöglichkeiten geschaffen und könne aus diesem neue Erkenntnisse über Sinn (Gebrauch) und Qualität ableiten.

für den Fall, dass z.B. der merkantile Effekt überschätzt wird: Kunstwerke, Hausschuhe, Rassehundewelpen, Gummibärchen - kann man alles kaufen, hat auch alles Produktionsbedingungen und Absatzzahlen: aber da ist der Oberbegriff bestenfalls "gehandeltes Produkt"; folglich sagen die Verkaufsstatistiken von "like a virgin", "DJ Ötzi", "Chopinballaden" und "Puccini-Opern" nichts über die Gegenstände, sondern bestenfalls ein wenig was über die Konsumenten aus...

Methodisch entspricht das dem unsinnigen Unterfangen, eine Emotion einzig aus der messbaren Hormonausschüttung zu erklären...

Gruß, Rolf
 
Es gibt Musik, die mich fasziniert und es gibt Musik, die mich entweder langweilt oder sogar nervt (im negativen Sinn).

Ich würde aber nicht meine eigene, persönliche Vorliebe für diese oder jene Musik als Maßstab für die "Qualität" dieser Musik nehmen.

Es ist schon so, daß mich überwiegend "klassische" Musik interessiert, und dort besonders Klaviermusik und Kammermusik in kleiner Besetzung.

Mit Opernmusik kann man mich jagen. Da sind mir ein paar unaufdringliche Popsongs dann doch lieber. Ein Popfan bin ich deshalb trotzdem nicht.

Wie man Musik (und Komponisten) in beinahe religiöser Weise verehren kann, wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben.
 
Auf zur fröhlichen Jagd

Es gibt Musik, die mich fasziniert und es gibt Musik, die mich entweder langweilt oder sogar nervt (im negativen Sinn).

1. Ich würde aber nicht meine eigene, persönliche Vorliebe für diese oder jene Musik als Maßstab für die "Qualität" dieser Musik nehmen.


2. Mit Opernmusik kann man mich jagen. Da sind mir ein paar unaufdringliche Popsongs dann doch lieber. Ein Popfan bin ich deshalb trotzdem nicht.

Wie man Musik (und Komponisten) in beinahe religiöser Weise verehren kann, wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben.

zu1. Das versteht sich von selbst, aber es kann Respekt auch für Musiken gefordert werden, die nicht dem direkten persönlichen Geschmack dienen. Zumindest solange diese die Kriterien s.o. erfüllen.

zu2. Solche Aussagen zum Musiktheater finde ich befremdlich. Wie will man denn z.b. Mozart verstehen, wenn man seine Opern nicht kennt?
Dass manches an der aufführungspraxis vielleicht revisionsbedürftig ist wird zugestanden. Allerdings sind mir die Excesse des Regie-Theaters auch ein Gräuel. Auch über die veränderte Wahrnehmung der Gesangskultur lässt sich streiten. Allerdings ist für mich die menschliche Stimme immer noch das Hauptreferenz Instrument überhaupt.
 
zu1. Das versteht sich von selbst, aber es kann Respekt auch für Musiken gefordert werden, die nicht dem direkten persönlichen Geschmack dienen. Zumindest solange diese die Kriterien s.o. erfüllen.

Was meinst du mit "es kann Respekt gefordert werden"?

Ich erkenne die Tatsache an, daß Liszt Klaviersonaten und Wagner Opern komponiert hat. Respekt? Nein.



zu2. Solche Aussagen zum Musiktheater finde ich befremdlich. Wie will man denn z.b. Mozart verstehen, wenn man seine Opern nicht kennt?

Mozart hat ja auch andere Sachen komponiert als Opern. Zum Beispiel Violinsonaten, Streichquartette und andere Kammermusik.

Ich sage nichts gegen Mozarts Opern, sie sind ja wohl auch recht beliebt - aber mir sagen sie nichts. Und das liegt nicht an der Inszenierung sondern an der Musik.

Allerdings ist für mich die menschliche Stimme immer noch das Hauptreferenz Instrument überhaupt.

Diese Aussage hört man sehr oft. Für mich trifft sie aber nicht zu.

Gesang kann wunderschön sein. aber es ist aussichtslos, mit einem Klavier Gesang zu imitieren.

http://www.youtube.com/watch?v=vpOprrQfryo
 
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Der Kritiker par excellence hat sich in seiner wöchenlichen Kolumne in der süddeutschen Zeitung auch dieses Themas angenommen.

Dieses kurze Statement sollte man sich ansehen.

http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/30705


Aha, die Popmusik bedient sich also nicht der "hohen Kunstsprache" so wie die gute Klassik? Da liegt der gute Herr Kaiser aber sehr daneben. Nehmen wir doch nur mal mein Lieblingsbeispiel: Phil Collins (aber Beatles tun es auch): "When I'm feeling blue" ist eine Adaption des Rondos von Mauricio Clementi. Im Mittelteil "Oh Lord, is there notheng more I can do" finden wir die seid Bachszeiten tradierten Quartsextakkorde, die dieser Stelle den Touch tiefer religiöser Gefühle verleiht und an die Rezitative aus den Oratorien erinnern. Zufall? Mitnichten. Diese Musiker haben ihr Handwerk gründlich gelernt.

Also, Herr Kaiser wurde mit seiner eigenen Argumentation widerlegt.

...


Alles Liebe

Viola
 
Da wage ich glatt zu behaupten, daß sich der Operngesang teilweise ziemlich von der natürlichen menschlichen Stimme entfernt hat. Ich habe nichts gegen Koloratur aber erträglich ist sie für mich nur in Maßen.

Deswegen habe ich die Gesangskultur in der Oper(auch gerade bei Koloratursopran) nicht ausgeschlossen, wenn es um Revisionbedürftigkeit geht.

Ich bin sehr dafür, alles auf den Prüfstand zu stellen und stimme ausdrücklich zu, dass die menschliche Stimme noch natürlich klingen sollte.

Wie dies dann bewerkstelligt sein soll, müssen wohl auch die Fachleute mit tragen.
 
Was meinst du mit "es kann Respekt gefordert werden"?

1. Ich erkenne die Tatsache an, daß Liszt Klaviersonaten und Wagner Opern komponiert hat. Respekt? Nein.

2. Mozart hat ja auch andere Sachen komponiert als Opern. Zum Beispiel Violinsonaten, Streichquartette und andere Kammermusik.

3. Ich sage nichts gegen Mozarts Opern, sie sind ja wohl auch recht beliebt - aber mir sagen sie nichts. Und das liegt nicht an der Inszenierung sondern an der Musik.

zu1.
Respekt heisst das Anerkennen einer genialen Leistung. Dies betrifft beide genannten Komponisten. Vielleicht liegt es auch an mangelnder Kenntnis der Werke. Es langt keinesfalls mal einige Stunden diese Musik gehört zu haben, um sich ein Urteil bilden zu können.

2. Ohne detaillierte Kenntnis der Opern sind diese anderen Stücke nicht zu erfassen.

3. Auch hier kann ich mich nur wundern. Wie ist es möglich, Klavierkonzerte zu "mögen" aber die Musik der Opern nicht.
 

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