Überforderung/Blockade überwinden

Meistens ist der Unterricht sehr inspirierend. Mein KL zeigt mir natürlich auch Übestrategien, erwartet aber einfach auch von mir, dass ich aus dem Dilemma herausfinde. Bsp. das o.g. legato. Problem erkannt, wie ich es hinbekomme ist dann aber erstmal mein Problem. Da wird schon erwartet, dass ich das hinkriege. Deswegen möchte ich nicht dass es so rüber kommt, als würde mein KL "nur" oder zu Unrecht kritisieren, er hat schon recht mit dem was er sagt. Nur diese Woche eben war es für mich irgendwie "zu viel ". Also irgendwie ist halt das Gefühl entstanden, dass ich seine Erwartungen nicht erfüllen kann und das lähmt mich irgendwie.
Dich zu kritisieren, aber keine Lösung aufzuzeigen, finde ich persönlich jetzt nicht besonders gut. Ich kann da natürlich nicht mitreden, ich kann ja noch gar nicht spielen verglichen mit Dir, aber pädagogisch finde ich das nicht, was Dein KL da macht. Da würde ich überlegen, ob ich mir nicht einen KL suche, der mir Lösungen aufzeigt. Möglicherweise ist das aber genau das, warum Du bei diesem KL bist, nämlich weil Du die Lösungen selbst finden willst. Weil Du schon so gut bist und daran lernen willst. Das ist natürlich auch legitim.

Grundsätzlich würde ich das mal mit dem KL besprechen, dass er Dich anders kritisieren soll. Möglicherweise kannst Du auch daran arbeiten, wie Du die Kritik verarbeitest. Ich weiß ja jetzt nicht, wie das genau abgelaufen ist mit der Kritik. Manchmal hat man einfach einen schlechten Tag und nimmt alles krumm, auch wenn es gar nicht so schlimm ist. Andererseits ... Dass er Dir keine Lösung vorgeschlagen hat, das kommt mir schon etwas komisch vor. Ist das nicht die Aufgabe eines Klavierlehrers? Schließlich sollte er ja erheblich mehr übers Klavierspielen wissen als Du. Also warum schlägt er Dir dann keine Lösung vor?

Das Einzige, was ich dazu sagen kann, ist: Es hat nichts mit Dir persönlich zu tun. Seine Kritik bezieht sich nicht auf Dich persönlich. Es bezieht sich nur aufs Klavierspielen. Auf eine Fähigkeit, die Du verbessern kannst und die ansonsten nichts mit Dir zu tun hat. Die Kritik ist eine Kritik an etwas, das außerhalb von Dir liegt, nicht innerhalb von Dir. Wenn Du also jetzt das nächste Mal spielst, dann steht nicht Dein ganzer Charakter, Dein ganzes Du auf dem Spiel. Nur dieses Stück. Ich persönlich würde das Stück noch einmal für meinen KL spielen, so, wie Du denkst, dass es okay ist, und dann sagen: "So, das war es jetzt. So ist das Stück und so bleibt es. Denn das ist das, was ich im Moment kann. Egal, ob es deiner Meinung nach jetzt so in Ordnung ist oder nicht. In sechs Monaten können wir das wieder angucken und darüber reden."

Aber wie gesagt, ich habe keine Ahnung. Ich stehe ganz woanders mit meinem Spiel. Nur so meine Gedanken dazu.
 
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