Also das allerwichtigste ist meiner Meinung nach der Moment zwischen dem letzten Ton und dem ersten Klatschen.
Irgendjemand hatte hier eine Signatur, in der stand, dass nicht der Applaus dsa wichtige ist, sondern die Stille vor dem Applaus, dieser Meinung bin ich auch.
Kleine Kinder spielen den letzten Ton, während sie Aufstehen und gerade schnell das nächste Notenheft hinknallen, das ist so, als würde man einen schönen Film eine Minute vor Schluss beenden.
Man hat zwar das wesentliche gesehen und verstanden, aber... nicht wahr ;)
Die Spannung nach einem anstrengenden Stück zu halten und dem Publikum unmissverständlich klar zu machen, dass der Vortrag NOCH NICHT zu Ende ist, erfordert sehr viel Selbstbewusstsein und Mut zur Stille.
Sehr oft hört man in langsamen Stücken, dass Pausen zu kurz ausgehalten werden - aus Angst, das Publikum könnte sich langweilen.
Man muss sich sagen: Jetzt spiele ich, und alle sind gekommen, um das zu hören, sind wegen mir gekommen, und ich darf mir so viel Zeit nehmen, wie ich brauche.
Nach dem letzten Ton also nicht in sich zusammensinken, sondern die Hände noch halten und nicht wegschauen.
Diesen Moment kann man genießen, der ist nämlich ganz besonders... So eine wahnsinnige Spannung im Raum.
Wie man sich danach verhält, hängt, wie Play schon schrieb, vom Künstler und auch der Form des Konzertes ab.
Die meisten Pianisten legen bei der Verbeugung nahe dem Instrument eine Hand auf den
flügel.
Was ich auf keinen Fall machen würde, ist, ein krampfhaft ernstes Gesicht zu wahren, um seriosität zu suggerieren - Wenn einem applaudiert wird, möchte man automatisch lächeln, und warum sollte man das denn nicht tun?
Ich hörte mal einen sehr begabten 13jährigen Jungen in einem internationalen Wettbewerb, der extrem steif war und keine Mine verzog. Furchtbar!