Unbekanntes Klavier

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organist

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1. Feb. 2012
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Guten Tag,

entschuldigen, meine Deutsche Sprache ist schlecht. Ich habe ein schönes Klavier, wahrscheinlich in Deutschland gebaut (ca. 1890-1920). Der Erbauer ist unbekannt. Die ursprüngliche Firmplatte nicht überlebt. Es ist auch kein Emblem im Inneren. Ich weiß nur, dass die Seriennummer des Klaviers ist 15584.

Das Klavier ist sehr hoch - 152 cm.

Ursprünglich war er nicht schwarz, aber es war aus Mahagoni, mit eingearbeiteten Perlen und Messing-Gewinde. Er hatte die Kerzenwandlampen.

Das Klavier hat drei Pedale (mit Moderator), Kreuzsaiten, Unterdämpfer.

Ich werde dankbar sein für jede Idee, wer ist der Klavierbauer.

piano_1.jpg


piano_2.jpg


piano_3.jpg


piano_5.jpg
 
Hallo Organist,

schwierig, das können ungefähr 2000 Klavierbauer aus der Zeit gewesen sein...:D
Aber wenn es überlackiert wurde: Vielleicht findet sich doch ein Name im Deckel?

Meint
Die Drahtkommode
 
Hallo organist,
willkommen hier!
Nach Art und Größe kommt da eventuell Steingraeber in Frage, wenn auch dies nur eine Vermutung ist. Dort wurden jedenfalls auch Klaviere in dieser Größe gebaut. Und so wie die Wirbelfelder hier gesetzt wurden, kann in diesem Klavier ggf. auch eine Oberdämpfer-Mechanik eingebaut werden, was bei Steingraeber durchaus normal war. Wie ebenfalls die Tatsache, dass dieses Klavier 85 Töne hat, während andere Firmen bei ihren ausgeprägt repräsentativen Konzertklavieren auch damals bereits gern 88 Töne verbauten.
Wäre es ein Produkt dieser Firma, dann käme es der Seriennummer nach aus ca. 1905-1910. Auch das könnte nach Bauart und Stil passen.
Aber wie gesagt, ich vermute nur. Mal sehen, was andere Kollegen/innen beitragen.

Gruß
Martin
 
Danke, Freunde!

Es gibt nicht überlebt Signaturen oder Embleme. Nur handschriftlichen Seriennummer und großen Buchstaben "E" (das ist auf der linken Seite des Rahmens graviert).

Es scheint wirklich nahe zu sein Steingraeber. Aber: ich sehe, dass Steingraeber Klaviere haben ein Firmname mit Messing-Gewinden gelegt. Doch auf meinem Klavier ist anders: sind die Spuren der vier Schrauben, die Firmplatte zu kämpfen.
Ich lege mehr Bilder.

piano_6.jpg

piano_7.jpg

piano_8.jpg

piano_9.jpg
 
Hallo Organist,

Du musst hier unter dem Lack suchen, wie Drahtkommode bereits anklingen hat lassen.

LG
Michael
 
Wenn es, wie 90JKB vermutet, ein Knöchel-Klavier ist, müsste die Maserung des Resonanzbodens doch waagerecht verlaufen, oder? Das hat Knöchel doch eigentlich immer so gemacht oder liege ich da falsch?

Organist mach doch bitte mal ein Bild vom Resonanzboden unter den Tasten, vielleicht lässt sich die Knöchel-Vermutung so bestätigen.

Gruß
Thilo
 
Wenn es, wie 90JKB vermutet, ein Knöchel-Klavier ist, müsste die Maserung des Resonanzbodens doch waagerecht verlaufen, oder? Das hat Knöchel doch eigentlich immer so gemacht oder liege ich da falsch?

Organist mach doch bitte mal ein Bild vom Resonanzboden unter den Tasten, vielleicht lässt sich die Knöchel-Vermutung so bestätigen.

Gruß
Thilo

Heute habe ich keine Bilder mehr. Aber ich werde mehr Fotos während des Wochenendes zu machen, so dann werde ich es hier setzen.
 
Bei meinem Blüthner steht auf einigen Holzteilen - wenn man sie abschraubt, zB die "Stützen" rechts und links für die Klaviatur - mit Bleistift "Blüthner" drauf. Wenn Du Dir das zutraust, würde ich mal versuchen, sozusagen "nicht-vitale", also nicht lebenswichtige Teile (lebenswichtig für die Spielbarkeit des Klaviers ;) abzuschrauben und zu gucken, ob da ein Hinweis zu finden ist...
 
Das ist ein Knöchel - da bin ich mir ziemlich sicher, weil ich so ein Klavier schon mal hatte - nur mit Nußbaumgehäuse. Warum kein Name drauf steht ? Wird wohl als Handelsmarke eines Händlers verkauft worden sein....ja, ja, so was gab es damals schon. Baujahr um 1915.
Wenn es, wie 90JKB vermutet, ein Knöchel-Klavier ist, müsste die Maserung des Resonanzbodens doch waagerecht verlaufen, oder? Das hat Knöchel doch eigentlich immer so gemacht oder liege ich da falsch?

Hallo,
an Knöchel dachte ich natürlich auch, da ich diverse Knöchel-Klaviere kenne. Reso waagerecht: richtig - allerdings machte Steingraeber das auch. Die werden gewusst haben was sie tun...
An Knöchel zweifle ich wegen der Seriennummer. Das späteste mir bekannte Knöchel-Klavier, um 1927, hat noch eine vierstellige Nummer, wie auch alle anderen mir bekannten Exemplare. Außerdem haben die meisten mir bekannten Knöchel-Klaviere 88 Tasten.
Ein Blick auf den unteren Teil des Innenlebens würde in der Tat helfen. Da sind alle mir bislang bekannten Knöchel-Klaviere so ähnlich, dass Verwechslung kaum möglich ist.

Gruß
Martin
 
Was ist das "Knöchel" auf Deutsch? Abstrakten? = Tastenerweiterung?

Ich schrieb einfach eine Nachricht an Steingraeber, mit Bildern, so dass ich hoffe, dass sie mir geantwortet.
 

Du könntest auch die Mechanik heraus nehmen , umdrehen und gucken was da drauf steht. Mit dem Mechanikerzeuger und der Opus Nummer kann man dann verschiedene Hersteller ausschließen.

LG
Michael
 
Ich denke, das ist Klavier von "Joseph Konetzny, Berlin" gemacht. Ich habe gerade ein paar Bilder von anderen Konetznys Klavier. Jetzt können wir es vergleichen. Kann mir jemand irgendwelche Informationen über die Konetznys Pianofortefabrik? Ich weiß nur, dass es in Berlin W 57 Bülowstraße 48 befand. Danke!

konetzny_1.jpg

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konetzny_2.jpg


(to be continued...)
 
konetzny_3.jpg

konetzny_3a.jpg


konetzny_4.jpg

konetzny_4a.jpg


(to be continued...)
 
Ich denke, das ist Klavier von "Joseph Konetzny, Berlin" gemacht. Ich habe gerade ein paar Bilder von anderen Konetznys Klavier. Jetzt können wir es vergleichen. Kann mir jemand irgendwelche Informationen über die Konetznys Pianofortefabrik? Ich weiß nur, dass es in Berlin W 57 Bülowstraße 48 befand. Danke!

In Henkels "Lexikon deutscher Klavierbauer" ist lediglich die kurze Mitteilung enthalten, dass die Fa. angeblich 1910 gegründet, aber erst 1920 (SO 33, Schlesische Str. 20) nachweisbar ist und als Pianoforte- und Kunstspielapparatefabrik bis 1929 existierte. In der Bülowstr. 48 war ein Hauptmagazin.
 
Hallo organist,
das ist ja ein ganz tolles Recherche-Ergebnis, und super anschaulich hier für uns dargestellt. Danke!
Wie bist du darauf gekommen?

Gruß
Martin
 

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