Übungen/Tips für ruhige Finger

Dabei seit
27. Feb. 2008
Beiträge
1.449
Reaktionen
2
Daumen und kleiner Finger streiken! Warum?

Bei einigen Spielern sehe ich oft, wie ruhig fließend die Finger über die Tastatur streichen beim Spielen. Das möchte ich auch können.

Mir fällt auf, daß 2 meiner Finger das nicht wollen. Mal ist es der kleine Finger, der sich wegspreizt oder/und der Daumen herunterhängt und beide gleichzeitig gleichzeitig mit viel Kraftanspannung sich bockig stellen, als wollten sie mich ärgern.
Mein Klavierlehrer griff das Problem sofort auf, es ist nicht unübersehbar und empfahl mir eine Fingermeditation, d.h.
  • 10 Finger locker auf die Tasten entsprechend der Tennisballhaltung legen und einfach mal so stehen lassen: Konzentration auf jeden einzelnen Finger ohne Anschlag.
  • Dann ein Anschlag, egal welcher Finger, Konzentration auf die anderen 9.
  • Nachfragen in der Stille: Was empfinden die anderen 9 beim angeschlagenen Ton ...? Wo befinden sie sich? Nimmt jeder Finger auch den Ton wahr?
  • Ein anderer Finger schlägt an u.s.w.
  • Und das jeden Tag je nachdem 10, 20 oder sogar 30 Minuten.
Diese Meditationen scheint mir sehr sinnvoll und ich praktiziere sie einige Tage, füge sie u.a in mein Klavierspiel mit ein an ganz leichten Stückchen, Tonleitern, Etüdchen .... Es passiert, Sekunden später fällt mir das auf, daß ich die Finger verloren habe, wenn ich mit beiden Händen spiele (natürlich auch wieder gaaa laaaam). Sie waren einfach nicht vorhanden in meinem Kopf, leer die Stelle, der Takt ... :( (ähnlich mit dem 4. Finger)

Ursachen?
  • nur Konzentrationschwäche? Wie kann man sich bannen?
  • Kann es sein, daß man den Fingern im Leben keinerlei Beachtung schenkt, jedenfalls nicht bewußt und jetzt, wo ich jeden einzelnen Finger bewußt brauche, das Gehirn erst regristrieren muß, daß sie tatsächlich da sind?
  • Nehme ich mir zuwenig die nötige Ruhe?
  • Wie lange braucht ein Schüler in der Regel, bis er diese Geschmeidigkeit begriffen hat und sie praktizieren kann?
Kräftigungsübungen .... sind mir bekannt und hier im Forum oft vermittelt.
Das meine ich aber nicht, sondern wie erreiche ich diese Konzentration, die mir die Verbindung schafft für eine bewußte Verbindung vom Finger auf der Tastatur zum Gehirn und umgekehrt.

Ach, Kinder, ich kann Euch sagen: Es ist mühselig das Klavierspielen lernen. :confused:
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
hallo kulimanauke,

ich denke, mit deinen meditationen bist du auf dem besten weg und sicherlich weiter als manch ein "alter hase". aber es ist in der tat ein mühseliger prozess. jeden tag muss ich mir das bewusstsein für meine finger neu erarbeiten. entscheidend neben dem bewusstsein ist auch die fähigkeit, einzelne muskelpartien zu entspannen, während andere aktiv spannung aufbauen, und dann natürlich sehr viel souveränität über die musikalische struktur - sowohl was griffsicherheit als auch verständnis der komposition angeht. je weniger ich weiss, was ich da eigentlich spiele, desto eher führen die finger ein munteres eigenleben (was das spielen dann nicht einfacher macht, wenn nichts mehr an seinem platz liegt).

Ach, Kinder, ich kann Euch sagen: Es ist mühselig das Klavierspielen lernen. :confused:

aber wenn das im leben meine einzigen sorgen bleiben werden, darf ich mich wohl glücklich schätzen.

liebe grüsse
a.
 

Zurück
Top Bottom