Führt ihr ein Übe-Tagebuch?

Führt ihr ein Übe-Tagebuch

  • Ja

    Stimmen: 11 22,9%
  • Nein

    Stimmen: 37 77,1%

  • Umfrageteilnehmer
    48
Ernsthaft üben, derzeit zwei. Und in theoretischer Aufbereitung eines. Ich übe fast immer nur ein Stück am Tag. Vorallem wenn es noch viele Baustellen gibt.

Einmal WTK 1 das a und das c moll präludium. Und das Problem sind nicht die Noten. Das klappt auch bei Bach inzwischen nach ein paar Tagen auswendig und auch mit beiden Händen im gemäßigten Tempo. Sondern Artikulation, Phrasierung und auch die Ausbalancierung beider Stimmen. Ich Spiel alle 16tel nonlegato und das kostet mich Viel übeintensität. Ich habe als Vorbild Gould's Spielart. Kannst dir ja mal anhören. Da passiert einiges so aus ein paar 8teln und 16teln.

Und die bis jetzt eher theoretische Baustelle ist die c moll Fuge. Diese habe ich erstmal auf ein System mit 3 Notenbalken, wo jede Stimme für sich ausnotiert ist, aufgesplittet. Farbig Durchführungen, Kontrapunkte und themeneinsätze notiert. Das wird jetzt abends oder morgens erstmal alles sepperat mit den endgültigen Fingersätzen Stimme für Stimme durchgeübt. Quasi seziert behandelt...

Joa... das ist derzeit meine Spielwiese. Die wird so schnell nicht langweilig. Obwohl alles nur jeweils 2 Seiten lang ist, was auch immer das für den ein oder anderen heißen mag.

Lg lustknabe
 
Und das Problem sind nicht die Noten. Das klappt auch bei Bach inzwischen nach ein paar Tagen auswendig und auch mit beiden Händen im gemäßigten Tempo.

Das ist natürlich beneidenswert.

Joa... das ist derzeit meine Spielwiese. Die wird so schnell nicht langweilig. Obwohl alles nur jeweils 2 Seiten lang ist, was auch immer das für den ein oder anderen heißen mag.

Lg lustknabe

Hast Du dann auch so etwas wie ein Repertoire. Also wenn mal jemand da ist, Übeordner aufklappen und was daraus vorspielen oder eben aus dem Gedächtnis?
 

Nö, das sind allmählich die Früchte vom Fleiß, mehr nicht.

Hast Du dann auch so etwas wie ein Repertoire. Also wenn mal jemand da ist, Übeordner aufklappen und was daraus vorspielen oder eben aus dem Gedächtnis?

Da ich im Augenblick nur nach vorne mein Augenmerk richte, ist mein Repertoire für mich so ziemlich das uninteressanteste, da ich niemanden etwas vorspielen will. Aber, die Dinge, die ich gelernt habe, wie die Engloutie, und den Scriabin, die kann ich weiterhin. Vielleicht abends nochmal die Noten trocken durchspielen, uns dann sitzt es.

Aber die Dinge aus den ersten 1,5 Jahren Klavierunterricht, als ich mich noch unsystematisch austobte, wo da zum Beispiel wären invention Nr1 oder bwv 927, diese sind komplett dem Gedächtnis entfleucht, weil es da noch mehr malen nach Zahlen war. Die müsste ich komplett neu einüben.

Lg lustknabe
 
Außerdem ist mein Gedächtnis leider nicht verlässlich genug, um aus diesem heraus zu wissen, was ich zuvor geübt habe.
...musst du jeden Morgen beim Frühstück in deinem Fahrschultagebuch nachschauen, was Vorfahrt beachten bedeutet? ;-) oder fällt dir beim autofahren wieder ein, dass Vorfahrt beachten nicht gib-Vollgas-und-niete-die-Bushalte-um bedeutet?

Allerspätestens beim Blick in die Noten fällt doch jedem ein, was er am Tag zuvor damit getrieben hat - und das klappt auch ohne Tagebücher.

Ich kann verstehen, dass man sich - sofern man noch nicht genug praktische Erfahrung angesammelt hat - Anweisungen aus dem Unterricht notiert; aber ein "Übe-Tagebuch" ist skurril - wer soll das jemals lesen?... Und auch wenn man sich selbst als Kontrollfreak outet: @Marlene ich bin sicher, dass du weder ein Fahrschul-Tagebuch noch ein Grundschul-Tagebuch, weder ein Spülmaschine-ausräumen-Tagebuch noch ein Gymanium-6.-13.-Klasse-Tagebuch hast. Das alles wäre ja auch eine monströse Textmasse, gegen welche selbst Proust als Zwerg erscheinen würde :-D:-D:drink:
...ach, wegen der Hitze gleich noch eins :drink:
:-)
 
Wenn ich am Vortag stundenlang Passage X geübt und sie zufriedenstellend abgeschlossen habe, bedeutet es leider nicht, dass sie "sitzt". Deshalb ergibt es eigentlich (für mich) wenig Sinn, dies in einem Protokoll zu vermerken und am nächsten Tag etwas anderes zu üben. Weiter geht es erst, wenn die Passage auch noch am nächsten Tag klappt. Dann kommt halt die nächste Sinneinheit dran. To be continued - immer erst Kontrolle des bisher Erarbeiteten, und wenn das noch hapert, geht es auch nicht weiter.

Ich nehme mir aber auch, muss ich zugeben, nur ein arbeitsintensives Stück vor. Parallel noch etwas Einfaches oder etwas Altes zum Wiederaufwärmen/Vertiefen. Mit mehreren anspruchsvollen neuen Sachen würde ich mich überfordert fühlen, da würde mir auch das Tagebuch nicht weiterhelfen.
 


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