Undiszipliniert üben

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philomela

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12. Jan. 2011
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Hallo,

beim Üben meiner Stücke und auch der Tonleitern ertappe ich mich immer wieder dabei, irgendwas zu improvisieren. Mal fällt mir eine bluesmäßige Endung ein, mal ein schöner Barocklauf, ganz selten auch mal ein paar schöne Harmonien.

Natürlich bringt mich das mit den zu übenden Stücken nicht weiter und darum versuche ich, es abzustellen. Andererseits ist es toll, wenn aus dem Klavier die Melodie kommt, die grade in meinem Kopf ist.

Es liegt mir aber auch fern, "Geräuschmüll" zu erzeugen und "rumzuklimpern". Schon um meiner überempfindlichen und leidgeplagten Nachbarn willen.

Wie haltet ihr es mit dem Interpretieren? Tut ihr's? Macht es einfach nur Spaß oder ist es auch sinnvoll?

Viele Grüße
philomela
 
Hallo,
ertappe ich mich immer wieder dabei, irgendwas zu improvisieren ...

Natürlich bringt mich das mit den zu übenden Stücken nicht weiter und darum versuche ich, es abzustellen ...
Es liegt mir aber auch fern, "Geräuschmüll" zu erzeugen und "rumzuklimpern". Schon um meiner überempfindlichen und leidgeplagten Nachbarn willen.

Hallo philomela,

das klingt ja nach schlechtem Gewissen :p

Das was du tust, macht Musik für mich als Hobby Pianisten erst interessant.
Was dir scheinbar leicht fällt, muss ich mir oft hart erarbeiten :D Neid!

Ob es bei knappen Zeitressourcen zielführend ist, muss man selbst entscheiden.

Für mich ist freies Spiel das Ziel.
Also mache es es, wann immer ich kann, auch mit anderen Hobby-Musikern zusammen.

Lieber Gruß, NewOldie
 
Zitat meiner KL: Jede Zeit vor dem Klavier nützt! Hau rein und genieß es!
 
Hallo,

beim Üben meiner Stücke und auch der Tonleitern ertappe ich mich immer wieder dabei, irgendwas zu improvisieren. Mal fällt mir eine bluesmäßige Endung ein, mal ein schöner Barocklauf, ganz selten auch mal ein paar schöne Harmonien.

Natürlich bringt mich das mit den zu übenden Stücken nicht weiter und darum versuche ich, es abzustellen. Andererseits ist es toll, wenn aus dem Klavier die Melodie kommt, die grade in meinem Kopf ist.


Liebe philomela,

das ist phantastisch!!! Nutze und genieße diese Fähigkeit mit vollen Zügen!!!! Das ist kein Geräuschmüll, auf gar keinen Fall! Du lernst dadurch auch eine Menge - hören, experimentieren, ....., abgesehen von den vielen Bewegungsmustern, die du nebenbei so spielst.

Ganz, ganz oft denkt man auch nur, die Nachbarn finden das bestimmt schrecklich - das ist oft gar nicht so. Das sagt einem nur das eigene schlechte Gewissen. :p

Also: schlechtes Gewissen "off", Spielfreude, Spaß und Lernen durch Experimentieren und Improvisieren "on"! :klavier:

Mit undiszipliniertem Üben hat das Ganze übrigens gar nichts zu tun. Offensichtlich setzt du dir ja bestimmte Ziele, was das Arbeiten am Stück angeht. Wenn dir dann gerade etwas einfällt und du improvisieren willst, tu das und kehre anschließend wieder zu der Arbeit zurück, die du vorher begonnen hast. Das kann sogar sehr vorteilhaft sein, weil du dich dann während einer Übeperiode zweimal mit dieser Stelle beschäftigst. Undiszipliniert wäre, wenn du die Stelle dann gar nicht mehr machst und dir ständig zum Improvisieren Ideen einfallen, so dass du zum Erarbeiten des Stückes, was du dir ja als Ziel gesetzt hast, gar nicht mehr kommst.

Setze dir also durchaus die Ziele, ein Stück gut zu erarbeiten und der Improvisation ihren wertvollen Anteil einzuräumen!

Also viel Spaß!!!

Liebe Grüße

chiarina
 
Hallo ihr Lieben,

ui, das freut mich!
Ich versuche nämlich, mit möglichst viel Gefühl zu spielen (sobald ich halbwegs die Noten drauf habe) und dann fällt mir gleich ganz viel ein, was grade meinem Gefühl entspricht. Das geht aber meist über den vorgegebenen Notentext hinaus.

Wenn ich dann von der Improvisation "zurückkomme", gelingt mir auch das gerade beackerte Stück besser, im Sinn von flüssiger und gefühlvoller. Allerdings achte ich beim gefühlvollen Spiel weniger auf die Technik (klar, der Kopf ist dabei ein Stück weit abgeschaltet). Wenn nun die Technik schon halbwegs automatisiert wäre, könnte ich mir das mit dem Improvisieren eher erlauben, finde ich.

Aber es macht solchen Spaß!

Überhaupt wird es eigentlich erst interessant zu spielen, wenn ich das Stück auswendig kann. Geht euch das auch so?
Ich versuche dann auch gleich zu transponieren, zumindest einzelne Phrasen. Finde, das macht irgendwie flexibler. Auch wenn das eigentlich auch nicht zu meinem Übeprogramm gehört.

Zum schlechten Gewissen:
Wir sind erst vor einem halben Jahr hier eingezogen und es hat sich herausgestellt, dass es extrem hellhörig ist. Rein rechtlich dürfen wir natürlich üben, das ist klar. Mir klemmen aber die Finger fest, wenn ich weiß, dass hinter der Wand der Nachbar in die Tischkante beißt.

Ihr müsst wissen, dass meine ganze Familie musiziert, so dass die Nachbarn nicht nur meine Klavierübungen hören, sondern auch die meines Jüngsten. Dazu die Trompete des Großen, meine Querflöte und meine Singerei. Das ist schon hart!

Darum werden wir uns von uns von unserem Klavier (ein kleines Steinway) trennen und auf einem Digitalpiano spielen (Kawai CA63R). Das entschärft die Situation ungemein und ich kann endlich frei und ungehemmt zu jeder Zeit spielen. Vorgestern wurde es geliefert. Leider aber nicht montiert, so dass ich jetzt ein Problem habe: der knapp 70 kg wiegende Spieltisch muss irgendwie auf den Ständer. No chance für mich allein und nichtmal zu zweit :(.

Also, noch ein paar Tage Geduld und irgendwoher ein paar kräftige Männer angeheuert - und dann :keyboard::lol::razz:

Herzliche Grüße
philomela
 
Hallo Philomela,

kommt mir sehr bekannt vor... manchmal provoziert irgendwas, das ich spiele, eine eigene Melodie oder ein Bassmuster oder eine Akkordfolge oder sowas und dann fahr ich darauf ab - wenn's zu doll wird gibt's ja noch das Moderator-Pedal :D

Ne, kein schlechtes Gewissen, denn das liegt ja auch in etwa in meiner Zielrichtung, ich will ja kein (Haus-)Konzertpianist werden.

Mit den Nachbarn habt ihr sicher schon gesprochen, oder? Ich find's ungemein wichtig. Mein Trick: sie zu bitten, dass sie, ehe sie beginnen, sich zu ärgern, Bescheid sagen. So haben sie nicht das Gefühl, ohnmächtig ausgeliefert zu sein, und ihr weniger schlechtes Gewissen.

Mal gestand mir eine Nachbarin bei meinem Auszug, dass sie gerne, sogar mal mit Ohr an der Wand, meinem Gitarrenspiel gelauscht habe...

Viel Spaß Dir weiterhin mit Deinen "Musenküssen" (die Dame darf man nicht auf später vertrösten)!

Stuemperle
 
Also, noch ein paar Tage Geduld und irgendwoher ein paar kräftige Männer angeheuert - und dann :keyboard::lol::razz:

Frag doch die Nachbarn! Dafür, daß Du denen Dein Steinway opferst, können die mal fünf Minuten beim Stemmen helfen!
Das Gefühl, bloß niemanden stören zu wollen mit dem eigenen Gestümper, kenne ich gut. Zum Glück dringt das Cembalo nicht so durch und unsere Nachbarn musizieren selbst. Wir ermuntern uns immer gegenseitig zum Üben und ich z.B. höre auch gern zu und versuche zu erkennen, was grade unter mir "dran" ist.

Gruß,
Cem.
 
Hi,

Off-Topic:
Ich werd verrückt, ein Steinway Klavier gegen ein Digitalpiano einzutauschen.
Wirst du das nicht mal bereuen?
Kennst du auch die Silent-Klaviere?
Oder wäre vielleicht auch der Einbau eines Silent-Systems möglich gewesen?

Gruß
 
Hi,

Off-Topic:
Ich werd verrückt, ein Steinway Klavier gegen ein Digitalpiano einzutauschen.
Wirst du das nicht mal bereuen?
Kennst du auch die Silent-Klaviere?
Oder wäre vielleicht auch der Einbau eines Silent-Systems möglich gewesen?

Gruß


Hallo Bachchopin,

naja, es ist ein kleines Steinway, das nicht sooo super klingt (laut meinem Klavierstimmer und der ist Steinway-Fan). Ein Moderator lässt sich aufgrund des geringen Platzes im Klavier nicht einbauen und deshalb auch kein Silent-System. Letzteres wäre auch zu teuer gewesen, weil es 1. den Wert des Klaviers übersteigt und zweitens das Klavier in ein paar Jahren ohnehin zu klein sein wird für meinen Sohn. (Es ist ein F-Modell, mit schmaleren Tasten und niedrigerer Höhe, so dass große Menschen die Knie nicht drunter kriegen und es außerdem "Griffkompatibilitätsprobleme" mit anderen Klavvieren gibt).

Natürlich ist es blöd, sich von sowas zu trennen. Es bleibt aber in der Familie - ist ein Erbstück.

Außerdem - was nutzt das beste Instrument, wenn man nicht frei darauf spielen kann? Die Nachbarn stehen hier andauernd auf der Matte, nicht nur wegen der Überei, oder sie drehen ihre Anlage so weit auf, dass ich mich nicht mehr konzentrieren kann, treten gegen die Wand und wasweißich. Ich hab keine Lust auf Krieg. Und ich kann keine Emotionen fließen lassen, wenn ich weiß, es nervt andere.

Viele Grüße
philomela
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Mir macht das auch Spaß, zwischendurch irgendwelche Klangfolgen durchzuprobieren. Allerdings ist das von einem schönen Barocklauf, oder schönen Harmonien weit entfernt.

Es erscheint mir aber trotzdem Sinnvoll, da ich verschiedene Klänge kennenlerne, das Gefühl für die Tasten sich verbessert und vor allem weil es Freude macht. Es hat zusätzlich den schönen Effekt, dass ich dabei Tasten verwenden kann, die sonst lange auf ihren ersten Einsatz warten müssten.

Grüße
Thomas

PS: Es gibt auch noch andere Möglichkeiten, dem Ärger mit den Nachbarn zu entgehen: «[post=184047]die perfekte Lösung für das Problem[/post]» :D :D
 

Hi,

ich habe das selbe "Problem", wie du.
Nun ich sehe dies aber, genau, wie viele andere hier überhaupt nicht als Problem an.
Ich spiele jetzt 5 Jahre Klavier und "komponiere" immer bessere Lieder, wovon alle immer ganz begeistert sind.
Auch wenn es mal heißt "spiel doch mal bitte was", wenn du irgendwo z.B. bei bekannten oder in der Schule bist, verspielst du dich bei deinen eigenen Liedern am wenigsten (bei mir ist das zu mindestens so).
Ein jeder Klavierspieler ist zu tiefst geehrt, wenn andere Freude an seiner Musik haben, jedoch das höchste Glück der Freude, hat man, wenn andere dann auch das eigens "komponierte" Stück toll finden und nichts finden, was ihnen missfällt, so dass sie es gleich erneut hören wollen.
Also glaube mir, komponiere und bringe andere dazu dich zu bewundern.

Mlg.
Michael
 

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