Übe-Tagebuch: Letzter Anlauf - mit Handicap und Keyboard

  • Ersteller des Themas Clavifilius
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Übe-Tagebuch:

1 Stunde geübt. Davon 30 Minuten die 11. Invention. Nächstes Vorspiel am Sonntag.
(Bis dahin muss ich noch intensiver üben, da die Leute hier so anspruchsvoll sind!!! :001:)
 
Übe-Tagebuch:

Heute 90 Minuten geübt, davon 45 Minuten die 11. Invention.
Sie klingt noch nicht so, wie ich mir das vorstelle. Mal sehen, was ich bis Sonntag noch verbessern kann.
 
Nachdem ich gestern eine Stunde und heute noch eine halbe Stunde die 11. Invention geübt habe, kommt hier die Aufnahme der ersten Hälfte (bis zum Halbschluss):

https://soundcloud.com/user-750131763/invention-11-test2

Ich war die ganze Woche immer wieder ungeduldig und hatte den Eindruck, kaum voranzukommen. Aber im Vergleich zum ersten Versuch vor einer Woche ist das Ergebnis schon gut, glaube ich.

Jedenfalls entdecke ich nichts mehr, woran ich in dieser ersten Hälfte der 11. Invention noch arbeiten könnte.

Was meint Ihr?
 
Aber im Vergleich zum ersten Versuch vor einer Woche ist das Ergebnis schon gut, glaube ich.

Jedenfalls entdecke ich nichts mehr, woran ich in dieser ersten Hälfte der 11. Invention noch arbeiten könnte.

Was meint Ihr?

Auf jeden Fall. Hat schon ein Gesicht :-) Ich kann den beiden Stimmen gut folgen. Es wirkt aber noch ein bisschen steif auf micht. Woran das genau liegt kann ich nicht sagen, kenne diese Invention aber nicht so gut, habe sie selbst nicht gespielt. Wirkt auf mich jedenfalls wie eine solide Basis für den folgenden Teil.

Liebe Grüße
Gernot
 
Auf jeden Fall. Hat schon ein Gesicht :-) Ich kann den beiden Stimmen gut folgen. Es wirkt aber noch ein bisschen steif auf micht. Woran das genau liegt kann ich nicht sagen, kenne diese Invention aber nicht so gut, habe sie selbst nicht gespielt. Wirkt auf mich jedenfalls wie eine solide Basis für den folgenden Teil.

Liebe Grüße
Gernot

Vielen Dank für die Rückmeldung!

Eventuell könnte der Eindruck der "Steifigkeit" daran liegen, dass ich noch immer zu viel artikuliere, indem ich "phrasiere", also den Fluss unterbreche.

(Vielleicht könnten @Pedall oder @Alter Tastendrücker oder sonst ein Profi da mal reinhören, ob das die Ursache sein kann.)

Wenn man mal hört, wie Gustav Leonhardt diese Invention spielt, fällt mir auf, dass da gar nicht in dieser Form artikuliert wird.
Stattdessen (so scheint mir) erfolgt die Artikulation durch geringfügige Änderung des Tempos:


View: https://www.youtube.com/watch?v=BlPF4vPdTrQ
 
Wenn man mal hört, wie Gustav Leonhardt diese Invention spielt, fällt mir auf, dass da gar nicht in dieser Form artikuliert wird.
Stattdessen (so scheint mir) erfolgt die Artikulation durch geringfügige Änderung des Tempos:

Ja klar, am Cembalo konnte man weniger mit der Dynamik arbeiten, also differenzierte man hauptsächlich mit Hilfe von Agogik, Artikulation und zusätzlichen Verzierungen.

Die Frage ist, was Dein eigentliches Ziel ist, denn Cembalounterricht sieht z.B. anders aus als Klavierunterricht, da ein Cembalo mit dem Klavier in erster Linie nur gemein hat, dass beide Tasten besitzen. Ich nehme aber an, dass Du nach deinen Testmonaten auf dem Keyboard wieder zurück zum Klavier möchtest. Insofern würde ich mich durch Cembaloeinspielungen nicht irritieren lassen.

Verglichen mit Aufnahmen auf dem Klavier fehlt Deinen Einspielungen u.a. die dynamische Gestaltung der Melodiebögen, was Du auf deinem Keyboard aber mit Sicherheit nicht leisten kannst. Daher würde ich mir an Deiner Stelle nicht zu viel Gedanken darum machen, sondern vor allem weiterhin daran arbeiten, Lockerheit in den Bewegungsapparat zu bekommen, damit der Sprung zum akustischen Klavier auch wirklich gelingt.

Vielleicht aber könntest Du den Notentext dahingehend durchforsten, wo sich vielleicht ein Auftakt befindet, wo ein kurzes Absetzen/Atmen zu einer klareren Strukturierung führen könnte, wo ein Thema beginnt und endet, in welchen Verhältnis die beiden Stimmen zueinander stehen könnten. Was haben sie sich zu sagen?
 
Vielen Dank für Deine Rückmeldung @Klimperline!

Ich nehme aber an, dass Du nach deinen Testmonaten auf dem Keyboard wieder zurück zum Klavier möchtest.

Das ist für mich eine offene Frage, die mich natürlich seit Wochen beschäftigt. Im Moment würde ich am liebsten weiter Cembalo spielen (bzw. auf einem hochwertigen Keyboard mit professionellen Cembalo-Samples).
Wenn Du magst, hör doch mal in diese Samples rein, es würde mich jedenfalls begeistern, dieses Instrument mit Keyboard und Sampler spielen zu können:
https://www.realsamples.de/epages/1...ps/17831984/Products/661/SubProducts/661-0001
(Diese Demos sind auf einem Keyboard mit Sampler gespielt. Bei dieser hochwertigen Digitalisierung höre ich jedenfalls den Unterschied zum originalen Cembalo nicht mehr. Das würde mir Freude machen!)

Demgegenüber macht es mir keine große Freude, Bach am Klavier zu spielen. Da ich in den letzten Wochen einmal wöchentlich Klavier gespielt habe, kann ich das sagen: Ich spiele gern Mozart am Klavier und neuerdings auch einen Chopin-Walzer. Aber Bach klingt für mich mit Cembalo-Sound viel schöner.
(Eventuell gelingt es mir noch, mein altes Clavichord wieder herzurichten. Das wäre dann auch noch eine Alternative, die ich testen werde.)
Jedenfalls bin ich im Moment ganz weit weg von dem ursprünglichen Gedanken, später wieder auf Hammermechanik und Pianoforte umzusteigen.

Und deshalb sind die Cembalo-Einspielungen für mich maßgeblich.
Was Deine Hinweise zur Artikulation betrifft, hatte ich genau so gedacht wie Du: Thema/Motive herausarbeiten und durch kurzes Absetzen artikulieren. Witzigerweise scheint das aber bei dieser Invention eher mein Problem als die Lösung zu sein. An meiner Aufnahme letzte Woche kannst Du hören, dass ich die Artikulation extrem stark hervorgehoben habe und dass sich das offenbar bei dieser Invention nicht anbietet, da das träumerische Dahinfließen dadurch unterbrochen wird. - Jedenfalls sind das gerade meine Eindrücke dazu.
:001:
 
Im Moment würde ich am liebsten weiter Cembalo spielen (bzw. auf einem hochwertigen Keyboard mit professionellen Cembalo-Samples).

Wenn Du ein Clavichord besitzt weißt Du aber ganz sicher, dass sich das Spielgefühl auf einem Keyboard, und wenn es noch so aufwendig gesampelte Cembaloklänge enthält, um Welten von dem eines echten Cembalos unterscheidet? Auch ist es ein enormer Unterschied, ob die Klänge aus einem Lautsprecher oder direkt aus dem Instrument kommen, vor dem Du sitzt und dessen Schwingungen du spürst, beim Cembalo noch viel mehr als beim Klavier.

Ich habe schon etliche Stunden am Cembalo eines Clavioten -und auch an dessen Tafelklavieren- verbracht, zudem verschiedene historische Tasteninstrumente angespielt. Ein Keyboard fühlt und hört sich dagegen steril und langweilig an, hätte bei mir keine Chance. Hast Du schon einmal auf einem richtigen Cembalo gespielt?

Vielleicht hast du Platz für beides, ein Cembalo für barocke Musik, ein Klavier für spätere Kompositionen, dazu dein Keyboard und das Clavichord für ein wenig Abwechslung und ein paar Spielereien?
 

Wenn Du ein Clavichord besitzt weißt Du aber ganz sicher, dass sich das Spielgefühl auf einem Keyboard, und wenn es noch so aufwendig gesampelte Cembaloklänge enthält, um Welten von dem eines echten Cembalos unterscheidet? Auch ist es ein enormer Unterschied, ob die Klänge aus einem Lautsprecher oder direkt aus dem Instrument kommen, vor dem Du sitzt und dessen Schwingungen du spürst, beim Cembalo noch viel mehr als beim Klavier.

Ich habe schon etliche Stunden am Cembalo eines Clavioten -und auch an dessen Tafelklavieren- verbracht, zudem verschiedene historische Tasteninstrumente angespielt. Ein Keyboard fühlt und hört sich dagegen steril und langweilig an, hätte bei mir keine Chance. Hast Du schon einmal auf einem richtigen Cembalo gespielt?

Ich habe in der Vergangenheit Gelegenheit gehabt, verschiedene Clavichorde und Spinette zu spielen. (Allerdings leider bislang noch kein großes Cembalo mit mehreren Registern und Lautenzug. Das fände ich sehr spannend.)

Meine bisherige Erfahrung mit Clavichorden und Spinetten:
Die Unterschiede der Tastaturen sind erheblich. Mit manchen Clavichorden/Spinetten kam ich zurecht, mit anderen überhaupt nicht.

Es ist nach meiner Erfahrung nicht so, dass eine hochwertige Keyboard-Tastatur in jedem Fall schlechter geeignet ist als jedes beliebige Clavichord oder Spinett.

Demgegenüber fände ich ein vollwertiges Cembalo natürlich reizvoll. Aber das kommt bei mir leider schon aus Platzgründen nicht in Frage. (Und ein Spinett ist für mich keine echte Alternative, dann schon eher das Clavichord restaurieren, das ich bereits habe. :001:)

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P.S. Zum Spielgefühl und der Frage des Klangs über Lautsprecher: Das ist für mich überhaupt kein Problem, ich genieße es sehr, an meinem kleinen Keyboard zu spielen, sogar schon mit den werkseigenen Samples und den eingebauten Lautsprechern. Setz Dich mal an ein durchschnittliches Spinett und Du wirst das Keyboard lieben lernen. :004:
 

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