Total überfordert...

Hi Sabri,

auch wenn Du Deine Klavierlehrerin persönlich sehr schätzt, denke ich doch, dass mehr als ein Körnchen Wahrheit in dem steckt, was Stephan geschrieben hat. Besonders dieser Satz, den Du als letzten geschrieben hast, gibt mir zu denken:

Nur wenn ich mal nicht verstehe, was genau ich machen soll/ es einfach nicht hinbekomme, wird sie etwas strenger

Der sagt eigentlich alles über die pädagogische (nicht pianistische!) Befähigung der Lehrerin. Auf ein Verständnisproblem mit Strenge zu reagieren, bedeutet, dass die Lehrerin nicht selbstreflektiert. In solch einem Fall sollte sie IMMER davon ausgehen, dass sie es nicht gut genug erklärt hat, nicht, dass Du nicht in der Lage wärst, es zu verstehen.

Ganz abgesehen davon, wie es in dieser speziellen Situation gelaufen ist, solltest Du in Deinem eigenen Interesse auch immer im Blick behalten, dass der Klavierlehrer ein Dienstleister ist. Er bringt Dir etwas bei und wird dafür bezahlt. Wenn Du den Eindruck hast, dass etwas nicht so läuft, wie Du es Dir vorstellst, hast Du durchaus das Recht, auch darauf hinzuweisen.

Klavierlehrer sind keine Gurus, die wie Ninja-Meister ihre Schüler willkürlich mit Aufgaben beladen können und sie bei "Aufmucken" für zwei Jahre in den Wald zum meditieren schicken können. Ich habe selbst erfahren, was der falsche Lehrer zur falschen Zeit so alles anrichten kann ...

In diesem Sinne: Sei auch kritisch gegenüber anderen, nicht nur gegenüber Dir selbst,
Sulan
 
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Der sagt eigentlich alles über die pädagogische (nicht pianistische!) Befähigung der Lehrerin. Auf ein Verständnisproblem mit Strenge zu reagieren, bedeutet, dass die Lehrerin nicht selbstreflektiert. In solch einem Fall sollte sie IMMER davon ausgehen, dass sie es nicht gut genug erklärt hat, nicht, dass Du nicht in der Lage wärst, es zu verstehen.
Dann haben wir wohl gaaanz, aber auch gaaanz wenige befähigte Lehrer in unseren Schulen.
 
Dann haben wir wohl gaaanz, aber auch gaaanz wenige befähigte Lehrer in unseren Schulen.

Geht's jetzt um "normale" Schulen? Auch wenn bei normalen Lehrern wie Musiklehrern pädagogische Fähigkeiten gefordert sind, ist der Musikunterricht ja eine freiwillige Entscheidung, weshalb ein Schüler sicherlich nicht absichtlich schlampig arbeiten wird (denn wer sollte unachtsam bei etwas arbeiten, das er mag, um dann auch noch ein schlechtes Gewissen zu haben, obwohl er den Lehrer sogar extra dafür bezahlt) und dem Lehrer so einen Grund liefert, den Grund des Versagens (bzw. des stagnierenden Fortschritts) bei seinem Schüler zu suchen.

Ich würde bei einer genaueren Betrachtung wohl so einige Lehrer an meiner Schule vielleicht als fachlich kompetent aber pädagogisch unmöglich einstufen - bei manchen habe ich wirklich das Gefühl, die einzige Fähigkeit dieser Personen liegt darin, den Stoff so langweilig wie möglich zu präsentieren...
Aber darum mache ich mir letztendlich weniger Gedanken, das ist nunmal eine gesellschaftlich geforderte Pflichtaufgabe...

Wäre aber vielleicht ganz nett, diese beiden Kategorien (Schullehrer und "freiwillige" Lehrer, wie auch immer man das ausdrücken soll) näher zu beleuchten.
 
Wäre aber vielleicht ganz nett, diese beiden Kategorien (Schullehrer und "freiwillige" Lehrer, wie auch immer man das ausdrücken soll) näher zu beleuchten.

Wenn Schullehrer schon als doof gelten, wie doof müssen dann erst Leute sein, die auch noch freiwillig lehren?

PS: Das ist ein Scherz - aber man schaue sich mal an, wie Musiklehrer an Schulen häufig bewertet werden, da ist "doof" noch schmeichelhaft.
 
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Davon war nie die Rede - es ging um die pädagogische Befähigung. Die Kombination von fachlicher und pädagogische Befähigung habe ich leider bisher nur selten gesehen - im schulischen wie im "freiwilligen" Bereich. Wobei im schulischen Bereich leider manchmal nicht einmal der Wille, Wissen zu vermitteln, erkennbar war.
 
Sabri, hast du deiner Lehrerin überhaupt gesagt, dass dich das überfordert hat, als du Unterricht hattest?

Ich denke, dass sie das Pensum, dass sie dir gab, vieleicht selbst gar nicht einschätzen konnte. Daher könntest du ihr doch sagen, dass das einfach zu viel verlangt war.
 
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...sie fragt, was ich denn noch so "außerunterrichtlich" üben würde. (Ich zähle die Sachen auf.)
So, nun soll ich a) Die 2. Ballade von Chopin auswendig lernen b) Rachmanninovs op.16 no.4 auswendig vorbereiten (das habe ich immer nur für mich gespielt) c) Sonate in a-moll (KV310) von Mozart komplett vorbereiten d) Pathetique und Sturmsonate nochmal komplett vorbereiten und e) Bach Präludium und Fuge in B + Scriabinetüde, Text...

Ich vermute mal einfach, sie meinte schon, dass Du das so vorbereiten sollst, aber nicht bis zur nächsten (morgigen) Stunde! Da ja sowieso, wie Du schon schriebst, die Zeit viel zu kurz gewesen ist, um alles durchzunehmen.

Ich selber wäre vorsichtig damit, alle meine Privatstückchen preiszugeben, es sei denn, ich wollte sie irgendwo vorspielen, also es läge mir was an ihnen.

Gruß Klavirus
 
Also ich denke, dass das Klavierspielen Spaß machen soll. Ich stell mir das in Deiner Situation etwas schwierig vor. Vielleicht solltest Du mal mit Deiner Klavierlehrerin reden und ihr erklären, dass Dir das Tempo etwas zu schnell ist. Die setzt Dich ja total unter Druck.....
 

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